[+R] No More Heroes 1 & 2 - Doppelreview

  • Vorab sei angemerkt: Dieses Doppel-Review bezieht sich auf “No More Heroes: Heroes’ Paradise”, das 2011-PS3/Xbox360-Remake des ersten Teils (back in 2008 auf der Wii erschienen, wobei ich natürlich auf Versionsunterschiede eingehe) sowie „No More Heroes 2: Desperate Struggle“ (anno 2010, Wii only). Dies liegt größtenteils daran, dass die Spiele einerseits viele Ähnlichkeiten, andererseits aber auch sehr viele Unterschiede aufweisen, weswegen es sich lohnt, sie als mehr oder minder fortlaufenden Text näher zu beleuchten und zu kontrastieren. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.




    Teil 1: You don't want this to become NO MORE HEROES FOREVER, do you?


    Über No More Heroes wird in Rezensionen ja viel erzählt. Manch einer vergleicht es mit Tarantino-Filmen, andere betonen die angebliche Japanlastigkeit und wieder andere haben noch weitere aberwitzige Thesen am Start. Fakt ist jedenfalls: Der erste Teil der Reihe ist eine beißende Satire auf (nicht ausschließlich, aber vornehmlich) westliche Pop- und Gamingkultur. Nicht mehr und nicht weniger. Der Hauptcharakter Travis Touchdown, der in seiner Zwei-Zimmer-Wohnung seiner Leidenschaft für Anime, Videospiele und Anverwandtes frönt, bekommt während eines alkohollastigen Abends in der Death Match Bar von der charmanten Sylvia Christel, einer Agentin der United Assassins Association (kurz UAA), das reizvolle Angebot, sich in der Liga der Auftragskiller ganz nach oben zu arbeiten. Da trifft es sich natürlich prima, dass er kürzlich eh gerade ein Lichtschwert bei einer Online-Auktion ersteigert hat und ansonsten mit seinem langweiligen Leben nicht viel anzufangen weiß. Soweit klar? Okay.


    Der Ablauf des Spiels ist dabei relativ linear vorgegeben: Ihr verdient euch in Nebenaufgaben genügend Geld, um das nächste Ranking Match bezahlen zu können, kämpft euch dann durch einen Haufen namenloser 08/15-Gegner und steht am Ende dem Levelboss gegenüber, der euch vom nächsthöheren UAA-Rang trennt. Diese Bosse sind ohne Zweifel das Sahnehäubchen des Spiels, da sie sehr detailliert in langen Cutscenes präsentiert werden und fast alle auf ihre Art und Weise einen aus Film und Fernsehen bekannten Stereotyp parodieren. So bekämpft man u.a. einen schizophrenen Superman-Verschnitt, einen Bühnenmagier mit Hang zu tödlichen Zaubertricks sowie einen abgehalfterten korrupten Cop mit begnadeter Gesangsstimme, der Charles Bronson auffällig ähnlich sieht. Und das sind noch die weniger abgefahrenen. Es ist sicherlich für jeden was dabei, lockere Sprüche und witzige, selbstreferentielle Dialoge inklusive. Und natürlich treibt einen die Frage: Wer wartet an der Spitze der Rankings? Was für dubiose Storywendungen hält das Spiel bereit? Und wer ist dieser Typ, der mir meinen Kill gestohlen hat? Auf all dies und mehr erhält der Spieler natürlich Antworten, die in sich wiederum Klischees auf die Schippe nehmen. Insbesondere in der zweiten Spielhälfte geht es zunehmend seltsamer zur Sache und man muss mit allem rechnen.


    Die offen befahr- und erkundbare Stadt Santa Destroy, in der Travis unterwegs ist, erweist sich dabei mit ihrer forcierten Leb- und Lieblosigkeit als Seitenhieb auf Sandbox-Titel allgemein und die GTA-Reihe im Speziellen (was dieses Gameplay-Element leider nicht zu entschuldigen vermag). Ähnliches gilt für die Minijobs, denn bevor es ans lustige Morden geht, gibt es extrem alltägliche Aufgaben wie Rasenmähen, Volltanken und Müllsammeln zu erledigen. Der hinterlistige Humor von Goichi Suda, welcher mit seinem Studio Grasshopper Manufactures für den Spielinhalt verantwortlich zeichnet, schlägt sich damit nicht nur in den unterhaltsamen Zwischensequenzen, sondern auch massiv im Gameplay selbst nieder. Auf manchen mag es entnervend wirken, zunächst eine Reihe von Deppenjobs ausüben zu müssen, bevor die Teilnahmegebühr fürs nächste Blutbad zusammengerafft ist, aber mir persönlich haben die meisten davon zumindest beim ersten Spielen viel Spaß bereitet, da sie auch nicht sonderlich schwer sind. Anders sieht es da schon mit den Assassination Gigs aus, die zwar meist deutlich mehr Geld einbringen, euch aber häufig nur unter ganz bestimmten Bedingungen auf die Gegner loslassen, was sich stellenweise als durchaus knifflig erweist (es ist jedenfalls sehr nervenschonend, Upgrades so früh wie möglich im Spielverlauf zu erwerben). Wer damit noch nicht ausreichend bedient ist, kann sich Klamotten kaufen, Videos ausleihen (um neue Wrestling-Moves zu erlernen), im Thunder Ryu Buildung unter dem strengen Blick von Travis’ Mentor trainieren, von der verführerischen Doctor Naomi zusätzliche Lichtschwerter (mit nützlichen Erweiterungen) erwerben oder sich im Austausch gegen in der Stadt herumliegende Bälle von einem betrunkenen Russen verprügeln lassen, um neue Techniken und Gimmicks freizuschalten. So läuft das hier eben. Und wem das IMMER noch nicht reicht, der darf in den Müllcontainern von Santa Destroy nach Geld und T-Shirts suchen sowie allerorten nach Sammelkarten Ausschau halten, auf denen die Lieblingswrestler des Protagonisten bzw. (im zweiten Spieldurchgang) Concept Arts sämtlicher Haupt- und Nebencharaktere abgebildet sind.


