Leben für den Moment

  • (Ich habe kein passendes Thema dafür gefunden, also mache ich hier eines auf)


    Also:


    Hervorgegangen aus diesem Thema, (Leben nach dem Tod)
    eröffne ich nun ein neues Theme, welches sich mit der Frage beschäftigt,
    ob ein Mensch (nur) für den Moment leben kann.


    Mein ursprünglicher Gedanke war folgender:
    Wir leben, bis wir sterben. Dannach ist nichtsmehr, unser Bewusstsein ist erlischt, alles ist für immer schwarz, dunkel, nichtmehr existent...
    WENN das wirklich so ist - was ich nicht glaube - müsste aus diesem Fakt heraus dann nicht sofort bei jedem Menschen eine Art "Leben für den Moment"-Verhalten eintreten ?


    Man muss sich heutzutage an viele Regeln und Gesetze halten.
    Diese Gesetze gehen weit über elementare Dinge wie "Du sollst nicht töten" oder "Du sollst nicht lügen" hinaus.
    So braucht man für die meisten Dinge heutzutage Geld.
    Um an dieses Geld zu kommen muss man arbeiten. (nicht immer, gibt ja auch Leute die stinkreich sind ohne je nen Finger dafür krumm gemacht zu haben)
    Und wenn ich deswegen arbeite, lebe ich ja schon nichtmehr für den Moment, da ich erst warten muss,
    bis ich meinen Lohn für die getane Arbeit erhalte.


    Ich werfe jetzt einfach mal dreist die Behauptung in den Raum, dass die meisten Menschen in Deutschland und der ganzen Welt, nicht deswegen arbeiten, weil sie es so toll finden oder weil es sie es als die Erfüllung ihres Lebens sehen, sondern um überleben zu können oder sich das leisten und kaufen zu können was sie wollen.



    Naja, um nicht jetzt schon zuviel zu schreiben, stelle ich gleich die abschliessende Frage:


    Was haltet ihr davon ?
    Ist es möglich und richtig nur für den Moment zu leben ?
    Oder sind es gerade das Planen in die ferne Zukunft und das Zurückdenken an die Vergangenheit, die das menschliche Bewusstsein ausmachen und uns somit vom Tier unterscheiden ?


    Ich freue mich auf viele Antworten. :)

  • Ich äußere mich mal:


    Ich kann über mich sagen: Das ich nicht für den Moment leben kann. Das geht einfach bei mir nicht. Ich muss immer in Gedanken vor raus planen was wo wann und wie passieren kann, welche Auswirkungen das haben kann.


    Ich kann einfach nicht eine Aktion ausführen, ohne dabei über die Auswirkungen nachzudenken. Dadurch fallen manche Aktivitäten weck, die mir einfach zu Riskant sind. Sowie alltägliche Dinge. Ich kann nicht wirklich unter anderen Menschen leben oder laufen. Ich lebe eher zurück gezogen. Egal ... das gehört ja nicht zum Thema.


    Manche Menschen können für den Moment leben. Ich kann es nicht und will es nicht können. Mich stört es nicht, wenn jemand für den Moment lebt, Hauptsache ich werde dabei nicht gezwungen mit zu machen.

  • Genau genommen... ja, lediglich die Fähigkeit, Vergangenes zu bedenken und auf die (entferntere) Zukunft zu beziehen ist es, die uns von den Tieren unterscheidet und Vernunft für uns möglich macht.


    Völlig stures Leben für den Moment ist heutzutage, wie du sagst, schlicht nicht mehr möglich. (Darauf komme ich aber nochmal zurück weiter unten. ^^) Es lässt sich ein Stück weit mit dem Epikureismus vergleichen - Menschen, die heutzutage von sich sagen, sie leben für den Moment, sind schlicht Epikureer. Wir tun nicht immer genau das, wonach uns der Sinn steht, sondern nehmen auch Unlust auf uns (ergo Arbeit), um damit an noch größeres Glück zu kommen (Anschaffungen, Unternehmungen), als wir es täten, wenn wir sofort unseren Drängen folgen würden (nicht arbeiten).


