Beiträge von Laura

    Ich hab nicht so viel Zeit und eure Beiträge gerade auch nur überflogen, mir scheint aber, dass ich eine eher etwas entgegengesetzte Erfahrung gemacht habe. Als eher introvertierter Mensch, der sich in sozialen Situationen schnell unter Druck gesetzt fühlt, habe ich die gesetzlich verordnete Isolation zunächst sogar ein bisschen genossen - wenigstens am Anfang. Was für mich aber vor allem geblieben ist, auch jetzt, wo die Pandemie vorbei ist, ist mehr Rücksicht auf ein Bedürfnis, allein zu sein. Wo ich mich früher schwer getan habe zu sagen, dass ich lieber zu Hause bleiben will, oder nicht so lange bleiben oder auch mal spontan abzusagen, weil ich mich einfach grade nicht nach Party fühle, wird mir da heute gefühlt mit mehr Verständnis begegnet und leicht akzeptiert, dass es jedem mal so ginge, egal ob aus Angst vor Krankheit, realer oder erlebter Ansteckungsgefahr oder einfach sozialer Überlastung. Den meisten Menschen war während und unmittelbar nach der Pandemie in Menschenansammlungen und Gruppen wahrscheinlich etwas mulmig, sodass sie nun vielleicht eher nachvollziehen können, dass man das nicht immer will und das nichts Persönliches ist.

    Ein verwandter Punkt ist, dass ich erlebe, dass auch Leute, die früher jedes psychische oder emotionale Unwohlsein als “reif für die Klapse” gewertet haben, jetzt bereiter sind, anzuerkennen, dass psychische Erkrankungen und Probleme jeden treffen können und echt sind - vielleicht weil viele davon sich während der Pandemie zum ersten Mal selbst in psychischen Ausnahmesituationen befunden haben.

    Ich bin mir nicht sicher, inwieweit ich die von Rina beschriebene soziale Verwahrlosung erlebe. Was ich aber auf jeden Fall erlebe ist dieser positive Effekt des gesteigerten Verständnisses für die emotionale Situation der Anderen. Und ich wollte nicht, dass dieser Punkt als potentielle positive Folge der ansonsten einschneidenden und ggf. auch gesellschaftlich traumatisierenden Situation der Pandemie übersehen wird.

    Es passiert auf https://www.zeldachronicles.de/ bei den vier "Wähle deinen Weg"-Buttons. Da gibt's ja glaub ich keinen Krog, der im Weg sein könnte. Discord, RPG und Guides verhalten sich alle wie sie sollen, nur der Forum-Button stellt sich bei mir oft an. Aber wenn das Problem sonst bei niemandem reproduzierbar ist, ist es vermutlich vernachlässigbar.

    Hallo lieber Tech-Admin (und alle anderen, die diesen Beitrag lesen :))


    Ich habe gemerkt, dass ich, wenn ich Firefox nicht im Vollbild benutze, den Forums-Button auf der ZC Startseite nicht zuverlässig anwählen kann. Durch ein bisschen Rumprobieren ist mit aufgefallen, dass der klickbare Bereich da wohl irgendwie begrenzt zu sein scheint (auf links Mitte oder so?). Ich habe hier ein Video hochgeladen, das das Problem illustriert (sorry, war zu groß zum anhängen): https://we.tl/t-AJrvP9jra6


    Ist kein großes Problem, zumal ich es jetzt ja weiß, im ersten Moment dachte ich allerdings, der ganze Link sei kaputt. Wenn jemand ZC zum ersten Mal entdeckt, wäre das schade, wenn die Person dadurch nicht ins Forum finden würde oder so. Daher dachte ich, sag ich mal Bescheid :)

