Wie düster sind die Zelda-Spiele?

  • Obwohl die Zelda-Spiele für ihre lustig-fröhliche und - in einem idealisierenden Sinne - märchenhafte Atmosphäre bekannt sind und zugleich ein jüngeres Publikum ansprechen, behandeln sie auch düstere Inhalte, zum Beispiel schwierige und anspruchsvolle Themen wie Angst, Verlust, Trauer, Tod und dergleichen. Vor allem Majora's Mask und Twilight Princess werden häufig wegen ihres düsteren Flairs hervorgehoben.

    Das wirft die Frage auf: Wie düster sind die Zelda-Spiele eurer Meinung nach?

    Zum Einstieg stelle ich einmal folgende Denkanstöße in den Raum, die ihr daher aufgreifen könnt, wenn ihr wollt:

    • Wie definiert ihr den Begriff "düster" und was bedeutet er für euch?
    • Welche Elemente in den Zelda-Spielen empfindet ihr als düster und warum?
    • Welches Zelda-Spiel ist für euch persönlich am düstersten und woran macht ihr das fest?

    Außerdem gibt es auf YouTube ein interessantes Video, das sich genau mit diesen Überlegungen intensiv beschäftigt. Seht es euch gern an und teilt eure Eindrücke dazu:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    (Vielen Dank an Erolatilon für diese Empfehlung!)

    »Zeit entschwindet, Menschen scheiden ...
    In ewig wie des Wassers Fluss ...
    Zu königlichem Streben reift des Kindes Mut ...
    Junger Liebe Knospen erblühen groß und stark ...«
    – Shiek in »The Legend of Zelda: Ocarina of Time«

  • Sehr interessantes Thema!

    Es hängt wohl wirklich davon ab, wie man "düster" definiert. Geht es vordergründig um eine düstere Musik? düstere Grafik und Farbpalette, düstere / makabere Story? Soll dies direkt oder indirekt im Spiel manifestiert sein?

    Einerseits kann etwas düster erscheinen, beispielsweise ein Gebiet, ein Soundtrack oder ein Charakter. Allerdings kann man sich auch selbst düster fühlen. So kann man in gewisser Weise argumentieren, dass Zelda per definitonem düster sein muss, weil es immer die Geschichte eines Helden erzählt, welcher sich selbst aufopfert und das jeweilige Land o.ä. rettet.

    Ich denke aber, dass man immer noch durchaus für Majoras Mask als das düsterste Zelda argumentieren kann. Zelda TP ist zwar an der Oberfläche düsterer, durch die Schattenareal mit dem Wolf zum Beispiel. Aber in der Tiefe sticht MM schon heraus. Auf seiner Reise begegnet er mehreren Lebewesen, die tot sind, und nimmt mittels ihrer Masken ihre Seele auf und wird zu ihnen. Das an sich muss schon ziemlich düster sein, wenn man bedenkt, dass man die Seelen toter Lebewesen in den eigenen Körper bringt - eine ziemlich reizüberflutende, düstere und eigentlich verstörende Tatsache, wenn man länger darüber nachdenkt. Was denkt ihr?

  • Das Video habe ich mir nicht angesehen. Dazu bin ich bislang noch nicht gekommen (und lange, englische Videos schrecken mich auch ab). Daher gehe ich ausschließlich auf die Fragen ein.
    Eventuell schaue ich mir das Video eines Tages einmal an und komme noch einmal darauf zurück.


    Wie definiert ihr den Begriff "düster" und was bedeutet er für euch?

    „Düster“ muss für mich nicht zwangsläufig mit gedimmten Licht, einem dunklen, grau-schwarzen Wald oder tiefster Nacht zu tun haben. Auch wenn es dies am ehesten, ehrlichsten für mich bedeutet.

    „Düster“ kann auch eine musikalische Untermalung inmitten einer Szenerie sein – die dann auch „düster“ sein kann, es aber nicht muss. Es gab so manche Horrorfilme oder (Psycho)Thriller die „düster“ waren, obwohl es heller oder nebeliger Tag war und die Kameraeinstellung eher blaulastig. Aktuelle Beispiele habe ich leider nicht.