    Ich, der ich damals die Original-Version auf der Wii spielte, bin über dieses Remake in vielerlei Hinsicht sehr froh.
    Punkt Eins: Es ist ungeschnitten. Ich bin zwar niemand, der in Spielen unbedingt saftige Blutfontänen braucht, doch in der zensierten Version wirkten einige Todesszenen leider unfreiwillig komisch und im Hinblick auf Teil 2 auch völlig unlogisch (Rank 7! Rank 7!).
    Punkt Zwei: Es wurden einige Elemente in den Nebenaufgaben deutlich verbessert. So kann man, wenn man einen Assassination Gig oder einen Job wiederholen möchte (Stichwort Goldmedaille), den Fahrtweg dorthin zeitsparend überspringen und die Free Fight Missions (die man komplett ohne Gegentreffer schaffen muss— ist zum Glück machbarer, als es sich anhört) darf man, wenn man gescheitert ist, nun sofort und unbegrenzt nochmals versuchen und muss nicht erst 15 Minuten lang warten, bis das Missionssymbol zum nächsten Versuch wieder auf der Karte erscheint (die mit Abstand beste Änderung, wirklich).
    Punkt Drei: Santa Destroy wurde verkleinert. Der komplette Norden der Stadt ist aus dem Spiel herauseditiert worden, die wenigen Collectibles und Missionen, die dort zu Wii-Zeiten noch platziert waren, wurden an anderen Punkten untergebracht. Da mag man sich, wenn man das Spiel nicht kennt, zwar zunächst aufregen wollen, dass hier Content gestrichen wurde, doch da besagter Stadtabschnitt eher wirkte, als wolle man Platz auf der Map auffüllen (nein, wirklich, da gab’s drei Nebenmissionen und fünf T-Shirts…? NIX!), ist dies sogar als Verbesserung zu werten. Weniger sinnloses Herumfahren ist immer gut.
    Punkt Vier: Die Grafik wurde HD-mäßig überarbeitet und wirkt im Vergleich nun deutlich hübscher. Reißt zwar immer noch keine Bäume aus, aber das will das Spiel ja auch gar nicht. Zumindest wirken die Charaktere nun deutlich weniger klobig und übermäßig schattiert.
    Allein schon aus diesen Gründen würde ich jedem, der No More Heroes spielen möchte, „Heroes’ Paradise“ wärmstens ans Herz legen, denn es ist dem Wii-Original in wirklich allen Belangen überlegen. Lediglich die Kollisionsabfrage des Schpeltiger kommt mir NOCH schlechter vor. Außerdem wurde ‚Heavenly Star’ komplett gestrichen. Aber angesichts der vielen Verbesserungen sind solche Kleinigkeiten zum Glück kaum von Belang.


    Weiterhin gibt es einige Bonusinhalte wie die Möglichkeit, Zwischensequenzen noch einmal zu erleben sowie den Score Attack Mode, in dem man versuchen kann, die Bosskämpfe mit einer möglichst hohen Punktzahl abzuschließen. Oh, und wo wir gerade bei Bossen sind: Einige Charaktere aus No More Heroes 2: Desperate Struggle wurden in Form von Albträumen als zusätzliche Gegner ins Spiel integriert, jedoch geschah dies etwas lieblos, da man sie in einer standardisierten Arena und außerhalb jedes Storykontextes bekämpft, wodurch sie wirklich sehr viel von ihrem ursprünglichen Charme verlieren (insbesondere Kimmy Howell und Alice Twilight). Das im Vergleich zum Nachfolger bisweilen etwas ungelenke, aber dennoch einsteigerfreundliche Kampfsystem wurde unverändert beibehalten und geht auch ohne Move-Bewegungssteuerung (d.h. mit einem normalen Controller) leicht von der Hand. Der letzte Zusatz ist der Very Sweet Mode, ein lächerlich niedriger Schwierigkeitsgrad, dessen besonderer Reiz darin besteht, dass alle weiblichen Charaktere (…alle außer Speed Buster) in deutlich knapperen Klamotten daherkommen. Sicherlich ein netter Gag, aber nichts Atemberaubendes. (Für die 100%-Jäger unter uns bekam der Titel zudem eine anständige und recht problemlos komplettierbare Trophy List spendiert.)


    Am Ende bleibt also ein satirisches Slasher-Abenteuer mit einem teilweise etwas gewöhnungsbedürftigen Gameplay und vielen bemerkenswerten Charakteren, mit dem man auf jeden Fall eine ganze Menge Spaß haben kann, sofern man den nötigen Humor (und genügend popkulturelles Vorwissen) mitbringt. Zur absoluten Großartigkeit fehlt dem Spiel, mehr Streamlining hin oder her, leider auch in dieser aufgepeppten Version noch immer das gewisse Etwas: Zu öde ist die Stadt, zu monoton das Money Grinding vor allem gegen Spielende, zu sehr verlässt sich das Spiel darauf, den Spieler ständig mit neuen verrückten Features und Charakteren überraschen zu wollen, scheinbar grundlos und just for the heck of it. Es hat seine Momente, in denen man wirklich begeistert ist, aber es hat auch zweifelsohne seine Längen.


    7 von 10





    Teil 2: This isn’t a battle anymore, it’s a motherfucking war!


    Im Normalfall freut man sich ja, wenn ein zweiter Teil dort anknüpft, wo der erste aufhörte. Wenn man diesbezüglich von No More Heroes spricht, ist dies allerdings schwierig, da das Finale des ersten Teils ein wildes Durcheinander von Klischee-Storywendungen (bekannt aus Film und Fernsehen!) war, von denen wohl kein Spieler so genau wusste, was davon jetzt canon ist und was nur zur vollkommenen Verwirrung gedacht war. So beginnt die Fortsetzung des Überraschungshits nach einem Tutorial-Bosskampf auch gleich mit dem Hinweis seitens Sylvia, dass es Spieler gibt, die mit diesem Sequel starten und sich einen Dreck um Kontinuität scheren, außerdem dauere es viel zu lange, allen zu erklären, was bisher passiert ist. Diese Sequenz schürt zunächst gewisse Ängste: Geht es Suda51 wiederum schwerpunktmäßig um den pure popcultural crack ohne weiteren Sinnzusammenhang, wie es im ersten No More Heroes der Fall war?


