*fegt Staub weg*
Ich dumpe mal ein bisschen was von dem, was ich grade schaue und lese. Was als "airing" gekennzeichnet ist, läuft gerade noch, ist also noch nicht abgeschlossen.
Anime:
1. JoJo's Bizarre Adventure
Der Anime an sich ist ja eigentlich schon ein Meme - hauptsächlich deswegen, weil er komplett insane und bekloppt ist, dabei aber so tut, als würde er sich komplett ernst nehmen. Um den Plot zusammenzufassen... öh... eh... da ist ein Typ, dessen Namen sich auf JoJo abkürzen lässt. Eigentlich mehrere. Und sie hauen alle gerne Sachen. Entweder selber, indem sie lernen, mega nice zu atmen, oder Geister beschwören, die Sachen für sie boxen. Und da sind Vampire. Und antike Menschen mit Superstärke. Und aztekische Steinmasken? Und hab ich schon Geister erwähnt?
Es lässt sich nicht in Worte fassen, weil eigentlich keine Beschreibung in weniger als fünf Sätzen ausreichen würde, um dem Inhalt des Animes gerecht zu werden. Definitiv sehr unterhaltsam und trotzdem leicht zu verfolgen. Wobei ich dennoch zugeben muss, dass ich den Hype nur zur Hälfte nachvollziehen kann. Manchmal kommt mir die Handlung doch etwas zu trocken vor, dafür dass sie als wichtiger aufgespielt wird, als sie eigentlich ist.
Gut möglich, dass vieles einfach an mir vorbeigegangen ist... hmmm :kA:
2. Mobile Suit GUNDAM: Iron-blooded Orphans
Ich hatte irgendwann einmal Mobile Suit Gundam: Unicorn angefangen und weiß noch, dass es versucht hat, Gut und Böse in Grauzonen verschwimmen zu lassen, was ich eigentlich ganz gut fand, dabei allerdings so verwirrend geworden ist, dass ich mich nach 12 Episoden immer noch gefragt hat, was zur Hölle die Büchse der Pandora denn jetzt sein soll (ein MacGuffin, glaube ich, falls jemanden interessiert).
Iron-blooded Orphans ist dagegen etwas mehr straight-forward. Eine Gruppe Jugendlicher, die Teil einer Sicherheitsfirma auf dem Mars sind, machen sich unabhängig, nachdem sie einen Gundam in die Finger bekommen (total starker Riesenroboter). Die beiden Hauptcharaktere Orga, der Anführer der nun unabhängigen Gruppierung "Tekkadan" und Mikazuki, der beste Pilot der Gruppe, der auch den Gundam steuert, nehmen daraufhin den Auftrag einer berühmten Widerstandskämpferin an, die aus ihrem Exil auf dem Mars zur Erde zurückkehren will, um die Unabhängigkeit des Mars zu ermöglichen. Die Geschichte dreht sich also um "Tekkadan", die Reise zurück zur Erde und den Konflikt mit der Supermacht Gjallerhorn, die ihnen dabei riesige Steine in Form von Mechas in den Weg legt.
Mobile Suit Gundam scheint ein Faible für Grauzonen zu haben und das schlägt sich im Charakterdesign nieder. Sowohl auf der vermeidlich "guten" Seite finden sich schnell böse Charaktere wiederfinden und umgekehrt.
Gegen Ende der ersten Staffel hat sich sogar einer der vermeidlichen Hauptbösewichte auf die Seite der Protagonisten gestellt. Nice Idee und verdammt gut umgesetzt.
Die Serie setzt sich viel mit Kampf und Verlust auseinander und auch, was es bedeutet zu kämpfen und auch zu verlieren. Obgleich die Serie deutlich einfacher zu verfolgen ist Unicorn, kann es dennoch schnell passieren, dass man Details verpasst, wenn man nicht gut aufpasst. Die Charaktere sind alle sehr gut geschrieben, interessant und likeable, einzig der Hauptcharakter Mikazuki kommt mir etwas... trocken und flach vor und scheint in meinen Augen etwas zu sehr auf Coolness ausgelegt zu sein.
Dafür ist der Soundtrack absolut nice, vor allem die Openings. Man With A Mission macht einfach die geilsten Tracks.
