Eurovision Song Contest 2014

  • Der Countdown läuft, in etwa einer Stunde geht der diesjährige Eurovision Songcontest in Kopenhagen in Dänemark los. Alljährlich findet dieses Spektakel statt und führt die Nationen Europas - zumindest die, die sich für das Finale qualifizieren können oder grundsätzlich mit von der Partie sind - musikalisch zusammen. Mehr oder minder jedenfalls, teilweise mit viel Kitsch, Komik und Skurrilität.


    Werdet ihr es euch ansehen? Interessiert ihr euch überhaupt dafür? Werdet ihr Favoriten haben? In den Wettbüros wird ja längst ein Sieger hoch gehandelt. Ob es so eintreten wird? Als Lena Meyer-Landrut 2010 für Deutschland den Sieg davon getragen hat, galt immerhin auch sie im Vorfeld als Favoritin.

    »Zeit entschwindet, Menschen scheiden ...

    In ewig wie des Wassers Fluss ...

    Zu königlichem Streben reift des Kindes Mut ...

    Junger Liebe Knospen erblühen groß und stark ...«

    – Shiek in »The Legend of Zelda: Ocarina of Time«

  • Wie jedes Jahr werde ich mir den ESC anschauen, aus Tradition. Meine Familie ist eine Musiker-Familie, weshalb sich meine Eltern für diesen Contest interessieren und mich da auch immer vor den Fernsehr mitgeschleppt haben. Heute interessiere ich mich auch selber dafür was die Länder zu bieten haben, auch wenn wir wissen, dass es manchmal nichts Gutes ist. Dennoch macht es Spaß ein bisschen bewerten und diskutieren zu können und joa...


    Favoriten habe ich noch nicht, das werde ich dann während dem Schauen entscheiden. Meiner Meinung nach ist der deutsche Song gaaar nicht sooooo schlecht im Vergleich zu früheren Kandidaten, allerdings glaube ich nicht, dass Deutschland mit Elaiza gewinnen wird. Ich mach mir jetzt was schönes zu essen und einen gemütlichen Abend.
    Mal schauen, was dieses Jahr so alles dabei ist. :D

  • Eigentlich genau dasselbe wie bei Kenzo. Werde es mir auch eher aus Traditionsbewusstsein als alles andere ansehen, aber nur so nebenbei, und auch ich habe erstmal keine Favouriten.


    Es gibt beim Songcontest immer viele eher schlechtere Sachen, aber n paar Gute sind immer mal wieder dabei. Ich bin in jedem Fall gespannt :)

  • So, dann tippe ich mal auf Platz 7-15 für Deutschland


    Und ganz vorne würd ich sagen


    Österreich
    Island
    Schweiz
    Dänemark




    In den Top Ten


    Großbritannien
    Niederlande
    Russland




    Erste Hälfte aller teilnehmer:


    Italien
    Schweden
    Finnland
    Montenegro



    Alles nicht unbedingt in der Reihenfolge

  • Gut das ich nicht gewettet habe :D


    Und HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH an Österreich!
    War ein tolles Lied und ein/e tolle/r Sänger/in! ^^



    *Vorposter ignorier*

  • So, jetzt kommt's. :ugly:


    Ich habe gestern absichtlich nicht viel zu diesem Thema gesagt, weil ich eine gute Vorahnung hatte wie das ganze ablaufen wird, aber erstmal Schritt für Schritt. :)


    Die Halle & Bühne:


    Hat mich ehrlich gesagt enttäuscht, genauso wie die Show am Anfang. War irgendwie... langweilig. Die Ode von Beethoven im Mittelteil fand ich auch schlecht umgesetzt, alles in allem bin ich enttäuscht von dem ganzen Drum-herum. :/ Hätte man wirklich besser und vor allem eindrucksvoller machen können!


