Eurovision Song Contest 2014

  • Zitat

    Original von DaveMania01
    Nur noch eine kleine Sache, die mich gestört hat: Die meisten Lieder waren auf Englisch. Ich fände es passender, wenn die Leute dort ihre Lieder in "Landessprache" sprechen würden.


    Ja. Das stimmt. Auch wenn englisch die Weltsprache ist, sollte man auch seine eigene Sprache unterstreichen. Ich bin da vollkommen deiner Meinung, Dave.

  • Jeanne
    Okay, das ist wohl richtig und wahr. Aufgrund politischer Gründe versuchte das Publikum die Kunst, und damit die Kritik an die Politik, zu untermauern, und das ist wohl eher negativ zu betrachten, da dadurch versucht wird, die Kunst zu untermauern.


    Zum Thema Sprachen:
    Es ist wohl klar, dass das Singen auf Englisch die Absicht hat, dass die Künstler Marktfähig bleiben. Leider sind Songs in Landessprache auf dem Weltmarkt einfach nicht so konkurrenzfähig, was natürlich schade ist, gerade beim ESC, bei dem es ja auch um europäischen Zusammenhalt geht. Dort sollten die Landessprachen vorhanden sein, um die authentische Stimmung der einzelnen Länder wiederzugeben. Aber nunja! Letztendlich sollte die Entscheidung, in welcher Sprache sie singen, vom Künstler selbst kommen.

  • Ja, ich bin ein Spätzünder :P Ich hab den Thread erst jetzt entdeckt.


    Zu Kenzo:

    Zitat

    Die Buh-Rufe aus dem Publikum:


    Das aller schlimmste für mich an diesem Abend waren die Buh-Rufe aus dem Publikum an die zwei russischen Mädchen. An die zwei russischen, 17-jährigen Mädchen!! Ich finde es schrecklich, wirklich schrecklich, wenn so ein Contest - wieder einmal - dazu benutzt wird und die Künstler dazu missbraucht werden, um politische Machtkämpfe oder sonst was auf der Bühne auszufechten!! Wir wissen alle, warum das so war. Allerdings... diese Mädchen haben nichts damit zu tun, aber leider geht es beim ESC schon lange nicht mehr nur um den Auftritt der Musiker. Diese zwei Mädchen haben einen super Auftritt und Performance hingelegt und waren meiner Meinung nach um einiges besser als die Niederlande oder Ungarn. Über Geschmack lässt sich streiten, ja, aber es ist unmenschlich und einfach asozial andere Artgenossen auszubuhen!! Vor allem zwei junge Mädchen, die ein solches Talent haben. Verdammte Menschheit. Das macht mich wirklich wütend.


    Ja, das macht mich auch wütend, ich gebe dir zu 100 % recht. Sie taten mir sehr leid, ich fand ihren Beitrag echt nicht schlecht. Allerdings, ich bin ehrlich, ich würde keinen SongContest in Russland gutheißen. Warum? Ganz einfach, siehe Olympia. So viele Menschen wurden einfach aus den Häusern geschmissen usw., ganz zu Schweigen davon, dass Putin solchen Leuten wie Conchita/ Tom den Auftritt sowieso verbieten würde.


    Meine Favoriten
    ... waren ganz klar Armenien, Schweden und die Niederlande. Ich weiß, eine etwas eigenartige Mischung, aber nichts desto trotz allesamt Lieder, die mir sehr gefallen. Natürlich darf man auch Österreich nicht vergessen, aber da man für das eigene Land sowieso nicht voten darf, kam die leide außen vor. Ich hätte nie gedacht, dass wir gewinnen :yippie:




    Zu Österreichs Sieg :yippie:


    Er hat mich natürlich überrascht, auch wenn Conchita bei den Wetten teilweise ganz oben stand. Ich hatte nicht gedacht, dass es so viele tolerante Menschen geben würde, die ihr Auftreten so gut finden, um für sie zu voten. Ich freue mich natürlich für sie, ich finde ihre Botschaft, die sie rüberbringen will, sehr gut. Hier bei uns in Österreich laufen ihre Lieder rauf und runter, es gibt massenhaft Interviews und Beiträge, in denen sie über ihre Beweggründe spricht, das zu tun, das sie tut.