3. The Rising of the Shield Hero (airing)
"Isekai" bezeichnet bei Anime mittlerweile ein eigenes Genre, was sich im Wesentlichen auf Protagonisten reduzieren lässt, die es in Parallelwelten verschlägt. Meistens findet sich in diesen Welten aber auch nur eine 08/15 RPG-Maker-Story und ein Harem für den Protagonisten, inklusive obligatorischer Power-Fantasy wieder, weshalb ich Serien wie "Konosuba" oder "Re:Zero", die diese Konventionen subverten, ziemlich gerne mag. Shield Hero ist irgendwo zwischen den beiden Fronten. Bei dem Anime selbst handelt es sich um die Adaption einer Light-Novel-Serie, die ich selbst bis Band 8 gelesen und dann abgebrochen habe, weil die Geschichte den anfänglichen Charme für mich verloren hatte. Zumindest auf die ersten Folgen der Anime-Adaption hab ich mich also dennoch ziemlich gefreut, da Band 1-4 definitiv sehr lesenswert sind. Ich war sogar angenehm überrascht von der Adaption, das sie qualitativ bislang meine Erwartungen an die Serie bei Weitem überstiegen hat.
In "Shield Hero" geht es um Naofumi, ein Anime-Nerd (wie immer), der durch ein altes Buch in seiner Bücherei in eine Parallelwelt beschworen wird. Dort soll als er "Held des Schildes" (was im Endeffekt bedeutet, ihm klebt permanent ein Schild am Arm) die Welt vor der Auslöschung bewahren, indem er zusammen mit drei anderen Helden (die Schwert, Speer und Bogen tragen) sogenannte "Wellen" zurückschlagen, die eigentlich nur einen Haufen Monster vom Himmel fallen lassne. Naofumi kann als Held des Schildes aber nur einstecken und nicht austeilen und ist deshalb auf die Unterstützung von Gefährten angewiesen - aber seine einzige Gefährtin verrät ihn, unterstellt ihm eine versuchte Vergewaltigung, sodass er sich kurz darauf allein, arm und mit zerstörtem Ruf am Boden wiederfindet. Ohne eine Möglichkeit anzugreifen ist Naofumi also darauf angewiesen sich eine Sklavin zu halten, um stärker zu werden und mit seinem geschädigten Ruf aufzuräumen, damit er diese Welt, die er inzwischen abgrundtief hasst, retten kann und danach (hoffentlich) wieder einen Weg nach Hause findet.
Das Ganze mag sich ziemlich düster und edgy anhören, ist tatsächlich aber eigentlich eine ziemlich interessante Geschichte über Utilitarismus und Vertrauen. Die Mittel, die der Hauptcharakter sucht, um die Hindernisse in seinem Weg zu bewältigen, sind eigentlich sogar ziemlich originell, ebenso auch die Art und Weise wie er als widerwilliger Held mit der Welt und den Menschen darin interagiert. Somit löst sich die Geschichte ein wenig von etablierten Tropes seines Genres, kommt aber nicht vollkommen davon weg. Nicht nur handelt es sich bei der Welt um eine fast schon zynisch anmutende MMO-Welt (wenn hier und da mit netten Twists), sondern auch die Power-Fantasy-Aspekte finden sich, wenn gleich in anderer Form, immer noch in der Geschichte wieder.
Weniger geht es darum, dass der Charakter der Stärkste ist, sondern eher darum, dass er eigentlich der "verkannte Held" der Geschichte ist. Im Endeffekt zeigt sich das darin, dass der Hauptcharakter mit seinen Taten (wenn gleich von niederen Bedürfnissen motiviert), ausschließlich Gutes tut, meist mit verschwindend geringen negativen Konsequenzen für ihn. Seine Gegenspieler hingegen, der König des Reiches, die lügnerische Prinzessin und auch die anderen drei Helden, kommen dagegen eher wie quängelnde Kleinkinder rüber, als anständige Charaktere. Gerade nach dem Ende von Band 4 der Light-Novel-Serie wird das deutlich, da ab diesem Punkt dem Hauptcharakter sehr viele Steine aus dem Weg genommen werden und sein geschädigter Ruf eigentlich wiederhergestellt worden ist.
Manga:
1. Hajime no Ippo (airing)
Bei dieser Manga-Serie handelt es sich um eine Shounen-Serie, bei der es im Wesentlichen um Boxen geht. Also, den Kampfsport, wo man sich mit roten Handschuhen die Rübe einschlägt, nicht die Pappkartons. Über die Prämisse muss man nicht viele Worte verlieren: Ippo ist ein schwächlicher Schüler und ein Mobbingopfer, der eines Tages von dem Boxer Takamura vor seinen Mitschülern bewahrt wird, während diese ihn drangsalieren. Beeindruckt von den Fähigkeiten des Boxer beschließt auch Ippo Boxer zu werden und tritt dem örtlichen Boxclub bei. Und damit beginnt seine Karriere als Profi-Boxer, in dem er um den Titel des japanischen Box-Champions kämpft und nach der Antwort auf die Frage sucht: "Was bedeutet es eigentlich, stark zu sein?"
