Huhu Yliane :)
Stimmt! Was für ein wichtiges Thema. Da hast du ja eine ziemlich parteiische Meinung herausgesucht :D
Ich bin selbst zu dieser Thematik derzeit noch nicht belesen genug, dass ich mir eine fundierte Meinung erlauben würde.
Wegen eines dritten Weltkrieges würde ich mir erst dann Sorgen machen, wenn die Gefahr konkret und unmittelbar wird. Derzeit ist die Situation noch nicht soweit fortgeschritten; das Schlimmste, was passieren könnte, wäre ein Massaker Russlands durch die NATO. Warum ich glaube, dass es kein drastischer Weltkrieg wäre, der alle ins Verderben stürzt?
Weil seit dem Ende des Kalten Krieges militärisch gesehen keine Nation soviel Macht hat wie die USA. Hierbei reden wir nicht mal von einer leichten Überlegenheit, wie es noch z.B. von GB Anfang des 20sten Jahrhunderts ausgeübt wurde, sondern wir reden wirklich von einer ABSOLUTEN überlegenheit. Hierzu muss man sich einfach die folgende Wikiseite anschauen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Streitkräfte_der_Welt
Man kann die Liste schön nach Soldatenzahlen und Militärbudget sortieren. Bei Militärbudget stellt man sehr schnell fest, dass die USA von der Ausstattung und von der Technologie her stärker ist als die folgenden 9 der stärksten Militärmächte der Welt ZUSAMMENGERECHNET. Das ist eine unendlich krasse überlegenheit; ein Krieg gegen die USA würde keine Nation überstehen können. Aber es kommt noch besser: Dieser Krieg, falls er denn ausbrechen sollte, wäre die NATO gegen Russland, nicht nur die USA gegen Russland. Und viele der Top 10 der größten Militärmächte sind auch NATO-Mitglieder. Ich glaube es wird klar, worauf ich hinauswill. Zum Punkt Nuklearwaffen hingegen würde es immer darauf hinauslaufen, dass es wie im Kalten Krieg wird: Beide Seiten sind sich einig, dass der Frieden um jeden Preis gewahrt werden muss, da sonst die Welt ins Verderben gestürzt wird.
Was also sind, wenn man sich diese Statistiken alleine ansieht, die Alternativen?
-Russland wird den Forderungen des Westens nachgeben und es kommt zu keinem Krieg.
-Russland fühlt sich bedroht und erklärt tatsächlich den Krieg. Der Ausgang wäre unendlich tragisch, da Russland daran zugrunde gehen würde, aber es wäre kein verheerender dritter Weltkrieg
-> Ich glaube, die Alternativen sehen zu krass aus. Es wäre eher mit dem Irak- oder Afghanistankrieg zu vergleichen als mit einer echten Bedrohung für uns; natürlich wäre es eine unendliche Menschenfeindlichkeit der USA, wenn sie damit durchkommen würden, aber dieses Problem lässt sich nicht alleine mit einer Lösung der Ukrainefrage klären; man bräuchte eine langfristigere Lösung. Aber hier geht es ja nicht alleine um die USA-Frage, sondern um weitreichendere Themen; dazu komme ich jetzt.
Die Situation laut Herrn Paul Craig Roberts etwas kritischer aus. Dabei zunächst zur Person: Paul Craig Roberts war, wenn man sich seine Wikiseite anschaut (oder sich wesentlich besser auskennt als ich ) ein recht hohes Tier während der Reagan-Präsidentschaft. Wodurch zeichnete sich diese Präsidentschaft aus? Drastische Maßnahmen und Staatenbau, um das kommunistische Regime in die Knie zu zwingen, und das sehr erfolgreich. Was die Reagan-Regierung damals gemacht hat kann ich nicht gutheißen: Aufbau vieler diktatorischen Regime, nur weil sie stabil und antikommunistisch orientiert waren, statt diesen Staaten selbst zu überlassen welche Regierungsform sie haben möchten. Jetzt kommt Paul Craig Roberts an und kritisiert die Obama-Regierung, die mehr oder minder genau dasselbe macht wie damals Reagan? Da er damals recht hoch in der Politik Reagans stand, kommt mir etwas heuchlerisch vor, aber wir wollen ihn nicht aufgrund seiner Vergangenheit verurteilen, also lese ich erstmal seine Kritik.