    Nein.


    Denn interessanterweise sorgt sich Desperate Struggle im weiteren Verlauf sehr wohl darum, eine fortlaufende Geschichte zu kreieren. Henry Cooldown (Fans auch bekannt als „Mister Sir Henry Motherfucker“), mittlerweile Sylvias Ex-Mann, bekommt ebenso seine Screentime spendiert wie Scarlet Jacobs AKA Shinbou, die Travis im ersten Teil verschonte. Sogar Dr. Shake und John Harnet AKA Destroyman sind wieder mit von der Partie. Und verdammt noch eins, die gesamte (!) Story lebt von drei belanglosen Nebenmissionen aus Teil 1. Wo jener allerdings kaum Wert auf Zusammenhänge legte, atmet dieses Spiel geradezu Kontinuität. Man beginnt nach und nach, mehr für die Figuren zu empfinden, auch für die Assassinen, da sie mit fortlaufender Handlung zunehmend tragischer und ernster werden… nun, zumindest bis zum großen Finale. Doch dahingehend möchte ich nicht zu viel verraten, denn diesen Wahnsinn muss man selbst erlebt haben. Oder wie Henry es so schön ausdrückte: „I can’t be associated with that travesty. I’ve got standards, for fuck’s sake!”
    Der Titel macht hierbei einiges anders als sein Vorgänger. Zunächst einmal bemüht es sich überhaupt darum, ein sich in geschlossenes Spiel zu sein. Im Vergleich dazu wirkt das originale ‚No More Heroes’ wie durch überbordenden Style zusammengehaltenes Patchwork. Desperate Struggle möchte nicht durch schräge Effekthascherei glänzen, sondern möchte uns eine Geschichte erzählen. Eine Parabel auf das Thema Rache. Dass der Mord an Bishop Shidux, Travis’ bestem und (neben seiner Katze Jeane) einzigen Freund, dessen blutige Rachegelüste auf Hochtouren bringt, dürfte niemanden überraschen. Doch darauf liegt nicht der Fokus der Geschichte, es geht dabei vielmehr um Mr. Touchdowns charakterliche Entwicklung. Der ewige Loser wird erwachsen, er lernt Verantwortung kennen und wird mit der wahren Bedeutung des Kampfes, den er führt, konfrontiert. Dementsprechend ist auch die brachiale Komik, die den Erstling auszeichnete, hier über weite Strecken subtiler geworden. Die Handlung lässt Deutungsspielraum, ist aber in sich geschlossen.


    Aber versteht mich nicht falsch: Es geht noch immer sehr skurril zu. Im NMH-Universum sind drei Jahre vergangen und es hat sich viel geändert. Das Stadtbild des vormals etwas verschlafenen Santa Destroy wird mittlerweile von milliardenschweren Großkonzernen beherrscht, die nicht aufzuhaltende Kommerzialisierung schreitet weiter voran. Ranglistenkämpfe der UAA sind zum Entertainment für die Massen geworden. Wirtschaftliche Effizienz ist das A und O. Dementsprechend wurde auch das Gameplay angepasst: Die vormals offene Stadt ist zu einer Art World Map geworden, auf der man neben seinem aktuellen Missionsziel auch Travis’ Zimmer, den T-Shirt-Shop von Mask D’Uh, Naomis Waffenlabor, das (neu hinzugekomene) Workout Gym des fragwürdigen Ryan Yamazaki (can you say ‚Tingle meets Freddie Mercury’?), verschiedene Nebenjobs („It’s whore time!“) sowie die Revenge Missions ansteuern kann. Weiterhin gibt es für Ranglistenkämpfe nun kein Eintrittsgeld mehr. Ja, richtig gehört. Dieser Umstand lässt die Nebenjobs komplett optional werden, der Spieler kann theoretisch jederzeit in der Story voranschreiten, ohne dass ihm das Erlangen irgendwelcher Plot Coupons im Wege steht. Zusammen mit der menüartig aufgebauten Stadtkarte sorgt dies für einen extrem flüssigen und lückenlosen Spielablauf. Theoretisch kann man bis zum Abspann spielen, ohne jemals etwas anderes als ‚Next Ranking Battle’ angewählt zu haben. Theoretisch. Doch damit der Spieler auch nebenbei Kurioses zu tun hat, sind alle Nebenmissionen im originalgetreuen 8-Bit-Retrostil gehalten und bieten die Möglichkeit, sich in allgemein hoch angesehenen Handwerksberufen wie Pizzalieferant, Kammerjäger oder müllsammelnder Astronaut (ja, genau) zu beweisen. Gleiches gilt für die nicht ganz einfachen (und stets teurer werdenden) Trainingseinheiten, mit denen man seine Schlagkraft und Vitalität verbessern kann. Wer glaubt, schon stark genug zu sein, kann sich vom erarbeiteten Geld stattdessen auch T-Shirts oder neue Waffen kaufen. Im Motel selbst gibt es zudem die Möglichkeit, sich an dem Bullet Hell-Videospiel „Pure White Lover Bizarre Jelly 5“ zu probieren und Travis’ Hauskatze Jeane, die mit der Zeit ein paar Pfunde zugelegt hat, in niedlichen kleinen Minispielen beim Abnehmen zu helfen (was nicht unbelohnt bleibt). Weiterhin gibt es hin und wieder die Möglichkeit, sogenannte ‚Revenge Missions’ zu spielen, in denen man nach und nach die Mitglieder des Assassanation Squads umlegt, die Bishop das Hirn weggeblasen haben. Dort und in den Hauptmissionen gibt es übrigens neben Geld auch immer wieder kleine Geschenke zu sammeln, die dann als Deko bzw. Merchandising im Motelzimmer auftauchen, das sich so mit der Zeit immer mehr füllt. Kein killer feature (…haha), aber allemal ein netter Zusatz.


