Sönke: Ist das nicht von Gandhi?
Auch ich bin gegen die Todesstrafe, erstens, weil ich finde, dass Absitzen und Warten wesentlich qualvoller sein können als der endgültige Tod, sei er noch so schmerzvoll... Und zweitens sollte jeder eine neue Chance erhalten, wenn er denn Reue und Besserung zeigt. Ja, meinetwegen auch Terroristen und andere Massenmörder, auch wenn ich mich damit unbeliebt mache. Jedenfalls denke ich im Großen und Ganzen so, ist ja auch die Meinung, die man laut Öffentlichkeit haben sollte. [SIZE=7]*hust*[/SIZE]
Wenn jemand jedoch jemandem aus meinem persönlichem Umfeld etwas antäte oder antun wollte, würde ich das jedoch auch getrost übersehen, so ehrlich will sein. Aber dann würde ich mich da auch persönlich drum kümmern und nicht auf ein Gerichtsurteil warten. Wer mir jetzt damit kommt, dass ich nicht besser wäre - das gebe ich zu, bin ich nicht. Habe ich aber auch niemals behauptet. Lieber schmore ich im ewigen Fegefeuer, wissend, dass der Verbrecher gesühnt hat, und ziehe solange den Hut vor Leuten, die gnädig darauf verzichten können. Im Ernstfall könnte ich diese Güte jedenfalls nicht versichern.
Scheint eine sehr zwiegespaltene Meinung zu sein, und genau das ist es auch. Aber diese Prinzipien sind recht einfach zu verstehen, und, wenn wir alle mal ehrlich zu uns selbst sind, vollkommen legitim, oder? Subjektives Empfinden ist eine schwierige Sache, gerade bei einer Sache wie dieser. Wenn Freunden oder der Familie etwas passiert, fühlt man sich automatisch betroffener, als wenn man auf eine Demo gegen die Todesstrafe in Amerika geht, was so weit entfernt liegt.
Was mich aber nicht davon abhält, eventueller Körperverstümmelung des Täters bei sexuellen Übergriffen an Kindern positiv gegenüberzustehen. Macht der Pädo dann mal schlapp, schneiden wir ihm die Eier ab (meinetwegen auch mehr). So einfach kann's gehen. Beschwert der Betroffene sich darüber, soll er zunächst an die kleine Seele denken, der er vielleicht zuvor jeglichen Gedanken an ein späteres Liebesleben zerstört hat. Eunuchen können sich noch immer einen anderen für sie sinnvollen Lebenszweck suchen. Da würde es sich wahrscheinlich jeder nochmal überlegen, ob er so schnell seine Männlichkeit aufgeben will. Wie man da bei Frauen verfahren würde, weiß ich nicht, aber gerecht fände ich es auf jeden Fall.
Bei körperlicher Gewalt ein wenig Folter anzuwenden, da wäre ich auch für, nicht so doll, dass es ihn oder sie umbringt oder komplett entstellt, aber soviel, dass es sie zwingt, darüber nachzudenken. Heutzutage hat man Trainingscenter, private Fernsehsender und Taschengeld im Knast... Das ist auch nicht der richtige Weg.
Dazu kommt noch, dass Kapitalismus laut unserem Rechtssystem ein wesentlich schlimmeres Verbrechen ist als Vergewaltigung oder Mord, aber das ist ein anderes Thema. Da liegt die Kritik eindeutig bei den Obrigkeiten.