Freu mich total über eure Eindrücke und Wünsche zu lesen! ^-^
Es ist eher der Punkt, dass dieser Open-World Aspekt nicht gut umgesetzt ist. Bis auf die Nebenquests ist die Welt leer, das einzige was man macht, ist die Türme und Prüfungen aufzusuchen. Das ist am Ende eher das, was auch Titel von Ubisoft haben: Stures abklappern
Hmm, ich glaube aber, dass BotW den Fokus mehr auf das eigenständige Erkunden des Spielers legt. Die Türme gibt es auch, ja, aber sie funktionieren etwas anders. Schreine und Krogs in einem Gebiet werden nicht freigelegt, nur weil man auf den Turm geklettert ist. Man erhält lediglich eine Übersicht des Gebiets, wenn man den Turm erklimmt, ohne Questmarker oder sonst was. Stattdessen benutzt man den Turm als Aussichtspunkt und kann sich dann selber Markierungen setzen, wenn man etwas Interessantes in der Distanz sieht, beispielsweise Schreine. Oder Drachen. Ist bei Assassin's Creed beispielsweise etwas anders, weil da nämlich die Karte regelrecht zugemüllt wird, allein davon dass du auf den Punkt kletterst. Da ist nicht wirklich ein Erkundungsaspekt drin, denn erst dadurch kommt das "Abklappern" erst zustande. Das Gefühl, dass ich aber nur Questmarker abfarme, hatte ich bei BotW nie.
In einem Punkt gebe ich dir aber Recht: Die Welt hätte lebendiger sein können und was man finden konnte, hätte definitiv auch abwechslungsreicher sein können. Einerseits finde ich zwar, dass so eine "tote" Welt in die Geschichte passt, andererseits hat diese Wahl natürlich auch Folgen auf das Spielerlebnis. Und auch eine tote Welt kann man interessant gestalten, beispielsweise indem Ruinen abwechslungsreicher gestaltet. Ich persönlich hätte gerne mehr Tagebücher gefunden. The Elder Scrolls arbeitet viel mit Story-Telling und World Building über Bücher (die kein Mensch jemals alle gelesen hat, aber es ist ein netter Touch, grade die Tagebücher) und das ist ein sehr praktischer Weg, Interessierte etwas von der Welt zu erzählen, während man Leute, denen das egal ist, nicht mit World Building langweilen muss. Problem ist natürlich trotzdem, dass es losgelöst vom Rest der Welt ist, und solange sich Spuren der Erzählungen in Büchern nicht in der Realität des Spiels wiederfinden, ist da trotzdem eine Trennung da. (Auch ein Problem, was The Elder Scrolls hat). World Building kam bei BotW aber auch ein bisschen kurz fand ich und ich hätte gerne mehr Facetten von der Welt gesehen.
Was nicht heißt, das BotW nicht schöne Ecken hatte. War schon ziemlich cool in der Wüste einen Kreis aus riesigen, steinernden Gerudo-Kriegerinnen zu finden. ^^
Ich muss gestehen, dass es mich überraschen würde, wenn sie die Welt nochmal verwenden würden - und wenn ja, dann sicherlich mit gravierenden Änderungen? Der düstere Stil jedenfalls gefällt.
Einerseits wär ich dafür, die Welt in Teilen wiederzuverwenden. Gerade wenn zwischen BotW und BotW 2 etwas Zeit vergangen ist und sich Hyrule im Wiederaufbau befindet, wäre es echt cool zu sehen, wie sich manche Stellen der Welt entwickelt und gemacht haben. Wenn Kakariko beispielsweise gewachsen wäre, sich an manchen Ställen kleine Dörfer gebildet haben oder Schloss Hyrule wieder bewohnbar ist, dann wär das echt mega cool zu sehen. Auf der anderen Seite will ich eigentlich nicht mehr, als nur ein paar Landstriche aus BotW übernommen sehen und nicht die ganze Oberwelt. Denn - ich hab BotW schon einmal gespielt. xD Sprich, ich kenne das alles schon und da gibt es nichts mehr für mich zu Entdecken, was ja der Reiz an BotW war - das Entdecken.