    Um etwas „düster“ sein zu lassen, möchte ich mich gerne wie in OoT auf dem Friedhof fühlen, wo die Zombies/Remorts/ReDead in den Gräbern hocken oder in Kakariko auf dem Grund des Brunnen. Dieses „wrrrööäääää“ Geräusch und das man dann paralysiert wird, während die Zombies langsam auf einen zukommen und man wild alle Knöpfe des Controllers drückt, weil man kein Bock auf Huckepack hat, das bedeutet für mich tatsächlich düster in Bezug auf diese eine Situation in Zelda.

    Auch fallen darunter generell Friedhöfe der GB(C)-Zeldateile. Bäume mit „schrecklichen“ Fratzen, den Friedhof in einem bestimmten Farbschema zu belassen und die Musik – sofern vorhanden – der Atmosphäre entsprechend angepasst, auch das bedeutet für mich tatsächlich düster.

    TP hingegen war eher schwarz-gold. Das sollte wohl „düster“ wirken, wirkte auf mich jedoch nicht so und eher grau.

    MM war auch nicht wirklich „düster“ für mich. Obwohl ich die Atmosphäre vor und um den Ikana Canyon echt sehr gemocht habe. Da war es eher – für mich persönlich – ausgestorbener, abseits der Stadtmitte.


    Welche Elemente in den Zelda-Spielen empfindet ihr als düster und warum?

    Wenn ich ehrlich bin, empfinde ich hauptsächlich nur musikalische Untermalung als düster. Weil Musik, Sound generell eine Situation, eine Erzählung nicht nur untermalt, sie löst auch Emotionen aus. Und sei es ein Gänsehautmoment.

    Die Zombies sind im richtigen Kontext (enge Umgebung) auch durchaus düster. Aber eben nicht so, dass ich es hassen würde, durch den Bereich zu flitzen.


    Welches Zelda-Spiel ist für euch persönlich am düstersten und woran macht ihr das fest?

    Ich habe kein Zelda-Spiel, dass ich als das düsterste bezeichnen würde. Gewiss, es gibt einzelne Abschnitte (etwa OoT Friedhof und Grund des Brunnen) oder in MM das Gebiet um den Ikana Canyon.
    Doch habe ich kein persönliches, düsteres Zelda bisher.

    Vielmehr habe ich das Gefühl, dass ich einige Dinge die ich gerne ansprechen würden wollen, vergessen habe. Was dann daran liegt, dass sie mir gar nicht eingefallen sind und auch daran liegen kann, dass ich entsprechende Teile der Reihe schon ewig nicht mehr gespielt habe.

    Man könnte den Blutmond in BotW und TotK vielleicht als „düster“ bezeichnen. Kann aber auch genauso als „beängstigend“ und/oder „unheilvoll“ wahrgenommen werden. Daher denke ich, dass es auf die Wortbezeichnung im generellen ankommt, wie jemand anderes eine Situation, eine Gegebenheit oder Musik für sich selbst interpretiert.

    In BotW hat Zelda versagt, weil sie ihre Kräfte nicht zeitig erwecken konnte, Hyrule zum Großteil vernichtet wurde, Link im Schrein hundert Jahre gesundgeheilt wird. Dies allein sollte eigentlich „düster“ sein, kommt aber der kunterbunten, fröhlichen grafischen Gestaltung wegen gar nicht so wirklich „düster“ herüber. Man verdrängt es eher viel schneller, es versinkt quasi im Unterbewusstsein und erst Jahre später fällt einem auf „Ach, irgendwie hatte das Spiel ja doch etwas so-und-so lastiges an sich“.

  • Düster ist im Grunde nur ein Ableger und das ist MM. Einfach weil sich das Spiel stark mit dem Themen Verlust, Ängsten, Verantwortung, (Leben nach dem) Tod etc. beschäftigt.

    Es gibt da ja sogar „Untergangsleugner“, was ganze sogar noch realistischer darstellt.


    Alles andere, was OoT machte, war nur die Technik zu nutzen, was beim 3DS damit dann widerlegt wurde. Hätte es damals die technische Einschränkung nicht gegeben, wäre dies auch bei OoT auf dem N64 nicht düster gewesen.

    Im Gegenteil, ein Super Mario 64 wirkt da schon wesentlich düsterer, da man gefühlt dauerhaft allein ist, was bei den Nachfolgern gar nicht so ist. Oder die Stages, die im Hintergrund andere Gebiete simulieren, von denen man abgeschottet ist. Sowas bietet die Zelda Reihe im Grunde nur mit Botw/Totk und selbst da sind es nur Leerläufe an Strecken zwischen Dörfern. Weil farblich wird das ganze schön runtergespielt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!