Hach ja... das ledige Thema. "Die Jugend von heute." Warum hab ich da immer das Klischee des alten Mannes mit dem Krückstock im Kopf? Es ist wirklich schade, dass gerade die älteren Menschen sich gerne über die Jüngeren stellen. Nicht, dass ich es andersrum befürworte, aber ich denke das liegt ganz im Auge des Betrachters. Und ja... es gibt immer die Auffälligen, die Ungezogenen. Ich musste mir zwangsweise mit solchen Menschen über 1 1/2 Jahre das Haus teilen. Da war von Sitzenbleiben, Gras rauchen und Lärmbelästigung wirklich alles dabei... und zugegeben. In der Zeit hatte ich auch keine Lust mehr auf Kinder, aber das war eher eine Nebenwirkung von solchen Nachbarn. Und auch hier in der Vorstadt mag es ein paar freche Kinder geben... doch seien wir ganz ehrlich zu uns:
Wir hatten auch Scheiße gebaut. Nur redet man sich das als Erwachsener gerne schön oder vergisst auch die schlechten Momente. Das hat Nostalgie hat so mit sich. Man erinnert sich eher ans Schöne und nicht an die nicht so schönen Dinge. Daher kommen gerne auch viele Ältere mit dem Spruch: >> Früher war alles besser. << und lassen dabei dann die Menschenunterdrückung, den Rassismus und Sexismus komplett außer acht.
Ich glaube sogar, dass wir heutzutage eine offenere Jugend haben. Die sich fürs Klima einsetzt (Fridays for Future), mit mehr Toleranz an das Thema Sexualität rangeht (LGBTQ+) und auch durchaus bereit ist der Politik entgegen zu treten. Einerseits wird diesen im Unterricht das Thema verwehrt, aber andererseits pocht die Politik darauf, dass sich die Menschheit mehr damit befasst (obwohl diese Weltmeister in "Das kann ja noch warten" ist... während der Klimawandel immer mehr voranschreitet). In dem Punkt muss ich die Serie Druck loben (das Original nennt sich Skam) die sich sehr offen mit diesem Thematiken auseinander setzt.
Also nein... es liegt garantiert nicht an den paar Menschen die wieder am Lautesten zu hören sind. Und klar begegnet man auch durchaus unerzogenen Kindern oder Jugendlichen. Die gabs aber auch schon früher. Eine Problematik sind da vielleicht die Helikopter Eltern die eine extreme Übervorsorge für ihre Kinder haben, aber da würde ich eher die Schuld bei den Eltern suchen und nicht bei den jeweiligen Betroffenen. Ich finde es höchst bedenklich wenn die Eltern mit ihren SUVs die Kindergärten und Schulen vollparken und ihr Kind keine Meter alleine nach Hause gehen lassen, aber ich glaube, dass macht den meisten Kindern solcher Eltern auch keinen Spaß. Zumal der Leistungsdruck in den Jahren sehr gestiegen ist und viele auch in Coronazeiten Probleme mit dem vielen Lernstoff hatten.
Die Baustellen sind da meiner Ansicht nach wo anders. Außerdem finde ich es teilweise sehr anmaßend wie Ältere mit Jüngeren umgehen. Viele Ältere erwarten fast schon, dass sie respektvoll behandelt werden. Während Jüngere sich (aufgrund ihres Alters) automatisch mehr bemühen müssen. Dieses Ungleichgewicht fällt halt auf. Weswegen ich immer froh bin wenn alt und jung sich auf Augenhöhe begegnen. :)
Ich finde jedenfalls nicht, dass die Jugend von heute sich irgendwie ändern muss. Viel mehr sollte man die jungen Menschen ernst nehmen. Denn diese müssen jetzt das ausbaden was wir und die Generationen davor vergeigt haben. Die Jüngsten müssen die volle Portion Klimawandel miterleben. Während die älteren Generationen davon nur noch wenig betroffen sind. Der Grund wieso ich es auch sehr kritisch finde, dass gerade die Jüngsten kein Mitspracherecht haben in der Politik, aber Ältere schon. Also die können das gerne auch weiterhin tun. Nur finde ich es nicht gut, dass diejenigen die der Klimawandel am meisten betrifft am wenigsten gehört werden.