Schnell kommt Paul Craig Roberts auf sein Hauptargument zu sprechen, welches er am Anfang und am Ende erwähnt: Der Vergleich mit dem ersten (und ganz kurz mit dem zweiten) Weltkrieg. Doch genau an dieser Stelle macht er viele Fehler, und genau an dieser Stelle werde ich anpacken, da ich zu den übrigen Punkten zu dieser Thematik derzeit – wie oben gesagt – einfach noch nicht so viel sagen kann und möchte. Außerdem verkauft Craig Roberts diese Punkte über die vergangenen Kriege so, als ob es allgemeingültige und bekannte Fakten wären, die er in den Raum wirft.
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Kriegt Obama mit, dass er die Vereinigten Staaten von Amerika und deren Hampelstaaten in einen Krieg gegen Russland und China führt, oder wird Obama in diese Katastrophe von seinen neokonservativen Redenschreibern und Regierungsbeamten hineintheatert? Der Erste Weltkrieg (und der Zweite Weltkrieg) waren das Ergebnis der Ambitionen und Fehler einer sehr kleinen Anzahl von Menschen. Nur ein Staatsoberhaupt war tatsächlich involviert – der Präsident von Frankreich.
Der zweite Weltkrieg war eine Folge einiger ungünstiger Ereignisse der Welt. In diesem Weltkrieg war es, im gegensatz zum Ersten, eindeutig, wer die Kriegsschuld zu tragen hatte, und welche Figur an der Spitze stand war natürlich auch klar. Kaum einer leugnet, dass Hitlers Sozialdarwinismus und sonstige Barbareien menschenfeindlich waren und zeigen auf, wie wahnsinnig er doch gewesen ist, und die Meisten stimmen auch zu, dass es nur in Deutschland zu der Zeit unter den gegebenen Bedingungen hätte geben können.
Der erste Weltkrieg hingegen ist unendlich komplex. Hier stellt Paul Craig Roberts es aber recht banal dar: Er behauptet, kaum Staatsoberhäupter seien involviert gewesen, und die Lösung in der Kriegsschuldfrage sei ebenfalls einfach, es liege an einigen wenigen Personen:
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In dem Buch "The Genesis Of The World War" (Die Genese des Weltkriegs) zeigt Harry Elmer Barnes, dass der Erste Weltkrieg das Produkt von 4 oder 5 Leuten war. Drei ragen heraus: Raymond Poincaré, Präsident Frankreichs, Sergej Sazonov, russischer Außenminister und Alexander Izvolski, russischer Botschafter in Frankreich. Poincaré wollte Elsass-Lothringen von Deutschland, und die Russen wollten Istanbul und den Bosporus, der das Schwarze Meer mit dem Mittelmeer verbindet. Sie realisierten, dass ihre Ambitionen einen allgemeinen europäischen Krieg erforderten und arbeiteten darauf hin, den gewünschten Krieg in die Wege zu leiten.
Eine französisch-russische Allianz wurde gebildet. Diese Allianz wurde zum Vehikel für die Orchestrierung des Kriegs. Die britische Regierung wurde dank der Inkompetenz, Dummheit oder was immer ihres Außenministers Sir Edward Grey in die französisch-russische Allianz hineingezogen. Dem deutschen Kaiser Wilhelm II wurde die Schuld für den Krieg zugeschoben ungeachtet der Tatsache, dass er alles nur mögliche unternahm, um ihn zu vermeiden.
In diesem Abschnitt zeigt Paul Craig Roberts auf, warum er Economics, nicht aber Geschichte studiert hat. Hier stellt er einige Punkte ohne Erwägung anderer Fakten hin.