    Übrigens: Wusstet ihr, dass jeder 10. Österreicher, also 800000 Menschen in Österreich Homosexuell sind? Conchita hat das Denken in ihrem eigenen Land schon etwas umgekrempelt, und in Zukunft wird sich da was ändern, was ich nur gerecht finde. (Und nein, ich bin eindeutig nicht homosexuell, also steckt mich nicht in diese "Ja klar du bist auch eine von denen" - Tüte.

    Man kann das Feuer nicht fangen und zähmen, nur kontrollieren. Freiwillig wird es sich einem nie unterwerfen, nicht wahr?
    - Fiadora va' Shevejah va' Ajin


    Avatar @Jeanne

    Einmal editiert, zuletzt von Fiadora ()

  • Zitat

    Original von Kenzo
    Die Buh-Rufe aus dem Publikum:


    Das aller schlimmste für mich an diesem Abend waren die Buh-Rufe aus dem Publikum an die zwei russischen Mädchen. An die zwei russischen, 17-jährigen Mädchen!! Ich finde es schrecklich, wirklich schrecklich, wenn so ein Contest - wieder einmal - dazu benutzt wird und die Künstler dazu missbraucht werden, um politische Machtkämpfe oder sonst was auf der Bühne auszufechten!! Wir wissen alle, warum das so war. Allerdings... diese Mädchen haben nichts damit zu tun, aber leider geht es beim ESC schon lange nicht mehr nur um den Auftritt der Musiker. Diese zwei Mädchen haben einen super Auftritt und Performance hingelegt und waren meiner Meinung nach um einiges besser als die Niederlande oder Ungarn. Über Geschmack lässt sich streiten, ja, aber es ist unmenschlich und einfach asozial andere Artgenossen auszubuhen!! Vor allem zwei junge Mädchen, die ein solches Talent haben. Verdammte Menschheit. Das macht mich wirklich wütend.


    Es ist sicherlich nicht fair, nur dann ausgebuht zu werden, wenn man an sich einen guten Beitrag abliefert und gar nicht in Verbindung mit einer politischen Gesinnung gebracht werden möchte. Andererseits muss ich ehrlich sagen, dass es vermutlich auch wiederum jedem klar war, wem diese Buh-Rufe letztlich galten. Es ist in der Tat gemein, dass diese zwei Mädels herhalten mussten für einen @rsch an Regierenden, aber andererseits dürfen und sollen sich die Leute äußern und haben auch damit ganz klar ein Statement abgegeben, was sie von Putin und seinem Mist halten. Das kann ich in der Hinsicht dann nur wieder gutheißen.
    Und von den Buh-Rufen, die nicht ihrer Musik galten, dürften die Mädchen nicht komplett am Boden zerstört sein, also von daher... Ich denke, es ist verkraftbar für sie.





    Zitat

    Original von Fiadora
    Zu Österreichs Sieg :yippie:


    Er hat mich natürlich überrascht, auch wenn Conchita bei den Wetten teilweise ganz oben stand. Ich hatte nicht gedacht, dass es so viele tolerante Menschen geben würde, die ihr Auftreten so gut finden, um für sie zu voten. Ich freue mich natürlich für sie, ich finde ihre Botschaft, die sie rüberbringen will, sehr gut. Hier bei uns in Österreich laufen ihre Lieder rauf und runter, es gibt massenhaft Interviews und Beiträge, in denen sie über ihre Beweggründe spricht, das zu tun, das sie tut.


    Übrigens: Wusstet ihr, dass jeder 10. Österreicher, also 800000 Menschen in Österreich Homosexuell sind? Conchita hat das Denken in ihrem eigenen Land schon etwas umgekrempelt, und in Zukunft wird sich da was ändern, was ich nur gerecht finde. (Und nein, ich bin eindeutig nicht homosexuell, also steckt mich nicht in diese "Ja klar du bist auch eine von denen" - Tüte.


