Ich glaube ich teile auch mal meine Erfahrungen mit Corona, einfach weil ich gerade die Zeit dafür finde. Ich hatte während der ersten Welle keine Probleme mit Corona, ich konnte Home Office machen wodurch es mir besser ging als vorher. Auch das ich dann einen anderen Job bekommen habe war dann zumindest finanziell für mich eine gute Zeit.
Dass die zweite Welle um einiges heftiger wird wurde ja prophezeit. War ja auch irgendwie klar wenn man daran wie "gut" sich alle im Sommer an die Regeln gehalten hatte. Vielleicht hat es der ein oder andere mitgekriegt der auf Discord rumkriecht oder meinen Beitrag im Auskotzthread gelesen hat, aber ich hatte es dann Anfang November sellbst. Ich würde mal für die Neugierigen unter euch mal diese Erfahrung durchmachen.
Begonnen hatte das mit starken einseitigen Kopfschmerzen bei denen ich noch schiss hatte mich krankzumelden, besonders als sie dann am Folgetag verschwunden waren. Dafür hatte ich nun echt eklige Gliederschmerzen und Halsschmerzen wobei ich die öfters hatte. Husten hatte ich nicht direkt und als ich zum Arzt ging, primär um ein Attest zu bekommen, weil ich nicht dachte wirklich krank zu sein, musste ich mich zum Husten zwingen. Der Tag nach dem Test gings mir auch nicht signifikant schlechter weswegen ich dann umso überrascht war als mich mein Arzt zwei Tage danach anrief und mir in hastigen Worte mittelt das ich positiv getestet worden bin, mich in häuslicher Quarantäne zu begeben habe und dass sich das Gesundheitsamt bei mir melden wird. Und genauso zackig wie ich das hier euch schreibe, so war das Gespräch in etwa. Nachdem mir die Dame diese Infos durchgehastet hatte wurde aufgelegt. Ich war mit selbst Tage danach nicht sicher ob das Gespräch wirklich so stattgefunden hatte oder ob ich mich da nicht verhört hatte, aber ab diesen Zeitpunkt ging der "Spaß" dann richtig los.
Als hätte jemand dem Virus die Startflagge gezeigt wurde es dann auch rapide schlechter. Die Kopfschmerzen waren da und schlimmer denn je, genauso wie die Gliederschmerzen, die nicht zum aushalten waren. Meine Nase war inzwischen so voll das sie schmerzte und ich deshalb nur noch durch den Mund Luft bekam. Schlafen war damit fürs erste gestrichen. Die anderen Symptome hielten sich in Grenzen besonders das Fieber war nicht der Rede wert und der Husten war sogar im vergleich noch das angenehmste wenn auch nicht schön. Ich habe mich durchgängig schlapp gefühlt die Zeit über und ganz besonders schlimm ich konnte irgendwann nicht mehr richtig stehen oder gehen. Toillettengänge waren damit sehr schwierig und ich musste mich stürzen. Ich wohne btw. alleine also wäre ich gestürzt oder sowas wäre das enorm fatal gewesen. Es hatte zwei Tage gedauert bis ich mich soweit erholt hatte das ich überhaupt wieder kochen konnte. Riechen und schmecken konnte ich die Zeit über ganz normal, was ein gutes Zeichen war und immer noch ist.
Nach 3 Tagen war das meiste überstanden und ich hatte danach nur noch mit leichten Symptomen zu kämpfen. Das Gesundheitsamt hatte sich auch erst nach 2 Tagen gemeldet gehabt, allgemein habe ich mich von Behörden und auch von meinen Arzt etwas alleine gelassen gefühlt. Keiner hat mich in irgendeiner Form richtig beraten. Die zweite Hälfte der Quarantäne war dann eher durch Einsamkeit geplagt. Es ist das eine nicht aus der Wohnung zu wollen aber das andere sie nicht verlassen zu dürfen. Nichtmal zum Müll rausbringen. Zum Briefkasten durfte ich damit auch nicht, und konnte daher nicht meine Schreiben vom Gesundheitsamt zu meiner Quarantäne erhalten was etwas paradox ist. Letztendlich hatte das Gesundheitsamt mir dann mündlich das Ende der Absonderung (ja so heißt das.) mittgeteilt. Das schlimmste war als mein Gesundheitsbeamter mich zwischendrin angerufen hatte und gefragt hatte wie der "Urlaub" denn sei. Und ich möchte nochmal darstellen, ich hatte zwar einen milden verlauf aber Corona ist in keinster Form auch nur geringsten ein Urlaub. Ich hatte zwischenzeitlich echt bedenken ob mir je wieder besser gehen wird.
Und naja dann sind da noch die Folgeerscheinungen. Im großen dominieren da zwei. Ich fühle mich besonders Abends sehr sehr abgeschlagen, das war so schlimm teils das ich nicht länger als 7 Stunden wachbleiben konnte. Inzwischen halte ich länger durch aber manchmal kommt es einfach wieder. Das andere ist eine Kurzatmigkeit. Ich kann mich körperlich kaum noch anstrengen ohne später den japsenden Fisch zu spielen. Auch das ist zurückgegangen aber es kommt auch öfters wieder. Ein anderes Symptom das ich merke ist eine Appetilosigkeit, und die ist sogar erst vor kurzen aufgetreten. Vielleicht liegt es aber auch an Weihnachten dass ich echt nicht mehr viel essen kann ohne das mich mein Hunger komplett verlässt. Besonders bei Süßkram ist es schnell vorbei mit dem Naschen, und ich liebe Süßkram... zumindest tate ich es. Und ich habe einfach legtitim Angst was sonnst noch auf mich zukommt, so Folgeschäden können teilweise Monate später auftreten und ich habe echt Angst davor.
So zusammenfassen, schützt euch bitte. Ich bin noch recht jung, habe keine Vorerkrankungen und habe es dennoch gekriegt. Meine Kontakte waren auf die Arbeit beschränkt und trotzdem habe ich es bekommen. Und es war die Hölle. Da will ich den schweren Verlauf auch gar nicht sehen. Lasst euch bitte alle impfen. Ich bin bei der Impfverteilung nicht mehr vorgesehen, der Zug ist abgefahren. Aber je schneller die Pandemie vorbei ist umso besser.