Beiträge von Noa

    Octave


    Octave unterscheidet sich nicht nur durch seine Länge extrem von allen anderen Yuri-Manga, sondern vor allem durch seinen formalen Aufbau. Vom ersten Kapitel an liegt hier der Fokus auf der Beziehung der Protagonisten und das bleibt auch bis zum Schluss. Es wird darauf verzichte eine umständliche Geschichte zu konstruieren oder massenhaft Nebencharakter einzuführen, er konzentriert sich voll auf das Wesentliche. Was sehr untypisch für einen Yuri-Manga ist und sogar eher abschreckend wirken kann, insbesondere wenn man dabei vor Augen hat, das man von Beginn an ins Wechselbad der Gefühle der beiden Charaktere gestoßen wird.
    Auf dieser emotionalen Achterbahnfahrt kann man sich oftmals nur schwer entscheiden, ob man wirklich möchte, dass die Beiden ihre Probleme wirklich bewältigen, denn die Hauptfigur, Yukino, macht es nicht leicht Empathie für sie zu empfinden. Selten habe ich eine dermaßen starke Abneigung gegen einen Charakter entwickelt und mir bisweilen sogar gewünscht, dass die Beiden sich endlich trennen. Yukinos Entwicklung steht im Mittelpunkt der Geschichte, aber Setsuko erfährt genauso drastische Veränderungen ihrer Persönlichkeit. Setsukos Auftreten wirkt zunächst sehr pragmatisch und cool, sie scheint alles im Griff zu haben und zu wissen was sie will, aber das ist nur die Oberfläche. Durch Yukinos stetig unsensibles und unbedachtes Verhalten wird sie oft verletzt, was eine große Überraschung ist im Anbetracht dessen, wie Setsuko Yukino am Anfang behandelt. Beide sind sehr komplexe Charaktere die im Laufe der Geschichte gravierende Veränderungen durchmachen.
    Stilistisch hingegen ist der Manga wenig gelungen, es sind sehr einfach gehaltene Zeichnungen. So gut die Geschichte auch sein mag das Artwork gibt es einfach nicht wider.
    Es ist ein Yuri-Manga, die Geschichte handelt von einer Yuri-Beziehung, daher sollte man sich auch nicht wundern, dass er auch Sex-Szenen enthält, aber diese sind wenig explizit und auch nicht pornographisch, etwas anderes hätte die Geschichte auch definitiv ruiniert. Aber wenn man alt genug für Yuri ist, sollte das wohl kein Problem darstellen.


    Bei Kaiba handelt es sich um ein außergewöhnlichen Anime. Dieser entstand beim Studio Madhouse unter der Regie von Masaaki Yuasa, ebenso wie viele andere Werke des Ausnahmeregisseur. Kaiba spielt in einer ziemlich finsteren Zukunft, in welcher es möglich ist Gedanken und Körper beliebig zu tauschen. Während der Körper stirbt, bleiben ein die Erinnerungen erhalten und man "entkommt" somit den Tod. Während die Reichen nun Jagd auf die schönen Körper machen, verenden die Armen zu Zweckstieren, die Wiederstand gegen die Körperjäger leisten müssen. In mitten des Geschehens finden wir den Titelgebenden Protagonisten, welcher ohne Erinnerungen aufwacht und sich nun auf in das Unbekannte macht, auf der Suche nach seiner eigenen Identität. Hierbei muss er aber erkennen, dass in seiner Gesellschaft Sachen wie Individualismus und Emotionen eine Makulatur darstellen und in den Hintergrund gerückt sind.


    Kaiba ist ein großes Spektakel, was wohl auch nur so in seiner Abstraktheit in Ton und Bild funktionieren kann. Der Anime schreit förmlich danach, nochmals angesehen zu werden, um all seine Pracht und künstlerische Vielfalt erneut auf einen wirken zu lassen. Leider ist dieses Werk keineswegs massenkompatibel und spricht somit nur ein gewisses Publikum an. Erschwerend hinzu kommt die doch sehr komplexe Erzählweise, die einen Großteil der Zuschauer überfordern, wenn nicht sogar gänzlich abschrecken könnte.
    Müsste ich den Anime mit einem Satz beschreiben, würde ich wohl sagen, dass es um Erinnerungen geht und wie sehr uns diese prägen. Der Anime Kaiba war einer dieser Erlebnisse für mich, die ich nicht so schnell vergessen möchte und hoffentlich noch lange in Erinnerung haben werde. Fans von Ergo Proxy, Casshern Sins oder Serial Experiment Lain sollten mal ein Blick rein werfen.

    Ich hab vor paar Tagen ein Rewatch von Kemono no Souja Erin angefangen.


    Souja Erin mag doch zu Anfang den Anschein erwecken ein friedliches Darsein zwischen Menschen und Toga, drachenartige Echsen, zeigen zu wollen, doch der Anime entwickelt sich zu einem Charakterdrama der ersten Klasse und zeigt die Entwicklung der 10-jährigen Erin bis zur jungen Frau durch und wie sich ihr Leben durch die politische Entwicklung des Landes einschließlich der wachsenden Verwerfungen zwischen den Bevölkerungsteilen und Intrigen, in die Erin schließlich mit hineingezogen wird, verändert. Hierbei spielt die Geschichte in einer Welt wo die Königin als Gott verehrt wird und das Volk den Krieg verabscheut. Um sich dennoch vor feindlichen Übergriffen zu schützen besitzt man die Toga und die Toga-Züchter und Ärzte kümmern sich um sie. Da Erin und ihre Mutter jedoch von einem Nomadenvolk abstammen werden die beiden nur wiederwillig geduldet. Doch die schicksalhafte Wendung in Erins Leben steht noch bevor..


    Dieser auf ein Roman basierender Anime macht es ältere Semester am Anfang nicht leicht, da der Anfang doch sehr kindgerecht ist und sich träge entwickelt. Steht man dies jedoch durch bekommt man einiges geboten von Umgang mit Tieren u.a. Fremdenfeindlichkeit aus Angst und Neid, Vorurteile, Fanatismus, Einstehen für die eigenen Überzeugungen, Freundschaft sowie das Lernen aus Geschichte. Der Anime mag für den ein oder anderen grausam sein, da hier harte Lebensumstände wirklich realistisch dargestellt werden und die jüngeren Zuschauer hier wohl seelisch zerrüttet werden. Die Animationen sind meist sehr flüssig und die Personen werden schlichter als die Hintergründe dargestellt, er erinnert sehr an Bilderbuchstil. Für die Darstellung historischer Begebenheiten, gewissen Verhaltens bestimmter Tiere und extremer Gewalt werden eigene, alternative Animationsstile verwendet.


    Man bekommt somit mit diesen Anime nicht nur ein Spektrum von Charakteren und ihre Entwicklung mit, sondern auch hübsche Animationen die viel hermachen und die Geschichte um die Entwicklung eines Landes, die Grausamkeit der Tierzucht und den Menschen selbst wird in einem schönen Soundtrack untermalt, welcher sehr stimmig ist, jedoch nicht immer 100% passt. Ich kann diesen Anime Fans von Haibane Renmei, Red Garden oder Noein empfehlen.

    Da ich zu diversen Anime und Manga mehr als tausende Worte verlieren könnte und der eine oder andere tolle Titel bereits von AnGer erwähnt wurde, fasse ich mich etwas kürzer. [SIZE=7]Randnotiz: Macross Plus beste, falls es noch nicht gesehen hast.[/SIZE]


    - Anime -


    5. Shinsekai yori (A-1 Pictures, 2012)
    Mit diesen Anime bekommt man eine Rarität im Anime zu tun: Roman-Adaptionen und dazu noch einer der Besten dieser Art. Die Handlung spielt in einer dystopischen Welt der anderen Art. Und gerade das Anders sein ist sehr groß geschrieben bei Shinsekai yori. Der Zuschauer wird von der ersten Folge in eine gut aufgebauten Welt und Geschichte entführt und spürt den Detailreichtum der Vorlage, was aber zu Beginn nicht zwecks spannend sein muss. Während sich der Anfang um die Geschichte der spirituelle Kräfte, Juryoku genannt, und einer Gruppe von Freunden, die sich mit dieser Energiequelle auf einer speziellen Schule auseinander setzten und die Grundsätze der Gesellschaft näher gebracht bekommen, wird nach und nach der Bruch dieser in den Vordergrund gestellt und viele Frage auf die aktuelle Welt und älter Hintergründe tun sich auf..


