Das Konzept klingt sehr interessant. Ich bin jemand, den Innenpolitik (leider?) überhaupt nicht interessiert. Obwohl die Themen wichtig sind, kann ich mich nicht dazu aufraffen mir ausreichend Informationen für eine differenzierte Meinung zu suchen, oder gar der politischen Debatte zu folgen. Ich musste schon des öfteren zu meinem Erschrecken feststellen, dass jedes Land dem Untergang geweiht wäre, wenn der Großteil seiner Einwohner eine ähnliche Einstellung zu Innenpolitik aufweisen würden, wie ich.
Im starken Gegensatz dazu interessiere ich mich sehr für internationale Politik. Diesen Interessensunterschied kann ich mir selbst nicht erklären. Ich sollte mal darüber reflektieren wieso das so ist. Leider hat man darauf hierzulande als Einzelperson noch weniger Einfluss als auf Innenpolitik, also sitze ich mit meinem Wissen meistens nur rum.
Solche Aktionen wie Pol&iS kann ich eigentlich nur begrüßen, zumindest kommt das über deine Beschreibung als etwas sehr Positives rüber. Genau sagen kann ich das nicht, da ich nicht dabei war. Die internationalen Zusammenhänge sind sehr komplex und undurchsichtig. Diese Maschine, die in ihrer Komplexität eine Rakete übertrifft, als ein Spiel für Schüler und Studenten abzubilden, kann und sollte eigentlich nur ein sehr oberflächliches Abbild hervorbringen. Abstraktion und Vereinfachung ist wichtig für Spiele, da man sonst alleine einen ganzen Tag für die Einführung bräuchte (ich bin sowieso erstaunt, dass ihr zwei Tage dafür benutzt habt; ungewöhnlich für eine Schulexkursion). Besonders bei einem derart komplizierten Thema ist es ein Muss zu abstrahieren.
Das Spielsystem werde und kann ich auch gar nicht bewerten, weil ich nicht mitgespielt habe, allerdings bin ich mir nicht sicher ob es eine gute Idee ist die Kommunikation zwischen den Teilnehmern derart stark einzuschränken. Es mag die Realität genauer abbilden, doch sehe ich darin eine große Behinderung für das eigentliche Ziel. Nämlich internationale Entscheidungen fällen. Nur selten miteinander reden zu können behindert die Entscheidungsfindung massivst. Korrigiere mich bitte wenn ich hier falsch liege. Desinteressierte Mitschüler und ab und zu mangelnde Kreativität (oder Betreuer) werden wahrscheinlich oftmals ein großes Hindernis dargestellt haben. Niemand sollte zu so etwas gezwungen werden, das verstärkt nur die Abneigung zum Thema und sabotiert gewissermaßen das gesamte Spiel. Ohne Zwang wäre die Exkursion wahrscheinlich gar nicht erst zustande gekommen. Ob das Spiel daher für Schulen geeignet ist?
Dass die Bundeswehr das ganze veranstaltet, sehe ich nicht wirklich als Problem. Ja, Krieg ist sch***e, aber die Bundeswehrist in der Tat ein wichtiges Werkzeug in unserer internationalen Politik. Ob man sie für Gutes, oder für schlechtes einsetzt, ist ganz unserer Regierung überlassen. Solange in dem Spiel keine Kriegsverherrlichung mitschwingt, habe ich damit kein Problem.
Also, ja. Ja ich hätte mitgemacht :D