    Ich habe seit dem Release jetzt glaube ich jeden Tag mehrere Stunden gespielt und das liegt ganz klar daran, dass es mir mega viel Spaß macht. Ich hatte auch an BotW sehr sehr viel Spaß und daher ist das eigentlich auch keine Überraschung, denn mein Eindruck ist… es ist einfach mehr BotW. Das ist einerseits zwar gut, denn ich fand es wie gesagt echt toll, aber andererseits bin ich davon auch ziemlich enttäuscht. Ich hatte mir schon erhofft, dass das Spiel einiges anders machen würde, aber effektiv sind so gut wie alle Dinge gleich geblieben. Waffen gehen weiterhin kaputt, Schreine sind random in der Welt verstreut, man kann tausend nervige Krokrätsel lösen, die mich auch im Vorgänger nach etwa 10 Stück nicht mehr interessiert haben, man läuft zu irgendwelchen Orten um Zeldas Erinnerungen zu finden, es gibt dieselben vier Gebiete mit denselben vier Völkern von denen es dann offenbar wieder je eine besondere Person gibt, von der man eine Fähigkeit erhalten kann. Ställe, seltsame Technologiewesen, die einen angreifen, Blutmond. Leider nimmt das Spiel auch in vielen Fällen bisher nicht so richtig Bezug auf den Vorgänger, sodass man eine interessante Entwicklung oder so hätte (…aber vielleicht wird ja noch erzählt, was eigentlich aus all der Shiekah-Technologie und so geworden ist). Auch das minimalistische Musikthema wurde großteils beibehalten (ich bin nach wie vor kein Fan von dem chaotischen Klaviergeklimper).


    Die größte Neuerung scheinen Links neue Fähigkeiten zu sein, die ich dafür überwiegend gelungen finde. Das Basteln ist witzig (ich liebe auch den Typ mit den Schildern), der Zeitkrams interessant und der Deckensprung ein sehr tolles Quality of Life Improvement. Die Synthese wäre für mich nicht nötig gewesen, lieber wäre mir dass man ein kleines Set aus Waffen hat, die nicht ständig brechen. Aber man kann damit bestimmt auch lustige Sachen machen.


    Insgesamt find ich TotK daher enttäuschend uninnovativ, aber man muss Nintendo vielleicht auch zugute halten, dass sie damit wohl schlicht nach dem Grundsatz „never change a running system“ gearbeitet haben und das ist auch ein Konzept, das für mich funktioniert. Ich hab richtig viel Spaß an dem Spiel und Lust, da viel Spielzeit reinzustecken. Ich muss aber schon an einigen Stellen einfach darüber hinwegsehen, dass es quasi BotW mit Basteln geworden ist und nicht viel Neues zu bieten hat.

    Habe diesen Thread erst jetzt gesehen, aber ich gehöre zu dieser kleinen und verrufenen Gruppe an Menschen, deren Lieblings-Zelda-Teil Phantom Hourglass ist. Es ist sicherlich nach objektiven Kriterien nicht das beste Zelda, und ein großer Faktor für mich ist auch, dass es einfach der erste Teil war, den ich gespielt habe. Aber ich liebe das Setting auf dem Meer, die Stimmung, die zwischen knuffig bunt und gruselig nervenaufreibend wechseln kann, einige dem DS eigene Gameplayelemente, die das Spiel meiner Ansicht nach absolut optimal (für Rätsel und anderes) ausnutzt und schließlich einige der Charaktere, mit denen man viel zu tun hat, total. Ich würde dieses Spiel jedem empfehlen und immer verteidigen und hoffe, dass du Bock hast, ihm eine Chance zu geben und dann hier im Forum deine Eindrücke schilderst, damit ich mich mit dir freuen und leiden kann :tp-heart:

    Ich habe zuletzt Daisy Jones and The Six geschaut, eine Miniserie mit 10 Folgen, die auf Amazon Prime läuft.

    Die Serie spielt in den 70ern und dreht sich um die fiktive Band The Six und die Sängerin Daisy Jones, die beide am Anfang ihrer Karriere stehen und von einem Produzenten zusammengeführt werden. Durch diese Kombination steigen sie sehr schnell in den Charts auf und werden eine der bekanntesten Bands der Zeit. Maßgeblich getrieben von der komplexen, aber produktiven Beziehung zwischen Daisy und dem Frontman der Six, Billy Dunne.