    4. Cowboy Bebop (Sunrise, 1998 )
    Wer kennt diesen Anime nicht? In Japan doch weit hinter den Erwartungen, entwickelte sich der Anime, den schon sehr früh das Aus im japanischen Fernseher drohte, zu einer Kultserie, die maßgeblich verantwortlich an der heutigen Verbreitung des Anime Medium im Westen ist. Im Jahre 2071 haben sich die Menschen in der gesamten Galaxie verteilt und es ist mit den Gateways, Teleporter für die Raumschiffe, ein leichtes durch das Sonnensystem zu tummeln. Der Zuschauer begleitet auf der Bebop die beiden Kopfgeldjäger Spike Spiegel und sein Partner Jet Black. Getrieben von den Summen die auf kleine Ganoven ausgesetzt sind, kommen die beiden viel herum um ihre Taschen mit etwas Kleingeld aufzufüllen. Die Serie wartet mit einigen „Film Noir“-Elementen, ein unglaublichen Soundtrack und einer schlicht und doch genialen Story vom berühmten Autorenteam Hajime Yatate (Infinite Ryvius, Vision of Escaflowne etc.) auf. Besonders die deutsche Sprachausgabe muss ich hier loben, die für mich die beste deutsche Synchro ist.


    3. Monster (Madhouse, 2004)
    Die gleichnamige Adaption des gefeierten Erfolgmanga von Naoki Urasawa zählt sicherlich zu einer der spannendsten Anime, die ich in über 17 Jahren und 1000 Anime gesehen habe. Monster spielt in Deutschland, 1986. Die Geschichte wird aus der Sicht von Dr. Tenma, einem Japaner, der nach Deutschland auswanderte um hier Karriere zu machen, erzählt. Er ist in der Düsseldorfer Klinik ein hoch angesehener Neurochirurg mit einer voraussichtlich aufstrebende Karriere. Des öfteren werden dort wichtige Politiker oder Persönlichkeiten anderen Patienten vorgezogen um Tenmas Hilfe einen guten Eindruck in den Medien zu schinden. Den Ruhm bekommt aber nicht er sondern der Direktor der Klinik zugeschrieben. Als eines Nachts dann ein junges Kind mit einer Kopfwunde ins Krankenhaus eingeliefert wird und gleichzeitig der Bürgermeister operiert werden soll, der viel später in das Krankenhaus eingeliefert wurde, entscheidet sich Tenma gegen die Forderung des Direktores und rettet das Leben des Jungen. Ein großer Fehler, den er viele Jahre später noch bereuen soll! Schnell ist er seinen guten Ruf und Rang los, seine Verlobung löst sich auf und er hält sich selbst nur am Leben durch die Erkenntnis, die er dadurch gewonnen hat. Fortan kümmert er sich um den Jungen, Johann, und bemüht sich sehr um seine Regeneration. Aber auch dies wird ihm bald genommen, als der Direktor sein, durch den Tod des Bürgermeisters gesunkenes Ansehen mit dem Jungen aufpolieren will. Kurze Zeit später werden der Direktor und zwei weitere, wichtige Ärzte aus dem Krankenhaus tot aufgefunden und der Junge ist mit seiner Schwester verschwunden.


    Dann folgt ein Zeitsprung ins Jahr 1995 - neun Jahre später und Tenma ist inzwischen zum Klinikchef aufgestiegen. Es tauchen weitere Opfer auf, die unter dem selben Muster wie vor neun Jahren umgebracht wurden und aufgrund dessen, dass Tenma durch die Morde zuvor profitiert hat, gerät er schnell unter die Verdächtigen. Doch als dann Johann auftaucht, wird Tenma und auch dem Zuschauer klar das er der Mörder und ein wahres Monster ist. Er begeht ein weiteren Mord und zieht damit Tenma in eine Odyssee quer durch Deutschland, denn dieser will Johann und das Morden stoppen...


    2. Legend of the Galactic Heroes (TPO, 1988 )
    Inmitten eines Krieges, der schon über 150 Jahre andauert, zwischen der Monarchie des Galaktischen Imperium und der Demokratie der Allianz der freien Planeten, ist die Galaxie, durch den interstellaren Raumflug, leichter bereisbar und viele Planeten sind, mithilfe des Terraforming, bewohnbar geworden. Zwischen den beiden Fronten verfolgt man das Geschehen aus der Sicht vielerlei facettenreiche Charakteren, aber hauptsächlich durch die Augen des jungen Reinhard von Lohengramm, Seite des Galaktischen Imperiums, und dem schnell aufgestiegenen Admiral Yang Wenli, bei der Allianz der freien Planeten, der ursprünglich der Militär nur beitrat um Geld für sein Studium finanzieren zu können. Die beiden Gegenspieler haben tiefen Respekt voreinander und gelten als militärische Genies. Die Handlung läuft eher gemächlich vonstatten, was dem Verständnis des Zuschauers angesichts der Komplexität der Handlung wirklich zugute kommt. Die Spannung steigert sich dabei kontinuierlich von Folge zu Folge, so dass es eigentlich keine Durchhänger gibt.


    1. Neon Genesis Evangelion (Gainax, 1995)
    Wer sich auch nur etwaig mit Anime auskennt und sich mit diesen Medium auseinander setzt wird von diesen Anime gehört haben. Ein Kultphänomen des Anime-Genre. Orientiert man sich zunächst an alte Heldensagen und das Shounen-Genre, so offenbart die Serie nach und nach ihren wahren Plot und das Dilemma der Protagonisten, ihre Ängste und Überforderungen. Zum hundertprozentigen Verständnis des erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Hintergrundes, dessen Basiskonzept eben nur angerissen und keineswegs näher erläutert wird, setzt Hideaki Anno eine fortgeschrittene Kenntnis im Bereich Metaphysik und Erkenntnistheorie voraus, der Zuschauer sollte an philosophischen Modellen aller Art, sowie an Religionswissenschaft und Psychologie ein großes Interesse besitzen. Der Erfinder, Hideaki Anno, bearbeite mit der Serie seine eigene über 4 Jahre andauernde Depression und all seine Erfahrungen und Wissen flossen in diese Serie. Ist bis heute der meist verkaufte Anime aller Zeiten, der auch 20 Jahre nach seiner Erstausstrahlung eine weltweit gigantische Fangemeinde um sich scharrt und der endgültige Durchbruch für Anime im Westen war.


    - Manga -


    5. Akira (Katsuhiro Ootomo, 1982 - 1990)
    In den Dark-Future Manga geht es darum, dass am 16. Juni 1988 durch eine nuklearen Explosion Tokyo nahezu vernichtet wird und dies der Auftakt zum dritten Weltkrieg ist! Die Handlung beginnt 2030 und zeigt Neo-Tokyo total herunter gekommen. In der düsteren Metropole wimmelt es von Gangs und Terroristen, die von der korrupten Regierung nur mühsam mit militärischer Gewalt unter Kontrolle gehalten werden können. Aufstände und brutale Bandenkriege prägen das Leben in den Straßen. Die beiden Straßenjungs Tetsuo und Kaneda, zwei junge Teenager, streifen nachts mit ihrer Motorrad-Gang durch die Gegend und raufen sich mit anderen Gangs. Eines Tages stoßen sie auf ein sonderbares Wesen. In der Gestalt eines Kindes und dem Gesicht eines alten Mannes, schlummert ungeheure Kräfte. Nachdem Zusammentreffen ist nicht wie es vorher war: Tetsuo wird vom Militär gefangen genommen und das Opfer von Experimenten. Das Militär und die Regierung hält Akira, dessen Erwachen dem Ende der Welt gleichgesetzt wird, in ein unterirdischen Labor fest. Tetsuo, ist nun ebenso wie das Kind, in der Lage psychische Kräfte zu entwickeln, die er bald nicht mehr unter Kontrolle hat! Ist dies der Beginn einer unvorstellbaren Katastrophe - oder doch gar ein Neuanfang? Die gleichnamige Anime Adaption gilt als der erste Meilenstein der Anime Geschichte und dürfte den meisten eher geläufiger sein als seine über 2.000 Seiten Manga-Vorlage, doch sollte man sich der Geschichte wegen lieber den Manga besorgen, den der Anime wurde zeitnah mit den Manga produziert und deckt nur etwa 30% der eigentlichen Story ab.