Kaum einer gibt heutzutage Deutschland oder dem Deutschen Kaiser die alleinige Kriegsschuld am Ersten Weltkrieg. Das war ein Fehler, der im Vertrag von Versailles durchgesetzt wurde, und trug keine geringe Teilschuld am darauffolgenden zweiten Weltkrieg. Dennoch: Die Aussage, Wilhelm II hätte alles nur mögliche unternommen, den Krieg zu vermeiden, ist einfach faktisch inkorrekt. Wilhelm II trug, wie gesagt, nicht die alleinige Kriegsschuld, aber seine grobe Unfähigkeit war dennoch ein tragender Faktor. Ich unterstelle ihm nicht, es beabsichtigt zu haben, aber ich unterstelle, dass seine Unfähigkeit unmittelbar dahin geführt hat. Sein Wunsch, Deutschland einen ‚Platz an der Sonne‘ zu geben und seiner daraus folgenden Provokation sind eben Sachen, die passiert sind und zur Isolation Deutschlands geführt haben. Und selbst als alles aus seiner Kontrolle geriet und Deutschland Frankreich und Russland den Krieg erklärt hatte, hätte er selbst noch, wenn er WIRKLICH alles mögliche unternommen hätte, die Kriegserklärung rückgängig machen können. Durch seinen Mangel an politischer Kompetenz war er aber dazu nicht in der Lage.
Aber weitere Gründe für den ersten Weltkrieg gibt es trotzdem wie Sand am Meer; ja, auch die Ziele Russlands und Frankreichs waren real, aber nicht deswegen kam es zu der Allianz, sondern weil Wilhelm II die Bündnispolitik Bismarks nicht fortsetzte und es versäumte, die alten Allianzen aufzuhalten. Als es zum Bündnis zwischen Frankreich und Russland kam, war es keine Kriegsprovokation, sondern ein Abkommen zum Umgang mit den Kolonien. Deutschland fühlte sich weiter isoliert, provozierte mehr, riskierte mehrmals einen Krieg etc. etc. (Z.B. beim ‚Panthersprung‘). Und die Beteiligung GB’s war gar nicht so wahnsinnig stark; deren Außenpolitik war auch immer von derselben Idee begründet: Isolation und Eingreifen wenn eine Machtverschiebung sich anbahnt, und dementsprechend war auch Greys Politik nicht inkompletent und dämlich, sondern verständlich und nachvollziehbar. Deutschland war eben eine Bedrohung, und nach Außen hin schien die Bedrohung ziemlich drastisch zu sein.
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Barnes’ Buch kam 1926 heraus. Zur Belohnung dafür, dass er die korrupten Hofhistoriker mit der Wahrheit konfrontiert hatte, wurde er beschuldigt, von Deutschland bezahlt worden zu sein, um diese Geschichte zu schreiben. 86 Jahre danach kommt der Historiker Christopher Clark in seinem Buch "The Sleepwalkers" (Die Schlafwandler) im Wesentlichen zur gleichen Schlussfolgerung wie Barnes.
In der Geschichte, die ich gelehrt wurde, wurde die Schuld am Krieg Deutschland zugeschoben, weil es die britische Marinevormacht durch den Bau von zu vielen Schlachtschiffen herausgefordert hatte. Die Hofhistoriker, die uns diese Geschichte beschert haben, halfen dabei, den Zweiten Weltkrieg auf die Beine zu bringen.
Ja, 1926 kam Barnes Buch raus – zu einer Zeit als noch die alte Meinung der Kriegsschuldfrage im Versailler Vertrag festgehalten wurde.
Die Geschichte, die er anscheinend gelehrt wurde, ist stark vereinfacht und falsch. Und nein, das ist nicht die Ansicht, die zum Zweiten Weltkrieg geführt hat. Zum Zweiten Weltkrieg habe ich mich schon geäußert.