Was mich an diesem Manga so fesselt sind einerseits natürlich die Box-Kämpfe, die auf der einen Seite zwar ziemlich überzeichnet sind, wie es in Shounen-Mangas und auch Animes so üblich ist, auf der anderen aber eine Liebe für den Boxsport übermitteln und auch für die Techniken, die dahinter stecken. Ich liebe es, wenn Geschichten über Kampftechniken ins Detail gehen (tatsächlich glaube ich sogar, dass manches von dem, was ich in Ippo "gelernt" habe, in meinen RPG-Posts wiederfindet). Auf der anderen Seite sind es aber auch die Haupt-Charaktere, die zwar nicht mega-deep sind, aber bei denen es sich um wirklich liebenswürdige Kerle und Idioten handelt. Aber ebenso sind auch die Kontrahenten der Hauptcharaktere interessant und facettenreich und der Manga schafft es wirklich für den Leser ein Verständnis dafür aufzubauen, wie die Charaktere denken und wie sich das in ihrem Kampfstil widerfindet.
Für mich ist Hajime no Ippo aus diesem Grund auch wahrscheinlich mein liebster Shounen-Manga, bei dem ich nicht nur den Anime verschlungen habe (125 Folgen, drei Staffeln, nailed it), sondern auch alle Manga-Kapitel, die der Anime nicht abgedeckt hat - sicher so... 600 Stück, der Manga ist gerade bei Kapitel 1200 irgendwas. Aber wen das nicht abschreckt und der auch nur im entferntesten glaubt Boxen interessant finden zu können, sollte der Serie eine Chance geben. :3
2. Jagaaaaaan!
Nein, ich bin nicht auf der Tastatur eingeschlafen, das Ding heißt echt so. Ich verbuche das mal als typischen Fall von: Dem Autor ist kein besserer Titel eingefallen.
Wem "Parasyte"/"Kiseijuu" vielleicht ein Begriff ist, der könnte sich bei Jagaaaaaaan tatsächlich daheimfühlen. Im Grunde geht es um den Hauptcharakter Jagasaki, der als Streifenpolizist arbeitet und von seinen Mitmenschen so dermaßen angepisst ist, dass er am liebsten jedem eine Kugel in den Kopf jagen würde. Eine Tages bekommt er tatsächlich die Gelegenheit dazu, als sich vor ihm in der U-Bahn ein wütender Mann plötzlich in ein Monster verwandelt und anfängt die übrigen Passagiere zu massakrieren. Und da verwandelt sich Jagasakis Hand plötzlich in ein Gewehr, mit dem er das Monster dann wirklich erledigt. Klingt skurill, es wird besser.
Wenig später verwandelt sich auch seine Freundin in ein Monster, sodass er gezwungen ist, auch sie umzubringen, bewahrt aber ihren Kopf im Kühlschrank auf, in der Hoffnung sie eines Tages wieder zum Leben erwecken zu können. Zudem trifft auf eine knuffige kleine Eule, die ihm erklärt, dass die Verwandlungen zu den Monstern (auch "Fractures Human" genannt") durch Kaulquappen ausgelöst werden, die in Menschen kriechen und dort zu Fröschen werden. Und solche Vögel wie die kleine Eule fressen die Frösche dann und kotzen Gewöllebälle wieder aus und wenn Jagasaki sich die Bälle durch die Nase zieht, kann er seine eigene Monsterverwandlung (das Ding mit dem Gewehr, genau, Jagasaki ist selber zur Hälfte so ein Fractured Human) kontrollieren... und wenn genug Fractures Human tötet, kann er seine Freundin wiederbeleben und äh...
... ja, äh, man kann dem Manga vieles unterstellen, aber dass unkreativ ist nun wirklich nicht. Es ist wirklich sehr, sehr skurill und schlägt an manchen Stellen wirklich über die Stränge des guten Geschmacks. Aber Jagaaaaan will genau das erreichen: Er will provozieren. An vielen Stellen ist der Manga unheimlich explizit, zeigt viel nackte Haut, bedient sich eines relativ realistischen, aber dennoch stilisierten Zeichenstils und zeigt Menschen als das, was sie eigentlich sind: Nämlich Monster, die sich von ihren niederen Bedürfnissen leiten lassen. Und dabei lässt es sich der Manga auch nicht nehmen komplett gesellschaftskritisch Politik, neue Medien, mediale Wirkung und sogar Geschlechterrollen zu kritisieren.
An manchen Stellen ist "Jagaaaaaaaan!" wirklich schwere Kost. Wer das ab kann und auf skurile Gesellschaftskritik Lust hat, dem kann ich den Manga wirklich nur empfehlen. Definitiv ziemlich einzigartig, allerdings sehr überzeichnet und provokant.
Hmm, ich glaube, ich werde immer mal wieder ein paar Sätze über Animes/Mangas verlieren, die ich grade schaue/lese. Zu viel um es in einem Post zusammenzufassen uuuund *guckt auf die Uhr* es ist mittlerweile auch schon ziemlich spät. Huiiii :3 *weghuscht*