    Ich selbst lebe meinerseits "für den Moment", wie du es ausgedrückt hast. Allerdings lebe ich eher für den Moment des Sterbens; sprich, ich versuche, so zu handeln, dass ich es am Ende meines Lebens nicht bereue und am Ende, zurückblickend in jedem Moment bestmöglichst gelebt habe.


    Um mal dein Beispiel aufzugreifen... warum sollte ich jemanden töten wollen? Also wirklich mit eigenen Händen umbringen wollen? Warum sollte ich jemanden belügen wollen?
    Ich zumindest kann wunderbar für den Moment leben, trotz Gesetzen, trotz moralischen Geboten. Ganz einfach daher, weil ich jene Regeln meist voll und ganz verstehe und gutheiße.


    Allgemein ist es schwierig zu sagen, dass Regeln und Gesetze das "Leben für den Moment" einschränken. Das eine schließt ja das andere nicht aus. Ob du jetzt in einem regellosen Leben für den Moment lebst, oder eben unter anderen Bedingungen für den Moment lebst - welchen Unterschied macht das? Es kommt letztlich darauf an, was du draus machst - da finde ich es eine Ausrede, wenn man sagt, man könne das Leben nicht genießen, weil gewisse Regeln gelten.


    Die Frage, ob es richtig ist, nur für den Moment zu leben, kann ich daher nicht beantworten - denn ich wüsste nicht, warum Gesetze und Regeln einen Menschen darin einschränken sollten. Wir sind doch anpassungsfähig, die Möglichkeit, den Moment zu genießen, wird also mit jeder Änderung der Situation neu gegeben.


    (Kleines, banales Beispiel: Man hat's eilig, zu einem Bewerbungsgespräch zu kommen, die S-Bahn verspätet sich, es ist heiß, es ist voll. Anstatt sich also davon die Laune verderben zu lassen, kann man diesen Moment dennoch genießen und sich freuen, noch ein paar Minuten mehr etwas Zeit zu haben, oder etwas länger noch das Wetter genießen zu können, bevor es bald wieder regnet, oder oder oder... Daher hat dieses "Leben für den Moment", wie ich es sehe, meiner Meinung nach einfach unglaublich viel damit zu tun, Situationen etwas positives abgewinnen zu können, ohne sich selbst etwas schönzureden.)


    Edit:
    Um noch auf ASP einzugehen:
    Ich gebe zu, ganz ohne zu planen kann ich auch nicht immer handeln, aber ich versuche es, wo es nur geht. Ich sehe es einfach nicht ein, mir meine Handlungsmöglichkeiten einschränken zu lassen, nur weil dann ein Aspekt meines Plans nicht aufgeht - daher versuche ich, erst gar nicht alles durchzuplanen, sondern mir nur zu überlegen, welche Möglichkeiten ich habe, und dann abzuwarten, welche sich dann erfüllt. Gerade in Sachen Studium z.B. finde ich es doof, wenn man sich zigmal den gesamten Karriere-/Lebensverlauf für jeden Studiengang, der infrage kommt, durchdenkt. Ich studiere dann das, was mir Spaß macht, und schaue danach, was sich mit dem Studium machen lässt. Und wenn's mit Studium nichts wird, such ich mir 'nen interessanten Job, und was danach kommt - was weiß ich! ^^

  • Leben für den Moment ist toll.


    Nun, als ich deine Behauptung gelesen habe, dass der Mensch nur zum Zweck Regeln und Gesetze einhält, die andere ihm geben, musste ich direkt an das Moralentwicklungs-Modell von Lawrence Kohlberg denken (alle, die Pädagogik in der Oberstufe haben oder hatten, sollten schon einmal etwas davon gehört haben).


    Im Folgenden fasse ich kurz (EDIT: oder auch ein wenig länger) zusammen, worum es dem amerikanischen Professor geht. Zunächst einmal sieht Kohlberg, dass sich moralisches Handeln (und genau darum geht es in diesem Thema hier) anhand von aufsteigenden Ebenen beschreiben lässt, denen unterschiedliche Beweggründe zugrunde liegen.


    Kohlberg unterscheidet drei Ebenen: Die präkonventionelle, die konventionelle und die postkonventionelle Ebene. Jede dieser Ebenen ist noch einmal in je zwei Stufen unterteilt. Das klingt nach viel trockener und staubiger Theorie, darum werde ich das Ganze beispielhaft erläutern.