    Der deutsche Kommentator:


    Jeder Mensch macht Fehler, aber der gute Herr hat es sich bei mir wegen gestern Abend wirklich vergeigt. xD Mal von den Übersetzungsfehlern und dem Stottern abgesehen, waren einige seine Kommentare meiner Meinung nach nicht angebracht und ziemlich dreist. Er hat sich sehr darum bemüht die Zuschauer mit seiner Meinung zu beeinflussen und hat von mir letztendlich nach dem Auftritt von Elaiza einen großen Lachanfall kassiert. Alle Länder kritisiert er mit dreisten, zweideutigen Bemerkungen, allerdings sagt er zu Deutschlands Auftritt nur: "Das war ein sehr schöner Auftritt."
    Gut, mehr brauch ich dazu nicht sagen. :D


    Die Teilnehmer:


    Ich muss sagen, dass mir wirklich viele der Songs gefallen haben und ich mir auch vorstellen könnte sie beim Aufofahren zu hören, bis auf so manche langweilige 0815-Ballade. :/ Ich bin nicht so der Balladen-Fan, aber jedem das seine.
    Habe Respekt vor allen Teilnehmern, die Musik war gut. Ich sage immer: Ich könnte es nicht besser. :xugly:


    Die Buh-Rufe aus dem Publikum:


    Das aller schlimmste für mich an diesem Abend waren die Buh-Rufe aus dem Publikum an die zwei russischen Mädchen. An die zwei russischen, 17-jährigen Mädchen!! Ich finde es schrecklich, wirklich schrecklich, wenn so ein Contest - wieder einmal - dazu benutzt wird und die Künstler dazu missbraucht werden, um politische Machtkämpfe oder sonst was auf der Bühne auszufechten!! Wir wissen alle, warum das so war. Allerdings... diese Mädchen haben nichts damit zu tun, aber leider geht es beim ESC schon lange nicht mehr nur um den Auftritt der Musiker. Diese zwei Mädchen haben einen super Auftritt und Performance hingelegt und waren meiner Meinung nach um einiges besser als die Niederlande oder Ungarn. Über Geschmack lässt sich streiten, ja, aber es ist unmenschlich und einfach asozial andere Artgenossen auszubuhen!! Vor allem zwei junge Mädchen, die ein solches Talent haben. Verdammte Menschheit. Das macht mich wirklich wütend.


    Der Gewinner:


    Im Gegensatz zu meinem Vater - dieser alte Griesgram xD - finde ich, dass der Gewinner wirklich gut gesungen hat. Klar, der Bart hat ihm bestimmt geholfen, allerdings war der Song auch nicht sooo schlecht und er hat ihn gut rüber gebracht. Ich gönne es ihm und joa... jeder Mensch soll die Verantwortung und die Konsequenzen für sein Verhalten und sein Auftreten erhalten. Wenn er sich dazu entschieden hat so auszusehen, ist das sein Ding. Gesungen hat er jedenfalls gut. =)


    So, reicht erstmal. :3

  • Der ESC ist zwar längst vorbei, aber das Thema wohl noch nicht vom Tisch: Erst die letzten Tage stieß ich in meiner lokalen Zeitung auf einen kleinen Artikel am Rande, dass Conchita Wurst in ihrer Garderobe Blumen und eine Karte mit dem Text "We love you" von Elton John und seinem Partner entdeckt habe. :D


    Ich habe den diesjährigen ESC mehr im Hintergrund gehört als gesehen, weil ich beschäftigt war und nicht genug Zeit hatte, mir alles in Ruhe anzuschauen. Nachdem ich die Veranstaltung in der Vergangenheit einige Jahre lang als Unsinn abgetan und gemieden habe, weil es nicht meinen Geschmack getroffen hat und ich die Bewertungen selten nachvollziehen konnte, nehme ich das alles mittlerweile weniger ernst und lasse mich schlichtweg davon unterhalten.


    Im Gegensatz zu den vorherigen Jahren hatte ich den Eindruck, dass die Beiträge qualitativ recht passabel waren. Sogar der Beitrag aus Deutschland hat mich positiv überrascht, meine Erwartungen waren tiefer angesetzt. Am Ende habe ich darum die Platzierung relativ weit hinten nicht ganz verstehen können, weil ich sie nicht schlechter (oder besser) als viele andere fand. Nur der Beitrag aus Polen war ein bisschen irritierend. xD


    Dass die Buh-Rufe für die russischen Teilnehmerinnen absolut unangemessen waren, das steht außer Frage. Das hätte wirklich nicht sein müssen. Es geht um Musik, nicht um Politik ... andererseits setzt der ESC häufig irgendwelche ... Statements.