    Dennoch: Wie im Vorgänger liegt das Hauptaugenmerk erneut auf den höchst seltsamen Auftragskillern, denen der Hauptcharakter sich entgegenstellen muss. Wie gewohnt durchläuft man zunächst eine lineare einleitende Stage (mit einigen Ausnahmen bzw. Änderungen), in denen aufdringliche Handlanger umgenietet werden, bis man sich zum Versteck des Bosses vorgekämpft hat, der dann mal mit mehr, mal mit weniger Tamtam vorgestellt wird, bevor es losgeht. Wie üblich verfügt jeder von ihnen über einen ganz eigenen Kampfstil, was es notwendig macht, zunächst ganz klassisch die Bewegungen und Angriffe zu beobachten, ihnen ausweichen und die Momente zu finden, in der Feind ohne Deckung und somit offen für Angriffe ist. Mit blindem Draufschlagen wird man selbst auf ‚Sweet’ (dem leichtesten Schwierigkeitsgrad, darüber gibt es wie gehabt ‚Mild’ und ‚Bitter’) nicht so besonders weit kommen. Zwar sind die Gegner nicht mehr besonders schwer, wenn man die richtige Strategie einmal herausgefunden hat und mit dem Kampfsystem vertraut geworden ist, aber das war auch im Vorgänger schon der Fall. Es sei dahingehend noch lobend erwähnt, dass Kämpfe nun deutlich flüssiger ablaufen, da Travis nicht mehr so abgehackt agiert. Und allein der Umstand, dass er endlich eine Rolle auf einen anvisierten Gegner zu ausführen kann, ist ein großer Segen. Diese erhöhte Präzision kommt vor allem auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad ‚Bitter’ zur Geltung, welchen man wie gehabt voll ausgerüstet als New Game+ starten kann und der einige Bosskämpfe zu wirklich haarsträubenden Angelegenheiten werden lässt Wo das Spiel auf ‚Sweet’ und ‚Mild’ einen Hauch zahmer ist als sein Vorgänger, wird man auf ‚Bitter’ schon vom allerersten Boss mit dem zynischen Kommentar „Maybe you should go back to the tutorial!“ über den Haufen geschossen. Für Gamer, die Herausforderungen suchen, also in jedem Fall auch einen Blick wert. Dezente (manchmal auch… nicht ganz so dezente) Anspielungen auf Anime, Videospiele und Filme gibt es, selbstverständlich, gratis dazu, ebenso wie unerwartete Wendungen innerhalb der Kämpfe sowie die Möglichkeit, im Laufe der Geschichte auch als Shinobu und Henry zu spielen.


    Abgesehen von zwei etwas hektisch ins Spiel integriert wirkenden ‚hi/bye’-Assassinen, zu denen man aufgrund der argen Kürze ihres Auftritts kein klares Verhältnis aufbauen kann (namentlich Cloe Walsh und, allen voran, Million Gunman) beinhaltet Desperate Struggle eine große Anzahl an denkwürdigen Charakteren, die man zwangsläufig im Gedächtnis behält. Einerseits, weil sie Travis’ Einstellung zu Themen wie Töten und Rache prägen, andererseits aufgrund der Art und Weise, wie sie nicht mehr wie in Teil 1 überwiegend durch ausladende, dialoglastige Zwischensequenzen, sondern vielmehr durch Kontext und Atmosphäre einen ganz eigenen Charakter bekommen. Der Vorwurf der ‚charakterlosen’ Bossgegner, den sich das Spiel in vielen Kritiken gefallen lassen musste, ist bei näherer Betrachtung überhaupt nicht haltbar. Insbesondere die zweite Spielhälfte weiß hierbei zu glänzen.


    Was bleibt also schlussendlich noch zu sagen? Nichts. No More Heroes 2: Desperate Struggle nimmt sich alle Qualitäten seines Vorgängers, streicht überflüssige Elemente (allen voran das frei befahrbare Santa Destroy), verfeinert das Kampfsystem, bringt mehr ‚flow’ in den Spielablauf und legt eine (an Suda51-Standards gemessen) deutlich ernstere und moralischere Geschichte vor. Oh, und die beste Waffe im Spiel bekommt man von Takashi Miike (u.a. verantwortlich für Ichi the Killer und Audition) geschenkt. Wenn das mal nicht fantastisch ist, dann weiß ich auch nicht.


    9 von 10



    …und damit bin ich nun am Ende. Buchstäblich. Abschließend möchte ich nur noch sagen, dass es sich bei NMH 1 & 2 um sehr einzigartige und ziemlich abgedrehte Titel handelt, die für jeden, der Videospiele zu seinen Hobbies zählt, von Relevanz sind. Selbstverständlich spiegeln diese Zeilen nur meine ganz persönliche Meinung wider, andere mögen das alles ganz anders empfinden. Ich hoffe, ich konnte einen halbwegs interessanten Eindruck vermitteln und das allgemeine Interesse wecken an diesem Franchise, das wie kaum ein anderes die Gratwanderung zwischen Indie-Blockbuster und Geheimtipp vollzieht.
    Schließen möchte ich diesen Text mit einer kleinen Linkliste, über die man sich näher mit den Charakteren, der Geschichte, den möglichen Absichten des Spiels und allem weiteren beschäftigen kann. Danke an alle, die das hier komplett und aufmerksam gelesen haben. Ihr habt 'n special place in meinem Herzen.



    Fakten Fakten Fakten:


    Interessante Interpretationen:


    (…und ganz zum Schluss noch ein paar „Anspieltipps“, AKA eine kleine Liste der Gegner aus beiden Teilen, die mir aus verschiedenen Gründen am besten gefallen haben. Jeweils fünf. Warum? Weil mir danach ist.)