    Es gibt echt viel, was mir an der Serie total gut gefällt. Erstens liebe ich den Soundtrack. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Buch von Taylor Jenkins Reid und in die Autorin hat darin alle Lyrics der Band verfasst. Diese wurden tatsächlich für die Serie aufgenommen und das Album von Daisy Jones and the Six ist komplett z.B. auf Spotify zu finden. Stilistisch ist die Band (und ihre Geschichte) an Fleetwood Mac angelehnt.


    Zudem finde ich wirklich toll, wie emotional überzeugend und authentisch die Charaktere der Serie geschrieben sind. In dem großen Auf- und Ab von Ruhm, Verlust, Liebe, Hass und natürlich Drogen und Alkohol verhalten sich die Charaktere so nachvollziehbar und berührend, dass ich persönlich total mitgefiebert und nicht genug bekommen habe.


    Schließlich ist die Serie cool erzählt. Sie ist wie eine Mockumentary angelegt, bei der ältere Versionen der Bandmitglieder immer wieder interviewt werden und ihre Sicht der Geschehnisse darlegen. Die ganze Serie fühlt sich an, als hätte es die Band tatsächlich gegeben.


    Leider war das Ende der Serie etwas enttäuschend. Aber diese letzten 20 Minuten wiegen meiner Ansicht nach nicht so schwer, dass man sich den Rest davon nicht ansehen sollte. Für mich ist Daisy Jones & The Six eine klare Empfehlung für alle, die Musik und Musikfilme/Serien und emotional fesselnde Stories mögen. Auch das Album lohnt sich total (würde ich aber erst nach dem Schauen der Serie empfehlen, es gibt zwar keine expliziten Spoiler, aber die einzelnen Songs spielen doch oft erzählerisch wichtige Rollen).

    Hallo :) Danke für das Update, ich finde, das hier ist alles sehr schön geworden. Ich freue mich schon sehr auf eine helle Version :)


    Aber zu meiner Frage: gibt es auch eine Möglichkeit, den neuen Kalender und die Galerie gesammelt als gelesen zu markieren? Der „alles als gelesen markieren“ Button hat mir grade auf dem iPhone in Safari jedenfalls nur Forenbeiträge als gelesen markiert. Bei Galerie und Kalender ist es dann zusätzlich ein bisschen unangenehm, weil man in der Galerie z.B. bereits in der Vorschau neue Sachen sieht, aber scheinbar wirklich auf jede Datei einzeln klicken muss, damit sie als „gelesen“ erkannt wird. Ist jetzt kein besonderes wichtiges Feature, ich wollte nur mal fragen, weil ich irgendwie immer das Bedürfnis habe, diese roten Benachrichtigungspunkte loszuwerden 😅 Danke :)

    Nur kurz zum Thema, das @Gizmo angesprochen hat: ich verfolge die ganzen Theorien nicht so genau, hab auch außer der offiziellen Trailer keine Videos gesehen, etc. Daher war ich grade ziemlich überrascht, dass überhaupt Leute davon ausgehen, dass Zelda in dem Relief fällt. Ich stimme Gizmo zu, dass die Pose, in der Zelda da festgehalten wurde, ganz und gar nicht nach Fallen aussieht. Du hast von Schweben/Aufwärtsbewegung gesprochen, ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen. Für mich sieht es aus, als wäre Zelda hier auf die ein oder andere Weise ohnmächtig. Ihr Kopf und ihre Beine hängen schlaff herunter, nur ihre Körpermitte scheint irgendwie stabil zu sein. Das sieht für mich so aus, als würde irgendeine Kraft (möglicherweise eine bösartige) sie in die Luft heben und ihren bewusstlosen Körper kontrollieren. Ich bin mir persönlich sehr sicher, dass Zelda hier nicht fällt, sondern gewaltvoll in die Luft gehoben wird. Was das für Implikationen für die Story hat, kann ich gerade aber nicht sagen.

