Sport kann [auch leider im wahrsten Sinne des Wortes] Mord sein, muss es aber nicht. Ich beispielsweise gehöre zu denjenigen, die Sport insofern auffassen, dass es einfach ein großer und wichtiger Teil des Lebens geworden ist. Denn ich habe sehr große Freude daran; nämlich Handball. Die gesamte Geschichte dazu, ist relativ kurz erzählt dauert nachträglich gesehen 'n Weilchen:
Ende der vierten Klasse fasste ich den Entschluss, dass ich mit den Schulwechsel (Grundschule > Gymnasium) auch etwas für meine Figur tun sollte. Denn ich bin einfach nur verfressen. Immer noch. Mein Hüftgold dankt. Mit den zwei bis vier Jahren dort im Verein (Schwester war in dieser Mannschaft und wir waren schon sehr lange Mitglieder dort aufgrund des jährlichen Weihnachtsmärchen und den Judoka in unserer Familie) erlebte ich Höhen und noch viel mehr Tiefen. Ich sage mal so: Wir waren nicht gerade die Besten und nicht die Schlechtesten, zeigten aber Leistung und unsere Gruppe hatte ihren Spaß. Als Feldspielerin auf Außen war ich ziemlich schüchtern und wollte wirklich nie aufs Tor gehen. Peinlich, aber wahr: Mein erstes Tor fiel beim Beachen.
Irgendwann (so in der Mitte von zwei bis vier Jahren Verein 1) verließ uns fünf Minuten vor Spielanpfiff telefonisch unsere Torhüterin KOMPLETT. Nicht einfach nur das Spiel abgesagt sondern ganz mit Handball aufgehört. Den Grund finde ich bis heute völlig absurd und es tut mir bei keinem leid: Kirche. Wegen ihrer Kirche. Nicht, dass sie irgendwie die Tochter des 'Besitzers' wäre, nein. Sie käme nur nicht regelmäßig dahin. Was wir uns nur dachten? Die Kirchenleute würden den Sport vorziehen, weil's einfach wichtig für den Menschen ist. Aber is' ja auch jut.
Wir hatten keinen Torhüter. Schöne Marmelade. Ich hasse Marmelade. Musste also wer ins Tor und ich, die keine Angst vor'm Ball hatte, wurde reingestellt und war einfach ein Naturtalent. Jjja. Die glorreiche Geschichte Lias im Tor begann! - mal so voll nicht. Ich blieb zwar drinnen, hatte 'ab und an mal' einen richtigen Trainer, aber musste sonst mir den ganzen Kram irgendwie erdenken. Sei dies nicht neben meinen Talent (was wahrscheinlich aber mit daran lag, weil wir in einer ziemlich niedrigen Liga spielten) schon schlimm genug, hatte ich vielerlei Konflikte mit mir selbst und eine sehr harte Zeit dort. (Abgesehen davon hatten wir gefühlt hundert Trainerwechsel.) Gegenstöße. Immer wieder. Ein Eindruck, den ich niemanden wünsche. Es ist, als würde man komplett im Stich gelassen. Und bei aller Liebe: Die Erinnerungen daran sind schmerzhaft. Für die Seele. Doch wie immer kommt's noch schlimmer.
Weil wir unterschiedliche Jahrgänge waren, spielten wir immer in der älteren Jugend mit. Es kam also, dass die Älteren und Leistungsstärkeren (darunter meine Schwester) gingen. Mit der Zeit verließen uns immer mehr Spieler. Ich war eigentlich einer der ersten, die gehen wollte. Aber ich konnte nicht. Ich hatte das Gefühl von Verantwortung in mir, weil ich die einzige Torhüterin war. Da konnte und wollte ich nicht wechseln. Ich blieb so lange, bis vor zwei bis drei Jahren wir zu viert im Konferenzraum saßen und uns auflösten. Handball spielen wollte danach ich beim besten Willen nicht mehr. Es war verletzend, irgendwo. Zu sehen, wie sie alle gingen, aber man selber blieb stehen.