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Wieder befinden wir uns auf dem Weg zum Weltkrieg. Vor hundert Jahren musste die Kreation eines Weltkriegs durch ein paar wenige unter dem Deckmantel der Täuschung betrieben werden. Deutschland musste unvorbereitet erwischt werden. Die Briten mussten manipuliert werden, und natürlich mussten Menschen in allen beteiligten Ländern mit Propaganda vorbereitet und gehirngewaschen werden.
Heutzutage ist der Druck in Richtung Krieg unverhohlen augenfällig. Die Lügen sind offenkundig und der gesamte Westen macht mit, Medien wie Regierungen.
Musste unvorbereitet erwischt werden! Klar! Man kann glauben was man möchte, aber die Rüstungszahlen sprechen für sich! Deutschland war auf einen Krieg vorbereitet, selbst wenn man so drastisch an Verschwörungstheorien glaubt!
Mit der Massenmanipulation heutzutage hat er allerdings mal recht; die Medien sind eben heutzutage sehr stark.
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Der amerikanische Hampelmann und kanadische Premierminister Stephen Harper log offen im kanadischen TV, dass der russische Präsident Putin in die Krim einmarschiert ist, die Ukraine bedrohte und den Kalten Krieg neu startete. Der Moderator des TV-Programms saß dabei und nickte zustimmend zu diesen unverschämten Lügen.
Das Skript, das Washington seinem kanadischen Hampelmann in die Hand gedrückt hatte, wurde allen Hampelmännern Washingtons ausgehändigt, und überall im Westen ist die Botschaft die Gleiche. „Putin ist in die Krim einmarschiert und hat diese annektiert, Putin ist entschlossen, das sowjetische Imperium wiederzuerrichten, Putin muss aufgehalten werden.“
Ich höre von vielen Kanadiern, die darüber empört sind, dass ihre gewählte Regierung Washington vertritt und nicht die Kanadier, aber so schlimm Harper auch ist, Obama und Fox „News“ sind schlimmer.
Gut, damit kommen wir zu den Punkten, zu denen ich noch keine fundierte Meinung bilden kann, also werde ich nicht viel dazu sagen. Ich kann nicht beurteilen, ob Putin einmarschiert ist oder nicht, aber lt. den Medien, die wir in Deutschland zur Verfügung haben, ist das tatsächlich der Fall.
Aber die Fragestellung, wie man Putin zu beurteilen hat ist eine andere Sache. Es ist richtig, dass Putin in vielerlei hinsicht eine fragwürdige Person darstellt. Ich finde es schlimm, wie er mit undemokratischen Mitteln an der Macht bleibt. Ich finde seine Gesetze gegen Homosexualität schlimm. Aber ich fand seine Haltung zur Syrienfrage positiv. Die Tendenz, er wolle die UdSSR wieder aufleben lassen kann ich nicht erkennen, dennoch finde ich ihn aber insgesamt recht fragwürdig. Muss er gestürzt werden? Meiner Meinung nach noch nicht.
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Am 26. März erwischte ich ein Stück von Fox “News.” Murdochs Propagandaorgel berichtete, dass Putin dabei ist, die Drillpraktiken aus der Sowjetzeit wiederzubeleben. Fox „News“ machte aus diesem Bericht eine drohende und gefährliche Geste gegen den Westen. Fox brachte dann einen „Experten,“ dessen Namen sich wie Eric Steckelbeck oder so ähnlich anhörte. Dieser „Experte“ erklärte, dass Putin „die Hitlerjugend“ aufbaut, in Hinblick auf den Wiederaufbau des sowjetischen Imperiums.
So sehr ich Dr. Roberts zustimme, dass Fox News teilweise als Nachrichtenplattform nicht zu gebrauchen ist, so wünschte ich mir doch hier eine etwas sachlichere Darstellung der Fakten. News, Experten etc. in Anführungszeichen setzen und „sich wie Eric Steckelbeck oder so ähnlich anhörte“ zu schreiben wirkt unseriös.
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Die außergewöhnlich durchsichtige Lüge, dass Russland eine Armee in die Ukraine geschickt und die Krim annektiert hat, wird jetzt überall im Westen als Tatsache akzeptiert, sogar unter Kritikern der Politik der Vereinigten Staaten von Amerika gegenüber Russland.