    Ich finde, um TTs Ansatz nochmal aufzugreifen, die Dichotomie zwischen Wild und Kingdom auch spannend. Während Wild unangetastete, eben “wilde” Natur impliziert ist Kingdom ja ein explizit künstliches, zivilisatorisches Konstrukt. Es kann zwar immer noch die exakt selbe Wildnis gemeint sein, aber die Zuschreibung eines Königreichs hat für mich schon deutlich andere Konnotationen. Ich würde mich total darüber freuen, wenn der “Staat” (im Gegensatz zu bloß dem Land) Hyrule wieder etwas mehr thematisiert werden würde. Durch die Trailer haben ja schon einige Leute Verbindungen zu TP gezogen und ich finde, das ist auch ein Zelda-Teil wo der Staatsaspekt besonders hervortritt. Zelda als stoische Königin, die über ihre Untertanen wacht, etc. Ob wir in TotK auch eine starke Herrscher/innenfigur bekommen? So etwas fände ich super spannend.
    Ggf. könnte man sogar überlegen, ob nicht nur der Staatsaspekt sondern eben auch der Zivilisationsaspekt hier wichtiger wird als in BotW. Ich hab gestern die Discord-Diskussion nur so halb mitbekommen, aber einige würden sich wohl (ich übrigens auch :)) über mehr Städte und Leben in der Welt freuen. Ein Königreich muss das natürlich nicht mit einschließen, aber ich finde es als Kontrast zu “Wild” schon nicht abwegig, anzunehmen, dass wir mehr Zivilisation bekommen, eben einfach Herrscher und Untertanen, die aus Wildnis ein Königreich machen. Das würde mich sehr freuen.

    Oh, das finde ich interessant. Bei mir hat sich in letzter Zeit genau die gegenteilige Entwicklung eingestellt: ich verpasse kein Konzert mehr, wenn ich es einrichten kann. Corona hat mir gezeigt, wie wichtig mir live Musik ist und wie schnell es passieren kann, dass man darauf (dauerhaft) verzichten muss. Und dann ist auch noch dieses Jahr ein Konzert einer meiner absoluten Lieblingsbands abgesagt worden, das nach zwei Jahren Pandemie endlich hätte stattfinden sollen, weil der Schlagzeuger unerwartet verstorben ist. Das hat definitiv dazu beigetragen, dass ich momentan für jede Band, die mich ein bisschen interessiert, Tickets kaufe - vielleicht bekomme ich die Gelegenheit sonst nicht mehr. Dieses Jahr war ich bereits auf zwei Konzerten und habe noch Tickets für drei weitere - für eins davon fliege ich nun sogar nach London, das ist aber auch wirklich eine besondere Gelegenheit und Ausnahme. Für mich sind Konzerte aber insgesamt einfach wahnsinnig tolle Erlebnisse an die ich mich immer noch lange gern erinnere.

    Ist das denn erwiesen?

    Nein. Es gibt keine nachweislichen Beweise ob die Medien die Wahrnehmung unserer Gesellschaft so beeinflussen.

    I beg to differ. Hab grade kurz ein bisschen Google Scholar durchsucht und es gibt jede Menge theoretische als auch empirische und experiment-basierte Literatur dazu. Um nur ein Beispiel hier einmal einzufügen, das frei zugänglich ist, scheinbar (? ich kenne mich in dieser Literatur komplett gar nicht aus, daher kann ich das nicht besonders gut einschätzen) recht einflussreich war, und für Neugierige auf weitere ähnliche Studien verweist und auch in ähnlichen Studien zitiert wurde: Eine Analyse der Auswirkung der Darstellung von weiblicher sozialer Aggression in High-School Filmen auf weibliche Stereotype. Vielleicht ein bisschen random, aber ich hatte jetzt nicht so viel Zeit, zu suchen und im Kern trifft es, was wir hier diskutieren.