    Der kleine Heinz (Dilemma-Freunde verstehen den Wink) wird geboren. Die Welt ist hell, grell und voller neuer Eindrücke. Was gut ist und was schlecht ist, erfährt der kleine Heinz direkt unmittelbar von der Mutter. Hat er schon einige Jahre seines jungen Lebens hinter sich, bekommt er etwas auf die Finger, wenn er an der Keksdose naschen war oder eben jenen Keks, wenn er tapfer drei Stunden Tantenbesuch ausgehalten hat. Das ist die erste Stufe. Heinz orientiert sich hier also an Autoritäten (seiner Mutter) und versucht Tadel zu vermeiden und Lob einzuheimsen.


    Die zweite Stufe, die den schönen Beinamen »instrumentell-relativistisch« trägt, zeichnet sich dadurch aus, das Heinz (inzwischen älter) es geschafft hat, einen 10-€-Schein zu bekommen, indem er für seine Mutter den Rasen mäht. Instrumentell sind beide befriedigt worden. Die Mutter hat einen schönen Rasen, Heinz mehr Geld. Der Sinn von Gerechtigkeit ist tief mit dieser Stufe verwoben. Das Prinzip von »Eine Hand wäscht die andere« besitzt hier die Oberhand, kann aber schnell zu einem »Wie du mir, so ich dir« wechseln.


    In der dritten Stufe (und hier sind wir auch schon in der konventionellen Ebene angelangt), ist Heinz darauf erpicht, Karla, seiner Klassenkameradin, zu gefallen. Es geht ihm gar nicht so sehr darum, dass sie mit ihm ausgeht, obwohl das natürlich toll wäre. Deswegen schenkt er ihr Blumen, versucht nett zu sein, und freut sich, wenn Karla sich freut. Er geht in eine stereotypische Rolle und findet in ihr Zustimmung.


    Die vierte Stufe ist die, auf der Heinz, welcher jetzt schon mit Karla verheiratet ist (Junge, sind die heute schnell), nur wenig Geld verdient und nur mehr oder weniger über die Runden kommt. Jetzt passiert etwas ganz blödes. Karla erkrankt an einer schweren Blutkrankheit, die zwar geheilt werden kann, deren Behandlung aber dennoch verdammt teuer ist. Sie kostet soviel, dass Heinz es nicht bezahlen kann. Heinz geht zum Apotheker und fragt nach. Dieser sagt, er habe das Medikament vorätig, zeigt ihm die Flasche und wird - wegen eines Telefonats - nach hinten gerufen. Heinz sieht das Medikament, das für ihn unbezahlbar ist. Selbst wenn er alle seine Sachen verkaufen würde hätte er nicht annähernd genug Kohle, um seine Frau zu retten. Also, denkt sich Heinz betroffen, dass er nach Hause gehen und Karla erklären kann, dass es für sie keine Rettung mehr gibt. Hier orientiert sich Heinz an Gesetz und Ordnung, also dem, was der Gesetzgeber vorschreibt und hebt sich nicht über diese Ordnung. Er tritt also für diese Ordnung ein.


    So, wir nähern uns der postkonventionellen Ebene. Natürlich wäre Heinz schon ziemlich blöd, wenn er sich das Medikament nicht unter den Nagel reißen würde - wann würde sich je wieder solch eine Situation bieten?


    Leben für den Moment - au ja!


    Heinz wird kritisch, stellt infrage, dass Medikamente nur privilegierten Menschen mit hohem Lebenseinkommen zugute kommen soll und entscheidet, dass es einen höheren Nutzen hat, wenn er es stiehlt - Gesetz hin Gesetz her. In der Philosophie spricht man hier vom Utilitarismus, der den Nutzen einer Handlung über den Schaden stellt, sollte dieser geringer sein als der Nutzen. Heinz wägt also kurzerhand ab und stiehlt das Medikament. Er agumentiert mit der Unantastbarkeit des menschlichen Lebens und rechtfertigt sein Handeln mit gesellschaftlich anerkannten Standards.


