Na ja, Kharaz, wenn ich mich recht erinnere, dann spielt Mikau erst noch munter auf seiner Gitarre, bevor er den Löffel abgibt. Spätestens dann wird dir bewusst, dass es nur ein sinnloser NPC war, rein zu dem Zweck existent, um dir ein Item zu liefern. Später fragt auch diese Zora-Sängerin nach ihm, vergeht aber auch nicht an der Trauer. An ihre eigentliche Reaktion erinnere ich mich nicht, aber sonderlich "dramatisch" war sie mit Sicherheit nicht. Das Leben dieses Zora hatte keine tiefere Bedeutung.
Die Leute auf der Romani-Ranch werden von Ufos beklaut und entführt. Öhm... keine Ahnung, was du daran dramatisch findest, aber... vor allem banal ist es, das muss du zugeben.
Allgemein ist die Stimmung aber auch nicht richtig. Wenn in unserer Welt der Tod drei Tage entfernt wäre, dann würden wir nicht unserer Arbeit nachgehen und so tun, als wäre nichts. Wir würden Termina evakuieren. In Zelda geht dagegen alles seinen gewohnten Gang. Keiner benimmt sich, als wären das seine letzten drei Tage. Außerdem... sind diese drei Tage ohnehin reversibel.^^
Sag, was du willst, aber als sonderlich dramatisch empfinde ich das nicht.
Ich glaube dir gerne, dass du damit aufgewachsen bist und dem zufolge nachhaltig geprägt bist, von den Szenen, die dich im Kindesalter schon beeindruckt hast, aber für andere, die das nicht so aufgenommen haben, muss ein Zelda mehr aufweisen, als nur Düsternis, um Dramatisch zu wirken.
Ich bin mit TWW aufgewachsen und finde Ichthusk, welche man bei Sturm anläuft und vollkommen in Trümmern liegt, auch bis heute noch dramatisch. Auch Links Mimik, als seine Schwester entführt wird. Oder die zweite Begegnung mit Ganon, wo man ihm noch unterlegen ist. Aber objektiv betrachtet sind das einfach nur Ereignisse mit drastischem Inhalt, die einen Alten weniger beeindrucken als einen Jungen.
Sirius: Unter Wasser befindet sich ein Schloss, welches von einer gewaltigen Barriere geschützt wird und in dem die Zeit stillsteht. Ein Wissenschaftler würde das als "Fossil" bezeichnen. Spuren einer Apokalypse findet man immer, das bestreite ich auch gar nicht. In der Realität verhält es sich ja genauso. Aber das ist nicht der Punkt...
Sache ist, dass kaum jemand von diesem Schloss, den Berggipfeln und sonstigen Hintergründen weiß. Von keinem "normalen" Bewohner erfährt man was, das damit in Verbindung steht. Sie alle leben ihr Leben, sei es als Pirat, Fischer, Postbote oder was auch immer. Sie verhalten sich nicht wie die Überlebenden einer kürzlich vergangenen Katastrophe.
Es ist, als hätte die Überschwemmung nie stattgefunden bzw. als wäre das Land schon immer mit Wasser bedeckt gewesen. Dass es nicht so war, das erfährt man, wenn man tief genug taucht, aber beeinflussen tut es einen auch nicht.