    Dem kann ich mich nur anschließen. Conchita ist ein ganz außerordentlicher, feiner Mensch, der sehr wohlbedacht mit Worten umgeht. Ich fand es spitze, dass er nicht auf den Balkon bei der Hofburg hinaustreten wollte, sondern unten bei den anderen sein, bei den Leuten, zu denen er sich zugehörig fühlt. Das war wieder ein tolles Statement und ein Zeichen dafür, dass er auch ein sehr intelligentes Bürschchen ist. Übrigens mag er es, ein Mann zu sein und fühlt sich auch wie einer. Fand ich auch gut zu wissen.
    Und da ich mich zu beiden Geschlechtern hingezogen fühle, wobei ich dann aber doch eher zu Männern tendiere, finde ich es super, dass ein besseres Bewusstsein geschaffen wurde. Die Regierung muss sich jetzt zwangsläufig mit diesem neuen Image auseinandersetzen, das ihnen so viel positive Reaktionen einbringt. Und das ist der beste, friedlichste Protest mit dazugehörigem Erfolg, den es geben kann. Jetzt muss ich fast ein wenig an Gandhi denken... Aber das sind zwei verschiedene Paar Schuhe :D


    Ich hoffe nur, dass kein Irrer auftaucht und ihm eine Kugel verpasst. Wie es in der Geschichte leider allzu häufig vorkam, wurden solche herausragenden Persönlichkeiten ja oft angegriffen, versuchter Mord inklusive...

  • Es ist wieder mal klar, dass man zum Buh-mann wird, wenn man einmal eine andere Meinung vertritt, die nicht durch die deutschen Nachrichten publiziert wird. Ich finde es echt schade, dass es viele Leute gibt, die einfach alles aus den Medien aufschnappen und ohne es richtig zu zerkauen einfach runterschlucken.


    Leute, ich akzeptiere jede Meinung, allerdings keine bloße Schwarz-weiß-malerei!!!


    Wenn man sich ein wenig informieren würde, würde man erkennen, dass nicht alles so ist, wie es unsere lieben Medien darstellen. Man muss nicht lange suchen um sowas wie Hier und hier zu finden, Beiträge, die zeigen, dass Medien gerne polarisieren. Ich möchte niemanden in Schutz nehmen, ich möchte nur, dass die Leute darüber nachdenken und nicht einfach alles unverdaut aufnehmen.


    Und noch einmal: Ich bin weder gegen Conchita noch gegen den Kampf gegen Intoleranz Homosexuellen gegenüber!! Ich betone allerdings noch einmal, dass Conchitas Sieg mit Sicherheit keine bewegende Änderung dieser Intoleranz herbeigerufen hat!! Menschen, die intolerant waren und sind, haben sich durch diesen Auftritt und Sieg mit Sicherheit nicht geändert. Nein, ihre Einstellung bleibt und verschärft sich sogar noch mehr! Man braucht sich nur die Hassparaden Conchita gegenüber im Internet anschauen. Menschen mit Hirn so wie wir alle, wissen natürlich, dass Conchita einen super Auftritt hingelegt hat und dass ihre Einstellung und Moral sehr fortschrittlich sind!
    Intoleranz besteht leider nicht nur Homosexuellen gegenüber! Intoleranz gibt es überall da, wo Menschen anders sind. Punks, Emos, Gothics, Otakus und was es noch alles für Szenen gibt: Alle diese Menschen werden von der Allgemeinheit nicht toleriert, weil sie anders sind! Es muss nicht nur dagegen angekämpft werden, dass homosexuelle nicht toleriert werden, es muss dagegen angekämpft werden, dass das Individuum MENSCH so wie er ist und sich selbst verwirklichen will nicht toleriert wird! Und um das umzusetzen, bedarf es wohl noch viel, viel Zeit. Das ist und war das einzige, was ich ausdrücken wollte! Und ich möchte noch ein letztes Mal betonen: Ist Russland das einzige Land, dass so homophob ist? Gibt es in Deutschland, in Italien, in Frankreich, in Österreich und sonst wo keine homophoben Menschen?


    Wie kann man eigentlich eine ganze Nation so verallgemeinert verurteilen?