    Warum es bei Beziehungsstereotypen zutrifft und bei Killerspielen weniger, kann ich nur raten. Eine solche Erklärung könnte das von mir oben beschriebene Bewusstsein sein. Wir werden in einer Welt sozialisiert, in der ungefähr die stärkste Norm ist, nicht zu töten. Das haben wir so internalisiert, dass es dem durchschnittlichen Menschen sehr leicht fällt, zwischen romantisierten Vorstellungen von Tötung in Videospielen und der Realität zu unterscheiden. Bei vielen Stereotypen ist die Lage aber ganz anders: wir müssen auch in der Realität noch jeden Tag darum kämpfen, dass Frauen nicht als weniger begabt in Naturwissenschaften, besser im Haushalt und hysterische, komplizierte Geschöpfe, die von Männern kategorisch nicht verstanden werden betrachtet werden. Oder andersrum, dass Männer nicht als Draufgänger, Machos und gefühllos gesehen werden. Diese Normen sind in der Gesellschaft unterschiedlich tief verankert. Wenn wir jetzt in Medien damit konfrontiert werden, hinterfragen wir sie nicht so leicht und automatisch, wie dass man nicht töten darf. Denn sehr vielen Menschen - mich eingeschlossen - mangelt es einfach an Bewusstsein dafür, dass überhaupt etwas dargestellt wird, was problematisch ist (wie z.B. mit HIMYM). Wie soll es uns also gelingen, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden, wenn an den benutzen Konzepten die Grenzen nicht sichtbar sind? Heute ist uns klar, dass das Frauenbild in Filmen aus den 50ern nicht mehr unserem heutigen entspricht. Deswegen fällt es uns leicht, zu sagen, dass die Darstellung auf uns keinen Effekt hat und wir uns bewusst sind, dass Frauen nicht nur eine Rolle als Kindermädchen und Köchin haben. Aber was vielleicht nicht immer so klar ist, ist wann ein Gag diskriminierend ist oder wann eine Beziehung noch romantisch oder schon grenzwertig ist. Auch in der Realität nicht. Und wie gesagt, ich finde es falsch, deshalb jeden Film nur noch unter diesem Filter zu betrachten und alles anzukreiden, was nicht absolut politisch korrekt ist. Aber ich finde es genauso wichtig, darüber zu sprechen, gerade wenn etwas so gehypt wird wie etwa HIMYM oder Twilight.

    Ich glaube, ich möchte das nicht ganz so stehen lassen. Ich stimme Nusma zwar zu, dass wir zwischen Realität und Fiktion trennen müssen und uns davor hüten, einzelne Charaktere oder Szenen verallgemeinern zu wollen.
    Aber dennoch hat Fiktion einen starken Vorbildcharakter, der unsere reale Lebenswelt prägt und aus dem wir lernen. Das heißt nicht, dass jeder Film nun nur noch pädagogisch wertvolle Liebesszenen haben darf. Aber ich halte es dennoch für wichtig, darüber zu sprechen. Viele Menschen sind sich der problematischen Darstellung von Beziehungen, Sexismus, Rassismus, etc. in Filmen nämlich gar nicht bewusst. Und wenn dieses Bewusstsein fehlt, kann man nur sehr schwer zwischen Realität und Fiktion trennen und Ungerechtigkeit und Diskriminierung wird gefestigt und reproduziert.
    Ich würde also sagen, bevor wir jetzt mit der Schere alles, was uns nicht passt aus Filmen rausschneiden, müssen wir unsere Wahrnehmung auf diese Werke verändern. Wenn Nusma und Hyro bereits soweit sind, dass sie problematische (also zum Beispiel sexistische) Szenen in Filmen automatisch hinterfragen ist das ja super und begrüßenswert. Aber das trifft definitiv nicht auf alle Leute zu, die Filme und Serien konsumieren. Je mehr Bewusstsein dafür geschaffen wird, desto mehr wird sich aber auch in den Filmen verändern, und dass Leute Forderungen an Filme stellen ist nur ein „Symptom“ dieser bereits stattfindenden Entwicklung. Wir wollen Filme sehen, die uns unterhalten und dafür müssen sie eben auch mit unserer eigenen Lebenswelt und Normvorstellung vereinbar sein (oft finden wir ja zum Beispiel sehr alte Filme komisch oder Filme aus stark anderen Kulturen (ich kann zum Beispiel mit Bollywood nicht so viel anfangen, weil ich mich damit nicht identifizieren kann)).
    Ich bin also durchaus der Meinung, dass das ein Thema ist, über dass es sich zu reden lohnt, ohne gleich mit Rotstift durch jeden Film zu gehen, der die eigenen ethischen Kriterien nicht zu 100% erfüllt. Aber da Filme sich durchaus auf unsere Normvorstellungen auswirken, vor allem, wenn wir für die dargestellten Konzepte an sich kein Bewusstsein haben, ist es sinnvoll, Themen wie Romantik in Filmen hin und wieder auf die Probe zu stellen. Und wenn wir das tun, werden sich Filme auch verändern, als simple Folge von Nachfrage für Filme, die auf bestimmte Tropen verzichten.