    Nun könnte man meinen, dass Heinz genau so richtig gehandelt hat. Dass er durch Abwägen und Bewerten gerade mit seiner Tat etwas Gutes bewirkt hat. Ich will hier nicht widersprechen, dass das Retten eines Menschenlebens um seiner selbst Willen etwas Positives ist, dennoch gehen wir hier noch einmal ein wenig zurück.


    Heinz stiehlt das Medikament und die Wirkung ist zu schwach, Karla muss, obwohl sie das Medikament bekommen hat, sterben. Der Apotheker, der für das Medikament bezahlt und einen Kredit aufgenommen hat, kann diesen nicht zurückzahlen. Ein Kunde, der ebenfalls an der Blutkrankheit leidet, kann dieses nun nicht bekommen und muss auch sterben. Die Spuren führen die Polizei zu Heinz. Dieser wird für den Raub bestraft und in ein Gefängnis gesperrt.


    Auch wenn ich das Zukunftsszenario in recht düsteren Farben male, so soll doch ersichtlich sein, dass es mir darum geht, dass man nie wissen kann, wie der Nutzen oder Schaden sein wird. Man könnte nun vorhalten, dass Heinz aus nobler Absicht gehandelt hat, doch war seine Absicht doch ebenso bedingt durch seine eigene Wertvorstellung wie durch seine persönliche Beziehung zu Karla.


    Und genau hier bin ich wieder an dem Punkt, an dem ich es nicht zulassen möchte, dass ich in ein großes nihilistisches Loch falle, in dem alles Falsch oder Richtig sein kann.


    Und da gibt es eine große Hilfe. Neben der Moral, die normative Sätze an uns Menschen zu geben versucht, haben wir noch die Ethik, die sich insofern von der Moral unterscheidet, als dass sie kritisch mit dem umgeht, was die Moral sagt. Ich vergleiche das gerne mit einem Schmied. Der Schmied ist die Ethik und der Hammer die Moral. Die Moral ist also ein Werkzeug, doch allein der Schmied weiß, wie man mit diesem Werkzeug umzugehen hat, da man sowohl schönste Kunstwerke als auch tödliche Waffen schmieden kann, goro.


    Wer ein moralisches System missbraucht oder schändlich benutzt, um damit Ziele zu erreichen, die möglicherweise nützlich oder hilfreich für eine Interessengruppe sind *hust Kirche hust*, verhält sich meiner Meinung nach nicht viel besser als jemand, der sich gegen solche Moralsysteme stellt, um egoistische Zwecke zu verfolgen. Wenn der Zweck die Mittel heiligen soll, dann ist bei einem noblem Ziel also wieder alles erlaubt?


    Nein, denn genau da setzt die Ethik an. Sie verlangt Gutes um des Guten willen. Häufig wird - und damit kommen wir auf die sechste Stufe des Kohlberg-Modells - von sogenannten universalen ethischen Prinzipien gesprochen. Und hier meine ich keine Regeln, wie die zehn Gebote oder die acht »Mir wär’s wirklich lieber Du würdest ... « des fliegenden Spaghettimonsters.


    Jetzt ist natürlich die Frage, wie soll man an solche universalen Gesetze herankommen, wenn doch sowieso alles keinen Sinn hat? Kohlberg beruft sich hier auf logische Extension, Universalität und Konsistenz. Und hier schneidet sich dieses Modell mit dem weitaus umfassendereren Systems von Immanuel Kant, dessen Darlegung wohl diesen Post sprengen würde.


    Im Kern der Aussage beschreibt Kant in seiner »Grundlegung der Metaphysik der Sitten« die Herleitung des kategorischen Imperatives. Keine leichte Lektüre, aber lohnenswert. Dieser kategorische (also auf jede Situation zutreffende) Imperativ (Satz in Befehlsform) lautet: »Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.«


    Maximen sind selbstgesetzte Handlungsregeln, die ein Wollen ausdrücken. Eine Maxime wäre zum Beispiel: Ich kann nicht wollen, dass jemand jemand anderen bestiehlt (um beim Heinz-Dilemma zu bleiben).