    4. Hi no Tori (Osamu Tezuka, 1954 - unvollendet)
    Sowohl im Himmel als auch auf der Erde ist es das Gesetzt des Lebens das Menschen geboren werden, altern und eines Tages sterben müssen. Die Handlung beginnt mit dem Eintreffen von Em Dee auf der Feuerinsel um den legendären Phönix für seine Königin zu fangen, dessen Blut ein ewiges Leben leihen soll. Er wird jedoch bei seiner Ankunft gefangen genommen und als Doktor vor die Wahl gestellt entweder zu sterben oder die kranke Hinaku zu retten, dessen älterer Bruder beim Versuch den Phönix zu fangen verstarb. Em Dee gelingt es Hinaku zu heilen und heiratet sie wenige Monate später. Gemeinsam mit Nagi, den jüngeren Bruder von Hinaku, und seiner Frau lebt er fortan auf der Feuerinsel und genießt das Vertrauen des Dorfes. Doch dies war von Anfang sein Plan, denn als Spion nutzt er eine passende Gelegenheit und lässt die Armee der Königin passieren die fast alle Dorfbewohner töten. Em Dee schafft es jedoch mit Hinaku zu fliehen, welche ihn nicht mehr verzeihen will. Als Nagi versucht den General Sarutahiko umbringen ist dieser von sein Fähigkeiten als Bogenschütze begeistert und verschont sein Leben. Gemeinsam kehrt er mit Nagi als Sklaven zurück in sein Königreich um ihn dort zum Jäger auszubilden und mit dessen Fähigkeiten den Phönix aus sicherer Entfernung umbringen zu können. Als er sich Königin Himikos Befehl jedoch widersetzt, den Jungen unverzüglich zu töten, führt ihre Flucht die Beiden zurück nach Feuerland, wo eine abenteuerliche und dramatische Odyssee beginnt.. Der wichtiger Grundsatz, der in Hi no Tori gilt, muss ich hervorheben: Alle Lebewesen sterben eines Tages und werden irgendwann – egal, als welches Wesen, wann und wo – wiedergeboren.
    Dies ist in vielen Geschichten des Manga von großer Bedeutung und kann, wenn man über sie nachdenkt, zu neuen Einschätzungen führen, auf die man ohne Weiteres nicht gekommen wäre.
    Also kann man, obwohl alle Geschichten grundsätzlich nichts miteinander zu tun haben, Zusammenhänge zwischen ihnen erkennen.


    3. Narutaru (Mohiro Kitou, 1998 - 2003)
    Was als heitere Magical Girl-Geschichte beginnt, entwickelt sich zu einem der wohl traumatisierendsten und gleichzeitig genial durchdachtesten Manga, die ich kenne. Vom Mobbing an der Schule über Vergewaltigung und Ermordung von Kindern bis hin zum nuklearen Winter wird das gesamte Spektrum der Unmenschlichkeiten abgearbeitet. Die subtil geschaffene Atmosphäre und die komplexe Handlung, die bis ins letzte Detail durchdacht ist, sind auf höchstem Niveau inszeniert, keine einzige Seite wird sinnlos vergeudet. Ähnlich wie in Naoki Urasawas Werken wird die Geschichte größtenteils fragmentarisch erzählt, d.h. die Handlung wird in verschiedene, anfangs zusammenhanglos erscheinende Handlungsstränge zerlegt und Stück für Stück im Verlauf der Handlung wie ein Mosaik wieder zusammengefügt, was dem Leser einige Denkarbeit abverlangen dürfte. Auch das Intrigenspiel der verschiedenen Interessensgruppen und Drahtzieher, deren Absichten für lange Zeit geheim bleiben, ist meisterhaft in Szene gesetzt. Während vor allem die jungen Charaktere in "NaruTaru" sehr realistisch dargestellt werden, sowohl psychisch als auch physisch, erscheinen andere Charaktere vielmehr als Verkörperung ideologischer oder philosphischer Grundsätze. Mit überzeugenden Zeichenstil, vor allem was Kampfjets, Fahrzeuge und Waffen betrifft, und einer genialen Erzählweise, die von hoher literarischer Qualität zeugt und weit über dem Niveau der meisten Manga anzusiedeln ist, bekommt man es mit einem Ausnahmewerk zu tun.


    2. Monster (Naoki Urasawa, 1994 - 2001)


    Siehe Anime


    1. Gute Nacht, Punpun (Inio Asano, 2007 - 2013)
    Der elfjährige Punpun Punyama geht in die 5. Klasse und hat sich auf dem ersten Blick in die süße Aiko, seine neue Mitschülerin, verliebt. Während in ihn die Pubertät strömt und er wegen Aiko Interesse an der Astronomie findet, sind Punpuns Freunde derweil mit dem Thema Sex beschäftigt und setzen sich mit diesem Thema auseinander, indem sie sich heimlich Pornos ansehen. Der Alltag von Punpun ist alles andere als fröhlich. Sein eigener Vater ist arbeitslos und gewalttätig, seine Mutter psychisch labil und suizidgefährdet und sein Onkel hat gar den Glauben an die Menschheit verloren. Das Punpun und seine Familie hier in ihrer Abstraktheit als Karikatur eines Vogels dargestellt wird hat letztendlich aber keinerlei Auswirkung auf die Handlung des Manga, denn behandelt werden sie von allen wie normale Menschen und agieren auch so, weshalb es sich rein um eine optische Eigenart handelt. Durch diese Eigenart ist der Leser selber gefordert, die charakterlichen und zwischenmenschliche interaktive Lücke zu füllen. Man bekommt hier Kind sein geboten, mit all seinen Schattenseiten und befindet sich in einer trostlosen Welt wieder, in der viele der Bewohner den Glauben an ein glückliches Leben verloren haben und an ihrer eigenen Realität verzweifeln. Eine Geschichte über das Verlorensein während des Heranwachsens, aber auch über das Überleben im mitunter tristen erwachsenen Alltag.


    Das Artdesign ist schlicht und ergreifend atemberaubend und wunderschön zugleich! Wo bekommt man sonst solche Bilder gezeigt, von einem verzweifelten und deprimierend Jungen, in sein chaotischen Zimmer weinend auf dem Bett liegend.. Es ist der offensichtliche und interessanteste Aspekt, wie die Hauptfigur und seiner Familie gezeichnet sind. Die Idee Punpun und seine Familie als eine schlicht gezeichneten Strichvögel-Familie darzustellen ist absolut genial! Man muss verstehen, dass diese Leute nicht einfach blind durch die Welt laufen, sondern sind, wie physische Manifestationen und man nimmt selbst an ihre Gedanken und Gefühlswelt direkt teil. Die Welt und ihre Charaktere werden hierbei nicht verschönert, sondern vielmehr als das dargestellt was sie sind. So können dieselben Menschen je nach Situation hübsch, freundlich und sympathisch wirken und in einer anderen wiederum eklig und abstoßend. Das hervorragende Charakterdesign, wird durch die stilistische Umsetzung perfekt unterstützt. Jede Figur ist individuell gezeichnet und wird sofort wiedererkannt. Dieses wird noch durch detailverliebte Hintergründe unterstützt, welche, ganz gleich ob Innenräume, weite Landschaftsaufnahmen oder diverse Perspektiven in die Traumwelt von Punpun, nie an Abwechslung und Zeichentalent mangeln. Auch die gegenwärtige Stimmung des Manga wird mal mit starken Schattierungen und mal mit fröhlichen Zeichnungen untermalt. Diese hohen Detailgrad kann man nur loben. Man kann dieses Werk immer und immer wieder neu lesen und doch entdeckt man wieder was neues und kann durch seine Erfahrung, die der Manga einen mit auf dem Weg gibt, bestimmte Ereignisse neu interpretieren. Der Manga schreit förmlich danach erneut gelesen zu werden.


    Punpun ist nicht nur ein hervorragender Manga, sondern das bisher beste literarische Werk, was ich je gelesen habe. Es ist ein Meisterwerk, das, wie das wirkliche Leben funktioniert und zeigt eben nicht wie herkömmliche Geschichten, dass Probleme leicht zu lösen sind, sondern setzt sich ernsthaft mit der Entstehung und Lösung dieser auseinander. Es ist eine reifere Geschichte mit Themen die zum nachdenken anregen und Weltanschauung verändert. Ich kann Punpun schlussendlich jedem empfehlen, der auf der Suche nach etwas anspruchsvollerem ist als herkömmliche Manga, derjenige sollte aber längere Geschichten nicht abgeneigt sein und auch bereit dazu sein, das Geschehene zu hinterfragen und sich eigene Gedanken um die Handlung, sowie Charaktere machen.