    Bin ich jetzt ein schlechter Mensch, weil ich russische Wurzeln habe?
    Bin ich ein Nazi, weil ich zusätzlich noch deutsche Wurzeln habe?
    Bin ich womöglich sogar ein Terrorist, weil ich ein Moslem bin?
    Ja, wenn man den Medien vertraut schon. Ich bin ein wirklich schlechter Mensch.
    Danke.


    Und in diesem Sinne möchte ich mich auch gleich dafür entschuldigen, dass ich so wütend reagiere und mich so hinein gesteigert habe, was nicht die Schuld meiner Vorposter ist, sondern aller Menschen die so verblödet sind, jeden Mist glauben und Schwarz-weiß-malerei betreiben. Davon habe ich in den letzten Tagen einfach schon genug gehabt. Immer wieder höre ich in der großen weiten Welt da draußen blöde Kommentare, irgendwelche abgedroschenen Meinungen ohne irgendwelches Hintergrundwissen (bitte fühlt euch nicht angesprochen^^ das betrifft nicht euch). Eigentlich wollte ich mich zu diesem Thema auch nicht mehr äußern, aber das musste jetzt einfach raus. Danke für euer Verständnis.~ <3
    Und sorry für den Off-Topic.


    RPG-Charaktere:
    Nevio || Felia || Flavior || Miraniell || Yoshuar || Médusa || Finnek || Zenok || Telma || Fionn


    NPCs: Alessya, Luceroth

  • Ganz ruhig, Kenzo. Ich finde, du tust ein paar Leuten damit ein bisschen unrecht. Es gab in diesem Thread bisher keine einzige absolute Verurteilung aller Russen, oder sonstiger Nationen / Gruppierungen; alles war in einem recht humanem Rahmen.


    Auch hat dich niemand persönlich zum Buh-Mann gemacht aufgrund deiner Einstellung. Warum auch? Du hast schon im letzten Post gesagt, dass du die Werte Conchitas vertrittst, aber selbst der Meinung bist, man müsse gemäßigter mit der Situation umgehen. Und genau darauf bin ich in meinem letzten Post eingegangen, nicht auf deine Haltung zur Homophobie allgemein. Aber darauf komme ich gleich nochmal zu sprechen.


    Jedenfalls scheinst du hier vor allem zwei Sachen zu kritisieren. Erstens kritisierst du, dass gewisse Personen den Nachrichtendiensten immer vertrauen, statt sich weiter zu informieren. An wen das bezogen sein soll kann ich an dieser Stelle nicht wirklich nachvollziehen, allerdings würde ich dem auch zustimmen. Allerdings ist es nicht nur wichtig, die gängigen Medien kritisch zu betrachten, sondern auch die Medienkritiker (z.B. von http://volksbetrugpunktnet.wordpress.com/). Auch diese Seite der Medallie kann schwarz-weiß-malerisch sein. Ein Beispiel, in dem ich persönlich zu so einer Meinung Stellung nehme (und in dem es um das von dir genannte Thema geht) kann man z.B. hier finden, oder eine weitere Abhandlung über Homophobie hier . Natürlich muss man alles kritisch hinterfragen; darum geht es ja auch in der Schule – man wird quasi zum Kritiker erzogen.