    [spoiler=The wall is high, higher than you will ever know.]
    Death Metal
    Doctor Peace
    Holly Summers
    Bad Girl
    Henry Cooldown


    +++


    Kimmy Howell
    Ryuji
    Margaret Moonlight
    Alice Twilight
    Jasper Batt Jr.[/spoiler]

    I've seen a lot in my journey up the ranks. An endless cycle of violence, now broadcast as a spectator sport. Why do so many assassins join if we're all going to end up killing each other in the end? We've all become trapped, don't you see? Addicted to the violence, to a life in the shadows.
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  • Sirius, ich liebe dich für diese Rezensionen. *_*


    Das dürften die umfangreichsten und aussagekräftigsten gewesen sein, denen ich bisher zu den Spielen über den Weg gelaufen bin; danke, dass du dir so viel Zeit genommen hast, um sie zu schreiben, das bestärkt mich nur in meinem Vorhaben, mir die Spiele bei Gelegenheit zuzulegen.


    Mich überrascht vor allem, dass das Remake von Teil eins tatsächlich besser zu sein scheint. Die Punkte, die du ansprichst, wären auch mir beim Spielen wichtig, daher glaube ich, dass ich Teil eins wohl tatsächlich auf der PS3 zocken werde. Ich hatte schon gehört, dass das Spiel auf der Wii geschnitten war (was ich irgendwie nicht so ganz nachvollziehen kann), befand das aber eher als unwichtiges Kriterium, da mir eigentlich egal ist, wieviel Blut spritzt, solange die Atmosphäre stimmt. Da du nun geschrieben hast, dass es sich tatsächlich auf die Bosskämpfe auswirkt, ist es wohl wichtiger, die Sachen ungeschnitten zu sehen, als ich zuerst dachte.



    Jedenfalls, danke danke für diesen Text, der hilft mir persönlich wirklich ungemein weiter.
    Die Links werde ich mir mal bei Gelegenheit zu Gemüte führen – oder auch nicht, um Spoiler zu vermeiden. ::]:

  • Danke für die lieben Worte. *___* Wenn eine Rezension den Leser darin bestärkt, sich das Rezensierte anzuschaffen, dann kann ich das ja durchaus als Erfolg werten. *sich mal auf die schulter klopf*


    Es gibt vielleicht auch Leute, die nach wie vor die Wii-Version bevorzugen (zumindest in den US of A, wo es auch schon damals unzensiert rauskam). Aber selbst ohne die albern geschnittenen 'Gegner löst sich einfach in Rauch auf'-Todesszenen (srsly, es sieht so lächerlich aus, ich fühlte mich um diese Zwischensequenzen echt knallhart betrogen) ist der Spielablauf wirklich deutlich zäher und dadurch, dass es im Remake ein paar amüsante Extra-Sidemissions gibt, hat man auch weniger das Gefühl, ständig dasselbe machen zu müssen, um seine Kohle zu scheffeln (das Problem gibt's in Teil 2 dann zum Glück eh nicht mehr).


    Die Links sind in der Tat allesamt sehr spoilerbehaftet. Wenn man aber beide Spiele durchgeackert hat, sind sie meines Erachtens nach sehr genüsslich (und z.T. erkenntnisreich) zu lesen. :3

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  • Soho ich melde mich auch mal zu Wort =P
    Ich gehe erst mal auf dein Review ein, an sich, und dann auf das Spiel. Positiv anzumerken ist, das ich deinen Stil interessant finde, da er mal nicht Mainstream ist, sondern auch irgendwie von anderen Review-Styles abweicht. Desweiteren ist der Apsekt interessant, das du ein Spiel bewertest, aber nicht auf einzelne Kritikpunkte bzw kriterien eingehst. Mir persönlich fehlt aber ein Fazit, in der sich deine ganze Meinung etc zu dem Spiel kurz zusammengefasst wiederspiegelt.


    Deine Texte sind ausführlich, interessant und größtenteils schön Formatiert, aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl vom Text erdrückt zu werden. Vielleicht hätte da ein leicht verbessertes Format besser fungiert, bei dem man sich irgendwie festhalten kann(evtl überschriften, Gameplay Bilder,etc). Das erste Bild sowie die Positionierung fand ich sehr geil und ist ein guter Blickfang! (Kann daher auch leicht ablenken =P)
    Bis auf die kleinen Mankos, die mir nicht so gefielen ein Klasse Review und ich hoffe in Zukunft mehr davon zu sehen =P(Ich selber schreibe und lese gerne Reviews)


    Zum Thema, Rezension und Anschaffung, bin ich aber immer der Typ, der sich selbst einen Eindruck verschafft und sich kaum bis gar nicht von einem Review zu beeinflussen. Ich lese gerne (und schreibe auch deswegen), Reviews, da ich interessant finde, wie andere Leute über ein Spiel denken und empfinden. So schräg es klingt, so macht es mir halt spass, denn in Reviews etc, egal wie Talentiert man ist, kann man begeisterung etc rauskennen, und nach den ersten Sätzen schon und der Tatsache das der Text sehr lang ist. Und wie gesagt, finde ichs auch gut, das du kein Traditionelles Wertungssystem benützt wie zb Gameplay 8/10 oder 83% von 100%. Das ist daher gut, da man mehr auf deinen Text als auf deine Wertung achtet, da sich viele von Wertungen leiten lassen, was ich pers. ziemlich Traurig finde. Wenn mal ein Spiel(wie zb bei dir 7/10 bei NMH1) bekommt, wird sofort gemeckert und gejammert, was für ein Scheissdreck das Spiel doch ist und man rührt es gar nicht an. ALles muss mindestens ne 8 oder 9 haben um erst richtig gut zu sein!?! Derweil hat das meiner Meinung nach nichts mit dem Gesammteindruck zu tun. Wenn ein Spiel von mir durch seine Macken ne 7/10 bekommen würde, heißt das nicht unbediengt, das das Spiel mir weniger macht, als ein Spiel das 9/10 hat. Es zeigt einfach, das mir der Gesamteindruck der sich durch die Pros und Contras zusammensetzen nicht so gut ist wie ein höher bewertetes Spiel, aber deshalb kann man ein 7/10 genauso lieben, suchten etc wie andere Spiele =P