    [SIZE=7]Nun aber ab ins Bett..[/SIZE]


    Der soeben gewordene Kunst-Studenten Kido Tatsuhiko, zieht vom Land in die Stadt Tokyo und entdeckt in seiner Wohnung ein Loch in der Wand, wodurch er in das Zimmer seiner hübschen Nachbarin Emiru blicken kann. Er beobachtet sie bei einer Mastrubation, und entscheidet sich dafür sie darauf aufmerksam zumachen. Doch anstelle eines Dank wird er überrumpelt und sie zwingt ihn hinterlistig nun eine Regel des gegenseitiges Spannen einzuführen. Das führt nun dazu das die beiden sich regelmäßig gegenseitig bei ihren Sexuellen Nachgehen beobachten.


    Leser die auf der Suche nach lustiger Ecchi Unterhaltung sind sollten jedoch generell einen weiten Bogen um Nozoki Ana machen da die Geschichte sich rasch zu einem herben Drama ausweitet in dem der männliche Protagonist Kido mit seiner zwiegespaltenen Haltung gegenüber Emiru und den daraus resultierenden Problemen in seinen, meist von Emiru mit arrangierten, Beziehungen auseinander setzen muss.


    Dabei wird nicht an Sex und Erotik gespart, weshalb ich auch den jüngeren Lesern von diesem Manga abrate, zumal Storytelling etc. eine gewisse Reife voraussetzt um überhaupt etwas mit dem Verhalten und dem Tiefgang des Mangas anzufangen.


    Ich kann allen die auf schwere Romanzen und Liebe mit vielen Hindernissen stehen wärmstens dazu Raten Nozoki Ana zu lesen solange sie sich nicht von den vielen Sex-Szenen abschrecken lassen und man Kido seine trantütigkeit verzeiht.
    Ich möchte hierbei aber betonen das es sich hier nicht um ein Manga handelt den man mal eben so an ein Wochenende durchliest. Dazu ist er zu Traurig und Tiefgehend wenn man zumindest ein wenig sensibel ist. Eher lässt sich das ganze "ertragen" wenn man sich einen gemütlichen Sessel in einem sanft beleuchtetem Raum schnappt und mit sein Lieblingsgetränk Nozoki Ana an sich heran lässt. Wenn man das so ruhig macht, dann kann ich Versprechen das man seine Unterhaltung mit Nozoki Ana bekommt. Und grade gegen in den späteren Band + zum Ende wird das Werk unheimlich dramatisch und gut! Deutsche Leser müssen sich jedoch noch etwas gedulden, da die Reihe bisher nur 10/13 Bänder in Deutsch umfasst und es erst im kommenden Jahr beendet sein wird. (Band 11 kommt am 4. Dezember 2014, 12 am 5. Februar 2015 und das letzte am 2. April 2015)


    Pluto ist ein achtbändiger, abgeschlossener Manga von Naoki Urasawa, der unter anderen auch Monster, 20/21st Century Boys oder Master Keaton, gezeichnet hat. Er spielt in der nahen Zukunft in Düsseldorf. In dieser Zukunft leben Menschen und hoch intelligente Roboter zusammen und verrichten gemeinsam ihre Arbeit. Diese Art von Zusammenleben wird aber in der Einführung des Manga direkt zunichte gemacht als jemand - oder etwas Jagd auf die sieben großen Roboter macht. Einer davon war Montblanc ein bekannter und beliebter Roboter. Der mysteriöse Fall wird an den Detektiv Gesicht, ebenfalls ein Roboter, weitergeleitet der für Europol arbeitet. Während seiner Ermittlungen wird ihn bewusst das auch er unter den Gejagten zählt..


    Wer bereits andere Werke von Urasawa, oder im Stille von Monster gesehen hat, wird auch an Pluto großen Gefallen finden. Er baut hier ein ähnlichen Erzählstil auf wie in Monster und wechselt oft die Perspektive und bringt somit die Ermittlung, soziale Konflikte, das Einführen neuer Charakter und das weiterführen der Geschichte perfekt unter ein Hut. Die Übersetzung kann man hier loben und auch der Zeichenstil ist gewohnt gut. Man erkennt schnell das es sich um den selben Zeichner von oben genannter Werke ist. Aber grade in Pluto kommen dadurch die Charaktere besonders gut zur Geltung. Für Leute die sich als Fan von Urasawas Werken, Akira oder Blade Runner entpuppt haben ist Pluto mehr als eine Pflichtlektüre!

    Detektiv Conan 01 - 81 (laufend)
    Heimliche Blicke 01 - 10 (laufend)
    One Piece 01 - 10 (dropped)
    Inu Yasha 01 - 56 (abgeschlossen)
    Yu-Gi-Oh! 01 - 03 (dropped)
    Great Teacher Onizuka 01 - 25 (abgeschlossen)
    Monster 01 - 18 (abgeschlossen)
    Pluto 01 - 08 (abgeschlossen)
    20th Century Boys 01 - 22 (abgeschlossen)
    21th Century Boys 01 - 02 (abgeschlossen)
    Pandora Hearts 01 - 06 (laufend)
    Welcome to the N.H.K. 01 - 03 (laufend)
    Neon Genesis Evangelion 01 - 13 (laufend)
    Dragon Ball 01 - 04, 10 - 15 und 38 - 42
    Zelda OOT 1 & 2, MM, OOA, OOS 1, ALTTP und MC
    Kingdom Hearts 01 - 04 (laufend)
    Gute Nacht, Punpun 01 - 07 (laufend)
    Sun Village 01 (abgeschlossen)
    Akira 01 (laufend)
    Spice & Wolf 01 - 9 (laufend)


    Das wären meine 299 Mangas die ich derzeit besitze.


    + paar zeugs was ich online gesehen hab und bald in Engl. raus kommt z.B. The Heroic Legend of Arslan Senki (vom Legend of Galactic Heroes Autor). Der wird neu aufgezeichnet von der Fullmetal Alchemist: Brotherhood Mangaka. Im kommenden Jahr gibts auch eine neue Anime Adaption zur alten 1991 OVA Version.

    Ich empfehle hier den Animes unter allen Animes! Ein solch grandiosen Werk darf von keinem Anime Fan ausgelassen werden:


    Legend of Galactic Heroes! Und das ist wahrhaftig der galaktische Anime DEN ICH GESEHEN HAB! Das Star Wars des Animes! Es ist zurecht auf Platz #1 meiner Favorite-Animes-of-all-time vor Platz #2 Monster ! Vergesst Code Geass, Death Note und all die anderen Anime wo ihre Jahrelang geglaubt habt "Wow, die Charaktere dort und die Story.. genial! Besten Anime die es gibt." Legend of Galatic Heroes hat das Wort genial fürs Anime-Gerne erschaffen!


    "Zu jeder Zeit, an jedem Ort, bleibt das Tun der Menschen das Gleiche"
    LoGH 1st Opening


    Inmitten eines Krieges, der schon über 150 Jahre andauert, zwischen der Monarchie des Galaktischen Imperium und der Demokratie der Allianz der freien Planeten, ist die Galaxie, durch den interstellaren Raumflug, leichter bereisbar und viele Planeten sind ,mithilfe des Terraforming, bewohnbar geworden. Zwischen den beiden Fronten verfolgt man das Geschehen aus der Sicht des jungen Reinhard von Lohengramm, Seite des Galaktischen Imperiums, und dem schnell aufgestiegenen Admiral Yang Wenli, der ursprünglich der Militär nur beitrat um Geld für sein Studium finanzieren zu können. Als Admiral bei der Allianz der freien Planeten wird er als militärisches Genie angesehen und bekommt tiefen Respekt, beiderseits, von seinem Erzfeind, Reinhard von Lohengramm.


    Es ist in jeglicher Hinsicht verblüffend mit welchem Detailreichtum und Realismus diese Serie in ihrer Erzählweise und Struktur aufwartet und wie sie dem Zuschauer eine Story erzählt die mit jeder einzelnen Episode die hinzu kommt Ausmaße von epischer Natur annimmt. Es steckt so unglaublich viel drin in diesem Anime, dass es fast das Fassungsvermögen übersteigt. Es geht um die vielfältigen Facetten des Krieges, der Politik und des Menschen, die damit verbundenen Konflikte, Ideale und Denkweisen der Beteiligten und und und… Das alles findet vor einer Science-Fiction-Kulisse statt und verspinnt sich im Laufe der Handlung zusammen mit epischen Raumschiffschlachten, menschlichen Abgründen, Ambitionen und Weltsichten, zu einem Netzwerk das in seiner Komplexität seines gleichen Sucht. LoGH ist keine dieser herkömmlichen Space Operas, sondern viel mehr ein Roman der die Aufschrift „Der Krieg und der Mensch“ trägt, zusammen mit etlichen kleinen Untertiteln. Und wie diese Serie anhand ihrer Charaktere, deren Handlungen und deren Konflikte miteinander, so viele traurige Wahrheiten über die menschliche Natur offenbart ist so schrecklich genial und stellenweise sogar so bedrückend das man sich schon fast anfängt zu schämen Mensch zu sein. Aber auch wie nahe einem hier die strategische Kriegsführung gebracht wird und wie die sich daraus offenbarenden Taktiken in riesigen Raumschiffschlachten zum Einsatz kommen, ist hochinteressant und spannender als Wildschweinjagd.