    Zweitens handelt wieder vom Thema Homophobie allgemein. Ich wiederhole: Keiner hat dich als Homophob dargestellt. Aber ich wiederhole ebenfalls aus meinem letzten Post, dass du mit der Meinung, dieser Sieg würde keine Änderung hervorbringen, im Unrecht bist. Natürlich wird es nicht von heute auf morgen dazu führen, dass zichtausende Homophoben plötzlich zu den tolerantesten Menschen der Weltgeschichte werden, aber es ist trotzdem ein wichtiges symbolisches Ereignis, was klar die Haltung einer humanen Weltordnung wiederspiegelt. Ja, vielleicht gibt es anfangs hassparaden, vielleicht gibt es anfangs Massen an Menschen, die sich provoziert fühlen und sich nicht an die eigene Nase fassen – aber ist das so schlimm? Dafür ist die „Botschaft“ draußen, und das ist unendlich wichtig! Selbst wenn sich dadurch eine einzige Person angesprochen fühlt, war es das schon wert. Was meinst du, wie sich JEMALS etwas geändert hat in der Weltgeschichte? Glaubst du, ohne den mutigen Einsätzen großer Denker wie Lessing, Kant, Martin Luther, Martin Luther King, Ghandi, Nelson Mandela und so weiter und so weiter (die Liste ist schier endlos!) hätte sich jemals etwas in der Welt geändert? Glaubst du, wir hätten jemals eine Renaissance, eine Aufklärung, eine Industrialisierung durchlebt, wenn es solche Menschen nicht gegeben hätte? Glaubst du wirklich, solche Einsätze sind sinnlos? Conchitas Darlegung und Einsatz ist nichts anderes, als ein solcher Einsatz. Nein, es geht nicht um die Befreiung von den Ketten der feudalistischen Gesellschaft im Allgemeinen. Aber es handelt sich um ein Kampf um die Menschenrechte einer Minderheit, die in der Weltgeschichte schon oft verfolgt und gedemütigt und gehasst wurde, und die dementsprechend öffentlich und in den Köpfen aller eine Bewegung braucht, in der solche Figuren wie Conchita an der Spitze stehen und zumindes eine Botschaft aussenden, dass es das ist, was die Welt heutzutage haben möchte. Es ist ja jetzt nicht so, als würde Conchita dazu aufrufen, Homophobe gewaltsam zu verfolgen. Es ist eine friedliche Bewegung, und du hälst das für zu provokant? Gerade wenn diese Homophobie erst in den letzten Jahren entstanden ist? Wann soll man sich denn bitteschön deiner Meinung nach dagegen wehren? 2013 wurden 3 Homosexuelle in Russland zu tode geprügelt. Würdest du bei 4 anders reagieren? 10? 100? Ab wann ist es berechtigt dagegen vorzugehen? Also ich bin immer noch der Meinung, dass man von Anfang an sich mit Händen und Füßen gegen Menschenrechtsverletzungen zur Wehr setzen muss.


    Und ja, natürlich sind es nicht nur Homosexuelle, die ausgegrenzt und nicht toleriert werden. Aber darum geht es hier nicht; keiner hat behauptet, dass es nicht auch mit anderen Gruppen Menschenrechtsverletzungen gibt. Aber du kannst dich eben nicht „allgemein für alle Minderheiten“ einsetzen. Man muss Gruppe für Gruppe, die ausgegrenzt wird, die Situation betrachten und sehen, welche Gruppe am meisten Hilfe benötigt, und sich für die jeweilige einsetzen. Ja, es wird noch viel Zeit brauchen. Aber nein, es wird nie etwas in positiver Richtung geschehen, wenn man eine solch passive Haltung einnimmt und meint, es würde eines Tages einfach so kommen. Wie gesagt: Schau dir unsere Geschichte an und überlege, wie lange es gedauert hat und wie viele Kämpfe es gegeben hat und wie viele Tote, bevor wir eine Nation etabliert haben, die zumindes halbwegs humanistisch ausgelegt ist! Wer nichts tut, wird auch nichts verändern! (Im Übrigen würde ich die von dir genannten Gruppen nicht als untolerierte Minderheiten definieren; einige von ihnen grenzen sich selbst aus, und verfolgt werden sie zumindest bei uns nicht...)


    Du hast auch des weiteren hinausgehauen, einige hier seien Rassistisch und würden pauschalisieren. Auch hier: bleib bitte ruhig. Selbstverständlich gibt es außerhalb Russlands homophobe Menschen. Ich würde niemals jemanden aufgrund seiner Nation in eine Schublade stecken und ihn verurteilen. Oder noch konkreter: Ich würde niemals jemanden diskriminieren und diskreditieren, am allerwenigsten aufgrund Sachen, für die er nichts kann, da jeder, wenn jeder unter den gleichen Umständen aufwachsen würde, ziemlich gleich wäre. Keiner kann etwas dafür, wie er ist.