    !!!Bitte ab hier nicht mehr lesen, wenn man No More Heroes nicht gespielt hat aber es will, denn da ist große Spoilergefahr!!!
    So und nun zu No More Heroes:
    Ich liebe den ersten Teil und habe ihn mit sämmtlichen schmutzigen Endings durchgespielt(gab ja drei - aber nur ein richtiges). Und ich hatte den ersten Teil für die und dazu noch die USK Fassung. Also geschnitten. Aber ich persönlich fand das dieser Schnitt wirklich gut umgesetzt wurde. Daher fand ich jetzt die Uncut Fassung von No More Heroes auch nicht besser, nur anders. Ich habe mir logischerweise auch die PS3 Fassung gekauft, aber auch nur weil ich Move hatte, und das Spiel mit besserer Grafik etc zu erleben =P Und einfach weil ich die Reihe untersützen wollte.
    Und die ersten Momente als ichs gezockt habe muss ich sagen: "Oh mein Gott, ist das wirklich No More Heroes?" Ja ist es, aber mit Blutfontäne verpackt. Es war anders, aber nicht besser! Und ich werde auch heute noch immer wieder die Orginale Wii USK Fassung und auspacken, da es das erste Spiel war, wo mir eine Zensur mal richtig gefiel(aber auch ned besser, nur anders eben)

    Allerdings möchte ich zu Gamepad-Steuerung hinzufügen, das ich persönlich die schlechter Fand als die Move/Wii-Mote steuerung. Nein nicht weil sie schlecht umgesetzt war, sondern weil einfach das gewisse "No More Heroes" Feeling fehlte. Dieses kleine Detail bzw Gameplayprinzip(mit Wii Mote nach oben unten etc), welches nun nicht war wie Zelda oder Skyward Sword(Also kein echtzeit gefuchtel), war etwas ich in an No More Heroes liebte und mit Gamepad ist es einfach nicht das gleiche! (Das wäre, als würde man Skyward Sword mit Gamepad zoggn...)


    Zu No More Heroes 2:
    Ich möchte nicht sagen, das ich enttäuscht davon war, weil das kann man nicht, wenn man das Spiel noch nicht mal durchhat. Das Problem war für mich einfach da was fehlte und es mich nicht so fesselte. Vllt liegt es aber auch daran, das obwohl das ende von Teil 1 auf Teil 2 hindeutet, für mich No More Heroes 1 Storytechnisch abgeschlossen war. Vielleicht weil es eben ein offenes Ende war genau betrachtet, und es selbstintepretation hinterlies. (By the Way, zum Thema Dojo Training xD irgendwie erinnerte mich die Muke beim Trainieren an Eye of the Tiger =P)


    Was auch immer, es fesselte mich einfach nicht. Zudem mir (persönlich) die Stadt bzw frei Fahrt fehlte. Ja ich kenne die Kritik, ja ich weiß sie war Leb und Lieblos, aber das heißt nicht, das es die bessere Wahl war, einfach mal die Stadt rauszuschneiden. Man hätte genauso gut die Stadt Liebevoller und Lebendiger und Abwechslungsreicher gestalten können. Das wäre eine genauso gute Lösung gewesen. Zudem mir das Fahren in Teil 1 richtig gut gefiel bzw der Open World aspekt.
    Die 8 Bit Minispiele sind hingegen wirklich Geil xP aber auch hier (bisher) fehlt(e) mir die normalen Nebenquest wie Rasenmähen etc. Ich mochte die irgendwie xP.


    Ansonsten muss ich zur gesamten Reihe sagen, das sie einfach nur Awesome, abgedreht etc ist, was bei der Firma nicht verwunderlich ist(Killer 7, das neue Game: Lollipop Chainsaw). Die Bosskämpfe sind absolut Episch hoch drei, der Style, die Grafik das Design sind der Burner und passt zum Spiel. Und =P als Star Wars - Fan finde ich die Lichtschwerter auch klasse xP

  • Mal eben drei Viertel deines Textes übersprungen. xD



    Zitat

    Zum Thema, Rezension und Anschaffung, bin ich aber immer der Typ, der sich selbst einen Eindruck verschafft und sich kaum bis gar nicht von einem Review zu beeinflussen.


    Dazu muss ich sagen, dass ich Sirius' Rezension daher so hoch bewerte, weil ich den guten Mann kenne und (zumindest mittlerweile xD) halbwegs einschätzen kann, worauf er bei Spielen so achtet. Schneidet sich nicht immer, aber immer öfter mit meinen eigenen Kriterien, daher kann ich Sirius' Rezension so viel entnehmen. Nur nochmal zur Erklärung, so zackig reagiere ich eh nur bei Leuten, die ich kenne und schätze (beispielsweise ICO und SotC nach Haidjers Rat gekauft). ^^

  • LightningYu:
    Vielen Dank für deinen Beitrag und das Lob.


    Wie man die Schnitte als nicht störend empfinden kann, entzieht sich mir völlig. Wie ich schon in meinem vorherigen Beitrag erwähnte: Der Umstand, dass die Assassinen sich in fuckin' Rauch auflösen, nimmt a) ihren Todesszenen jegliche Dramatik (besonders beim dramatischen Ende von Holly Summers habe ich in der Cut-Version die Hände überm Kopf zusammengeschlagen) und verursacht b) massive Kontinuitätsprobleme bei Shinobu und Destroyman.
    Zudem: Bei einem Spiel, das von 'crossing the line twice' lebt, empfinde ich so etwas als doppelt unnötig. Das ist für mich ungefähr so wie die Neuauflage von 'E.T. - Der Außerirdische', wo die Kinder von den Agenten nicht mehr mit Pistolen, sondern mit Walkie-Talkies bedroht werden... nur noch lächerlicher.