    Ich fühle mich nachdem ich LoGH gesehen habe, irgendwie erwachsener und habe auch das Gefühl mit dieser Serie noch ein wenig mehr gereift zu sein. Es ist schon krass, wie mich all die Diskussionen um Politik und menschliche Ideale die in LoGH vorkommen, haben nachdenken lassen. Immer wenn ich ein paar Episoden geschaut hatte, lag ich danach im Bett und habe tatsächlich mit mir selbst gesprochen und dabei all das was die Serie vermittelt in meinen Gedanken noch einmal aufgearbeitet. Durch diesen Anime habe ich ein großes Maß an Erkenntnis hinzu gewonnen. Es wird nie wieder einen Anime geben, der das bei mir bewirken wird, das weiß ich schon jetzt und es wird auch nie wieder einen Anime geben der so meisterlich ist wie Legend of the Galactic Heroes. Vor allem in einer Zeit wo der Mainstream immer mehr die Oberhand gewinnt, wird ein solch geniales Werk wie LoGH nie mehr das Licht der Welt erblicken! Wer dieses Meisterwerk verpasst ist selbst schuld! Selbst jetzt, Jahre nachdem ich es gesehen habe, erzittere ich noch vor der epicness des Animes!

    Keine Ursache! Cowboy Bebop ist echt eine tolle Wahl, wenngleich dort die Zitate im englischen viel kräftiger sind, jedoch die Seiyuu im deutschen viel besser passen. Da fällt mir doch glatt ein Zitat aus der ersten Season zu Mushishi ein:


    There are countless fissures in the physical world. Those who vanish like smoke are lost in such hollows. Without their memories, without their souls.

    What is it about fire? So calm and peaceful but... inside, all power and destruction. It's hiding something. Just like people do. Sometimes you have to get close to find what's inside. Sometimes you have to get burned to see the truth.


    Aus dem Anime-Movie "Tekkonkinkreet".

    Gnhihihi ich könnte dich tot spoilern von Nozoki Ana (Heimliche Blicke) und weiß nicht wo du derzeit bist - max. beim 10ten Band aber es wird noch richtig gut!


    Die aktuelle Season ist eher durchwachsen wie ich finde. Richtig gut finde ich Shigatsu wa Kimi no Uso und Mushishi Zoku Shou 2 (Anime of the Year). Dann laufen noch Shingeki no Bahamut: Genesis, Psycho Pass 2, Fruits of Grisaia (eher wegen hirn-off Anime + ganz lustig) und Magic Kaito 1412. Neben der Season gucke ich derzeit Ashita no Joe! Für Ganbatte Fans eine wahre Perle und wem Hajime no Ippo als Box-Anime nicht reicht sollte unbedingt AnJ 1 und 2 nachholen..

    Neben dem Dauerbrenner und wohl ohne Zweifel besten Manga derzeit auf dem deutschen Markt, Gute Nacht Punpun, lese ich (mal wieder) die Werke von Naoki Urasawa. Für unwissende er gilt in der Fangemeinde als DER Mastermind in Sachen komplexe, anspruchsvolle und geniale Geschichten. Erst vor einer Weile habe ich wieder Monster gelesen und widme mich nun dem Werken Pluto und 20th Century Boys bzw. 21st Century Boys. Die Gerne gehen hier alle in Seinen Thriller und erzählen Geschichten die ihres gleichen suchen. Für die Kenner unter euch die Monster gesehen haben, Urasawas bekanntestes Werk, dank gelungener MADHOUSE Anime Umsetzung, können ohne bedenken zu sein Werke zugreifen. Im Gegensatz zu anderen Mangaka versucht er gar nicht seine genialen Geschichten künstlich am Leben zu erhalten (Berserk, One Piece, Naruto, Bleach etc. pp.), sondern verlässt den sicheren Hafen und traut sicher immer wieder an neue Projekte herran – mit unfassbaren Erfolg (vor allem in den vergangenen Jahren). Er hat dreimal (!) den Shogakukan-Manga-Preis gewonnen für Yawara, Monster und 20th Century Boys. Auch den KMdansha-Manga-Preis konnte er mit 20th Century Boys abräumen. Pluto erhielt außerdem den Osamu-Tezuka-Kulturpreis. Auch die Leser lieben seine Werke. Man muss nur einen flüchtigen Blick in diverse Bestenlisten im Bereich "Manga" riskieren. Oft ist Urasawa gleich mit drei Titeln in einer Top 10 vertreten.

    Man muss dem Anime ja zu Gute halten, dass er für eine TV-Produktion recht ordentlich ausschaut, was bei vielen natürlich Grundvoraussetzung ist, einen Anime zu mögen. Wobei es da meist auch nur auf ein hübsches Bishoujo-Design hinausläuft. Grundsätzlich interessant an der „Schwertkunst auf dem Strich“ ist wohl einstimmig das Setting einer virtuellen Welt, in der es um ein Spiel Leben und Tod geht.


    Viele Animekonsumenten haben sicher schon mal eines dieser MMORPGs gespielt und fühlen sich dabei gleich an die eine oder andere glorreiche Zeit erinnert. Hinzu kommt ein pseudo-badassiger Lead ganz in schwarz und mit Usernamen Kirito sowie eine scheinbar starke Frau namens Asuna. Dass Kirito manchmal gar nicht so der badassige Einzelgänger ist und dass Asuna in haarsträubendsten Momenten trotz ihrer eigentlichen inneren Stärke in den jeweiligen Momenten zur hilfeschreienden Prinzessin mutiert, das... ist dann wieder eine andere Sache. Man kann die Damen aber auch nicht zu selbstbewusst machen, das geht ja nicht. Schließlich scheint der Autor sich ja in etwa mit Mr. Perfect Kirito zu identifizieren und dieser muss natürlich allen anderen Charakteren, besonders den Frauen, überlegen sein, natürlich auch, damit der in der Regel männliche Zuschauer sich besonders gut darin fühlt, sich mit Kirito zu identifizieren und selbst aus seinen Harem wählen kann, wobei die meisten das Pairing Kirito x Asuna vorziehen sollte. Liegt ja auch der Augenmerk drauf und alles andere ist nur Dreingabe, wenn man mal von den späteren Episoden absieht.


    Dem Weltenaufbau fehlt es sicherlich auch so an den Feinheiten. Großteils wirkt die Welt nicht sonderlich anders als irgendeine Fantasy-Welt, zumal es offenbar fast so eine Art Schweigeverbot über die reale Welt gibt, hinzu kommt stellenweise schlechtes Gamedesign und das Ganze ist nur mehr Mittel zum Zweck. Allein in der Erzählstruktur sieht man schon wie bruchstückhaft das Ganze ist. Die Geschichte fängt damit an, mehrere Einzelgeschichten zu erzählen über Kiritos Abenteuer und die Erweiterung seines Harems. Da wird dann hier ganz plump auf die Tränendrüse gedrückt und die zwei Mystery-Episoden defininieren sich nur durch Vorenthalten von Informationen. Charakterentwicklung findet großteils durch Zeitsprünge statt, so haben in der einen Episode Kirito und Asuna plötzlich ein ganz anderes Verhältnis zueinander oder Kirito hat nun gewisse Ängste besser überwunden. Auch ein Weg der Darstellung, wenn man sich als Autor sonst nicht helfen kann. Aber trotzdem ist es das, was der durchschnittliche Zuschauer erwartet. Er will zum Weinen gebracht werden, egal wie. Er will seine Lieblingsarchetypen sehen, egal wie. Er will ein lovey-dovey Pärchen, egal wie. Und SAO bietet wirklich ALLES. Man packt einfach jede Zutat in die Geschichte, wirklich jede. Von Haremselementen bishin zu Tentakel-Rape und er macht vor keinem Klischee halt.


