Harvest Moon: Baum der Stille (Review)
Harvest Moon: Baum der Stille, der "neuste" Streich Marvelous, vereint perfekt die drei Grundvoraussetzungen eines Harvest Moons in sich.
1. Ein total dämlicher Titel
2. Das klassische Harvest Moon Gameplay
3. Und jede Menge Charme
Zu Beginn ein paar grundlegende Informationen zu dem Spiel. Am 7. Juni 2007 erschien BdS im Lande der aufgehenden Sonne. Ganze zwei Jahre hat Marvelous gebraucht das Spiel bei uns schließlich am 22. Oktober 2009 raus zu bringen. Für die Nintendo Wii wurde das Spiel konzipiert. Somit sollte jedem klar sein, dass die Grafik verglichen mit anderen Spielen nichts weltbewegendes ist. Hierzu aber mehr später.
Wie jedes Harvest Moon ist auch BdS eine Aufbau-Simulation. Ihr zieht auf eine, von wenigen Menschen bewohnten, Insel. Hier werdet ihr ein neues Leben auf einer Farm beginnen. Je besser ihr diese bewirtschaftet, desto mehr Menschen werden auf die Insel ziehen. Soviel zu dem Grundlegenden des Spiels.
1. Erster Eindruck:
Nachdem Einlegen der CD wird einem sofort bewusst womit man es zu tun hat. Wie schon erwähnt reist ihr zu einer Insel, besser gesagt der Waffel-Insel. Hier wollt ihr euer Glück als Nachwuchsbauer versuchen. Nachdem euer Name, Geschlecht und Geburtstag festgelegt wurde, landet ihr auf besagter Insel. In Gegensatz zu den alten Teilen der Serie könnt ihr hier noch nicht sofort frei umher laufen. Erst einmal müsst ihr das Tutorial meistern. Dieses erläutert die grundlegenden Steuerungselementen des Spieles. Wie ihr erntet, Leute ansprecht, usw. Zum Schluss dürft ihr euch noch aussuchen wo ihr euer Haus haben wollt (drei Gebiete stehen hierbei zur Auswahl) und schon beginnt der Bauernalltag. Jeder Harvest Moon Fan wird sich hierbei sofort heimisch fühlen. Strandgut sammeln, um dieses in G (die Währung) umzuwandeln, dafür Samen kaufen und zwischen durch mit den Inselbewohnern reden. Um G zu erlangen könnt ihr den Ladenbesitzern tagsüber unter die Arme greifen. Das Ganze nennt sich Teilzeitjob und bringt euch eine, für den Anfang, recht ordentliche Menge G ein. Sobald eure Farm richtig in Schwung gekommen ist könnt ihr Scheunen bauen lassen, um so Hühner, Kühe, Schafe, Ziegen, Pferde, Strauße, Enten und Seidenraupen halten zu können. Jedes Tierchen wird ein ganz bestimmtes Produkt abwerfen (Kühe ---> Milch, Hühner ---> Eier, usw.). Neben diesen Nutztieren bekommt ihr noch die Möglichkeit euch mit den wilden Tieren (Pinguin, Hunde, Katzen, Pandabär, usw.) anzufreunden. Habt ihr einen gewissen Grad an Zuneigung erlangen können, durch Geschenke, könnt ihr die wilden Tiere sogar als Haustiere halten. Sollte euch langweilig werden, könnt ihr auch die Miene erkunden, angeln gehen, Feste besuchen und dort Minispiele spielen und vieles mehr. Somit wird dem Spieler inhaltlich ein gutes Harvest Moon angeboten.
Ganz vergessen zu erwähnen, dass ihr in diesem Teil der Serie die Möglichkeit erhaltet in der Schneiderei neue Kleider zu kaufen. Nun kann euer Landwirt sogar modisch bewusst auftreten.
2. Technik: Grafik, Sound, Gameplay
Kommen wir zur Technik, angefangen mit dem Punkt Grafik. Viele Internetseiten und Videospielezeitschriften kritisieren diesen Punkt besonders. Viel zu altbacken wäre diese. Dabei vergessen diese Fachzeitschriften/Seiten, dass das Spiel schon zwei Jahre alt ist. Zudem lässt sich zur Grafik nur sagen, dass es für die Wii nur wenige bessere gibt. Gräser sind schon detailreich, das Wasser sieht richtig verführerisch aus, in der Jahreszeit Sommer verstärkt sich das Wechselspiel zwischen Licht und Schatten. Für ein zwei Jahre altes Wii Spiel sieht es somit keines Wegs schlecht aus. Verglichen mit den Vorgängern lässt sich nur sagen, dass sich einiges grafisch getan hat.
Etwas, was ebenfalls von Fachzeitschriften/Seiten, oft kritisiert wurde sind die Ladezeiten des Spiels. Diese treten auf, wenn ihr von einem Ort zum anderen geht; oder anders gesagt, durchs Verlassen und Betreten einer anderen Map. Hierbei lädt das Spiel jene und baut sie auf. Dieser Prozess soll bei diesem Spiel viel Zeit in Anspruch nehmen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Teilweise sind es gerade mal zwei Sekunden (hierbei ist zu beachten, dass eine größere Map länger zum Laden braucht, als eine Kleinere). Da Harvest Moon so oder so ein ruhiges Spiel ist stören diese kurzen Ladezeiten den Spielfluss überhaupt nicht.
Der Sound des Spiels klingt wie bei den Vorgängernteilen nach „Fahrstuhlduddelmelodie“. Das ist aber keines Wegs negativ anzusehen. Es ist einfach nichts besonderes. Das Einzig wirklich schlimme am Sound ist die „Sprachausgabe“. Sowohl beim Startbildschirm des Spiels (wo die Sprecher den englischen Titel aussprechen), als auch in Situationen wie das aufstehen aus dem Bett am nächsten Morgen (hier sagt der Chara:“Let's go.“). Ist qualitativ unglaublich schlecht. Jedes Mal hat man das Gefühl, dass die Macher diese seltenen Textpassagen mit einem Handy aufgenommen haben. Von Qualität strotzen diese somit nicht.
Der Punkt Gameplay ist in diesem Teil schon weit aus ansprechender. Erst einmal könnt ihr euch aussuchen ob ihr mit Wii Fernbedienung und Nunchuk spielen wollt, oder ob ihr mit dem Classic Kontroller spielen wollt. Beide Steuerungsarten funktionieren hierbei sehr gut und sorgen nicht für Frustpassagen, wie bei anderen Wii Spielen, bei denen die Steuerung einfach nur grausam ist.
3. Fazit:
Allen Harvest Moon Fans mit einer Wii kann ich das Spiel nur ans Herz legen. Verglichen mit der GameCube Portierung von Magical Melodie ist dieses Spiel wieder richtig gut und macht auch richtig Laune. Macht es euch einfach vor dem Fernseher gemütlich, trinkt eventuell dabei eine Tasse Tee und geniesst dies ruhige und entspannte Spiel.
Ach ja wie jedes andere ins Deutsche übersetze Harvest Moon werdet ihr in dem Spiel von Zeit zu Zeit Grammatik/Wortfehler finden können. Dies ist wohl etwas, dass die HM Macher nie hinbekommen werden