Kleiner Einwurf von meiner Seite (auch an bereth):
Ja, auf arte laufen auch mal Filme, die mehr Sex enthalten als Hollywoodfilme, aber schlechte Filme sind das deswegen nicht. Soweit ich mitbekommen, sind es - im Gegenteil! - sogar Filme, die tatsächlich als gute Filme angesehen werden (Beispiel: Hiroshima mon amour). Auch wenn dieses "Genre" vielleicht nicht so verbreitet ist, es gibt eben diese Sorte von Filmen, die von Körperkontakt nur so strotzen, aber dennoch kein simpler Porno sind, sondern den Anspruch haben, als Filmkunst angesehen zu werden. Das sind vor allen Dingen ältere Filme, alle aus einer ähnlichen Zeit, in der es offenbar in war, das Tabu um Sex in Filmen mit "Anspruch auf Anspruch" zu brechen.
Außerdem hab ich von arte selbst nie mitbekommen, dass sie sich als elitären Sender o.Ä. darstellen wollen - das hast du dann denen zu verdanken, die unbedingt damit prahlen wollen, dass sie doch arte gucken und deswegen besonders intelligent sind. Mit dem Sender an sich hat das wenig zu tun.
Es gibt hier glaube ich einfach ein kleines Missverständnis mit dem Begriff "gehobenes Niveau". Worauf Benedikt (denke ich) hinaus will, ist, dass arte einfach nichts von diesem sinnlosen Schund à la "Hartz IV Family" etc. zeigt, sondern als Informationssender dient. Mit Film-Einlagen. Genauso, wie andere Sender tagsüber ihre Serien zeigen, zeigt Arte tagsüber Dokus, und so, wie andere Sender abends dann Filme zeigen, zeigt Arte eben auch Filme - die nunmal oft viel mit Sex zu tun haben. Wenn man sich aber mal die Zielgruppe von Arte ansieht, ist da auch nichts dabei, denn einerseits haben Ü30-Zuschauer (die jetzt bereits Ü30 sind und also eine Generation vor uns) meist kein Problem mit solchen Filmen, und andererseits: Wer von denen, die sich tagsüber Dokus reinziehen, bleibt denn abends bis in die Puppen noch wach? Ich zumindest würde da erwarten, dass jemand, der den ganzen Tag arte guckt, dann abends auch eher früh als spät ins Bett gehen würde - daher dann die etwas anderen Filme. Denke ich.
Nach wie vor, arte ist nicht der absolut beste Sender, sondern der relativ beste Sender, und diese Einschränkung war es glaube ich, die gefehlt hat. Im Vergleich zu dem, was man sonst so im Fernsehen findet, ist Arte das beste, was man noch finden kann, wenn man schlaues Fernsehen (das nicht nur bloße Nachrichten ist, siehe n-tv, CNN) will.
Und zum Fernsehen allgemein: Ich seh nicht fern. Wir haben einen Fernseher, aber ich hab schlicht kein Interesse an dem, was im Fernsehen kommt (ja, auch Nachrichten nicht, jetzt schlagt mich doch :D). Einerseits wegen dem genannten hohlen RTL/Pro7/usw.-Programm, andererseits einfach, weil man heutzutage ja alles im Internet findet, ohne sich mit lästiger (und ebenfalls immer stumpfer werdenden) Werbung herumschlagen zu müssen oder sich an feste Zeiten halten zu müssen.
Nichtsdestotrotz: Wenn mal irgendwo ein Fernseher läuft, dann guck ich gern mit, und gern auch schlechte Filme/Serien, aber auch aus dem bereits genannten Grund, um einfach abzuschalten und mich lustig zu machen, und nicht, um etwas zu sehen, was mich begeistert.
Bereth:
An dieser Stelle noch zu deinem geäußerten und erkennbaren Wunsch, in Diskussionen speziell mit gegensätzlichen Meinungen zu argumentieren... das sollte auch nicht das letzendliche, permanente Ziel sein. Es ist interessant, mal komplett verschiedene Meinungen zu haben, aber die kann man dann auch objektiv darlegen, auf Verständnisbasis argumentieren. Sobald sich einer der beiden Parteien angegriffen fühlt/ausfallend wird, geht die Diskussion schon in die falsche Richtung. Ich halte es nicht für gut, aggressiv nach konträren Meinungen zu suchen und die dann zu widerlegen (wie könnte eine Meinung auch widerlegt werden? ;-)).
(Definiton eines gewünschten Diskussionsausgangs:
"Am Ende einer Diskussion steht die Lösung eines Problems, ein für alle Beteiligten annehmbarer Kompromiss oder die beidseitige Erkenntnis, dass verschiedene Meinungen herrschen (Dissens). Auch im letzteren Fall ist die Diskussion eine wichtige Möglichkeit, den Standpunkt anderer kennenzulernen und Dinge aus bisher unbekannter Perspektive zu erblicken.")
Es bringt nichts, sich nur herunterzubuttern. Eine Diskussion soll Meinungsaustausch sein, und wenn dann da die Fetzen so fliegen, dass Mods eingreifen müssen, weil die Netiquette nicht mehr eingehalten werden - egal von welcher Partei, es gehören immer zwei dazu - dann ist das keine ordentliche Diskussion. Wenn du mit Leuten gegensätzlicher Meinung diskutieren möchtest, dann mach das, aber nicht in dem Versuch, ihnen mit deiner Meinung überlegen zu sein, sondern eher, ihnen deine Meinung darzulegen - ohne den Anspruch, dass du sie "besiegst". Man kann auch anderer Meinung sein, ohne den anderen zu reizen ;-) Und das hat nichts mit Konfliktscheu zu tun, sondern mit dem Gegenstand der Diskussion.
Und gerade dieser Absatz soll jetzt kein Grund für dich sein, über das Wesen der Diskussion zu diskutieren, sondern lediglich für dich die Frage aufwerfen, ob jene hitzige Debatten, die du dir im Frischer Wind-Thread gewünscht hast, wirklich nötig oder im Sinne einer Diskussion sind. Wenn du der Meinung bist, dass solche Reibereien (seien es auch nur kleine) im Rahmen einer Diskussion nötig sind, damit es nicht langweilig wird, dann werd ich daran auch nichts ändern können, aber ich persönlich würde es nicht einsehen, mich in sowas einzuklinken (wie ja in der Diskussion neulich mit vyserhad deutlich wurde - wenn jemand konstant gefühlt nur versucht, mir seine Meinung aufzudrängen, ist das keine Diskussion mehr und dann nehm ich mir auch das Recht, mich nicht weiter zu beteiligen). Just my two cents.