Ich brauchte über sechs Wochen, bis ich mich an einen neuen Verein (der, zu den meine Schwester wechselte) traute. Scheinbar hatte sich in Trainerkreisen herumgesprochen, dass sich die Torhüterin noch nicht entschieden hatte. Mit von meiner Schwester geflochtetem Haar starb ich gefühlt beim allerersten Mal Training. Es tat jedoch unheimlich gut. Und sie freuten sich über meinen Zuwachs, denn ja: Ich blieb. Vor allem aber auch, weil meine Rettungsanker wieder abgesoffen sind danach. *ugly*
Mit dieser neuen Mannschaft hieß in einer weitaus höheren Liga, viel mehr Training und auch Torwarttraining endlich bergauf. Aber mein Leben brauchte noch 'n Tiefschlag, her also die nächste Saison mit der Kooperation eines anderen Vereins, weil wir zu wenig unseres Jahrgangs waren!
Ich habe es geliebt und gehasst. Spieler voller Inkompetenz, Konkurrenzdruck bei den Torhütern und ich wurde zunehmend schlechter und demotivierter. Die Gedanken an die Zeit davor kehrten zurück und irgendwie schwankte ich her zwischen aufhören und weiterkämpfen. Ich weiß nicht, wie, doch ich schaffte dieses Jahr hinter mir. War glücklich und das so was von zurecht. Nun ja, fast.
Meine alte Mannschaft und ich waren wieder am Start; selbst diejenigen, die die Kooperationszeit über bei einem anderen Verein die höhste Liga ausprobierten, kehrten zurück. Einziges Problem: Der Trainer. Gefühlte Demenz besaß er - superduper Erfahrungen hin oder her! Wir strebten die Qualifikation zu eben jener hohen Liga an und in der Zeit, in der er in Japan Würste aß, bekamen wir das beste Trainerduo überhaupt. Wir hängten uns rein, versagten aber. Vor allem auf mich war ich nicht stolz, da ich erst wieder meine alte Stärke erkämpfen musste. Zudem vielerlei Verletzte und Kranke. Nun ja, dafür verteidigen wir den Meister wieder in der Liga, in der wir sonst auch gewinnen (kehe). Was mich aber am meisten freute, war die Tatsache, dass einer des Trainergespanns unser Trainer bleiben würde. (Der andere war der Trainer, den ich zu Anfang des zweiten Vereins hatte - nichtsi Kooperation un'so.) Meine derzeitige Mannschaft.
Mit diesem Trainer sind wir gerade mitten in der Hinrunde der Saison. Seit dem Vereinswechsel hänge ich mich richtig ins Torhüter-Sein rein und opfere mein Knie (eine sanfte Berührung und ich sterbe) für den Hürdensitz - das allerdings erst seit dieser Saison. Und diese Saison ist auch diejenige, die ich am meisten liebe. Ich hatte nach so langer Zeit so viel Spaß am Handball und an Sport. Wir alle, selbst der Trainer. Und ich habe mich doppelt und dreifach verbessert dank ihm und einen nahezu-persönlichen Torwarttrainer und vielerlei Trainigcamps und Turniere. Handball ist mir demnach sehr, sehr wichtig. Ich stelle es nur zu gerne über Schule und anderes. Deshalb hänge ich mich die drei mal pro Wochd Training rein und bastel ein paar Work-Outs mal wieder in meinen Alltag, um noch fitter zu werden. Zu viel Gebäck in letzter Zeit. xD" - jajaja! Irgendwo bin ich auch faul und verfressen geblieben. Hust.
Sou. Da habte ihr die (ein bisschen lückrige (? xD)) Zusammenfassung. Könnte jetzt noch Dänemark, meine Fuß- und Rückenprobleme und weiteres ausplaudern, aber ich belasse es mal hiermit. Ergo:
Eat. Sleep. Handball. <3
Und... ihr... oder so... - pflddlprk, schreiben.