Obama, dessen Regierung die demokratisch gewählte Regierung in der Ukraine gestürzt und eine Handlangerregierung ernannt hat, die die russischen Provinzen der Ukraine bedrohte, wirft Putin fälschlich „Einmarsch und Annektierung“ der Krim vor.
Hierzu kann ich nichts sagen, siehe oben.
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Obama oder seine Führungsoffiziere und Programmierer stützen sich auf die totale historische Ignoranz der westlichen Völker. Die Ignoranz und Leichtgläubigkeit westlicher Völker erlauben es den amerikanischen Neokonservativen, „Nachrichten“ zu gestalten, die ihren Verstand kontrollieren.
Hier fühle ich mich beleidigt. Es sind immer noch die westlichen Länder, die in ihrer Schulbildung darauf ‚gedrillt‘ werden kritisch zu denken. Ich schreibe nächstes Jahr mein Abitur und ich bin schon der Meinung nicht ignorant und leichtgläubig zu sein, und ich bin teil der westlichen Völker. Natürlich werden wir durch Medien stark beeinflusst, aber eine komplette Verurteilung des Volkes würde ich mir niemals erlauben.
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Obama erklärte vor kurzem, dass Washingtons Verwüstung des Irak mit rund einer Million Getöteten, vier Millionen Vertriebenen, einer Infrastruktur in Trümmern, einem Explodieren religiöser Gewalt, ein völlig zerstörtes Land – nicht annähernd so schlimm ist wie die Anerkennung der Selbstbestimmung der Krim durch Russland. Der Außenminister der Vereinigten Staaten von Amerika John Kerry befahl tatsächlich Putin, das Referendum zu verhindern und die Bewohner der Krim davon abzuhalten, Selbstbestimmung auszuüben.
Obamas Rede am 26. März im Palast der schönen Künste in Brüssel ist surreal. Sie geht über Scheinheiligkeit hinaus. Obama sagt, dass die westlichen Ideale durch die Selbstbestimmung auf der Krim herausgefordert werden. Russland, so Obama, muss vom Westen dafür bestraft werden, dass es den Bewohnern der Krim erlaubt hat, über sich selbst zu bestimmen. Die Rückkehr einer russischen Provinz aus eigenem Willen in ihr Mutterland, dessen Bestandteil sie 200 Jahre lang gewesen war, wird von Obama als ein diktatorischer, antidemokratischer Akt der Tyrannei präsentiert.
Hier stand Obama, dessen Regierung gerade die gewählte demokratische Regierung der Ukraine gestürzt und dafür von Washington ausgesuchte Handlanger an Stelle der gewählten Regierung eingesetzt hatte, und sprach vom geheiligten Ideal, dass „die Menschen in den Ländern ihre eigenen Entscheidungen über ihre Zukunft treffen können.“ Das ist exakt, was die Krim gemacht hat, und das ist exakt, wogegen der Staatsstreich der Vereinigten Staaten von Amerika verstoßen hat. In der verdrehten Einstellung Obamas besteht Selbstbestimmung in Regierungen, die von Washington eingesetzt werden.
Einerseits wieder die Sache, über die ich noch nicht urteilen möchte, zum anderen aber zustimmung, dass die Selbstbestimmung der Völker das wichtigste Recht eines Volkes darstellt – genau das Recht, welches die Reagan-Regierung vielerorts komplett ignoriert hat, und unser lieber Dr. Roberts hat dabei mitgewirkt. Aber wie oben auch schon gesagt, es geht hier nicht um ihn, sondern um Obama.
