Ich finde die größte Schattenseite des Internet ist, dass es für die Jugend bzw. richtige Kinder viel zu zugänglich ist. Wenn das Kind ein Smartphone hat, wird es zunehmend schwieriger und schwieriger zu kontrollieren, wo es sich damit herumtreibt und selbst vermeintlich sichere Seiten können sich negativ auswirken, solange es unmoderierte und viel genutzte Chatmöglichkeiten gibt. Kein Elternteil würde sein Kind unbeaufsichtigt mit jedem Fremden sprechen lassen, doch im Internet ist das unausweichlich. Ich finde persönlich auch, dass ich viel zu früh im weiten Internet unterwegs war und das obwohl meine Eltern eigentlich ein Auge darauf hatten (damals wollte ich zum Beispiel doll auf ein Forentreffen hier um ein paar Freunde zu treffen und meine Mutter war so: lol no). Die Gefahren für Kinder/Jugendliche sind mannigfaltig, doch der psychische Einfluss spezifisch ist schon sehr stark, sobald man seine sozialen Gruppen gefunden hat.
Abgesehen davon stehe ich der ganzen Negativität sehr kritisch gegenüber. Ich kenne mich da hauptsächlich mit YouTube aus, doch ich erinnere mich, dass es in meiner Jugend ein zynisches Weltbild geprägt hat und ich irgendwann bemerkt habe, dass ich mich gar nicht in einem 'Umfeld' bewege, dass meine gewünschte (positive) Lebenseinstellung vertritt, sondern mich nur runterzieht.
Gerade wenn irgendwelche misogynen Idioten irgendwas unter die Threads posten, aber da kann ich drüber stehen. Einfach blocken und Problem gelöst.
Ich finde das super, dass du da so souverän darüber stehst, ich bin da viel anfälliger für so was und meine Laune sinkt schnell in den Keller. Ich bin aber auch sehr sensibel für die Gefühle um mich herum, das passiert mir genauso im echten Leben wie online.
Damit meine ich nicht nur Selbstständige, sondern generell Menschen die vereinsamt sind und als einzigen Ausweg halt das Internet haben.
Das ist auch ungemein wichtig. Wieder und wieder hab ich gesehen wie es Leuten mit sehr schwierigem Umfeld oder die einfach sehr einsam waren in ihrem Leben wirklich geholfen hat, über das Internet ihre sozialen Gruppen zu finden, in denen sie sich frei entfalten konnten. So etwas kann Leben retten denke ich und das ist von unschätzbarem Wert.
[...] dass ich selbst zu einem "Smobie" (Smartphone-Zombie) werde, der seelenlos Doomscrolling betreibt.
Dazu macht es dann auch noch den Eindruck, dass viele unter FOMO leiden und die Angst haben irgendwas zu verpassen, weshalb sie dauerhaft auf dem neusten Stand sein müssen und gerade in Verbindung mit den Smartphones permanent das Teil draußen haben.
Aus einem Bedürfnis nach permanenter Beschäftigung also zur Umgehung von Langeweile bin ich auch sehr viel am Handy (oder Laptop) und finde diese Möglichkeit auch gut, denn Langeweile ist für mich wie Gift für den Geist, der Trägheit speist. Gleichzeitig hab ich auch kein Problem, mal eine halbe Stunde im Zug einfach nur zu existieren ohne etwas groß zu machen, also bin ich hoffentlich kein Schwerefall.
Allein die Tatsache, dass Smartphones/Social Media etc. ja so konzipiert sind, dass sie möglich süchtig machen, ist mir schon ein riesiger Dorn im Auge, eben weil sie so einfach zugänglich sind, da bin ich auch schon mehrmals den YouTube-Shorts 'verfallen' und hab mir gewünscht, ich könne sie einfach ausschalten.
Online-Banking wo man Überweisungen schnell mal tätigen kann und sich Auskunft über seine Finanzen verschafft, für Leute die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, Fahrkarten digital zu haben, bzw. diese digital zu erwerben uvm. .
Manchmal fühle ich mich da wirklich, wie ein Sklave meines Handy-Akkus, wenn ich das Ding für alles brauche. Es ist praktisch ja, deswegen nutze ich es ja auch, aber irgendwie fühle ich mich da arg abhängig. Es ist aber auch schwierig/umständlich auf Alternativen bei vielem umzusteigen, denn das wäre ja die Konsequenz, wenn man sich daran stört. Dabei denke ich aber auch viel an Digitales im Allgemeinen (z.B. Schreiben) und schweife damit vom Thema ab.