    Edith: Ich hab erst jetzt Karls Beitrag gesehen, weil ich glaub ich meinen währenddessen verfasst habe. Aber ich bin voll froh, dass du das How I met your Mother-Beispiel gebracht hast, das hatte ich nämlich auch die ganze Zeit im Kopf. Als ich die Serie früher geguckt habe, habe ich den Charakter Barney total glorifiziert. Erst im Rückblick ist mir klar geworden, dass das ganze Konzept seines Charakters total frauenfeindlich ist. Ich hab mich seitdem sehr stark verändert, was mein Bewusstsein für Sexismus betrifft, was aber eben auch sehr stark daran liegt, dass sich der Diskurs verändert hat. Barney ist ja mit Absicht so geschrieben, dass man ihn irgendwie cool findet. Wenn man sein Verhalten nicht mit Absicht hinterfragt, dann kann man durchaus den Eindruck bekommen, dass seine Coolness auf seinen Umgang mit Frauen zurückzuführen ist (was die Serie vielleicht sogar auch vermitteln will). Das hat dann nichts mit einer Trennung von Realität und Fiktion zu tun, sondern mit dem Hinterfragen der eigenen Reaktionen auf bestimmte Konzepte, egal ob diese in der Realität oder der Fiktion verortet sind. Und ich bin überzeugt, dass nicht jeder dazu in der Lage ist, solange wir nicht darüber sprechen. Daher: ich finde es gut, dass es zu diesem Austausch hier kommt und man sich nicht direkt vor "Moralisierung" oder so verschließt.

    Ich hatte den Titel dieses Threads vorher gelesen, aber da ist mir dann spontan nichts dazu eingefallen. Jetzt habe ich grade Skyward Sword weitergespielt und dabei musste ich dann doch wieder unwillkürlich an das Thema denken: Eine Rätsel-Kategorie, die mich echt nervt sind diese dreidimensionalen Boss-Schlüssel aus Skyward Sword. Ich hab grade viel zu lang mit einem davon gekämpft. Ich bin ohnenhin nicht so gut im räumlichen Denken, aber es wäre ja halb so schlimm, wenn die Steuerung auch dreidimensionale Bewegungen vernünftig erkennen würde... im Switch Remake, das ich momentan spiele, kann man den Controller wenigstens immer wieder neu zentrieren, aber so ganz funktioniert das mit der Beweungssteuerung dafür dann halt doch nicht. Dadurch ist es für mich dann oft eher Zufall, ob ich diesen Schlüssel da richtig reinbekomme oder nicht, was recht schade ist, weil es bestimmt (besonders für Leute, die an dieser Art Rätsel mehr Spaß haben als ich) ganz interessant sein könnte, wenn man da etwas systematischer rangehen könnte. Aber da es sich sowieso nie so dreht, wie man will, bringt es auch nichts, darüber weiter nachzudenken und ist dadurch eigentlich hauptsächlich überflüssig und nervig ^^"


    Übrigens: @Hyrokkin und @Vincent Delacroix - ich find's total super, dass ihr diese ganzen alten Threads wieder ausgrabt. Das sind teilweise echt spannende Fragen, die einfach in der Versenkung verschwunden sind, vielen Dank dafür ^__^