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Hier stand Obama, der die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika durch den Reißwolf getrieben hat, und sprach von „Rechten des Einzelnen und Rechtsstaat.“ Wo ist dieser Rechtsstaat? Sicher befindet er sich nicht in Kiew, wo eine gewählte Regierung mit Gewalt gestürzt worden ist. Sicher befindet er sich nicht in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo die exekutive Gewalt das gesamte 21. Jahrhundert damit verbracht hat, eine Regierung zu etablieren, die über dem Recht steht. Habeas Corpus, Rechtsstaat, das Recht auf öffentliche Verfahren und Feststellung von Schuld durch unabhängige Geschworene vor Einsperren und Hinrichtung, das Recht auf einen privaten Bereich, sie alle sind von den Bush/Obamaregimes auf den Kopf gestellt worden. Folter ist gegen die Gesetze der Vereinigten Staaten von Amerika und gegen Internationales Recht, dennoch hat Washington Foltergefängnisse auf der gesamten Erde eingerichtet.
Wie ist es möglich, dass der Repräsentant der Kriegsverbrecherregierung der Vereinigten Staaten von Amerika vor einem europäischen Publikum stehen und über „Rechtsstaat,“ „Rechte des Einzelnen,“ „Würde des Menschen,“ „Selbstbestimmung,“ „Freiheit“ sprechen kann, ohne dass die Zuhörerschaft in Gelächter ausbricht?
Nunja, dazu muss man eben die Amerikanische Mentalität verstehen. Ich bin auch eher Anti-Amerikanisch eingestellt, und ich finde es auch furchtbar, wie sie unter dem dogmatischen Einfluss ihrer „Staatsreligion“ (American Dream) meinen, das einzige freie Volk der Erde zu sein und damit in einer Position die Weltpolizei zu spielen. Erklärungen dafür findet man jedoch in der Amerikanischen Geschichte, die dieses Phänomen zwar nicht rechtfertigen, aber zumindest erklären. Hier stimme ich Roberts also zu.
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Washington ist die Regierung, die Afghanistan und den Irak auf der Grundlage von Lügen überfallen und verwüstet hat. Washington ist die Regierung, die den Sturz der libyschen und honduranischen Regierung finanziert und organisiert hat und gerade dabei ist, das selbe in Syrien und Venezuela zu versuchen. Washington ist die Regierung, die Bevölkerungen in den souveränen Ländern Pakistan und Jemen mit Drohnen und Bomben attackiert. Washington ist die Regierung, die Soldaten in ganz Afrika stationiert hat. Washington ist die Regierung, die Russland, China und den Iran mit Militärstützpunkten eingekreist hat. Es ist dieser kriegshetzerische Haufen von Washingtoner Kriegsverbrechern, der jetzt versichert, dass er für internationale Ideale gegen Russland aufsteht.
Der Krieg gegen den Irak war nicht rechtens, und dementsprechend haben außer den USA kaum weitere Länder mitgemischt. Afghanistan hingegen war die Reaktion auf den 11.09.2001, und das war durchaus nicht auf Grundlage einer Lüge. Die USA hatte sich als NATO-Mitglied angegriffen gefühlt, und lt. Charta der NATO ist das ein Grund einen Gegenangriff zu planen – deswegen waren viele Staaten daran beteiligt, inklusive Deutschland. Ob der 11.09. eine Lüge war oder nicht ist dabei irrelevant – es gibt viele Theorien, dass es nur ein hoax war, die meisten davon sind aber nur schlecht recherchierte Verschwörungstheorien...
Ansonsten: Ja, es ist richtig, dass die USA Kriegstreiberei betreibt.
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Niemand applaudierte Obamas unsinniger Rede. Aber allein schon, dass Europa derartige unverhohlene Lügen von einem Lügner ohne Protest akzeptierte, verstärkt die Triebkraft in Richtung des Kriegs, den Washington anstrebt.
Obama fordert die Stationierung von mehr NATO-Soldaten in Osteuropa, um „Russland in Schach zu halten.“ Obama sagte, dass eine Aufstockung militärischer Kräfte an Russlands Grenzen Polen und den baltischen Staaten mehr Sicherheit geben würde, dass sie als NATO-Mitglieder vor russischer Aggression geschützt sein werden. Mit derlei Unsinn wirft Obama um sich, ungeachtet der Tatsache, dass niemand erwartet, dass Russland nach Polen oder in die baltischen Staaten einmarschieren wird.