    Mich hat es sowieso gewundert, dass Elaiza angetreten sind - von denen habe ich bis dahin noch nie etwas gehört -, obwohl Santiano und Unheilig bei der Auswahl, wer Deutschland vertritt, teilgenommen habe, die alle möglichen Preise und Auszeichnungen abgeräumt haben. Verstehe das einer ...


    Bei vielen Stücken hatte ich jedenfalls das Gefühl, sie bereits (in ähnlicher Form) gehört zu haben. Ging das nur mir so? Einige haben mich sehr an den Siegertitel aus dem Vorjahr erinnert. Das Lied "Rise Like a Phoenix" gehörte nicht dazu, ich halte es für gut; es ist jetzt weder besonders großartig noch miserabel. Die Kunstfigur Conchita Wurst und der Bruch mit den typischen Geschlechterrollen gefällt mir mehr. Ich gönne dem Künstler den Sieg - und Österreich, es ist lustig, dass es nach der langen Pause gleich derart abgeräumt hat. xD


    Mein Bruder hat sich noch im Anschluss an die Übertragung aufgeregt - nicht über den Siegerbeitrag an sich (auch wenn er ihn nicht herausragend fand), sondern darüber, dass Conchita Wurst wohl nur gewonnen habe, damit jetzt alle im Vordergrund behaupten können, sie seien unglaublich tolerant und offen, während sich im Hintergrund nichts an der Intoleranz und Diskriminierung ändere.

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  • Ich bin da sogar ähnlicher Meinung wie dein Bruder, Jeanne.^^ Das ist halt typisch ESC. Dieser Contest wird dazu missbraucht das eigene Land gut bzw. die Gegner schlecht darzustellen. Ich finde es sowieso schrecklich, dass andauernd davon geredet wird, dass Russland Conchita Wurst nicht akzeptiert und dass Putin ja dagegen sei und und und. Ja, es gab solche Kommentare, allerdings waren die von Politikern, die oftmals den Mund nicht halten können und alles und jeden anfahren. Ich weiß auch welcher Politiker das in Russland war und meine Eltern konnten auch nur müde lächeln, als manche Zeitungen dann behauptet haben ganz Russland sei gegen Conchita und wäre dafür dass sie verbrannt werden sollte oder was weiß ich. xD Es gab schon lustige Anschuldigungen Russland gegenüber. Leider wird in den Medien vieles falsch dargestellt, das wissen wir ja alle. Immerhin hat Conchita von Russland 4 oder 5 Punkte erhalten!!


    Jedenfalls finde ich es schön und gut was Conchita für eine Moral vertritt, allerdings wird sich an der Toleranz der Länder ihr gegenüber nicht viel ändern, nur weil sie an einem Gesangwettbewerb gewonnen hat, bei dem die Hälfte der Stimme sowieso nicht von den Zuschauern kommen. Ich möchte Conchita keineswegs schlecht darstellen, sie kann gut singen, ihre Botschaft ist auch sehr lobenswert und wichtig!! Allerdings finde ich, dass man die Toleranz bestimmter Menschen auch nicht herausfordern sollte und das tut sie nun eben mal mit dem Bart. Ohne Bart hätte es auch nicht so viel Trubel gegeben, daran ist sie selber schuld. Im Endeffekt hat ihr das aber auch sicher zum Sieg verholfen, also war es nicht ganz dumm. Dennoch: Wenn man so etwas macht, muss man auch mit den Konsequenzen rechnen!! Conchita erträgt diese Konsequenzen, also ist alles gut. Ich bleibe aber trotzdem bei der Meinung, dass man Toleranz nicht herausfordern bzw. provozieren sollte. Dadurch kippt man nur Öl ins Feuer und die Leute die Toleranz lernen sollten, werden durch solche Provokation auch nicht besser!! Im Gegenteil regen sie sich nur noch mehr darüber auf und alles wird schlimmer.
    Ich glaube, dass man irgendwo anders ansetzen müsste.

