Hm... bei den schlechten bin ich im Moment leider ein wenig überfragt (wir reden immer so lange, dass mir davon irgendwann der Kopf schwirrt, da vergisst man Sachen teilweise leider wieder; sie kann sich beispielsweise meinen Krebs nicht völlig erklären, das gab sie auch offen zu), aber manchmal dienen schlechte Ereignisse auch dazu, Menschen Fehler aufzuzeigen oder sie zu Gott zu führen. Ich zitiere sie gerne mal: „Ich weiß, dass es im Moment nicht schön klingt und für dich ist es auch sicher kein Trost, aber wenn dieser Krebs dich letztendlich zu Gott führt, dann war er nötig und kein willkürliches Übel.“
Denn in ihrem Glauben ist Gott eine liebende Vaterfigur, da er alles nach seinem Vorbild geschaffen hat, hat er ebenfalls Gefühle und es schmerzt ihn, wenn er sieht, dass seine Kinder sich von ihm abwenden, weshalb er manchmal zu extremen Mitteln greift, um sie zu sich zurückzuführen.
Ah, genau! Manche schlechten Dinge sind zudem das Selbstverschulden der Menschen. Gott hatte am Anfang alle Gefühle, selbst solche, die wir als „schlecht“ bezeichnen wie Eifersucht oder Wut. Aber erst ein bestimmter Umgang mit ihnen hat diese Emotionen „schlecht“ gemacht. Gott gab den Menschen den freien Willen, das heißt aber auch, dass sie damit auch wirklich machen können, was sie wollen und wenn die Entscheidungen, die sie treffen, eben nicht gut sind, dann entsteht daraus eine „schlechte Tat“ bzw. ein solches Ereignis.
Und natürlich streut auch der gefallene Engel Zwietracht unter die Menschen, sie schreibt ihm aber keinen so großen Einfluss zu wie manch anderer Gläubige es tut. Er ist durchaus mächtig und lockt willensschwache oder einfach unwissende Menschen auf seine Seite, aber wenn ich mir andere Christen so anhöre, entsteht bei mir manchmal der Eindruck, er würde höchstpersönlich durch die Menschen pflügen und sich eine Armee an loyalen Satanisten zusammenstellen... :skeptisch: Das ist bei ihr nicht so.
ZitatIch persöhnlich finde die Vorstellung unbehaglich von einem Wesen zeit meines Lebens beobachtet, kontrolliert und gemaßregelt zu werden.Wie eine Art geistige Selbstversklavung.
Das ist es eben nicht, ihrer Meinung nach. Gott beobachtet uns, weil er uns liebt und uns beschützen möchte, nicht weil er einen Kontrollzwang hat und er maßregelt uns nicht so, dass wir keine Wahl haben. Ich verweise hier wieder auf den freien Willen und das Krebsbeispiel. Er zeigt Wege zu sich auf – aber ob wir diesen Weg beschreiten, ist unsere Entscheidung.
Und ja, sie betet, weil sie Gott nahe sein will und nicht, weil sie Angst vor der Hölle hat. Ich persönlich finde ja genau diese Art von „Gläubigen“ eher heuchlerisch, sagen, sie glauben an Gott und beten, und dabei tun sie das nur aus Egoismus, weil sie eben Angst vor dem Fegefeuer und der ewigen Verdammnis ihrer Seele haben.
Das Recht zu bestrafen... hm, das ist eine gute Frage. Es ist angeblich nicht so, dass er direkt sagt „du warst böse, geh' nach unten!“, aber warum die Seele eines nicht Gläubigen dann automatisch in die Hölle wandert, darüber haben wir uns, glaube ich, noch nie unterhalten und selbst wenn, dann ist's mir gerade entfallen.