Natürlich könnte man das Verhindern, indem man die Overworld verändert - würde sich dann aber gegebenfalls mit dem Vorgänger beißen und ein paar schlecht zu ignorierende Logikfehler offen lassen, befürchte ich. ^^"
Ich glaube aber, dass BotW 2 einen ganz anderen Schritt gehen wird, um die Overworld zu erweitern, und damit wären auch in der Rubrik dieses Beitrages, in der ich wild zu theorisieren beginne, was wir wohl im nächsten Teil erwarten dürfen.
Wie erweitert BotW 2 seine Welt? Naja. Von unten.
Eigentlich der komplette Trailer spielt in einem Höhlensystem. Die Tunnel muten teils natürlich an, teils von Menschenhand geschaffen. Ob das jetzt allein der Schaffung von Atmosphäre dient, sei mal dahingestellt, allerdings würde ich es nicht für komplett abwegig halten, wenn das Sequel, wenigstens zum Teil, Hyrules Unterwelt erkundet. BotW 2 wird, genau wie jedes andere Zelda zuvor, den Anspruch haben sich von seinen Vorgängern abzugrenzen und eine einzigartige Erfahrung darzustellen. Einfach ein zweites Open World Spiel zu machen würde dem Anspruch aber nicht gerecht werden, denn, wie ich oben bereits erwähnt habe, kenne ich Hyrules Oberwelt ja bereits. Also braucht man entweder ein anderes Setting (was rausfällt, weil wir ein unmittelbares Sequel mit demselben Link und derselben Zelda haben, wie es den Anschein hat), oder man muss eine Welt erschaffen, die sich maßgeblich von der unterscheidet, was wir davor hatten. Und den Anspruch erfüllt das Höhlensystem im Großen und Ganzen.
Der Grund dafür findet sich für mich hauptsächlich in der Mobilität. In BotW können wir laufen, reiten, klettern, Schildsurfen, schwimmen, mit dem Gleiter fliegen, Schildsurfen, über Eissäulen laufen, uns mit dem Stasis-Modul und einem Stein durch die Gegend katapultieren, aus zwei Loren eine Flugmaschine bauen, explodieren und den Hang herunterkullern, um dabei beinahe sterben... die Möglichkeiten sind vielfältig! (Hab ich schon Schildsurfen erwähnt?) Ein Höhlensystem würde viele dieser Mobilitäts-Aspekte einschränken, gleichtzeitig aber auch neue Möglichkeiten offenlegen. Beispielsweise wären komplexere Schienensysteme möglich (ja, gab es in BotW auch, aber nur vereinzelt), und Lorenfahrten können häufiger an der Tagesordnung stehen. Die Mobilität ist in alle Richtungen durch Wände beschränkt, allerdings könnte Graben eventuell möglich gemacht werden. Das wär natürlich ein ziemlicher Hammer, denn das würde die sonst so lineare Natur von Höhlensystemen aushebeln und sie tatsächlich für Open World öffnen.
Gleichzeitig würde die Theorie aber auch bedeuten, angenommen das Graben keine Option ist (und eventuell auch technisch schwierig werden könnte), dass die unterirdische Spielwelt weniger offen ist. Wie bereits angemerkt sind Tunnel und Höhlen nun mal ziemlich linear, weil eine räumliche Begrenzung besteht. Es muss natürlich nicht sein, dass das Spiel zu 100% unter der Erde spielt (wär auch doof, ich will mein aufgebaute Stadt Hyrule sehen q-q), allerdings sind Höhlen nicht wirklich das, was man sich unter Open World vorstellt.
Allerdings würde ich es nicht mal für abwegig halten, dass BotW 2 vielleicht gar nicht Open World wird. Das könnte nämlich auch ein Trugschluss sein, den wir voreilig daraus schließen, dass es sich ja um ein Sequel handelt. Jedenfalls lässt sich das aus dem Trailer nicht eindeutig herausstellen, dass es ein Open World Spiel ist, während das bei BotW damals ja schon in der Erstankündigung sehr schnell deutlich gemacht wurde.
Also entweder rechnet Nintendo damit, dass wir das erwarten, oder "Open World" wird das einzigartige BotW-Gimmick sein und mit BotW 2 erwartet uns wieder etwas ganz anderes.
Ganni ist back! Nie wieder dubiose Matsche?
