• CETA wurde am 30.10.2016 unterzeichnet. Es findet nun ein Freihandelsabkommen zwischen Kanada und der EU statt. CETA unterstützt die Gentechnik, Firmen können uns auf den Kosten der Steuerzahler verklagen, wenn durch uns ihre Gewinne geschmälert werden und Zölle werden aber dafür niedriger. Dies ist nur ein Teil der CETA, die ich aufgezählt habe. Es gibt noch viele andere Dinge.


    Mit dieser kurzen Einleitung würde ich gern wissen, was ihr vom gesamten Thema CETA haltet. Wie ihr die undemokratische Unterzeichnung findet und was ihr von den Möglichkeiten haltet.


    Ich sage meine Meinung hier mal kurz und knapp, ohne viel zu reden: Ich finde es zum kotzen.


    Ich freue mich auf eure Beiträge.

  • Zitat

    Original von Yliane
    Ich sage meine Meinung hier mal kurz und knapp, ohne viel zu reden: Ich finde es zum kotzen.


    Ohne bisher auf das Thema einzugehen, da du ja in der "Diskussionsecke" postest... Warum findest du es zum kotzen? Was stört dich, was regt dich auf? Nicht, das ich hier die CETA verteidigen will, es braucht aber Argumente um eine interessante Diskussion zu starten. Vielleicht gibst du deine Meinung mit etwas mehr Detail preis sodass pro und contra darauf eingehen kann? :)

  • Ilithyia:
    Ich will ja nicht, dass man auf mich eingeht, sondern auf das Thema CETA. Aber wenn du das möchtest kann ich dir gerne verraten, was ich daran zum kotzen finde. :)


    Bei diesem Freihandelsabkommen geht es ja um Geld. Und zwar um so viel Geld zu verdienen, wie nur möglich. Die Zölle sollen abgeschafft werden, was zwar ganz nett ist, über kaum was bringt, weil die Zölle jetzt nicht so hoch sind. Bringt nur den Geldgeilen Firmen was. Was ja auch ganz gut ist, ist, dass man es als Arbeiter mit der Qualifikation einfacher hat. Denn siewerden dann sowohl in der EU als auch in Kanada anerkannt. Es sollen mehr Milchprodukte nach Kanada importiert werden, und das Rind- und Schweinefleisch soll auch vermehrt nach der EU importiert werden - Landwirte würde das guttun, weil sie mehr verkaufen können.


    Ja und jetzt kommen die ganzen Nachteile. Die Standards zwischen EU und Kanada sind vollkommen unterschiedlich. Beispielsweise können die Rinder mit Hormonen behandelt werden. Hier nicht!


    Ich kopieren jetzt einfach mal ein paar Textblöcke rein, die definitiv gegen CETA sprechen:



    Dies sind Gründe, warum ich gegen CETA bin. Ich finde, die Unternehmen haben genug Geld.

  • Ich habe in letzter Zeit oft den Eindruck, dass es irgendwie cool ist, gegen CETA und auch TTIP zu sein, was mich insgesamt ein bisschen besorgt. Deutschland ist eine der größten Exportnationen überhaupt, wir zählen definitiv zu den großen Gewinnern der Globalisierung und profitieren vom Freihandel, in der EU etwa und auch weltweit. In einigen Bereichen bin ich zwar auch Globalisierungsgegnerin, spätestens da, wo wirtschaftliche Leistung über den Wert von Menschenleben gestellt wird (etwa: in China lässt es sich günstiger produzieren, weil man den Leuten da keinen menschenwürdigen Lohn zahlen muss), dennoch sind internationale Kommunikation und Austausch auch auf wirtschaftlicher Ebene ein wichtiger Bestandteil zur internationalen Friedenssicherung und oft habe ich den Eindruck, dass diese teilweise kategorische Ablehnung von Freihandelsabkommen auch ein Ausdruck des aufkommenden Nationalismus in den europäischen Staaten ist (ohne jetzt irgendwem, der berechtigte Kritik an CETA oder TTIP äußert so etwas vorwerfen zu wollen).
    Dennoch will ich die beiden Verträge nicht verklären, es gibt genug Gründe, das Abkommen, so wie es schließlich durchgekommen ist und vor allem die Art und Weise wie es beschlossen wurde, zu kritisieren. Ich bin der Meinung, dass die EU und auch die deutsche Regierung einige große Fehler bei der Präsentation und Ausarbeitung von CETA gemacht hat. Es hat von Anfang an an Transparenz gefehlt, wo dann etwas durchgesickert ist, trug das nur dazu bei, Ängste und Ablehnung zu schüren. Zudem konnten so nie wirklich reflektierte Gegenmeinungen und -argumente der Öffentlichkeit auf die Verhandlungen Einfluss nehmen, weswegen einige sehr kontroverse Punkte in den Vertrag aufgenommen werden konnten (die in Ylianes 10 Gründen ja auch schon angesprochen wurden - wobei man da manches auch hinterfragen muss, zum Beispiel Punkt 9: nur weil CETA ein bilaterales Abkommen (in einer multi- bzw. nullpolaren Welt!) ist, heißt das noch lange nicht, dass es systematisch unfair ist. Mit dem gleichen Argument könnte ich Club Governance oder auch supranationale Staatenverbunde wie die EU verurteilen und als unfair deklarieren, weil sie nicht alle Länder, sondern z.B. nur die westlichen oder (wie bei G8/7, G20, etc.) die wirtschaftlich starken Länder bedienen).

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