    Tja, ich weiß gar nicht, was ich abschließend sagen soll. Der Anime hat sicher gute Ansätze, die er aber selten ungeschickt verpackt. Soundtrack und Optik können sich schon sehen und hören lassen und wenn man die Charaktere trotz ihrer flachen Persönlichkeit ernst nehmen kann (und sie wollen ernst genommen werden), dann wird man auch damit keine Problemchen haben. Es ist nur manchmal schade, wenn ich mir ein Werk anschaue, das mit recht billigen Mitteln die Zuschauer für sich gewinnen will und das auch noch tut. Aber andererseits fällt mir derlei dann doch zu sehr ins Gewicht, während andere darüber gar nicht nachdenken bzw. einfach nicht solche Ansprüche stellen.

    Was am Anfang noch wie ein Action-Anime aussieht, entpuppt sich später als halb gare Mischung aus den üblichen Bauelementen der Late-Night-Animes. Vielleicht hätte mich Guilty Crown besser unterhalten, wenn die Action im Mittelpunkt gestanden hätte, aber da sie das nicht tat, blieb mir nichts anderes übrig, als meine ganz Aufmerksamkeit auf den unausgegorenen Rest zu richten.


    In den ersten 12 Episoden ist der Anime noch einigermaßen in Ordnung und manchmal kann sogar die Action überzeugen, doch danach kommt der große Absturz. Aus welchen Gründen auch immer tritt die Action beinahe komplett in den Hintergrund und die wenigen Actionszenen, die übrig bleiben, sind auch noch schlecht animiert. Plötzlich möchte Guilty Crown ein Drama sein, was aber nicht funktioniert, weil die unglaubwürdigen Figuren sich dafür nicht eignen. Außerdem scheint der Autor das Konzept des "plot twists" missverstanden zu haben, denn die Wendungen in dieser Serie sind vollkommen wahllos. Das Problem setzt sich bei den Charakteren fort, die von einer Episode auf die nächste ihre ganze Persönlichkeit ändern, ohne dass es dafür eine plausible Erklärung gibt. Man merkt deutlich, dass hier mit der Brechstange versucht wird, den Zuschauer zu überraschen und die Geschichte mit ziemlich gewagten Kunstgriffen in die richtige Richtung zu lenken. Ab der zweiten Häfte ist der Anime also erzählerisch eine Katastrophe. Umso mehr eine Enttäuschung, da das Team von Code Geass hinter diesem Werk steckt..

    Von der Art und der Genremischung her wäre To Aru Majutsu no Index Popcornkino wie es schon fast klassischer nicht sein könnte, doch fehlt es dem Anime letztendlich an einem entscheidenden Element: einer echten Story.



    Eine Welt voller Menschen mit unterschiedlichsten Superkräften, ein Hauptpaar aus Durchschnittstyp und knuddeliger weiblichen Begleitung und eine Bedrohung für eben diese weibliche Hauptperson bzw. für die ganze Erde. Alle Zutaten für Popcornkino werden einem in den ersten Episoden präsentiert und sprechen auch demgemäß an. Die Hauptpersonen sind sympathisch, es gibt ein wenig nette Action samt dazu passendem Gewaltanteil und die Story scheint sich auch weiterzuentwickeln. Dann jedoch beginnt sich der Aufbau des Anime zu ändern, wenn man das auch im ersten Moment noch gar nicht so wahrnimmt. Statt die Geschichte rund um Index und Touma konsequent weiterzuerzählen verläuft sich der Anime bald in Einzelarcs ohne größeren Zusammenhang, die man in den meisten Fällen mit „Touma rettet Mädchen mit unterschiedlichem Moe-Faktor aus misslicher Lage“ beschreiben könnte. Das alles könnte man ja noch verzeihen, wenn diese Ereignisse wenigstens wirkliche Auswirkungen auf die Gesamtgeschichte (soweit vorhanden) haben würden, jedoch verpuffen sie mehr oder weniger konsequenzlos und die diversen weiblichen Anhängsel wandern auf die lange Bank. Was diesen misslungenen Aufbau rettet ist der Umstand, dass die Personen zum überwiegenden Teil sympathisch sind – Moe-Faktoren existieren schließlich nicht grundlos - und der Anime sich auch immer ein gewisses Tempo behält. Positiv wirkt sich auch der Humor aus, der die ansprechend-schrägen Charakterzüge der Hauptpersonen auszunutzen weiß und damit insgesamt mehr überzeugt als die Action. An dieser fällt anfangs besonders der Umstand auf, dass Touma nur eine passive Fähigkeit zum Aufheben anderer Fähigkeiten besitzt, was ein entsprechend anderes Kampfverhalten erfordert. Mit der Zeit muss man allerdings auch die Schwachstelle dieses Settings bemerken, nämlich dass die Kämpfe immer so ausgerichtet sein müssen, dass Touma damit gewinnen kann, was mitunter die Widersacher dazu nötigt sich unplausibel zu verhalten und nicht den einfachsten und effektivsten Weg zu wählen um ihn niederzustrecken.


    Statt die Geschichte konsequent weiterzuerzählen, verläuft sich der Anime in Nebenarcs, die ohne größere Auswirkungen bleiben. Was anfangs trotzdem noch gut unterhält, beginnt mit der Dauer unangenehm aufzufallen und spätestens wenn nach 24 Episoden Schluss ist, ohne dass sich nach dem ersten Arc noch groß etwas weiterentwickelt hätte, bleibt man entsprechend enttäuscht zurück. Alles in allem retten den Anime aber seine Figuren samt ihrer unterschiedlichen Marotten, wenn diese Charakterpolitik auch ein zweischneidiges Schwert ist, da die Glaubwürdigkeit und Charaktertiefe darunter leidet. Ich bin besseres von STAFF gewohnt..

    Das wunderbare an Cowboy Bebop ist ja es ist für jeden anders. So bekommt man schon Informationen als Geschichte und in ihrem Ganzen kann man die Vergangenheit von Spike erahnen, aber man weiß es nicht 100%. Und das macht diesen Anime ja so besonders. Wie das Leben selbst entdeckt man immer wieder was neues und so kann jeder eben auch andere Gedankengänge, Gefühle und Spekulationen zu CB haben. ;)
    Danke fürs Lob das liest man gerne.. An ein Blog o.ä. habe ich nie wirklich dran gedacht über die Jahre und es wäre auch, für mich, etwas vollkommen fremdes und anderes. Hier und dort in Foren schreibe ich seit Anbeginn meiner WWW Zeit Reviews zu Games oder, mit großer Vorliebe, zu Animes. :D

    Ich lege bei Animes ins besondere viel Wert auf gute Geschichten. Das war vielleicht mein Problem, als ich mich mit Death Note befasst habe. Death Note wurde mir, damals, von Anime-Fans empfohlen, deren Referenzen sich auf Plots beschränkt haben, die simpler gestrickt sind als das, was ich bei der Rezeption von Geschichten gewohnt bin. Ich will zunächst kontextualisieren. Was die Darstellungsform Anime betrifft habe ich mit Begeisterung Cowboy Bebop, Legend of Galactic Heroes, Monster, Ghost in the Shell: Stand Alone Complex, Akira, Neon Genesis Evangelion, Fullmetal Alchemist: Brotherhood und einige wenige weitere Serien und Filme gesehen und gemocht. Die genannten sind meines Erachtens die Referenzen in dieser Darstellungsform, unerreicht und für mein Verständnis eines Plots perfekt geschrieben. Death Note kann mit diesen Shows meiner Meinung nach nicht einmal im Ansatz mithalten, vor allem nicht in Hinblick auf organische Plotentwicklung, charakterliche Feinzeichnung und Tiefe und Erkenntnis- und informationellen Mehrwert.