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich fand die Verheerung Ganon schon ziemlich verheerend. Nicht nur war der Endkampf etwas schwach, sondern der Hauptwidersacher hatte in etwa so viel Charakter, wie die Matsche, die ich in meinen ersten Kochversuchen in BotW produziert habe. Ganondorf war nie ein wirklich tiefgründiger Charakter. Eigentlich war er generell immer nur eins: Böse. Aber das überzeugend und mit Stil. Ein Mann großer Reden mit einer Vorliebe für Pingpong und Schwertkämpfe. Ein Mann mit Ambition und ein Mann, den man nicht zum Feind haben möchte.
Da war die Verheerung Ganon schon eine ziemlich Enttäuschung. Ich hatte mich schon auf das traditionelle Pingpong-Match gefreut.
Wenigstens das macht BotW 2 aber ganz von Anfang an deutlich: Ganondorf (oder zumindest eine seiner Reinkarnationen) ist zurück. Lässt sich im Trailer sehr gut an Details erkennen, wie den langen, roten Haaren, den Gerudo-Symbolen auf Klunker und Stofftüchern und natürlich auch der schmucke Stein auf der Stirn. Außerdem wurden ja noch mehr Parallelen zur Verheerung Ganon gezogen, etwa in Form seiner Augen, die in ähnlicher Form auch als Gegner in BotW auftreten und in Form der bösen Pampe (for the lack of a better word), die die Ratte verschlingt.
Ganondorf ist wieder wach. Und von seinem langen Schlaf ist sein Nacken ganz steif. Knack knack.
Bye bye, Link, hallo, Zelda?!
Was ich an dem Trailer aber am auffälligsten finde, ist die Tatsache, dass Link so ziemlich gar keine Screentime hat. Er ist da, allerdings nur an Zeldas Seite. Keine Ganzkörpershots von ihm, die länger als ein paar Sekundenbruchteile zu sehen sind, und sein Aussehen von dem in BotW kaum zu unterscheiden. Zelda hingegen... hat eine neue Frisur und ich liebe sie jetzt schon. Also die Frisur. Zelda mochte ich vorher schon.
Der Fokus des ganzen Trailers liegt auf Zelda. Link verkommt dahingehend quasi schon zu einem Hintergrundrauschen, das zwar präsent, aber nicht übermäßig relevant zu sein scheint. Zwar lässt sich anhand der leuchtenden Hand (no pun intended), die ja auch den mumifizierten Ganni in einigen Szenen festhält und in anderen allerdings Teil von Link zu sein scheint, ableiten dass er durchaus irgendeine Form einer tragenden Rolle spielen wird (er ist immerhin Link), allerdings hat Zelda deutlich, deutlich mehr Screentime.
Ist das Zufall? Quatsch.
Ich hab es ehrlich gesagt vorher noch nie gesehen, dass Zelda in einem Trailer so viel Aufmerksamkeit und Fokus bekommen hat. Dabei ist sie der Charakter, der der ganzen Reihe ihren Namen verpasst hat, es soll ja immerhin ihre Legende sein. Das macht es aber nur so verwunderlicher, dass sie selbst in den kurzen Szenen so stark in den Fokus gerückt wird, dass sich selbst diese Szenen einbrennen und im Gedächtnis bleiben. Zelda scheint diesmal unglaublich wichtig zu sein. Und ich würde sogar soweit gehen und behaupten, Zelda ist deshalb so wichtig, weil sie diesmal der spielbare Hauptcharakter sein wird.
Vielleicht spricht da nur der verzweifelte Fanboy aus mir, der sich das seit Ewigkeiten wünscht, allerdings kann es in meinen Augen kein Zufall sein, dass Zelda so ins Zentrum des Trailers geschoben wird. Geht man davon aus, dass der erste Trailer zu BotW (Link vs. Wächter, Klappe die Erste), die wesentliche Essenz des Spiels vermittelt hat, nämlich den Open World Aspekt, dann ist dieser Trailer vielleicht ein Hinweis darauf, dass Zelda als Main Character das Gimmick dieses Teils wird? Ich halte es absolut nicht für abwegig, immerhin wünscht sich ein großer Teil der Fanbase das bereits seit Ewigkeiten.
Vielleicht geht Nintendo sogar noch einen Schritt weiter und macht einen Koop draus? Naja, an dem Punkt wird es aber tatsächlich eher Spekulation.
