Krieg ist und war (ganz fast) immer da. Als Kind bin ich in einer wunderbaren Rosa Vorstadtblase aufgewachsen. Ich glaubte Krieg sei vorbei. Ja, sogar so alt, dass meine Eltern ihn nicht wirklich kennen können. Selbst als 2001 groß von den Twin Towern berichtete ließ meine kindliche Ignoranz mich kalt. Das Leben ist schön, warum sollten wir uns heutzutage noch umbringen? Dafür haben wir doch Worte und alle Länder sind doch eh offen miteinander...
Das dachte ich wirklich. Wir lernten in der Schule aus den Geschichtsbüchern von Krieg. Von Schlachten zu Ross cooler Kreuzritter(Wie dumm ich war) und später dann von Panzern mit schwarzem Kreuz und den Weltkriegen. Alles vegangen ...
Doch dann las ich Bücher. Bücher von heute die von Konflikten im ehemaligen Jugoslawien stattfanden. Dann Bücher in denen Russland und Amerika Ärger in Islamabad machten. Mauertänzer hieß das Buch und schilderte echt miese Sachen aus den Augen eines Jungen. Krieg war keine Sache aus Geschichtsbüchern... Der war überall, aber genauso konnte ich ein dutzend Jahre blind leben. Uns in Mitteleuropa geht es schon verdammt gut und ich möchte nichts schön reden, aber zum Glück sterben nicht ansatzweise soviele Leute durch Terror wie durch Alkoholmissbrauch. Und es sterben auch noch täglich mehr Schweine zum Essen als Menschen durch Terroristen.
Terror, ja den gab es nun für mich, aber eben nur für alle außer mich.
Ich guckte Filme wie Four Lions und lachte. Ich würde heute immernoch über den Film lachen, aber nicht mehr so laut.
2013 habe ich jmd aus Palästina kennengelernt. Sie ist Maschinenbau Studentin im Austausch gewesen. Vor drei Monaten schrieben wir mal wieder, an dem Tag starb ihr Bruder und ihre beste Freundin bei einem Attentat.
Ich war schon öfter meinen Schwager in Marokko besuchen. Vor vier Jahren hörte ich dort das erste Mal von einem Selbstmordattentat auf einem Markplatz in Marrakesh, wo ich schon gewesen war. So ist das halt auf der Welt
Doch nun, wo der rechte Flügel wie auch echte Terroristen sich erheben, steigen Spannungen, Angst und viele Vorurteile, auf.
Ich akzeptiere für mich das Risiko des Terrors, wenn ich Ja! zu Migranten sage. Wenn ich es in Kauf nehme, dass einer unter 200000 individuell nen Vollschuss hat. Denn die, die leben mit einem viel höheren Risiko jeden Tag. Menschen wie wir- nur ohne Rosa-Blase. Kinder die weniger sorglos sein können. Es zerbricht mir das Herz, dass aus Terrorismus ein rechter Vorwand wird. Menschenhass und Angst zu schüren. Ich will mich mit all diesen Leuten in einen Raum setzen und...
Wie dem auch sei. Es trifft mich, so etwas zu hören wie das was Darek schreibt. Es hätte einfach jeden Treffen können, aber wenn es so greifbar nah ist, dann ist es sicherlich überwältigend schlimm. Ich verstehe die Angst...
Aber ich will jetzt nur noch mehr etwas dagegen tun. Ich will keine Medien, die sich über den IS zerreißen, ich will nicht hören, dass wir einfach das Land wegbomben und vorallem will ich viel weniger mit den USA zutun haben.
<i>Es gab nie keinen Krieg</i>, deswegen müssen wir ihn nicht befürworten. Deswegen müssen wir nicht zurückschießen. Individuell würde ich sicherlich auf einen Terroristen losgehen und ihn erst aufhören auseinander zu nehmen, wenn er sich das mit dem Töten und Sterben anders überlegt hat.
Nusma fordert Alternativen?! Nun, wir könnten aufhören so etlich viele Kriegswaffen herzustellen. Wir könnten Afrika und den nahen Osten sich ganz einfach Industrialisieren lassen. Wir könnten Friedensstifter in Friedenscamps ausbilden, die Menschen da retten, wo sie sonst dem Falschen verfallen. Rechnet sich das dann nicht fast auf?
Tod und Mord ist immer schlimm. Amokläufe an Schulen, Selbstmordbomber in der Bahn, Fritz Haber der den Gaskrieg erfindet. Allesamt schlimm, aber es hat sich nichts verändert. Der Wind ist nur etwas gedreht und dadurch haben sich ein paar Dinge verlagert.
Ich geh raus und vergesse die Medien und lebe! Ich will es einfach noch mehr, gerade wenn ich sowas höre oder lese.
Just my two cents.
Ich wäre übrigens total für ne Revolution zu haben. Aber sie bräuchte einen fetzigen Wonderland Namen ähnlichbder Tea-Party oder der März(hasen)Revolution...