JoJo's Bizarre Adventure

  • Da die Suche nichts ergeben hat und zumindest der Vertrieb der Serie in Deutschland in irgend einer Form nicht wirklich zu existieren scheint, gehe ich einfach mal davon aus, dass diese Serie bislang niemandem im Forum ein Begriff oder einen Thread wert war.^^



    JoJo's Bizarre Adventure ist ein noch recht junger Anime der Gattung Shonen/ Battle, der aktuell auch noch fortgeführt wird. Jung ist er insofern also in Bezug auf neue Folgen, aber auch mit Blick auf die Veröffentlichung des Mangas, der seit den 1980ern fortlaufend veröffentlicht wird.


    Die Handlung ist nun nicht so einfach zu umreißen, da sie in mehrere Teile aufgespalten ist, die zeitlich jeweils einige Jahrzehnte auseinander liegen und auch jeweils einen neuen Cast beinhalten, inklusive des jeweiligen "JoJo".
    Denn -und hier kommt man nun doch zu einer Art überspannendem Handlungsbogen- die Geschichten drehen sich stets um die Reisen und Abenteuer eines Mitglieds der Familie Joestar, genauer gesagt der entsprechenden Blutlinie (der Name Joestar muss also nicht zwingend gegeben sein, entscheidend ist die Abstammung). Dieses Mitglied hat stets eine solche Kombination von Vor- und Nachname, dass sich der titelgebende Spitzname JoJo ergibt (der erste Protagonist heißt bspw. Jonathan Joestar).


    Vom Ablauf der einzelnen Segmente her haben wir nun recht typische Shonen-Schemata. Es gibt einen Bösen mit einer mehr oder minder großen Gruppe an Helfershelfern, den Helden und seine Gruppe, Superkräfte in irgendeiner Form und in fast jeder Folge einen Kampf, bei dem der Held oder seine Freunde sich weiterentwickeln.


    Um niemanden zu spoilern, werde ich hier noch nicht auf Details eingehen, aber eines sei gesagt: Am Anfang fand ich JoJo von der Geschichte her ziemlich schwach. Es war nichts, was man heute nicht schon kennt, und dann auch noch sehr...uninteressant. Die zahlreichen guten Ansätze wurden in meinen Augen im ersten Teil (Phantom Blood) durch einen komplett farblosen und langweiligen Cast zunichte gemacht. Neben einen bierernsten und auf Ehre bedachten Hauptcharakter gesellte sich ein bierernster Lehrmeister, und weitere Unterstützung gab es durch einen eher nutzlosen (und viel herumschreienden) dritten Weggefährten sowie durch spätere, bierernste Freunde des Lehrmeisters. Es war also alles irgendwie ziemlich ernst in dieser Gruppe, die niemals so eine richtige Dynamik entwickeln konnte und mir deswegen auch unsympathisch war.


    Dies bessert sich aber schon mit dem zweiten Teil, in dem durch einen neuen Protagonisten mit einer ganz anderen Persönlichkeit wesentlich mehr Energie und Farbe in die Episoden kommt.


    Der dritte Teil, Stardust Crusaders, bei dem ich aktuell bin, wird dann noch einmal besser darin, die Gruppe zusammenzuführen, jeder Figur individuelle Charakterzüge zu verleihen, die Gruppendynamik zu entwickeln usw. Dies mag auch an der Zeit liegen: Während der erste Teil noch etwa 10 Folgen hatte, hat Stardust Crusaders allein schon mehr Folgen als die ersten beiden Teile zusammen. Das tut der Serie gut, und in SC bin ich nun erstmals wirklich an jedes Gruppenmitglied ein wenig gebunden und tragische Ereignisse lösen die Reaktion bei mir aus, die sie auch sollten.


    Die Frage ist nun vielleicht, weshalb ich mich durch die ersten zehn Folgen gekaut habe, wenn sie von der Handlung und den Figuren her nicht ganz so toll waren. Und die Antwort ist einfach: Stil. Davon hat JoJo von Anfang an einfach enorm viel. Von dem ersten Intro über den generellen Zeichenstil und die teils komplett wechselnde und der Realität fernbleibende Farbgebung, über Charakterdesigns und den merklichen westlichen Einfluss, der unter anderem zu Songs wie Roundabout und Walk like an Egyptian als Outros geführt hat, ist JoJo vor allem visuell einfach interessant und ein toller -und in meinen Augen nötiger- Kontrapunkt zu den ganzen überniedlichen Chibi-Mädchen-Gesangsgruppen-Comedy-SliceOfLife-Softporno-Shows, die der moderne Animemarkt so produziert. Da verzeiht man auch gerne mal, dass die Animation in manchen Folgen etwas stiefmütterlich behandelt wurde, weil man eben doch genug zu gucken hat.


    Also ja, ich bin mal gespannt, wer den Anime noch so kennt, und wie eure Gedanken zu ihm sind. Wer ihn noch nicht kennt, dem empfehle ich auf jeden Fall mal einen Blick, vor allem dann natürlich, wenn ihr ohnehin Fans des o.g. Genres seid.


    Untypisch für mich habe ich mich mit dem Manga bislang nicht näher beschäftigt. Wenn jemand da Einblicke hat, wäre es natürlich cool, wenn er seine Meinung darüber mit uns teilen würde, gerne auch einen Vergleich.^^


    Also: ora-ora-ora-ora!

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