  • Dem stimme ich um ehrlich zu sein nicht zu.


    Das Geschrei aus dem Publikum ist natürlich ein Unding. Aber eine Trennung von Musik und Politik sollte es trotzdem nicht geben.


    Natürlich wird heutzutage der Musikmarkt, allen voran natürlich auch der ESC, kommerzialisiert, aber man darf nicht vergessen, dass Musik, zusammen mit allen anderen Kunstformen, einst auch dazu in der Lage war, politische, soziale und gesellschaftliche Themen aufzuzeigen und zu kritisieren. Kunst um der Kunst willen ist unserer Zeit nicht nötig, da man, zumindest in der westlichen Welt, nicht für seine Kunst diskriminiert wird, wie es z.B. im Kommunismus oder im Dritten Reich der Fall war.


    Das Conchita gewonnen hat finde ich dementsprechend nicht nur vom künstlerischen Standpunkt aus gut - schließlich ist es ein guter Song mit einer guten Sängerin - aber es ist auch wichtig, dass eine homosexuelle Person gewonnen hat. Damit zeigt der Musikmarkt, also quasi eine Kunstrichtung, seine Haltung zu den Themen Homosexualität und Homophobie, welche ja derzeit sehr aktuell und wichtig sind. Dementsprechend ist es auch wichtig, dass wir, als Mitteleuropäer, zeigen, dass die rückständige russische Haltung nicht Anklang findet. Es ist richtig, dass es provokant war und gewisse Reaktionen hervorrufen wird, aber das war ja auch so gewollt und ich bin vollkommen auf ihrer Seite. Wie die russische Jury dabei geurteilt hat ist dabei irrelevant. Um etwas zu verändern muss man eben provozieren, das war schon immer so. Es hat eine starke symbolische Bedeutung, die man nicht unterschätzen darf. Das schlimmste, was man tun kann, ist nichts zu tun, und in einer Zeit, in der Homophobie mal wieder im Kommen ist, gilt das doppelt.

  • Man könnte daraus jetzt eine große Diskussion drehen: Ist es überhaupt eine Provokation, so auszusehen und aufzutreten, wie man es selbst gut findet? Wem schadet es, tut es weh, wenn Conchita Wurst, eine Kunstfigur, ein homosexueller Mann ist, der Kleider und dazu einen Bart trägt? Schließlich ist er nicht nackt über die Bühne gehüpft oder ähnliches. Warum hat sich dann eigentlich niemand über den Beitrag aus Polen beschwert, der eindeutig anzüglich angehaucht war? Da könnte man sogar als Feministin aufschreien: Die Frau als Objekt ist offenkundig akzeptiert ...


    (Oder ist mir da die Empörung nur entgangen?)


    Nein, ich habe den Auftritt nicht ernst genug genommen, um ihn tatsächlich verwerflich zu finden. ^^


    Tido
    Wenn es so wirkte, als hielte ich eine Trennung von Musik und Politik für angemessen, habe ich mich wohl falsch ausgedrückt: Kunst ist natürlich ein wichtiges und unentbehrliches Medium, sich (kritisch) zu äußern, mit etwas zu befassen - im politischen, gesellschaftlichem oder ähnlichem Kontext.


    Nur haben die beiden jungen Sängerinnen, die für Russland angetreten sind, ja weder mit ihrem Lied und Auftritt eine politische Aussage getroffen noch eine solche repräsentiert, es hat keine Verbindung bestanden, erst die Reaktionen haben das Ganze "politisiert" - auf Kosten der Künstlerinnen, die sicher nicht aufgrund ihrer bloßen Teilnahme stellvertretend den Kopf hinhalten wollten.

    »Zeit entschwindet, Menschen scheiden ...

    In ewig wie des Wassers Fluss ...

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