    Die Argumente, die du bzgl. Teil 2 bringst, kenne ich bereits von vielen anderen Leuten und kann sie nicht nachvollziehen. Das Herausschneiden der Stadt war für meine Begriffe der einzig richtige Entschluss für den Gameplay Flow, außerdem haben die Figuren endlich mehr charakterliche Tiefe bekommen. Eine Bekannte sagte mir, sie hätte den pure crack aus Teil 1 vermisst, aber Teil 2 entfaltet überhaupt erst das Potential der Reihe und hat mir genau das fantastische NMH-Feeling gegeben, das sich bei mir in Teil 1 nie so recht einstellen wollte.* Wo die meisten sagen, dass in Teil 2 was fehlte, habe ich wiederum nie verstanden, was an Teil 1 so hitverdächtig sein soll. ; )
    Da du ja die Spiele gespielt zu haben scheinst, kann ich dir meine kleine Linksammlung nochmals wärmstens empfehlen.


    Und ja, ich denke auch, dass der Anfang von Ten Tons of Titanium an den Song von Survivor angelehnt ist.


    *Dies lag gleichermaßen an den Haupt- und Nebencharakteren, denn...


    ...huch, jetzt bin ich schon wieder etwas vom Thema abgewichen. Aber so ist das eben bei Sachen, die ich sehr mag, da verkomme ich zur Tratschtante. seufz~

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  • Das ist Blödsinn. Wie du merkst, ich besitze beide Varianten, und es kommt nicht mehr oder weniger Dramatic bei denen auf, das bleibt gleich dramatisch. Der Unterschied ist nur, das die Uncut Variante mehr den Gore - Fanatikern zusprichst. Um ein Spiel oder einen Film dramatisch darzustellen, braucht man kein übermässiges Blut etc.


    Desweiteren handelt es sich bei No More Heroes Cut Fassung nicht einfach nur um eine zensierte Version, wo Blut Grün gefärbt oder gar nicht vorhanden ist. Man hat sich hier viel Mühe gegeben und gegner schauen aus, als würden sie sich in Schwarze Partikel auflösen (mit eigenen Animationen)und nicht in Rauch. Und ich persönlich fand, das hatte Style. Du musst es nicht verstehen, das ist nur meine Meinung, aber es ist ne Tatsache, das sich die Entwickler mehr mühe mit dem Schnitt als andere Entwickler für ihre Games gegeben haben!


    Hier vergleich:
    No More Heroes Schnitt vs Uncut
    http://www.youtube.com/watch?f…59E9&v=Hp8u4B07LBM#t=221s
    vs
    http://www.youtube.com/watch?f…page&v=nsLgZ9-ooDA#t=289s


    Wie gesagt das sehe ich völlig anders. Bei sowas gibt es keinen richtigen Entschluss, denn wie schon gesagt. SIE hatten ZWEI möglichkeiten, was sie mit der Karte anstellen. Die eine, die wir kennen, einfach rausnehmen, was aber nur beweißt das sie es sich einfach machen wollten. ODER auch arbeit in die Karte reinstecken, damit sie sinn macht. Da gibt es kein Richtig oder Falsch, nur sind sie halt vielen Fans damit auf den Füßen getreten, die andere Wiederum waren zufrieden damit. Denn auch wenn beim Vorgänger die Karte etwas Langwelig und Leblos war, so gibt es genügend LEute denen sie fehlt. Und ich denke wenn man sich Mühe in die Karte gesteckt hätte, dann wären sicher beide Seiten zufrieden. Die einen würden mehr Abwechslung und Sinn in der Karte bekommen, die andern können noch immer blöd in der stadt rumgurken.


    Warum ich vom ersten Teil so gehyped war? Ich weiß ja nicht deine Hintergrund, ob du zuerst Teil 1 und dann Teil 2 gespielt hast, ob die Teil 1 beim Relaese gespielt hast?
    Ich möchte hier einfach mal einen Vergleich mit Zelda stellen. Es ist genau wie bei Zelda Ocarina of Time(oder sagen wir fast so, weil im OoT Beispiel bin ich eigentlich selbst gar net vertreten) und Majoras Mask. Es gibt einfach sauviele die Ocarina of Time lieben und gerne zu ihren Lieblingsteil zählen. Und dann gibt es Majoras Mask. Objektiv gesehen, das bessere Spiel. Lebendiger, Abwechslungsreiche und Tolle Ideen. Warum also lieben trotzdem die Leute Ocarina of Time mehr als Majoras Mask? Ganz einfach, weil es zu der damaligen Zeit einfach was neues und frisches war und die Spiele auf ein ganz neues Level gehoben haben(das ist kein Push, das ist ne Tatsache), wohingegen bei Majoras Mask einfach viel übernommen und verbessert wurde. Genau der Fall ist es bei NMH. Man muss da dabei gewesen sein. Das Gameplay war Frisch, die Story und Gegner waren abgefahren und das Spiel strotzt von Humor! Da hat das Spiel einfach zur damaligen Zeit einfach richtig gepackkt und man hats mehrmals gespielt, da der zweite Teil auf sich warten lies. Jetzt ist es aber logischerweise so, das Leute die gleich durchspielen, diese Magie dahinter ned verstehen können.


    So und nun zum Thema Links. Wie in meinen Post erwähnt, habe ich den Zweiten Teil nie durchgespielt, eben weil er mich nicht so gefesselt hat wie Teil 1. Deshalb sag ich jetzt erst gar nichts zu den Charakteren etc, da ich das Spiel dafür zu wenig gespielt habe.(also teil 2). Wie schon gesagt, fehlte mir da einfach etwas, was mich an Teil 1 so begeistert hatte. Es kann eben der fehlende Open World Aspekt sein, ich weiß es nicht.


    /edit:
    Ich möchte aber nur beifügen, das ich nach deinem Review aber wieder dazu geneigt bin, Teil 2 eine Chance zu geben. Diese DIskussion etc hat mir wieder Lust auf NMH gebracht und werde nun evtl mal NMH 2, danach wieder NMH1 PS3 und danach wieder NMH 1 Cut Fassung durchspielen.
    Allerdings muss ich die in einer Liste abarbeiten, da auch noch Persona 3(+FES+p3p)+4 und Dragons Dogma auf der Liste sind(zu Dragons Dogma möchte ich im Übrigen dann selbst einen Review hier schreiben^^)


    /edit 2: ._________________________________________. Rechtschreib Fehler for the Win...oder wie americaner sagen würden "Grammarnazi!"

