George Orwell: Nineteen Eighty-Four

  • And yet another one!
    Auch Nineteen Eighty-Four ist eine lesenswerte Dystopie von George Orwell, die ich jedem empfehlen kann, der der englischen Sprache mächtig ist.


    Verfasst wurde das Buch im Jahre 1948, der Titel lautet "1984" - merkt einer was?
    Von George Orwells Zeitpunkt aus war dieses Werk eine Zukunftsvoraussage, die sich - glücklicherweise - nicht bewahrheitet hat.


    Die Handlung findet im futuristischen Ozeanien statt, das von einem rigorosen Überwachungsstaat geleitet wird. Der Hauptcharakter, Winston Smith, arbeitet im Ministerium für Wahrheit - wo es seine Aufgabe ist, unbequeme historische Wahrheiten verschwinden zu lassen. Überhaupt findet im Roman eine Begriffsverschiebung statt; das "Ministerium der Liebe" ist ein Ort der Folter, das Motto der Staatspartei ist "Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke" und Winston Smith hat jederzeit Arbeit, denn der Kriegsgegner - die Welt ist im Dauerkriegszustand - wechselt teilweise wöchentlich, und so muss nach jedem Wechsel die Geschichte verändert werden und in allen Dokumenten der Kriegsgegner geändert werden. Die Überwachung dieses Überwachungsstaates geht allerdings über etwas so Nichtiges wie Kameras in öffentlichen Plätzen hinaus: In jedem Raum gibt es einen "Telescreen", der alles überwacht. Auch zählt als Verbrechen nicht nur, was sich in Taten oder Worten äußert, sondern auch schon der bloße aufmüpfige Gedanke zählt als "Thoughtcrime", Gedankenverbrechen. Heirat darf nicht mit Liebe verbunden sein, Liebe allgemein ist etwas, was schnell zur Gefahr wird.
    Wie könnte es anders sein - Winston verliebt sich, wird langsam aufmüpfig, schließt sich der der Partei verhassten Untergrundorganisation an und will Privatsphäre, was ihn schnell in große Schwierigkeiten bringt...


    Ich gebe zu, ich bin noch nicht ganz durch mit dem Buch, aber mir fehlt nur noch wenig ;-) Bisher wirklich ein beeindruckendes Gedankenexperiment, was das Wort "Überwachungsstaat" oder "Propaganda" noch einmal von anderen Seiten beleuchtet. Vor allem die psychologischen Aspekte in dem Buch springen einem geradezu entgegen, und man kommt nicht umhin, sich Gedanken zu machen.


    Oh, und: Nein, das war keine Schullektüre! Aber selbst beim "privaten" Lesen gibt es soviel Stoff, der geradezu danach schreit, interpretiert zu werden, dass man dazu wirklich keinen Lehrer braucht, der einem das ganze langweilig macht. Also, ich empfehl's euch: Lest es, bevor euch jemand dazu zwingt! :D

  • Ein sehr, sehr gutes Buch.


    Habe es während eines Klinikaufenthaltes gelesen und war begeistert.
    Das Ende hat mich sehr traurig gestimmt und gezeigt, wie vorsichtig man mit vertrauen umgehen sollte. Ich glaube ich hab sogar für Winston geweint.


    Ich hatte ein sehr beklemmendes Gefühl beim Lesen. Die Themen sind ja auch heute aktuell, siehe ACTA oder SOPA. Der Überwachungstaat wird ja angestrebt.

  • So ich grabe diesen Thread mal aus.^^


    Also ich habe das Buch auf Englisch gelesen und auf Deutsch reingelsen. Ich muss sagen es ist wirklich sehr schlecht geschrieben, also ich war nie wirklich im Lesefluss. Trotzdem würde ich das Buch wirklich jedem empfehlen, da es eine sehr hohe gesellschaftliche Relevanz hat.


    Midna & missvanriot: Ich würde euch Schöne neue Welt bzw. Brave new World von Adlous Huxley empfehlen. Ähnlich wie Orwell den totalitären Überwachunsstaat der Sowjetunion vorweggreift, stellt Huxley eine dystopische Version der Ausuferung des hedonistischen, Kapitalismus dar. Für unsere aktuelle Gesellschaft genauso relevant.


    In my time we didn't depend on hi-tech gadgets like you do, we didn't need a mechanical washing unit to wash our clothes, we just used a washing machine. [Philip J. Fry]

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