    Dieses prinzipielle, unmittelbare Wollen ist etwas anderes, als der mittelbare Wille. Heinz will das Medikament stehlen, kann aber nicht wollen, dass es ein allgemeines Gesetz gibt, dass Diebstahl legalisiert, da sonst die Hölle los wäre. Jeder könnte jedem etwas stehlen und es gäbe kein Recht auf Eigentum mehr. Es würde eine, nicht mehr durch Gerechtigkeit, sondern durch das Gesetz des Stärkeren bestimmte Welt entstehen, die zwar schön natürlich aber gegen die reine Vernunft des Menschen arbeitet. Wobei ich mich gerade frage, ob wir gar nicht mal so weit davon entfernt sind ...


    Soviel von Kohlberg. Habermas hat das ganze Modell noch einmal erweitert und eine siebte Stufe hinzugefügt, nach der durch praktische Diskurse universale Prinzipien gefunden werden sollen (Menschenrechte spielen in dieser Liga).


    Um auf die anderen Fragen zurückzukommen. Ich glaube, dass den Moment zu leben auch immer etwas mit der eigenen Wertvorstellung zu tun hat. Wer täglich sein Leben aufschiebt und alles für später plant, der vergisst, dass das hier und jetzt Wunder bereithält. Und ich meine hier keine Wunder, bei denen ein Typ mit Sandalen an Füßen übers Wasser läuft. Ich dachte dabei eher an die Schönheit der Natur, die Intensität der Gefühle und die Freude, die ein Sonnenstrahl nach einem langen Regen auslösen kann. Das hat viel mit Genügsamkeit zu tun. Wer in den kleinen Dingen dieser Welt das Positive sieht und nicht so sehr das Streben wonach auch immer, welches ohne Zweifel auch wichtig ist, in den Vordergrund stellt, hat meiner Meinung nach schon viel mehr Sinn und Sinnhaftigkeit gewonnen, als jemand, der den größten Teil seines Lebens nur als Mittel zum Zweck sieht.


    Wie ich schon im »Leben nach dem Tod«-Thread anmerkte, bin ich der Auffassung, dass Bewusstsein etwas ist, dass sich ganz von selbst bei einer gewissen Komplexität bildet. Das wir mit diesem Bewusstsein auch über einen Verstand verfügen, der uns die Vernunft zeigen kann, halte ich für eine überaus gerissene Laune der Natur. Ob wir uns da vom Tier unterscheiden, weiß ich nicht. Möglich, dass wir zu viel darüber nachdenken, was ist, war und wird. Aber dennoch wäre mein Leben um einiges ärmer, könnte ich nicht diese Möglichkeiten und Alternativen in meinem Geist durchspielen. Spielen an sich ist hier dann auch wieder ein Schlagwort. Ich glaube, wenn wir spielen, leben wir den Moment. Wenn wir uns nicht der Konsequenzen bewusst sein müssen, sondern bloß das Spiel spielen.


    Und ich glaube jeder Zelda-Spieler weiß was ich meine. Es kommt nicht darauf an, dass ich Ganni möglichst schnell in die Ecke trete, sondern es ist das Erleben der Story, das wiederholte Scheitern am Endgegner oder die Freude, wenn man etwas Neues entdeckt hat, die die Spiele so spielenswert machen. Klar hat man auch hier Regeln, ebenso wie in Spielen, deren Regeln man selbst bestimmen kann, wie hier im RPG, wo die Freiheit, dass zu tun, was man will, noch weniger eingeschränkt ist. Also lebe ich in jedem Moment, den ich aus dem Leben meines steinhäutigen Alter Egos beschreibe, genau diesen Moment still für mich selbst.


    Tut mir Leid Leute, aber irgendwie überkommt mich bei so etwas immer der Schreibwahn. Wer bis hierher durchgehalten hat, bekommt von mir ein gratis Schwert^^


    Soviel von mir, goro.

  • Zitat

    Original von Midna
    Um mal dein Beispiel aufzugreifen... warum sollte ich jemanden töten wollen? Also wirklich mit eigenen Händen umbringen wollen? Warum sollte ich jemanden belügen wollen?
    Ich zumindest kann wunderbar für den Moment leben, trotz Gesetzen, trotz moralischen Geboten. Ganz einfach daher, weil ich jene Regeln meist voll und ganz verstehe und gutheiße.


