Naja, wir wollten ja wieder mehr Threads aufmachen und ich würd mich echt gern mal über das Game austauschen.
Für alle, die es noch nicht kennen: Xenoblade Chronicles ist - nein, nicht der dritte, sondern witzigerweise schon der vierte Teil der Xenoblade-Chronicles-Reihe (XB X kam nach dem ersten Teil, zählt aber nicht zur Lore dazu, soweit bis jetzt bekannt ist).
Es handelt sich dabei um JRPGs, in welchen die Kämpfe in Echtzeit ablaufen und die Charaktere selbstständig angreifen. Man selbst steuert den Kampf, indem man den Charakter verschiedene „Techniken“ ausführen lässt. Diese können unterschiedliche Wirkungen erzielen, beispielsweise Zusatzwirkungen von der Seite oder von hinten, die Aggro des Gegners oder sonstiges in der Art.
Aufgelockert wird dieses (zugegeben, bei mir klingt es nicht beeindruckend) System durch Zusatzaspekte im Kampf. Im ersten Teil beispielsweise erhält man Visionen von zukünftigen fatalen Angriffen des Gegners und kann diese verhindern. Im zweiten Teil ist es möglich, verschiedene Spezialangriffe mit Elementen zu versehen und aneinanderzuketten, um damit den Gegner verwundbar zu machen.
Ein ähnliches System wird auch wieder in XB3 genutzt, wobei es hier mit den sogenannten „Ouroboros“, einer Art Fusion zweier Charaktere, ein neues Gimmick zu geben scheint.
Ich will an dieser Stelle mal anmerken, dass XB1 für mich, der ich nur Final Fantasy und andere dieser Art kannte, eine echte Erfahrung war. Die Story wirkt am Anfang vielleicht generisch, überrascht jedoch immer wieder, auch wenn man schon glaubt, nun alles durchschaut zu haben. Sie ist auch überraschend düster, wobei man das bei der großartigen bunten Welt gar nicht glauben mag. Die Charaktere sind größtenteils sympathisch, die Welt faszinierend und all das hat XB1 für mich als eines meiner Lieblinge etabliert. Es hat einfach was, wenn die ganze Spielwelt sich auf den Körpern gigantischer herumlaufender Titanen abspielt.
XBX war storymäßig überhaupt nicht gut aufgestellt, hatte dafür aber eine gewaltige Welt zum erkunden (was man zudem in riesigen Mechs tun kann, die sich in Fahrzeuge verwandeln).
XB2 hatte für mich eine ebenso gute Story wie der erste Teil. Sie spielen zwar in zwei verschiedenen Welten, sind aber durch ein gemeinsames Element doch stark miteinander verbunden. Das einzige, was mich an diesem Teil störte, war dieser übertrieeeeebene Anime-Style. Ja, Teil 1 war auch ein JRPG, aber da hatten die meisten Charaktere wenigstens normale Klamotten an. In Teil 2 jedoch sind die weiblichen Charaktere dermaßen sexualisiert, dass ich mich fremdschäme, auch wenn es sich dabei zufällig um den besten Charakter des Spiels (*hust* Mythra) handelt.
Okay, jetzt komme ich endlich zum Kern des Themas, der mich interessiert, nämlich die Trailer zu Teil 3.
Stilistisch orientiert sich dieser Teil stark am zweiten. Das Charakter- und Monsterdesign lässt sich fast 1 zu 1 übertragen, auch wenn glücklicherweise die Figuren mehr anhaben und nicht mehr so albern aussehen.
Zur Story hat man auch bereits etwas erfahren. So stehen sich zwei verfeindete Nationen gegenüber, deren Soldaten aus noch nicht bekannten Gründen, jeweils nur eine zehnjährige Lebensspanne haben, die sie ausschließlich auf dem Schlachtfeld zu verbringen scheinen. Die Angehörigen der beiden Nationen scheinen Völkern aus beiden vorherigen Xenoblade-Spielen anzugehören, was eine Verschmelzung beider Welten nahelegt, ebenso natürlich das Vorhandensein von Landmarks, die zuvor Teil des Bionis/Mechonis oder von Alrest waren.
Im Trailer immer wieder erwähnt wird das Wort „Ouroboros“. Für die, die es nicht wissen, der Ouroboros ist eine Schlange, die sich in den eigenen Schwanz beißt und so einen Ring bildet. Dies symbolisiert Unendlichkeit oder einen nie endenden Kreislauf. Solche Kreisläufe waren in Teil 1 und 2 ein großer Teil der Story und scheinen sich auch in der neuen Story wieder anzusiedeln.