Und sonst so? Was wär denn noch cool?
Unabhängig vom Trailer, in den ich jetzt glaube ich genug reininterpretiert habe, gibt es aber durchaus noch ein paar andere Sachen, die ich mir von BotW 2 wünschen würde. Bleiben wir bei dem Open World Ansatz des Sequels, gibt es ein paar Punkte, die man gegenüber des Vorgängers verbessern kann.
Einmal eine größere Gegnervielfalt. BotWs Gegner waren nicht übermäßig schwach, allerdings ist es auf Dauer doch etwas langweilig, immer wieder gegen die üblichen Verdächtigen zu kämpfen. Außerdem habe ich viele altbekannte Gegner aus der Reihe vermisst, die sich wunderbar ins Setting eingegliedert hätten. Arachnos, Dekuranhas, Ghomas oder auch Killeranas... die Reihe gibt genug Gegner vor. Allerdings denke ich, dass die Zahl der Gegner in BotW auch nur deshalb so begrenzt war, weil man sich auf das Wesentliche konzentrieren musste und wahrscheinlich viel Entwicklungszeit für die Gestaltung der Welt und der Entwicklung der Kernmechaniken draufging. BotW 2 basiert auf BotW und kann alte Gegner wiederverwenden (womit ich jetzt kein Problem hätte, Bokoblins und Echsalfos waren cool), gleichzeitig aber auch neue Gegner hinzufügen.
Außerdem (und mit der Meinung bin ich wahrscheinlich alleine) wünsche ich mir, dass das Waffensystem aus BotW seinen Weg zurück ins Spiel findet. Ich fand es tatsächlich sehr cool, dass Waffen kaputt gehen konnten, denn es hat die Waffen zu einer wertvollen Ressource gemacht, die man sich teilweise strategisch erarbeiten, aber mit der man auch taktisch umgehen musste. Außerdem waren starke Waffen umso wertvoller und es war umso toller, wenn man eine fand. Das hat gerade am Anfang sehr gut funktioniert, aber je länger man gespielt hat, desto mehr starke Waffen hat man gefunden, sodass man irgendwann ausschließlich mit Königswaffen rumgelaufen ist und danach kam nichts mehr. War etwas schade, denn dass die Waffen kaputt gehen, war irgendwann wirklich redundant, wenn eine Waffe lange genug überlebt, um fünfzig neue zu finden.
Es war aber auch nicht immer ganz cool, dass die Waffen kaputt gingen. Zumindest bei mir war es so, dass ich starke und seltenere Waffen eher ungern benutzt habe, eben weil sie kaputt gehen konnte. Bei einem Holzknüppel war mir das aber egal, weil man die sowieso an jeder Ecke fand. Das nimmt den selteneren Waffen den Wert, wenn sie nicht zum Einsatz kommen, außer wenn man keine Holzknüppel mehr hat und keine andere Wahl hat.
Einen guten Kompromiss würde ich deshalb die Möglichkeit der Reparatur finden. Natürlich klingt das jetzt erstmal so, als ob das die Mechanik aushebelt, allerdings kommt das für mich nur darauf an, wie teuer und wie zugänglich es ist. Angenommen es kostet genau gleich viel einen Holzknüppel und ein Königsschwert zu reparieren und wäre der Preis hoch genug, dann würde es sich für den Holzknüppel nicht lohnen und man würde sich eher einen Neuen besorgen. Für das seltene Königsschwert würde es sich aber lohnen und außerdem könnte man es guten Gewissens zu einem noch seltenerem Item-Drop machen (selbst im Late Game), was die Freude nochmal steigert, wenn man dann mal eins findet. Mit Zugänglichkeit der Reparatur verhält es sich ähnlich, denn sobald der Spieler sich fragen muss, "Lohnt es sich wirklich diese Waffe zu reparieren oder such ich mir vorher noch eine Neue?", werden sehr wichtige Entscheidung für das Spielgeschehen getroffen.
Ich beschränke mich erstmal nur auf die beiden Punkte, weil, äh, der Post eh schon viel zu lang ist. Ich beende deshalb abrupt und spontan den Rant an dieser Stelle.
Edit: Wann kommt das Spiel raus? Ich sag ja nicht vor 2021. :3