    Dabei hat der Grundgedanke, dass ein Oberschüler ein Büchlein findet, das gewissen Regeln gehorcht und den Tod für die notierten Personen bedeutet, Potenzial. Die charakterliche Ausarbeitung von Light Yagami erschien mir in den ersten Episoden sogar positiv: ein Hohlkopf, der seine eigene Vorstellung von Gerechtigkeit mithilfe seines neuen nützlichen Werkzeugs durchsetzen will und sich als "guten" Menschen wähnt. Was die Serie daraus macht, das fand ich allerdings schwach. Zunächst haben mich Logiklücken irritiert, e.g. unrealistische Tagesabläufe der Protagonisten, ein absurdes Zerrbild der Realität voller Menschen, mit denen ich mich nicht identifizieren konnte (eine Welt als wäre sie für jugendliche Rezipienten geschrieben: alle sind dumm nur die Protagonisten sind schlau; ich kenne ausreichend Jugendliche, die in ihrer Naivität über sich selbst und den Rest der Welt so denken), die zwanghafte Überbetonung von Lights "Intelligenz" (ein nicht operationalisierbarer Begriff; davon wie dumm sich Light in einigen Situationen anstellt, will ich gar nicht anfangen) und zugleich die Darstellung anderer Protagonisten als komplette Volltrottel, die wider jeder Logik handeln. Dann hat mich diese Focussierung auf schwarz-weiß-Denken, auf "gut" und "böse" genervt - was soll der Unsinn? Ich bin nicht 14, ich brauche nicht zwei eindimensionale Charaktere die Extreme verkörpern. Der ultimative Schlag ins Gesicht waren aber die Duelle zwischen Light und L, die mir im Vorfeld als kon-genial angepriesen wurden, sich aber als durchschaubare Kinderspielchen entpuppt haben, weit entfernt von den Katz-und-Maus-Spielen mit der die Serie "The Prisoner" Ende der 60er Jahre bereits punkten konnte. Es gab nicht einen Punkt und nicht einen Schachzug, den ich als überraschend, verblüffend oder in irgendeiner Form "intelligent" empfunden habe.


    Ich weiß bei Death Note eigentlich gar nicht, wo ich mit der Kritik anfangen und wo ich aufhören soll, weil so vieles nicht stimmt. Im Kern hat mich vor allem die Surrealität der ganzen Szenerie und des Plots geärgert, die den Grundgedanken des Death Notes ad absurdum führt. Der Plot hätte Sinn gemacht, wenn Light seinem Verhalten entsprechend ein mittelmäßiger Schüler gewesen und über die gesamte Serie hinweg geblieben wäre und den Draht zu seinem Vater, respektive in die Polizeizentrale, ausgenutzt hätte, um seine Idee von Gerechtigkeit mithilfe des Buchs straffrei umzusetzen. Seine Gegenspieler hätten dann die Polizisten sein müssen. Die Autoren hätten auf diesem Fundament eine wunderbare Geschichte schreiben können. Stattdessen hat die Serie Fragen über Fragen aufgeworfen und mein Verständnis mit Logiklücken immer wieder strapaziert.
    Was soll L? Was soll so ein absurder, lächerlicher Charakter, der in der realen Welt schlichtweg undenkbar ist und die Serie mit seiner bloßen Präsenz killt? L ist der einzige Charakter in der Serie, der noch unrealistischer ist, als Light.
    Warum muss Light der beste Schüler seines Jahrgangs sein, obwohl er sich in seinem Gerechtigkeitsdenken wie ein 12-jähriger verhält, der noch nie ein Buch eines Humanisten oder Aufklärers in der Hand hatte, also sich offensichtlich nicht einmal mit grundlegender für einen weiterführenden Abschluss notwendiger Literatur auseinandergesetzt hat?
    Warum wird Light - EIN KIND! - bei der Polizei aufgenommen, zumal in einer Spezialabteilung?
    Und nach alledem; warum breitet Light sein Wirken auch noch medial auf ganz Japan aus? Wenn er wenigstens in einem kleinen Rahmen agiert hätte; stattdessen wollen mir die Autoren weißmachen, dass diesen unsinnig handelnden, kindischen Hohlkopf die japanische Polizei, FBI-Agenten (!) und das Team um L nicht fassen können (Begründung: alle stellen sich idiotisch an; na super).


    Alles in allem kann ich die Serie einem aufgeklärten Publikum über 20 nicht empfehlen. Ich habe mich einfach zu oft dabei ertappt, wie ich mich geärgert habe. Bis zum Ende geschaut habe ich die Serie eigentlich nur, um mich wirklich davon zu überzeugen, dass ich nichts verpasst habe. Für Jugendliche ist die Serie meines Erachtens besser geeignet. Die Moralvorstellungen der Protagonisten sind naiv und unausgegoren, die Logiklücken sind für jüngere Zuschauer schwerer zu durchschauen und werden vielleicht sogar als raffiniert verkannt und ich könnte mir vorstellen, dass jemand unter 18 kein Problem mit dem schwach konstellierten Schauplatz hat.


    Cowboy Bebop gilt mit Neon Genesis Evangelion als einer der Aushängeschilder für Top 90er Jahre Animes. Doch was ist Cowboy Bebop? Der Anime selbst ist eine Liebeserklärung an das Leben und noch so vieles darüber hinaus. Das Werk welches zweifellos nicht nur zu den Besten Animes von Studio Sunrise gehört, nein, es gehört auch zurecht so hoch platziert in einer Topliste und mit Lob überschüttet. Es festigte nicht nur die Karriere von Shin'ichirM Waranabe, der uns später mit weiteren Werken wie Samurai Champloo, Kids on the Slope, Space Dandy oder ZankyM no Terror belohnte, sondern brachte mit der hervorragenden Zusammenarbeit mit YMko Kanno, DIE Komponistin überhaupt, coole und funke Jazz Musik in einer Space Opera hervor. Diese wiederum sorgten für internationale Bekanntheit für die Komponistin, die dann in weiteren Werken wie Wolf's Rain, Ghost in the Shell: Stand Alone Complex Series und Darker then Black nicht nur ihr können erneut unter Beweiß stellte, sondern auch zeigte das sie imstande ist zu jeden Anime meisterhafte Stücke zu komponieren und verhalf dadurch eher mittelmäßigen Anime wie Wolfs Rain und Arjuna zu größerer Beachtung. Ist Cowboy Bebop also der Grundstein für den Erfolg vieler anderer Animes und hebt sich damit von anderen Animes seiner Zeit ab?


    Und worum geht es überhaupt in der berüchtigten Space Opera? Es handelt von den Momenten die wir erlebt haben, die wir im hier und jetzt sehen, fühlen, spüren und hören und von einer ungewissen Zukunft. Einer Zukunft in der die Erde nicht mehr ist was sie ist. Im Jahre 2071 haben sich die Menschen in der gesamten Galaxie verteilt und es ist mit den Gateways, Teleporter für die Raumschiffe, ein leichtes durch das Sonnensystem zu tummeln. Der Zuschauer begleitet auf der Bebop die beiden Kopfgeldjäger Spike Spiegel und sein Partner Jet Black. Getrieben von den Summen die auf kleine Ganoven ausgesetzt sind, kommen die beiden viel herum um ihre Taschen mit etwas Kleingeld aufzufüllen. Als auf der flinken, durchtriebenen Zockerbraut Faye Valentine, ein Mysterium wie ihr Name selbst, ein nettes Summchen ausgesetzt ist kommt es, wie das Leben so will, dazu das sie sich der Bebop Gemeinde anschließt. Zuvor haben sich Spike und Jet jedoch schon ein weiteren Mitglied eingefangen, im wahrsten Sinne, und zwar den cleveren und hungrigen Wauwau Ein. Bei der Jagd nach einen Verbrecher stößt die Crew auch schnell auf die Hackerin Edward, alias Ed, die trotz des männlichen Namen, ein junges, frech-fröhliches Mädchen ist. Hierbei muss man aber unterscheiden das die Crew nicht daraus besteht das sie gut miteinander auskommen und sich mit der Zeit anfreunden, nein, es sind Fremde die vorübergehend zusammen arbeiten und sich ihre Wege danach wieder trennen, so wie das Leben sie zusammen geführt hat. Die Erzählung und der episodenhafte Aufbau wiederholt sich in vielen Phasen und ist immer in sich abgeschlossen. Der clevere Zuschauer wird aber merken das, obwohl jede Folge und Geschichte für sich steht, die Handlung im Hintergrund miteinander verknüpft ist und die Bebop Crew es erlebt hat. Wie Spike sagen würde: Whatever happens, happens.
    Alle haben ihre Rückschläge erlitten und versuchen vor ihrer Vergangenheit zu fliehen, doch auch am Ende des Universums wird ihnen immer wieder klar das dieses ihnen schneller einholt als ihnen lieb ist. Die Puzzle setzten sich zusammen und ergeben letztendlich das Gesamtbild von Spike Spiegel. Also geht es um Spike und seine Abenteuer? Nein, in Bebop geht es um das Leben, um Menschen und ihre Beziehungen, um Liebe, Freundschaft, Trauer, Einsamkeit, den Tod und vieles mehr. Der Anime ist dermaßen vielschichtig, dass man nicht ansatzweise beschreiben kann, welche Themen er alles aufgreift. In seinem Herzen geht es aber um unsere vier Freunde, die Bebop ausmachen, und ihr Verhältnis zueinander.


