@ Thema Außenseiter: ich bin seit ich denken kann ein Außenseiter. Im Kindergarten war ich noch sehr beliebt... aber dann ging es eigentlich rapide ins Abseits. Bei mir war das allerdings, weil ich immer extrem gute Noten in der Schule hatte. Einerseits mochte ich lernen schon immer gerne, andererseits tat ich mir damit auch nie schwer damit. Es lief immer wie von selbst. Und zunächst hat es mich unglaublich getroffen, dass ich deswegen so dermaßen schikaniert wurde.
Im Gymnasium war dann noch zusätzlich das Problem, dass ich mich einfach auch nicht fürs Saufen und Rauchen interessierte, sondern dass ich mich unglaublich für Kunst und Literatur begeisterte. Ich wurde jahrelang gemobbt, bis sie mich irgendwann einfach mal in Ruhe ließen. Und das war dann meine Welt. Es gab noch so ein "Freak" (wie man uns nannte) in der Klasse, die sich auch für Geschichte interessierte. Während die anderen also heimlich rauchten, durften wir im Kartenkabinett antike Landkarten ansehen. Yap, das hat uns Spaß gemacht. Zwar schob uns das noch mehr ins Aus, aber da war ich schon an einem Punkt, an dem es mir egal war, was die anderen von mir hielten.
Während des Studiums war ich dann nur noch der Streber, der Partys nicht mochte und den man immer um Mitschriften anmaunzen konnte, eine Woche vor der Prüfung. Und während der Prüfung wurde dann gestritten, wer neben mir saß, während ich sonst immer alleine war.
Stören tut es mich nicht wirklich... ab und zu vermisse ich schon Leute, die einen einfach verstehen. Aber dann wieder... ich bin nicht so wie andere in meinem Alter. Wenn ich mir meine ehemalige Klasse ansehe, die sind verheiratet, haben Kinder... beides wäre für mich nichts. Ich bin viel zu kindisch und verbringe meine Wochenenden lieber im Pyjama mit meiner Wii als mit kleinen Kindern. Deswegen bin ich im Grunde wieder ein Außenseiter, weil ich mich unter meinen Gleichaltrigen nicht wirklich einfügen kann.
Ich merke es auch sehr bei der Arbeit. Die anderen kaufen sich unglaublich teure Mäntel und Taschen, während ich mein Geld lieber für Spiele ausgebe und dafür halt keinen teuren Mantel habe, sondern frierend und zitternd mit meinem 3DS da stehe. Ist zwar oft ein Diskussionsthema unter meinen Mitarbeitern, aber ich frage mich, wieso leben und leben lasse keine Lebenseinstellung mehr ist.
Was das angeht, mag ich mich so wie ich bin. Zwar immer noch abseits, aber wenigstens in Ruhe gelassen. Und ich finde es passt zu mir.
Was mir momentan nicht gefällt sind ein paar Aspekte rund um mein Ich, die mir nicht gut tun. Aber da muss ich auch sagen: Hintern zusammen kneifen und ändern. Ist nie leicht, aber wenn einen was nicht glücklich macht, muss man es einfach anpacken.
Deswegen würde ich auf die allgemeine Fragestellung, ob ich so bin wie ich sein möchte, sagen ja. Andere mögen mich so nicht, und ich weiß, dass es ein paar gibt, denen meine Lebensführung gar nicht schmeckt und passt, was mich mittlerweile aber nicht mehr wirklich kratzt. Aber gut, das mag die Einstellung von jemandem sein, der schon vor dem ersten Zelda geboren wurde. *lach*