Gut, gut. Habe nichts dagegen, den Thread für diese Diskussion hier weiterhin zu nutzen, es ist ja interessant. Mehr oder weniger besteht zugleich ebenfalls noch ein gewisser Zusammenhang zum eigentlichen Thema. Was soll's demnach. XD
Und zumindest stimmen unsere Ansichten wohl darin überein, dass wir die Todesstrafe nicht für sinnvoll erachten. Mein Beispiel eines möglichen Nutzen daraus, die Täter hinzurichten, mag nicht das beste gewesen, doch wie soll mir - einer Gegnerin der Todesstrafe - überhaupt etwas dazu einfallen, was es immerhin sinnvoll verteidigen würde. Schließlich gibt es für mich nichts, was den bewussten Mord eines Menschen, selbst wenn dieser zuvor gemordet hat, rechtfertigt.
Allerdings finde ich, dass dein Vorschlag letztendlich im Grunde sich nicht viel davon unterscheidet - man bestraft die Täter auf, jedenfalls meiner Meinung nach, unmenschliche Weise und akzeptiert am Ende den möglichen Tod. Sicherlich mag man Vorteile davon haben, dadurch sogar wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen, werden die Verurteilten als derartige Versuchsobjekte benutzt - doch in moralischer Hinsicht läuft es einfach auf dasselbe wie bei der Todesstrafe hinaus. Es ist eigentlich nicht zu vertreten. Man muss schlichtweg Prioritäten setzen, was mehr zählt - (vermeintliche) Gerechtigkeit und wissenschaftlicher Nutzen oder die Würde eines Menschen und ob diese stets gelten sollte. Zumal ich es doch für sehr entwürdigend halte, würde man mit einem Verbrecher derart verfahren, beinahe erscheint es mir noch unmenschlicher als die Todesstrafe.
Da fällt mir nämlich ein... es ist bereits einige Zeit her, da ich einen Bericht beiläufig mitbekommen habe, der davon handelte, dass sich einige Menschen freiwillig (!) für ein medizinisches Experiment zur Verfügung gestellt haben. Jedoch ging einiges dabei schief und seither ist ein Großteil dieser Personen für den Rest ihres Lebens geschädigt. Was wäre bei deinem Vorschlag in solchen Fällen? Das Leben des Verbrechers wäre gezeichnet, es geht ihm äußerst schlecht - und gleichwohl lebt er. Soll man die Versuche fortsetzen - bis er daran stirbt oder soll man ihn sofort hinrichten? Oder es als die gerechte Strafe hinnehmen und ihn sonst nur noch in ein Gefängnis sperren? Wobei das Fortsetzen der Versuche... allein der Gedanke wirkt abartig, falls derjenige geistig womöglich bereits geschädigt oder dergleichen der Fall ist.
Zugleich gibt es viele Irrtümer in der Justiz - einige zum Tode Verurteilte und Hingerichtete waren unschuldig und mussten für eine Tat büßen, mit der sie nichts gemein hatten. Entweder man würde das Rechtssystem allgemein reformieren (und in manchen Zweifelsfällen nicht mehr gegen den Verdächtigen entscheiden), oder bei deinem Vorschlag bestünde sowieso dieselbe Gefahr. Gewiss, für Jahrzehnte fälschlicherweise eingesperrt zu sein, ist ohne Zweifel grausam, doch es ist im Gegensatz zur Todesstrafe und deiner Idee nichts vollkommen endgültiges (sofern sich natürlich die Unschuld herausstellen sollte).