Langsam senkte sich die Dunkelheit über Hyrule herab. Die junge Frau gähnte herzhaft und bemühte sich ihre Hühner in den Stall zu treiben, wogegen diese lautstark protestierten. Doch Linkle nahm darauf keine Rücksicht, denn sie wollte endlich nach Hause – doch es sollte anders kommen. Ganz anders. Denn ein Mann näherte sich dem kleinen Geflügelhof.
„Ich nehme an, dass die Hühner käuflich zu erwerben sind, mein Fräulein?“
Linke hob die Augenbrauen.
„Was wollen Sie denn mit den Hühnern?“
„Nun, das was man mit Hühnern so macht. Kopf ab, rupfen, kochen, essen.“
„Kommt nicht in Frage! MEINE Hühner werden nicht gegessen. Verschwinden Sie von hier, aber sofort!“
„Das wird meinem Herrn nicht gefallen. Er will heute Abend Hühnchen essen, und er wird Hühnchen essen. Oder die ganze Stadt wird in Flammen aufgehen. Und ja, das ist eine Drohung!“
Linkle zögerte nicht lange, sondern nahm kurzerhand einen Besen und schlug zu.
„Dann rufen wir Link zu Hilfe, und dieser wird deinen Herrn genau so vernichten, wie diesen Narren Ganondorf. Aus die Maus. Und nun: Abmarsch!“
„Du wagst es mich, den großen Oroxis zu schlagen, du kleine Sch“
„Halt, das reicht. Es hören Kinder zu. Nun gut. Gocki, kommst du mal eben?“, fragte sie mitten hinein in die muntere Hühnerschar. Und kurz darauf kam ein Huhn angerannt, das sofort auf die offenen Hände seiner Herrin sprang. Oroxis sah sich irgendwie hilflos um, denn er konnte nicht begreifen, was diese seltsame Szenerie zu bedeuten hatte – allerdings tangierte ihn das auch nur peripher. Schließlich war diese Frau nur eines: eine Frau und zudem eine Hühnerhüterin. Letzteres wurde ihm schlagartig – was man wortwörtlich nehmen durfte - klar, als sie ihm das Huhn kurzerhand um die Ohren schlug.
„Was?!“
„Fass!“
Und das Huhn biss gnadenlos zu – und, oh Himmel, dagegen war ein Hundebiss gar nichts. Er erkannte, dass er keinerlei Chance hatte und floh aus der Stadt. Doch das Lachen Linkles verfolgte ihn bis in die Träume.
* * *
„Oroxis, tritt vor und erkläre dich, du mieses Nichts!“
„Herr, ich …“
„Wimmere nicht, oder du wirst einen grauenvollen Tod erleiden!“, zischte Ganondorf und sah seinen Hauptmann sehr wütend an.
„Eine Frau hat mich vertrieben. Herr! Sie hat Widerstand geleistet! Gegen euren Befehl! Gegen den wahren König der Welt!“
„Und du wirst nicht mit einer Frau fertig? Lass mich raten, es war die Prinzessin, oder?“
Das oder betonte der boshafte Tyrann sehr.
„Nun ...nein. Eine... Hühnerhüterin...“
„... wenn du meinst, dass mich die Göttinnen mit Humor segneten, so irrst du dich. Du wirst mir jetzt die Wahrheit ...“
Er erkannte am Zittern von Oroxis, dass dieser die Wahrheit gesagt hatte. Eine Hühnerhüterin.
Er machte eine herrische Handbewegung, die eindeutig war – Oxoris sollte gehen.
Ganondorf hingegen beschloß der Stadt eine Lektion zu erteilen. Es gab auf der Welt genügend Städte. Da würde es auf eine weniger auch nicht ankommen. Auch nicht auf deren Bewohner. Auf die am allerwenigsten ...schließlich gab es mehr Menschen und anderes Ungeziefer dass er beherrschen und vernichten konnte, als ein Herrscher alleine beherrschen konnte ...