    Hier hast du mich anscheinend falsch verstanden.
    Ich meinte, dass unsere heutigen Gesetze "weit über diese elementaren Grundregeln hinausgehen"...und mein Geld-Beispiel trifft es da denk ich mal sehr schön. Wie ich schon sagte, ein haufen Leute auf der Welt können von ihrem Gehalt (Geld) gerademal so überleben (ihre elementaren Bedürftnisse erfüllen), bei anderen Menschen reichts´ nichtmal dafür.
    Das ist einfach so, solche Menschen können diesem Kreislauf auch nicht entkommen.


    Und auf gar keinen Fall sehe ich mich durch Grundregeln wie denen, dass man nicht töten oder lügen darf, eingeschränkt oder behindert. (jeder der das tut, hat sie nichtmehr alle)
    Aber jeder wird zugeben müssen, dass unsere gesellschaftlichen und systemischen Gesetze schon lange über das hinausgehen.


    Z.B das Recht auf Eigentum ist ja schön und gut, aber wenn jemand meint er müsse soviel besitzen (weil er es sich ja "erarbeitet" hat) dass er es jemand anderem wieder wegnimmt (wenn auch nur indirekt) dann ist das schonwieder nicht in Ordnung.


    Durch Übervölkerung, Zerstörung der Natur, Großgrundbesitz und der Verwendung von riesigen Ackerflächen von
    Privatpersonen werden große Teile der Menschheit gezwungen sich in dieses "System" einzugliedern.


    P.S:
    Erolatilon hats auch hier mal wieder super (wenngleich lang und kompliziert) erklärt. :D

  • Ich machs kurz da ich eh nicht ganz in der Verfassung bin lamnge zu schreiben.



    Leben ist ein Geschenk, und wir dürfen uns durch Wirtschaft, Politik und MAchtspiele einschränken lassen.


    Es gibt Momente in denen ich aber für den Moment Leben kann weil alles andere unwichtig ist. Das zählt... Wenn im Winter die Schneflocken an den Straßenlaternen vorbeiziehn, wenn man mit seinem Hund auf den Wiesen herumtollt oder mit Freunden am See badet... Wenn man fris ch verliebt ist...


    Fakt: Es gibt so viele Dinge für sie es sich lohnt zu Leben... auch wenn sie kurz sind.


    Ich bin Zeitgeist verfolger und befürworter...ich werde nichts verlinken aber wer sich dafür interessiert sollte mal auf Youtube nach dem Zeitgeist sehen...eine Ansamlung von Tehorien warum wir einfachn Menschen von Politik und Wirtschaft veralbert werrden... ist nicht jedermanns sache aber niemand muss auch meine auffassungen teilen

  • Ich nehme einfach mal mir selber als Beispiel: Ich selbst versuche nach dem Grundsatz "Bereue nichts" zu leben. Auf diese Weise lebe ich auf meine Art für den Moment. Sachen die das verhindern, wie Arbeiten, Uni und solche Sachen, versuche ich trotzdem so zu gestalten, dass es mir Spaß macht.


    Seien wir ehrlich, was macht mehr spaß als Chemikalien semiprofessionel zusammenzukippen und trotzdem ein hervoragendes Ergebnis zu bekommen^^?


    Mit "Bereue nichts" meine ich, dass ich, wenn ich vor wichtigen entscheidungen stehe, versuche mich stehts so zu entscheiden, dass ich meine entscheidung im nachhinein nicht bereue. Soll ich es tun oder nicht? Tue ich es und erreiche mein Ziel nicht, bereue ich wenigstens nicht, es nciht versucht zu haben. Ich habe einige Leute um mich, die es genau anders machen und ich finde es schade, wenn man lieber etwas unversucht lässt, als mit der gefahr der enttäuschung vll doch erfolg zu haben.
    "Jeder ist seines Glückes Schmied" und der Satz enthält so viel Wahrheit!


    Ich denke nicht, dass man durch Gesetze und regeln eingeschränkt wird, denn diese Gesetze und Regeln zu überschreiten, zb durch Drogenkonsum um den Moment intensiver zu erleben, endet meist in einem selbstzerstörerischen Verhalten, was meine meinung nach, den rahmen von "leben für den moment" sprengt.

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