    Im Falle Homophobie ist es aber nunmal so, dass Russland momentan dagegen hetzt. Klar, die Regierung steckt dahinter. Aber wieso sollte man jetzt nicht sagen „Russland hetzt dagegen, und Conchitas Position ist ein gutes, starkes Symbol gegen die russische Haltung“, wenn es doch so ist? Natürlich sind nicht alle Russen homophob, und natürlich sind nicht alle Deutschen für Homosexualität. Das ändert aber nichts daran, dass in Russland 3 Menschen 2013 zu tode geprügelt wurden weil sie homosexuell waren, und in Deutschland 0.


    Also: Nein, du bist kein schlechter Mensch weil du Russe, Deutscher und Moslem bist. Auch nicht von den Medien her. Ich kann mich im übrigen auch nicht daran erinnern, jemals in den deutschen Medien gesehen zu haben, dass diese drei Gruppen von vornherein als Schlecht dargestellt werden.


    Sry, wenn ich hier etwas schroff geworden bin...


    LG
    Tido

  • Nein nein, du brauchst dich nicht entschuldigen.^^''
    Es ist schön, dass du so eine Meinung hast, ich finde auch alles nachvollziehbar und in vielen Punkten stimm ich dir auch zu! Nur leider gibt es auch viele Europäer, die eine gegensätzliche - man würde es nun allgemeingültig als russische - Meinung bezeichnen.


    Zitat

    Original von Tido
    Dementsprechend ist es auch wichtig, dass wir, als Mitteleuropäer, zeigen, dass die rückständige russische Haltung nicht Anklang findet.


    Sowas führt bei manchen Menschen - die Null Ahnung haben - dazu, dass sie anfangen sich aktiv an der Auseinandersetzung zu beteiligen, was zunächst natürlich gut ist, allerdings machen sie das eben ohne jegliches Hintergrundwissen und plärren einfach nur rum, weil sie auf RTL gesehen haben, dass Russland scheisse ist. Irgendwann kommt es dann zu Spezialfällen, die dann beispielsweise unter Conchitas Video auf YouTube kommentieren: "Conchita, du bist super ich liebe dich!! Hör nicht auf diese scheiss Weißrussen, ich hasse die!"


    Wo ich mir einfach nur denke: Facepalm! Jetzt plötzlich die Weißrussen? WTF?!
    Sowas macht mich einfach wütend, weißt du? >.<


    Zitat

    Original von Jeanne
    Nur haben die beiden jungen Sängerinnen, die für Russland angetreten sind, ja weder mit ihrem Lied und Auftritt eine politische Aussage getroffen noch eine solche repräsentiert, es hat keine Verbindung bestanden, erst die Reaktionen haben das Ganze "politisiert".


    Eben. Und dann gibt es solche Gerüchte wie: Russland hätte andere Länder bestechen wollen, damit sie für seine zwei Mädchen anrufen. Oder, dass sie die Übertragung zum ESC in ganz Russland kappen würden, während Conchita auf der Bühne steht. Zu was führt das? Dazu, dass Menschen, die sich nicht genauer informieren das einfach glauben! Und es ist klar warum diese Gerüchte in die Welt gesetzt werden.


    Zitat

    Original von Tido
    Das ändert aber nichts daran, dass in Russland 3 Menschen 2013 zu tode geprügelt wurden weil sie homosexuell waren, und in Deutschland 0.


    Weißt du, das kommt so rüber als gäbe es keine Gewalttaten in Deutschland (bzw. Europa) Homosexuellen gegenüber??
    [URL=http://www.fr-online.de/politik/homo-ehe-in-frankreich-skinheads-machen-jagd-auf-schwule,1472596,22544788.html]Beispiel[/URL] und Beispiel.
    Auch wenn es da nicht zu bekannten Todesfällen gekommen ist, bin ich mir sicher, dass es den Tätern auch nicht schade drum gewesen wäre, hätten sie ihre Opfer gleich getötet.


    Außerdem stellst du mich so dar, als wäre ich Befürworter vom Nichts-Tun?
    Ich habe nie gesagt, dass man nichts dagegen unternehmen und einfach nur warten sollte.


    Zitat

    Original von Kenzo
    Ich glaube, dass man irgendwo anders ansetzen müsste.


