Die Legenden der Albae - Gerechter Zorn

  • Die Legenden der Albae
    - Gerechter Zorn-


    von Markus Heitz


    Man sagt sich, die Albae seien grausam.
    Sie seien dunkle und unerbittliche Krieger.
    Man sagt sich die Albae hätten den Tod zu ihrer Kunst gemacht, man sagt, sie beherrschten schwarze Magie - Albae seien unsterblich.


    So kennt man das Volk der Albae, welches auf den ersten Blick dem der ihnen so verhassten Elfen so ähnlich ist, auch aus dem Roman "die Zwerge". Doch nun wird die (Vor-) Geschichte der Zwergenkriege und ihrer Ereignisse aus einer vollkommen neuen Sicht erzählt - aus der Sicht des Bösen.


    Hauptfiguren der Legenden um die Albae sind die zwei ungleichen Krieger Caphalor, welcher allseits bekannt und geschätzt wird, und Sinthoras, welcher ein berühmter Künstler ist. Zunächst sieht man keine gravierenden Unterschiede, jedoch könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein.
    Innerhalb des Sternenreiches lebt Caphalor in der Spitze des Strahlenarmes Shiimal, welcher nur so von landwirtschaftlichen Betrieben und Feldern durchzogen ist. Dort hält auch Caphalor sich Sklaven und genießt als mehrfacher Vater mit seiner geliebten Frau die Unendlichkeit.
    Sinthoras dagegen hält nicht viel von Familie. Er lebt im Strahlenarm Avaris der Stadt Dsôn Faimon, will jedoch in das Auge der Stadt ziehen, wo nur die reichsten und gesellschaftlich angesehensten Albae wohnen. Er strebt nach mehr Einfluss und Ansehen, gehört auch der Grupper der "Kometen" an, welche das Reich der Albae weiter ausbreiten wollen.
    Caphalor dagegen gehört der Gruppe der "Gestirne" an, welche das Reich nach außen absichern wollen. Dazu kommt, dass der weniger kampferprobt als Sinthoras ist, jedoch bereits von dem Herrscherpaar gesegnet wurde.


    Die Eifersucht und der Hass des Künstlers auf seinen Begleiter ist groß.
    Denn es begibt sich, dass das Herrscherpaar gerade diese beiden auserkohren hat, einen mächtigen Feind- einen Dämon- auf ihre Seite zu ziehen, mit dessen Hilfe sie einen Krieg gegen alte Feinde wieder entfachen wollen- den Krieg gegen das Geborgene Land. Dabei strebt Sinthoras nach immer mehr... er will das gesamte Geborgene Land erobern und als Held aus der Schlacht zurückkehren...


    Und so begeben die beiden sich auf eine lange Reise.


    Die Legenden der Albae überzeugt vor allem dadurch, dass man Seite für Seite eine unglaubliche Kultur, die der Albae, näher und näher kennenlernt- und das auf eine bitterböse Art und Weise.


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    Ich muss sagen, dass mich "Die Legenden der Albae" restlos überzeugt hat. Markus Heitz erzählt die Geschichte der beiden Krieger (und auch die Geschichte des Albae- Reiches) innerhalb mehrerer Jahre, teilweise parallel oder sich überschneidend; ohne dass Verwirrung aufkommt. Anfangs muss man sich eingewöhnen, wenn man noch nie ein Buch aus der Reihe "die Zwerge" oder ähnlichem gelesen hat, da einige spezifische Bezeichnungen und auch Namen von Gottheiten auftauchen, jedoch verliert sich das schnell und man befindet sich vollkommen in einem Lesefluss.
    Faszinierend war vor allem die fremdartige und grausame Kultur, in der die Legenden spielen. Die Albae halten sich Menschen als Sklaven, welche jederzeit vermummt sind, da ihre groben Züge und ihre Hässlichkeite eine bloße Beleidigung für die Albae darstellen. Gehorcht man nicht, oder verrichtet seine Aufgaben nicht zureichend droht eine hohe Strafe: meist der qualvolle Tod.
    Sie haben den Tod zu ihrer eigenen Kunst gemacht, bauen groteske wie auch wunderschöne Häuser aus Gebeinen, pflastern ihre Wege mit Knochengranulat.


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    viel mehr will ich dann auch nicht vorweg nehmen ^_^
    Ich kann das Buch nur mehr als empfehlen und dachte dass ich diesen Thread gleichzeitig eröffne, um Leute zu finden, die das Buch auch gelesen haben und mit denen man mal so drüber diskutieren oder Meinungen und Eindrücke tauschen kann ^^

  • Ich habe das Werk ebenfalls gelesen und kann deine Meinung nur teilen, obwohl ich zunächst skeptisch gewesen bin, als es mir ein Bekannter empfohlen und geliehen hat. Heitz schön und gut, hab ich gedacht, aber wenn das Buch so ist wie die, zwar fulminant begonnene, aber zum Ende hin zu weitläufige "Zwerge"-Tetralogie, erwartet mich wohl nichts Besonderes.
    Tut mir ernsthaft leid, den Anfang der Zwerge fand ich toll, die Handlung war überzeugend und gut erzählt, aber die gesamte Kultur und die darauffolgenden Geschehenisse im Geborgenen Land wurden mir zu unglaubwürdig; die Geschichte selbst schlichtweg langweilig.


    Aber ich schweife ab, wie das so meine Art ist. Darüber könnte ich auch nicht enden wollende Anekdoten erzählen, aber das würde wieder zu Abschweifungen führen, und so weiter und so fort.


    "Die Legenden der Albae" also.
    Allein die Tatsache, wie beide Protagonisten eingeleitet werden, der eine auf der Jagd, der andere, fehlender Farbe für sein Gemälde wegen, in Rage, worunter auch gleich eine Sklavin zu leiden hat, hat mir das Buch schmackhaft gemacht. Restlos überzeugend ist auch, was daraufhin folgt, nämlich eine Odyssee zweier nicht unterschiedlicher sein könnender Charaktere, die dem Leser kaum Zeit zum Luftholen lässt, obwohl es einige Passagen gibt, welche gerafft erzählt oder umgeschrieben bzw. weggelassen hätten werden können.
    Was mich, wie Raen anscheinend auch, wohl am meisten beeidruckt hat, ist diese fremdartige, fantastische, aber durchaus glaubwürdige und interessante Kultur der Albae, welche sozusagen als "Anti-Elben" zu verstehen sind. Von unserer Spezies aus gesehen, welche ihnen als Sklaven dient, mögen ihre Gebräuche und Verhaltensweisen durchweg böse und schlecht erscheinen, und tatsächlich gehen sie mit menschlicher Gesundheit und dem Leben ihrer Diener mehr als verschwenderisch und nachlässig um. Heitz schildert dies in restlos dunkler Atmosphäre, scheint sich selbst an der geschaffenen Grausamkeit zu ergötzen, so kommt es mir manchmal vor. Dies äußert sich auch in den Bau- und Kunstwerken des Volkes, welche allesamt aus Knochen, Haut und sterblichen Überresten bestehen. Doch auch zwischen den Albae gibt es Gefühle, die wir kennen, und auch diese sind glaubhaft und vor allem schön dargestellt.


    Mich hat's auf jeden Fall gut unterhalten, und zwar bis zum Ende, welches gekonnt zum ersten Band von "Die Zwerge" überleitet. Toll von vorne bis hinten, wer gerade nach guter Fantasy-Kost sucht, ist hier auf rund 600 Seiten bestens bedient. ^^
    Eine Fortsetzung ist von Heitz übrigens, sofern ich mich recht entsinne, bereits angekündigt worden und in Arbeit.

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