  • Ich bin alles andere als ein Gore-Fanatiker, aber die geschnittene Version finde ich albern und unterlegen, egal wie viel 'Mühe' man sich damit gegeben hat. Spezifische Beispiele fanden sich in meinem vorherigen Beitrag.


    Die Spiele habe ich beide direkt zum Release gekauft und gespielt, bin also 'dabei gewesen' (was auch immer das bringen soll).


    Zudem kann ich nicht nachvollziehen, warum du so für NMH1 in die Bresche springst, ohne Desperate Struggle ausführlich gespielt zu haben. Da fehlt doch irgendwie die Vergleichsbasis?

    I've seen a lot in my journey up the ranks. An endless cycle of violence, now broadcast as a spectator sport. Why do so many assassins join if we're all going to end up killing each other in the end? We've all become trapped, don't you see? Addicted to the violence, to a life in the shadows.
    Once we join the ranks, we can never get out.



    You are incredible. Everything I hoped for.
    "Promise me you won't forget... There once was an assassin named Alice."

  • Da sind wir wohl unterschiedlicher Meinung. Aber du kannst mir wohl zustimmen, das wir uns gegenseitig nicht zustimmen!


    Was ich damit sagen will, ist,(aber es muss ja nicht bei jedem so sein) das es Leute gibt, für die war eben der este Teil "neu", "frisch", ganz eigene Spielerfahrung, wohingegen eine Fortsetzung dieses Feeling meist nicht erreicht. Du musst es nicht verstehen und ich werde darauf auch nicht mehr eingehen.


    Wenn ich auf die bresche gehen würde, würde das anders aussehen.
    Aber ich versuche es dir zu erklären: (dabei zerflüg ich meinen eigenen Text einmal)

    Zitat

    Das Problem war für mich einfach da was fehlte und es mich nicht so fesselte. Vllt liegt es aber auch daran, das obwohl das ende von Teil 1 auf Teil 2 hindeutet, für mich No More Heroes 1 Storytechnisch abgeschlossen war. Vielleicht weil es eben ein offenes Ende war genau betrachtet, und es selbstintepretation hinterlies. (By the Way, zum Thema Dojo Training xD irgendwie erinnerte mich die Muke beim Trainieren an Eye of the Tiger =P)


    Zitat

    Was auch immer, es fesselte mich einfach nicht. Zudem mir (persönlich) die...


    Das "Fesseln" ist der Stichpunkt. Das ist, wie ichs nochmal erwähnen will, der Knackpunkt meines Punkts. Ich habe nie behauptet, das das Spiel die größte Enttäuschung, der größte scheiss allerzeiten ist, ich habe nur gesagt, das mich ein paar Dinge stören (wie zb das fehlende Open world) UND das es mich nicht Fesselt. Zudem für mich damals die Story abgeschlossen war in teil 1, aber das ist eine eigenes Thema...


    NMH hatte halt etwas, was mich mehr fesselte. Das ist auch etwas was du nicht verstehen musst, aber irgendwie fehlt ein gewisser Zauber, der mich dazu verleteitet, das Spiel weiterzuspielen. Etwas was mir bei NMH vorhanden war aber nicht bei NMH2. Aber das scheinst du nicht zu akzeptieren. Genauso wenig wie das schnitt Thema. Wie dein Satz:

    Zitat

    Wie man die Schnitte als nicht störend empfinden kann, entzieht sich mir völlig.


    Was sich so anhört, als wäre das ein unglaubliches Wunder, das nicht jeder deiner Meinung in sachen Schnitt ist ...... und komm mir mit den nexten Sätzen auch so vor, als wie wenn du mich zu einen Trottel machen würdest, weil ich den Schnitt von No More Heroes verteidige.
    Um es mal so zusagen. Ich bin Österreicher, und habe daher auch selten persönlich Schnitt Fassung. Ich muss mir da immer selbst aufn Kopf greifen, wenn ich einen schnitt sehe(Kumpels Videos etc). Aber eben bei NMH war es eben nicht so. Du musst es nicht einsehen, aber mich dabei als trottl abstempel, so wie es für mich rüberkommt, musst du auch nicht...


    By the Way: Das einzige was ich an der Schnittfassung nicht kapier ist der, warum es eigentlich geschnitten wurde? Der schnitt an sich ist für mich ja kein Problem(wie schon gesagt, ich fand die effekte etc cooler als übertriebener Gore - aber DAS IST MEINE MEINUNG), aber das Spiel hat bei der SChnittfassung nen 16er bekommen... daher glaub ich, das die uncut Fassung damals auch durch die USK aber mit nem 18er durchgekommen wäre...


    /edit:
    Ich werde jetzt vorerst auch nicht mehr drauf antworten, erst wenn ich NMH 2 Durchhabe...

  • LightningYu:
    Dieses Review habe ich verfasst, um meine Ansichten zu den Spielen niederzuschreiben. Wenn du zu gewissen Punkten eine andere Meinung hast, ist das völlig in Ordnung. Ich bin nicht dazu verpflichtet, diese Meinung zu teilen oder gar nachvollziehen zu können. Als "Trottel" habe ich dich übrigens nirgendwo abstempeln wollen.

    I've seen a lot in my journey up the ranks. An endless cycle of violence, now broadcast as a spectator sport. Why do so many assassins join if we're all going to end up killing each other in the end? We've all become trapped, don't you see? Addicted to the violence, to a life in the shadows.
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  • Gut dan habt ihr wohl zwei verschiedene Meinung die ja jetzt auch jeder Kund getan hat. Und wenn ja jeder die Meinung des anderen respektiert haben wir ja auch kein Problem. Spielt euch nicht gegenseitig hoch und last es jetzt eben aufeinander beruhen, ernsthaft es lohnt sich nicht wegen so etwas zustreiten. Zur Review äußere ich mich vielleicht später.

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