Ich würd gern wissen, wie euer Ersteindruck von dem Spiel ist. Denn mir gefiel das, was ich erfahren habe, leider nicht so besonders…
Der Gedanke, alte Locations im neuen Gewand wiederzusehen, erfreut mich schon sehr und natürlich würde ich gerne sehen, wie die Story weitergeht. Aber mir persönlich ist sie irgendwie… zu düster? In Ermangelung eines besseren Begriffs.
Zunächst gefällt es mir nicht, dass scheinbar die ganze Welt in einem Krieg versinkt. Ja, ist realistisch, widerspricht aber dem optimistischen Geist des Endes beider Vorgänger und entwertet für mich irgendwie die gebrachten Opfer und auch die Nachricht des Monados am Ende von Teil 1:
"Shulk. This new world is boundless. It is home to not only you, but many forms of life. I can see it. In this world, all life will walk towards the future, hand in hand."
Ich meine, das allwissende, in die Zukunft sehende Götter-Maschinen-Geschöpf müsste es doch wissen. Und doch wirkt Aionios auf mich, als wäre es noch übler dran als alle Welten zuvor!
Das Konzept einer zehnjährigen Lebensspanne gefällt mir auch überhaupt nicht. Das ist ein guter Plot für eine Stargate-Episode, geht mir persönlich aber irgendwie zu weit. Heißt das, jeder der Charaktere wird schon erwachsen geboren/geklont/gebaut oder wachsen sie so schnell, dass sie mit fünf schon keine Kinder mehr sind? Wie kann die als Charakter bestätigte Melia sowas zulassen, die im ersten Teil ganz sicher Nein gesagt hätte? Herrgott, man hat das Eryth-Meer gesehen und Alcamoth scheint jetzt eine gigantische schwarze Festung zu sein! T_T
Ich weiß. Es wird innerhalb der Story irgendwie Gründe haben. Vielleicht gefällt mir der Twist am Ende sogar, aber jetzt im Augenblick wirkt das Game auf mich wie „the darkest Timeline“. Ich hoffe nur, dass sich am Ende nicht herausstellt, dass irgendein gottgleiches Wesen („Ouroboros“?) von der Lebenskraft all der Leute ernährt, das wäre mir nämlich zu ähnlich zu Teil 1.
Was mir auch nicht gefällt ist, dass es offenbar gar keine Ortschaften geben wird, sondern nur mobile Militärbasen. Das… keine Ahnung, macht mir irgendwie das Feeling kaputt. Militarismus ist in der Welt von Xenoblade Chronicles nichts neues, es gibt starke Anzeichen, dass Kolonie 9 aus Teil 1 eine Militärdiktatur ist.
Aber was ich im Trailer gesehen habe, geht mir irgendwie zu weit. Für mich hat das nichts von einer Stadt, eher von einem Feldlager. Und da geht mir irgendwie das sichere Hub-Feeling verloren.
Als ich den Trailer gesehen habe, musste ich, wie oben schon erwähnt, stark an eine Episode aus Stargate oder Doctor Who denken, an eine düstere Zukunfts-Dystopie, die man nicht länger als eine Folge ertragen muss.
Mir ist schon klar, dass es Leute gibt, die das feiern. Ich will nur sagen, mich hat’s nicht wirklich abgeholt.
Aber was wünsche ich mir denn von dem Spiel?
Nun, vor allem Aufklärung. Ein Schluss für die ersten Teile und wie diese sich entwickelt haben. Ich will nicht, dass die Nationen „einfach da“ sind, sondern ihre Entstehung erfahren.
Was ist mit den Klingen und den kleineren Titanen geschehen? Eine der Hauptcharaktere – Sena – scheint ja eine Klinge zu sein, allerdings keinen Driver zu haben. Und Mio wirkt auf den ersten Blick wie eine Gormotti, aber ist das ein Menschenfresser-Kristall auf ihrem Schlüsselbein? Und haben sich die Machina vielleicht weiterentwickelt, sodass sie nun eher aussehen wie Lanz? Er scheint ja irgendwie aus Metall zu sein…
Geht die Geschichte um den Trinity-Processor noch irgendwie weiter? Ontos und Pneuma müssen ja noch irgendwo sein. Und wird das „Tor“ nochmal in irgendeiner Form eine Rolle spielen?
Das sind vor allem die Fragen, die mich wieder zu dem Spiel kriegen. Es wird mir sicher Spaß haben und vielleicht zerstreuen meine Zweifel sich noch. Ich wollte nur mal meine bisherigen Gedanken dazu in Worte fassen.
Aber was sind denn eure Gedanken dazu? Vielleicht kriegt man ja einen Austausch zustande. :) Ich würd gern mehr über das Spiel hypen, auf das ich schon ewig warte... ^^'