Hier stimme ich auch zu. Russland wird – mit oben genannter Begründung zur Kampfstärke Russlands – niemals einen offenen Krieg wagen. Dementsprechend sind solche Reden Obamas blödsinnig.
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Obama sagt nicht, welchen Effekt die militärische Aufstockung und die zahlreichen Kriegsspiele der Vereinigten Staaten von Amerika/der NATO an Russlands Grenze auf Russland haben werden. Wird die russische Regierung daraus schließen, dass Russland angegriffen wird und einen Erststreich ausführen? Die rücksichtslose Unbesonnenheit Obamas ist die Art und Weise, wie Kriege beginnen.
Mit der Erklärung, dass „Freiheit nicht frei ist,” setzt Obama Westeuropa unter Druck, mehr Geld aufzubringen für eine militärische Aufrüstung, um Russland entgegenzutreten.
Die Position der Regierung in Washington und von deren Hampelstaaten (Ost- und Westeuropa, Vereinigtes Königreich, Kanada, Australien, Neuseeland, Georgien, Japan) und anderen mit Säcken voller Geld gekauften Alliierten ist, dass Washingtons Verletzung des Internationalen Rechts durch das Foltern von Menschen, durch den Einmarsch in souveräne Länder unter völlig falschen Vorwänden, durch den routinemäßigen Sturz demokratisch gewählter R... ist wie beabsichtigt, und er lässt seine Wut und Enttäuschung aus an Russland.
Während sich in Washington die Wahnvorstellung breit macht, dass die Vereinigten Staaten von Amerika die Seite des Guten repräsentiert, das fest gegen die russische Aggression steht, eine Wahnvorstellung, die hervorgerufen wurde duch die Medienhuren, die Abstimmung in der UNO-Generalversammlung und Washingtons Aufmarsch von Hampelstaaten, steigt Selbstgerechtigkeit in Washingtons Brust.
Mit dem Ansteigen der Selbstgerechtigkeit werden mehr Forderungen nach Bestrafung Russlands kommen, weitere Dämonisierung von Russland und Putin, mehr Lügen, die von den Medienhuren und Hampelmännern wiedergegeben werden. Ukrainische Gewalt gegen russische Mitbürger wird wahrscheinlich mit der antirussischen Propaganda zunehmen. Putin könnte gezwungen sein, russische Soldaten zu schicken, um Russen zu verteidigen.
Warum sind Menschen so blind, dass sie nicht sehen, wie Obama die Welt ihrem finalen Krieg entgegen treibt?
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Okay, größtenteils fängt sich Roberts hier an zu wiederholen, und gegen Ende wird er wieder etwas unsachlich. Er wirft Obama emotional angetrieben zu sein, was ich nicht so gut finde – nicht alles was Obama macht ist schlecht – andererseits springt er hier von ‚Mobben Russlands‘ (sozusagen) zu ‚finaler Krieg der Erde‘. Es ist einfach unwahrscheinlich, dass Russland so reagieren wird, und selbst wenn, wird es einen Massaker geben. Anders würde es aussehen, wenn die Welt aggressiv auf die USA reagieren würde; aber das würde dann wennschon in einem weiteren Kalten Krieg ausarten.