    Die Story ist so vielschichtig und doppeldeutig, dass sie selbst nach der fünften Wiederholung Überraschungen bereit hält, die Charaktere sind so kunstvoll und originell, dass man sich sofort in sie verliebt und das Setting…ist unglaublich. Vier Leute, die durch das Sonnensystem cruisen in einem coolen Schiff und den Tag zu nehmen wie er kommt; das ist Freiheit. Ironischer weise sind unsere Helden alles andere als frei, mit Ausnahme von vielleicht dem süßen Hund Ein und Ed. Für den aufmerksamen Zuschauer hält Cowboy Bebop unglaublich viele Anspielungen aus der Popkultur bereit, die von Andeutungen zu Led Zeppelin, Queen oder anderen berühmten Musikgruppen über Filmfiguren wie Butch und Sundance, Bruce Lee bis hin zu berühmten Filmemachern der 50er und 60er Jahre reichen. Darüber hinaus macht Cowboy Bebop auch kein Halt davor auf sich selbst mehrere Anspielungen einfließen zu lassen. Sind euch die Parallelen zwischen Faye und Julia aufgefallen, oder die Ähnlichkeit zwischen Spike und Gren, der in der zwölften Episode vorkommt? Die Hommage an die Alien Filme in der elften Folge, oder dass die Kathedrale in "Ballad of Fallen Angels" an die Notre Dame erinnert? Euch ist bestimmt auch nicht entgangen das der Mann, der in der vorletzten Episode seine Mutter am Flughafen abholt, der Schauspieler aus "Top Shots" ist? Der Running Gag in "Speak like a Child" sticht sofort ins Auge, als Spike und Faye sich am Angeln bzw. Pferderennen-Glücksspiel versuchen, ohne aber Erfolg zu haben, wie das auch bei ihren Kopfgeldaufträgen so ist. Sie schaffen es immer die Verbrecher auszuschalten, den Tag zu retten, aber können ihre Erfolge nie in Bares ummünzen. Oder wie man in der ersten Folge, und einige weitere Male, vermuten kann das die drei älteren Herren, die tratschen und Karten spielen, eine offensichtliche Anspielung an "Back to the Future" sind.


    Neben seiner durchdachten Handlung, die zum nachdenken anregt, uns zum lachen und weinen bringt, die Kritik an die Society ausübt, uns dahinschmelzen lässt und unwiderstehlich in sein Charme gefangen genommen hat dieser Anime auch eine grandiose Animation die sich selbst heute noch sehen lässt und mit vielen Animes aus den letzten Jahren und gar aus diesem Jahr, und das obwohl Bebop nun über 16 Jahre auf den Buckel hat, locker mithalten kann und viele spielerisch leicht in ein Sack passt wie Ed andere Systeme hackt. Detailverliebtheit wurde hier groß geschrieben und jede Animation sieht immer noch flüssig aus und ist einer der Gründe warum ich auch in zwanzig Jahren aus dem Staunen, beim dreißigsten rewatch, nicht raus kommen werde.


    Zum Soundtrack - ich zitiere aus Wikipedia - Für Watanabe ist die Musik eines der wichtigsten Ausdrucksmittel im Film, da Musik eine Art Universalsprache für ihn darstellt. In Cowboy Bebop wurde die Musik sehr stark von der amerikanischen Kultur beeinflusst, insbesondere vom Jazz. Dieser wie auch der Blues wurden gemischt mit moderner Musik wie Funk. Paart man solche eine Einstellung mit YMko Kanno entsteht das Beste und einzigartigste was die Anime-OST's Welt je gesehen, pardon, gehört hat. Ins besondere das Opening, Tank, und das Ending, The real folk Blues, gehört zu jeder Episode dazu und ohne ihnen fehlt etwas.


    Ihr fragt mich also ob ich Cowboy Bebop empfehlen kann? Ich lebe für Cowboy Bebop! Es ist als Anime-Fan knallharte Pflicht sich diesen Kult-Anime anzusehen und dabei zu genießen. Denkt dran er läuft euch nicht davon. Lasst euch Zeit und schaut soviel wie es eure Freizeit derzeit erlaubt und kommt notfalls später wieder darauf zurückt. Auf die Frage welchen Anime oder welche Anime-Folge ich als letztes vor mein Tod sehen würde - wäre meine Antwort IMMER Cowboy Bebop mit der Episode 17, Mushroom Samba, alias Breiter als das Universum. So wie die Musik immer zu einem Ende führt so tut es auch Cowboy Bebop. In diesem Sinne, ihr wisst genau was nun kommt, See You Space Cowboy, Someday, Somewhere! Zum Schluss mochte ich hier noch die deutsche Vertonung loben die es gleichermaßen mit der japanischen aufnehmen kann, jedoch ziehe ich die deutsche aus Nostalgie Gründen vor.

    Ich guck Animes seit mittlerweile fast 16 Jahren und angefangen hat es mit RTL II for Kids, VOX und VIVA/MTV. Damals liefen dann viele gute und bekannte OVA's auf VOX. z.B. Neon Genesis Evangelion (bis heute einer meiner Lieblinge überhaupt), Cowboy Bebop und Arjuna waren um die Jahrtausendwende die Sendungen die jeder auf VOX gesehen hat. Auf RTL II kamen die ganzen Klassiker wie Sailor Moon, Dragon Ball (später dann noch Dragon Ball Z), Pokémon, Digimon, Detektiv Conan, Kickers, Monster Rancher, Mila Superstar uvm. Auf VIVA/MTV liefen eher härtere Shows wie Wolfs Rain, Golden Boy, GantZ, The Vision of Escaflowne, (unter anderem auch Cowboy Bebop), Ghost in the Shell, Inu Yasha (auf RTL II lief eine schreckliche gekürzte Fassung), Hellsing, Noir und öhh irgendwo lief auch mal eine Zelda Animation mit 14 Episoden. Glaub auf den staatlichen Sendern ist aber zu lange her..


    Bis 2003 wussten die Leute hier nicht mal wirklich was Animes und Mangas sind und das Angebot daran war extrem rar gesät. Damals musste man extra in Comicläden nach Mangas suchen und die Reichweite und Auswahl an neuen Mangas war im Monat auf 3 - 4 neue Werke beschränkt.. Anime DvD gab auch noch nicht bei MediaMarkt oder sonst wo, sondern mussten quasi auch in den "Nerd Läden" erworben werden. 2004 kam dann ein riesen Hype und das Medium hat mehr Aufmerksamkeit bekommen, nachdem damals erst 1988 überhaupt der erste Manga und Anime hier in Deutschland bzw. in Europa mit Akira (siehe Ava <-) veröffentlicht wurde. Als dann das Internet langsam 2005/2006 wuchs kam auch die Piraterie mit ins Spiel und jeder Fan konsumierte nur noch im Netz. Mittlerweile hat man das Ganze besser im Griff und zumindest im Amerikanischen Raum ist es größtenteils ausgerottet worden durch Crunchyroll. Ob das selbe nun auch im deutschen Raum passiert ist noch unscheinbar, aber man merkt deutlich eine große - positive - Änderung. Man kann gegen eine winzige monatliche Gebühr, 5 €, sich die neusten Animes mit deutschen oder englischen Untertitel direkt nach Ausstrahlen der Folge in Japan ansehen und das vollkommen legal. Das Jahr 2014 ist bisher das erfolgreichste Jahr für Anime Publisher in Deutschland. Noch nie gab es so viele Lizenzierungen, Veröffentlichungen und Verkäufe wie in diesem Jahr. Und das kommende Jahr steht auch unter ein guten Stern.


    Angefangen habe ich damit hauptsächlich weil es doch was anderes war, mich der Zeichenstil immer angesprochen hat und die besten Geschichten einfach aus Japan kommen. Siehe Final Fantasy, Zelda und Animes.. da kann niemand Japan die Hand reichen!

    In der Herbst-Season und im kommenden Jahr werden jeweils eine OVA zu Shingeki no Kyojin erscheinen, wo Revi als Protagonist debütiert und man mehr über sein Werdegang als Krieger erfährt. Ebenso ist bekannt gegeben worden das der Manga mit der 20ten Ausgabe abgeschlossen werden soll. (In Japan sind bereits 11 draußen)