    Klar, Provokation ist ein Mittel, keine Frage. Ich denke nur, dass es nicht reichen wird nur dieses Mittel einzusetzen. Es gibt Initiativen, die dafür kämpfen, dass Homosexuelle die gleichen Rechte wie Heterosexuelle erhalten. So etwas muss man fördern; Weitere Initiativen ins Leben rufen, die fortschrittliches Gedankengut verbreiten, den Leuten, die es nötig haben, klar machen, dass sie falsch liegen. Und selbst versuchen, es den Leuten in dem eigenen sozialen Umfeld zu erklären, wenn diese ganz offen gegen Homosexuelle sind!! Eben aufklären, auch wenn das nicht einfach ist.


    RPG-Charaktere:
    Nevio || Felia || Flavior || Miraniell || Yoshuar || Médusa || Finnek || Zenok || Telma || Fionn


    NPCs: Alessya, Luceroth

  • Hey Kenzo,


    Vielen Dank, dass du so ausführlich darauf geantwortet hast :)


    Okay, durch deinen Post wurden einige Sachen geklärt. Die Ignoranz der moisten Menschen ist teilweise wirklich so, wie du es beschreibst und man kann einfach nur den Kopf schütteln, wenn Leute wie in deinem Beispiel (“scheiss Weißrussen”) reagieren. Das ist allerdings ein Problem, welches sich nicht speziell gegen die Russen richtet, sondern ein Problem, was es schon immer und zu jeder Thematik gab. Das Problem ist das Halbwissen, welches massenweise Leute ständig verbreiten und für voll nehmen. “Vollwissen” zu haben fordert nämlich nunmal, dass man viel Zeit dafür aufwendet sich in bestimmte Thematiken einzureden. Jeder will mitreden, aber keiner will diesen Aufwand wirklich machen. Dieses Halbwissen wird aber auch durch unvorsichtige Formulierungen von Leuten wie mir verbreitet, auch wenn es nicht gewollt ist, den wie du schon richtig sagtest: “Das ändert aber nichts daran, dass in Russland 3 Menschen 2013 zu tode geprügelt wurden weil sie homosexuell waren, und in Deutschland 0” klingt sehr stark nach einer Verteufelung Russlands, obwohl es nur eine sachliche Darlegung der Fakten sein sollte. Selbstverständlich hast du recht, Homophobie gibt und gab es schon immer und überall, es ist nur in den letzten paar Jahren verstärkt in Russland der Fall, und weniger in mitteleuropäischen Ländern. Das wird sich natürlich immer mal wieder ändern; die Kommentare gegen Russland kommen eben dadurch, dass es einfach zur Zeit dort schlimmer ist als hier.


    Mit den Mitteln zum Herbeirufen der Menschenrechte haben wir wohl aneinander vorbeigeredet. Es klang eben so, als wärst du total gegen Provokation. Aber ja, natürlich kann man alleine mit Symbolen und Provokationen keine Änderung hervorrufen, aber es ist, zusammen mit den von dir angesprochenen Initiativen, tatsächlich etwas erreichen – man braucht Anlauf an mehreren Stellen. Dennoch: Es ist meiner Meinung nach vonnöten zu provozieren. Ein wichtiger Ansatzpunkt ware natürlich in der Schulbildung. Eine Art Ethikunterricht mit Humanismus als schwerpunkt ab der ersten Klasse ist meiner Meinung nach wesentlich sinnvoller als Religionsunterricht…

  • Ja, das stimmt. :)
    Dann ist ja jetzt alles geklärt ^-^


    Ich hab mich anfangs auch nicht richtig ausgedrückt.
    Provokation ist wichtig, ja, immerhin provoziere ich selber jeden Monat - absichtlich und gerne - wenn ich mit meinen Freunden im Japan-Anime-Style durch Großstädte wie München stolziere und wir die teilweise entsetzten aber manchmal auch begeisterten Blicke auf uns ziehen. Provokation alleine wird zwar nicht dazu führen, dass sich die Meinungen in den Köpfen der Menschen vollständig ändern, allerdings lenkt sie die Aufmerksamkeit auf die vorhandenen Probleme, entfacht Diskussionen wie diese und lässt die Menschen darüber nachdenken. Egal in welcher Hinsicht.^^


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