Die Skyward Sword Zelda hat mir gut gefallen, muss ich sagen, sie hatte einen sehr starken Charakter und pflegte eine wesentlich persönlichere Beziehung mit Link. Die beiden kannten sich seit ihrer Kindheit, das gibt ihr nicht diese Distanz, die eine Prinzessin einem bürgerlichen Bauern-Link entgegen bringt, schon weil sie überhaupt keine Prinzessin ist. Sie ist ein normales Mädchen, auch wenn sie dieselbe Bürde trägt, die auch all den nachfolgenden Zeldas auferlegt ist.
Die Zelda aus Ocarina of Time besitzt keine derartige Beziehung zu dem Helden der Zeit, genau hier sieht man die Distanziertheit, die ein Mitglied des Königshauses auszeichnet. Link muss sich gar an Wachen vorbei schleichen, um zu ihr vor zu dringen. Die beiden sind nicht befreundet, es sind lediglich ihre Schicksale, die sie miteinander verbindet.
Trotzdem gibt es viel, das für sie spricht. Sie erkennt Ganondorfs böse Absichten, und ergreift aktiv Maßnahmen, um ihn zu bekämpfen, selbst nachdem der Thron in seine Hände gefallen ist. Sie hat keine Angst davor, sich die Hände schmutzig zu machen, und nimmt sogar eine neue Identität an, um als Ninja-Shiek zu agieren. Sie ist auf jeden Fall eine starke Frau, dem Triforcefragment der Weisheit würdig.
Dann wäre da noch die Zelda aus Wind Waker, die unter einem völlig anderen Namen groß wird. Sie heißt Tetra und ist der Kapitän einer Gruppe von Piraten. Im Vergleich zu ihren Vorfahren ist sie weniger edel, sie ist räuberisch und gierig. Sind ihr die Bomben zu teuer, so fesselt sie den Händler einfach und knöpft ihm die Bomben ab. Zwar ist sie gut zu den Mädchen, die Link aus der Verwunschenen Bastion befreit hat, doch sie fordert von dem einen Vater derartig viel Lösegeld, dass er und seine Tochter fortan auf der Straße leben müssen. Schon krass, wenn man so darüber nachdenkt...
Nun ja, der Vater war sowieso ein ziemlich versnobtes Arschloch. Auf der anderen Seite hilft sie Link, lässt Aril auch ohne Lösegeld frei, und bleibt verantwortungsbewusst im Keller des versunkenen Schlosses, wo Ganondorf sie nicht findet, nachdem sie sich ihrer wahren Identität bewusst geworden ist. Und auch sonst merkt man, dass sie nicht dumm ist. In ihrer Kajüte findet man allerhand Indizien, beispielsweise hängt dort eine Karte der Triangel-Inseln. Offenbar hatte Tetra diesbezüglich selbst einen Verdacht. Sie ist also nicht so durchtrieben, wie es den Anschein hat, auch wenn sich ihre Vorfahren wohl in ihren Gräbern umdrehen dürften, wenn sie wüssten, dass sie Piraterie betreibt. Aber gut, sie ist bei weitem kein schlechter Mensch. Sie strebt nach einem Leben in Freiheit auf dem Meer, und was bietet sich da besser an, als ein Piratenleben? One Piece hats vorgemacht.
...Das sind eigentlich die drei Zeldas, die mir persönlich am meisten bedeuten. Die Zelda aus Spirit Tracks hatte zwar einen weitläufigen Auftritt, doch irgendwie war sie auch nicht tiefgründiger als Navi. All die anderen Zeldas waren das gesamte Spiel über nur damit beschäftigt, Dornröschenschlaf zu halten, als Statue, Kristall, etc., oder sonst irgendwie die passive Rolle des Entführungsopfers zu spielen. Die, die ich oben charakterisiert habe, waren die besten, meiner Meinung nach.
Uuuuuuund meine lieblings Zelda ist *trommelwirbel*...
Es ist Tetra! Die frechste von allen. Sie war es, die mich von Anfang an unterstützt hat, mir in kritischen Situationen mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist, und die sogar ihr Leben riskiert hat, als ich bei meinem verfrühten Kampf gegen Ganondorf gescheitert bin. Sie hat am Ende mit mir Seite an Seite gekämpft, um Ganondorf ein für alle Mal den Rest zu geben, die Vergangenheit und das alte Hyrule hinter sich zu lassen, und einer hoffnungsvollen Zukunft auf dem Meer entgegen zu segeln, um den Wunsch des alten Königs von Hyrule wahr werden zu lassen.