Tatsächlich ist das eigentlich genau das was ich meinte. Ich hab den Eindruck, dass das Linke teilweise so weit nach links geht, dass selbst ich teilweise Angst habe als rechts bezeichnet zu werden. Am meisten fällt mir das in der aktuellen Diskussion um Games und Movies auf. (Ist halt die bubble wo ich am meisten von mitbekomme)
Ah, dann haben wir dieselbe Beobachtung gemacht und sie nur unterschiedlich interpretiert. :D Ich kann auch sehen, warum die Radikalisierung da zu zwei großen Lagern führen kann (wenn sich alles an den Rand bewegt, dann sammelt es sich da halt). Unter die Räder geraten dann halt die Leute, die sich nicht in Extremen positionieren wollen und verteilt und stumm im Zwischenraum bleiben. Das ist es auch, was ich mit Zersplitterung meine, aber ich kann sehen warum es auch legitim wäre da eher von einem "Zerreißen" (in zwei Stücke) zu sprechen.
Bei Games finde ich es interessant, weil hier eine Diskrepanz zwischen den Entwicklern und den Konsumenten gibt. Games sind mittlerweile Mainstream und entsprechend spielen sie auch Leute aus allen Ecken. Die Entwickler hingegen findet man als Kreativschaffende eher auf einer linken, progressiven Schiene wieder (ist in der Realität natürlich auch noch durchwachsener, ist aber mein allgemeiner Eindruck, den ich da aus der Branche gewonnen habe, vor allem wenn man auf den deutlich "kreativeren" Indie-Bereich schaut). Heutzutage stellen ja sogar viele Triple-A-Titel Themen wie Diversität gerne in den Fokus - und Gamer haben bei solchen Themen eh sehr starke Meinungen, die bei so einem breiten User-Spektrum aufeinander treffen und entsprechend Konflikte befeuern.
Ich würde aber sagen, dass die Diskussionskultur auch als repräsentativ für das allgemeine Klima in der Gesellschaft hinhalten kann. An und für sich halte ich es für gut über Themen wie Diversität zu sprechen, sie zu kritisieren und sich über Erfahrungen auszutauschen - leider ist das Internet zum Großteil zu gut dafür geeignet einander nur Beleidigungen und dumme Kommentare an den Kopf zu werfen, sodass kein konstruktiver Austausch entstehen kann. Und da wir hier über Games reden, findet ein Groß des Austauschs eh online statt. (Wobei das jetzt schon wieder in eine andere Richtung geht, dafür könnte man fast ein eigenes Thema aufmachen. xD)
Das ist tatsächlich im Großen und Ganzen auch was ich beobachte im Bereich Gaming. Würde ich tatsächlich auch gerne hier mit LEuten diskutieren. Würde sich ein eigener Thread vielleicht lohnen.
Aber um beim Thema zu bleiben, hier ein paar interessante Fakten zur Bundestagswahl 2025:
-die Wahlbeteiligung war mit 82,5% so hoch wie seit 2005 nicht mehr. (sehr schön!)
-junge Menschen (18-24) tendieren zur Linke (25%) und zur AfD (21%).
-mit zunehmendem Alter sinkt der Zuspruch an die Linke, dafür steigt der Anteil der CDU/CSU Wähler bis auf 43% bei den ü70 Jährigen.
-die AfD erreicht bei den 35-44 Jährigen Wählern ihren Höchstand mit 26%, sinkt dann aber wieder konstant auf 10% bei den ü70 Jährigen.
-erst ab 60 und aufwärts wählen die Leute zu einem großen Teil SPD (21-25%)
Man kann also zusammenfassen, dass die Menschen zunächst an den politischen Rändern unterwegs sind, dann mit Union und AfD zunächst konservativ bis rechts eingestellt sind, und zum Schluss wieder eher mit SPD und Union zu konservativ-mitte tendieren. Die Grünen sind übrigens bei allen Altersgruppen relativ stabil bei 11-14%
-die AfD ist im Osten sehr stark, außer in der Hauptstadt, dort dominiert im Westen die CDU und im Osten die Linke. In den westlichen ländlichen Regionen dominiert die CDU/CSU. In den Ballungsgebieten wie Hamburg, Bremen, Hannover, Dortmund, Duisburg und Köln ist es die SPD.
-Frauen tendieren eher zur SPD, den Grünen, der Linke und dem BSW. Die Männer dagegen eher zur Union, der AfD und der FDP. Bei der AfD ist der Unterschied mit 6% am größten, bei der FDP mit 1% am geringsten.
-mit zunehmender Bildung sinkt der Zuspruch an die Union und die SPD mit 4-5% leicht, bei der AfD jedoch mit 16% stark. Hingegen gewinnen die Grünen mit +14% und die Linke mit +6% hinzu, je höher der Bildungsgrad ist.
-die AfD hat mit 38% die SPD (12%) und die Union (22%) definitiv als Arbeiterpartei abgelöst.
-bei den Angestellten, den Selbstständigen und den Rentnern gewinnt dafür wieder klar die Union. Allerdings ist mit 24% die SPD auch bei den Rentnern noch sehr beliebt.
-bei einer guten Finanziellen Lage tendieren die Menschen ganz klar zur Union mit 31%. Die SPD und AfD liegen mit 17% gleich auf.
-dafür wählen Menschen denen es finanziell eher schlecht geht zum allergrößten Teil die AfD (39%). Dahinter folgen die Union mit 17%, die SPD mit 12% und die Linke mit 11%.
Quelle: https://www.spiegel.de/politik/deutsc…83-2c98c7c19c2f
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