    Boah, guter Thread! Es gibt einen Schrein, ich weiß leider den Namen und die Lage nicht auswendig (hab’s aber nachträglich kurz gegoogelt: es ist der Miiro-Tsuhi-Schrein), wo man quasi „golfen“ muss, also irgendwie ne Kugel stasizieren und mit einer Waffe, die Weitwurf kann drauf hauen und hoffen - ja, mit Können hatte das bei mir nämlich nichts zu tun - dass sie richtig fliegt. Das Problem ist: Waffen gehen kaputt. Und es gibt gar nicht so viele Weitwurfwaffen. Wenn man sich so doof anstellt wie ich, heizt man da durch den bereitgelegten Hammer, durch den, den man zufällig noch dabei hat auch und dann guckt man doof, weil das Rätsel mit normalen Waffen scheinbar nicht lösbar ist. Ich glaube, ich bin zwei oder drei mal frustriert wieder gegangen und wiedergekommen, bis ich das geschafft hatte, diese hässliche Kugel richtig zu werfen. Das hat mich genervt. Ich weiß nicht, ob das für mich *der* Hassschrein schlecht hin ist, aber auf jeden Fall einer, der mir nicht so positiv in Erinnerung geblieben ist…

    Ich habe gerade "Free - Coming of Age at the End of History" von Lea Ypi zu Ende gelesen (ich hab's auf englisch gelesen, aber es gibt das Buch auch auf deutsch).
    Lea Ypi ist eine verhältnismäßig bekannte politische Philosophin. Sie lehrt und forscht aktuell an der London School of Economics und hat mit free jetzt soweit ich weiß ihr erstes Buch veröffentlicht, das sich auch an die nicht-akademische Öffentlichkeit richtet. Sie berichtet dabei, wie sie - 1979 geboren - in Albanien im Sozialismus aufgewachsen ist, der 1990 durch ein liberales demokratisches System ersetzt wurde.
    Das klingt jetzt erstmal anspruchsvoll, aber es gelingt Lea Ypi finde ich total gut, wirklich locker, humorvoll und ansprechend über diese Zeit zu schreiben, gerade am Anfang wirkt es nicht wie ein wirklich politisches Buch, obwohl es das natürlich definitiv ist. Sie erzählt fast eher Geschichten ihrer Kindheit und kann so einen total spannenden Einblick darin geben, wie es war, unter den Bedingungen von Sozialismus und Transition aufzuwachsen. Ich finde es total interessant, wie sie damit umgeht, mit kommunistischen und sozialisitischen Ideologien sozialisiert worden zu sein und von einem Moment auf den nächsten zu erfahren, dass ihre Familie eigentlich nie hinter diesen Ideologien stand und sie sie nur so erzogen hat, weil es für sie sicherer war. Oder dass Freunde und Familienmitglieder im Gefängnis waren und nicht nur weggezogen sind. Oder andere gegen ihre Familie spioniert haben.
    Ich kann das Buch echt jedem empfehlen, der sich ein bisschen für Politik und (europäische) Geschichte interessiert.Lea Ypi schreibt wirklich gut und angenehm und mich haben ihre Erzählungen wirklich mitgenommen und mir einen tollen Einblick in diese Zeit gegeben. Ich habe zwar von meiner albanischen Freundin (die mir das Buch geliehen hat) erfahren, dass Lea Ypis Erzählung nicht unbedingt der damaligen Realität vieler anderer Albaner entspricht, da sie durchaus privilegiert und - ohne spoilern zu wollen - in einer besonderen Konstellation aufgewachsen ist. Dennoch meint meine Freundin, dass Lea Ypis Schilderungen der 90er viele Gemeinsamkeiten mit ihrer eigenen Kindheitserfahrung aufweisen.
    Ich hab mir das Buch jetzt nochmal selbst gekauft, weil es grade als Taschenbuch rausgekommen ist und ich es definitiv nochmal lesen wollen und anderen Menschen ausleihen wollen würde. Vielleicht hat hier jetzt ja sogar auch jemand Lust, es zu lesen, es ist nämlich auf jeden Fall ein Buch, das ich nicht einfach nur lesen kann, sondern über das ich auch sprechen möchte :D