Die entscheidende Frage ist doch: glaubt man an Determinismus? Glaubt man an einen, durch vorangegangene Ereignisse vorbestimmten Ablauf der Dinge?
Nach Kietos Vorgaben ist eine Parallelwelt jederzeit mit der "Hauptwelt" vertauschbar und zu verwechseln. Wie ein Film, den man an einer bestimmten Stelle schneidet und etwas neues dranhängt, das genauso gut an die jeweilige Stelle passt. Doch stellt sich die Frage, ist dieser Gedanke überhaupt passend?
Nehmen wir mal dein altes Beispiel von dir selbst, Kieto:
Zitat
Als Beispiel:
Ich könnte jetzt ins Kino gehen, einfach zuhauss bleiben oder einen Freund besuchen usw. Je nachdem für was ich mich entscheide, verändert es meine Zukunft. Wenn man der Theorie der Paralleluniversen glaubt gibt es also eine Universum mit einem Kieto der ins Kino geht und auf dem Rückweg überfallen wird z.b., einen Kieto der zuhause gemütlich fern sieht und einen Kieto der einen Freund besucht der gerade leider nicht zuhause ist.
An dieser Stelle frage ich dich einfach mal ganz unverfroren: Was hast du an diesem Abend denn nun eigentlich gemacht?
Was auch immer du damals getan hast, du hast es aus einem bestimmten Grund getan. Irgendetwas in dir hatte keinen Bock auf Kino, deshalb bist du nicht ins Kino gegangen. Du hast zuhause ferngesehen, weil du es so wolltest, auch wenn dir das nicht automatisch klar ist.
Und nun geh in dich und stell dir die Frage, was den Kieto von damals umgestimmt haben könnte, doch ins Kino zu gehen, OHNE, dass zuvor eine spezielle Aktion eintritt, die deine Reaktion asynchron werden lässt.
Und da liegt der Fehler in der Logik. Nichts hätte Kietos Haltung, lieber zuhause fern zu sehen, geändert, ohne zuvor Einfluss auf ihn zu nehmen. Und das machte mich auch von Anfang an stutzig an der Theorie mit den Parallelwelten. Deswegen habe ich Bereth danach gefragt, wie man so eine Parallelwelt denn initialisiert. Nun ist mir klar, es geht nicht - jedenfalls nicht nach den bisherigen Erläuterungen.
Wenn man sich fragt, weshalb Link gegen Ganon verloren hat, dann kommt man auf irgendein Ereignis. Sagen wir, er rutschte auf einem Stein aus. Doch dann stellt sich wiederum die Frage, woher kommt plötzlich dieser Stein? Nachdem die Frage nach der Herkunft des Steins geklärt ist, stellt sich wiederum die Frage, was ihn ins Rollen gebracht hat, und so weiter... Ehe man sich versieht ist man in der Zeit um Skyward Sword angelangt, dann beim Urknall angelangt und irgendwann ist man bei dem Punkt, wo alles begann.
Dieser Kleine Stein, der für Link so gravierende Folgen hat, ist eine Konsequenz dessen, was seit der Entstehung dieser... undefinierten Sphäre, in der wir leben, ins Rollen gebracht wurde.
Auch Kieto ging an dem Abend deshalb nicht ins Kino, weil ihn etwas dazu verleitet hat. Dieses Etwas wurde wiederum von etwas anderem dazu Verleitet, das seine Ursprünge genauso in der undefinierbaren Tiefe unserer Vergangenheit hat.
Folgerung: Eine Hauptwelt kann sich nicht in mehrere Parallelwelten spalten. Um das zu können, müsste plötzlich ein asynchrones Ereignis eintreten, welches die logische Abstammung zur Hauptwelt zerschroten würde.
Wenn Parallelwelten existieren sollten, dann separat und von Anfang an. Sie waren nie synchron, deshalb können sie sich auch anders entwickeln.
Die Entwickler haben diesen kleinen Stein, der Link zum Verhängnis wurde, in die Welt von Zelda gebeamt, einfach, weil sie die Herrscher über diesen fiktiven Kosmos sind und ihn nach ihren eigenen Regeln ausschmücken können. Zumindest, wenn man sich wirklich an unserer Fan-Made Skizze orientiert, die immerhin nicht zu 100% richtig sein muss.
Eigentlich dürfte sich die 3. Parallelwelt nicht abzweigen, sondern bräuchte weiterhin die gesamte Vorgeschichte mit OoT, TMC und SS separat mit diesem einen Detail, der sich für Link dann verhängnisvoll auswirkt. Damit sehe ich auch meinen anfänglichen Einwurf begründet, dass sie kein Teil der übrigen Timeline sein sollte.
Frohe, vorherbestimmte Weihnachten wünsche ich euch... ::]:
Ich gehe jetzt raus und stecke meinen überhitzten Kopf in den Schnee.