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Gerade so, wie Obama seine Aggression gegenüber Russland als Idealismus aufputzt, der eigensüchtigen territorialen Ambitionen entgegentritt, präsentierten die Engländer, Franzosen und Amerikaner ihren „Sieg“ im Ersten Weltkrieg als den Triumph des Idealismus über den deutschen und österreichischen Imperialismus und territoriale Ambitionen. Aber auf der Konferenz von Versailles enthüllten die Bolschewiken (die Regierung des Zaren schaffte es nicht und verlor stattdessen das Land an Lenin) „die Existenz der berüchtigten Geheimabkommen, die ein schmutziges Programm von territorialen Diebstählen enthielten, wie es nur in der Geschichte der Diplomatie gefunden werden kann. Es hat den Anschein, dass die hauptsächlichen Motive der Entente im Weltkrieg die Inbesitznahme von Konstantinopel und des Bosporus durch Russland, nicht nur die Rückkehr von Elsass-Lothringen an Frankreich, sondern die Sicherung des Westufers des Rhein, was die Vereinnahmung von Territorium bedeutet hätte, das historisch viel länger mit Deutschland verbunden war als Elsass-Lothringen jemals mit Frankreich, die Belohnung Italiens für den Kriegseintritt durch großzügige territoriale Zuwendungen auf Kosten Österreichs und Jugoslawiens, und die Beschlagnahmung der deutschen kaiserlichen Besitztümer, die Aneignung der deutschen Handelsmarine und die Zerstörung der deutschen Kriegsmarine im Interesse der Stärkung der Stärke des britischen Imperiums. (Barnes, pp. 691-692). Den amerikanischen Anteil an der Beute bildeten beschlagnahmte deutsche und österreichische Investitionen in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Hier wieder der Bezug zum ersten Weltkrieg. Der Grund, warum den Deutschen nach dem Krieg soviel ausgenommen wurde, liegt zum Teil an der aggressiven Haltung Frankreichs, da sie stark bluten mussten für den Deutsch-Französischen Krieg. Die USA wollte das noch abmildern, und die USA forderte ZUDEM eine generelle Abrüstung und forderte den zusammenschluss in einem Völkerbund. Damals handelte die USA tatsächlich noch recht idealistisch und ‚gut‘, und an der Stelle würde ich ihnen das niemals zum Vorwurf machen so wie es Roberts (und vorher Barnes) hier macht. Das ist aber faktisch falsch und unnötig.
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Die geheimen britischen, russischen und französischen Ziele des Krieges blieben vor der Öffentlichkeit verborgen, welche aufgepeitscht war mit gefälschter Propaganda, um einen Krieg zu unterstützen, dessen Ergebnisse ganz andere waren, als die, die den Krieg verursacht hatten, beabsichtigt hatten. Die Menschen scheinen unfähig zu sein, aus der Geschichte zu lernen. Wir beobachten jetzt, wie die Welt wieder mit Lügen und Propaganda den Gartenpfad hinunter geleitet wird, dieses Mal im Interesse der amerikanischen Weltherrschaft.
Siehe meinen oberen Paragraphen. Teilweise falsche Fakten und dementsprechend falsche Schlussfolgerung.
Zusammenfassung:
Auch wenn Roberts teilweise korrekte Fakten darstellt und durchaus nicht dumm argumentiert, so ist es doch sehr emotional geladen und überreizt. Seine Darlegung historischer Fakten sind teilweise falsch oder einfach nicht komplett, und dementsprechend schließt er daraus falsche Schlussstriche. An anderer Stelle springt er plötzlich dazu über, dass die Welt vor dem Abgrund stehen würde – das tut sie zwar, aber aufgrund anderer Geschehnisse. In Roberts Argumentation hingegen gibt es keinerlei Hinweis darauf.
Bei der Darlegung der ‚Mobberrolle‘ der USA hingegen muss man ihm zustimmen. Es ist nicht gut, was die USA derzeit macht, aber es war schon nicht gut, als Roberts selbst an Reagans Seite genauso gehandelt hat. Es hat sich in dieser Hinsicht also kaum etwas geändert.
Also: Stehen wir vor einem 3. Weltkrieg? Ich glaube nicht, aufgrund vorheriger Überlegungen. Ich würde erstmal als Deutscher sagen: Abwarten und Teetrinken. Ich lese mich mal mehr in die Materie hinein, vielleicht ändere ich meine Meinung dazu; dann werde ich mich hierzu nochmal melden. Ein Krieg ist aufgrund der Überlegenheit der USA einfach nicht zu denken. Wenn doch, wird es in einem Massaker wie im Irak enden. Und sollte es tatsächlich zu einem 3. Weltkrieg kommen, nunja - das überlegen wir wenn es soweit ist.
LG
Tido