Uranmunition

  • Angespornt vom Riesenhornissen-Thread ist mir die Idee zu diesem Thread gekommen.


    Ich hoffe sehr, dass sich viele Leute an diesem Thread beteiligen, da mich eure Meinung dazu wirklich brennend interessiert.


    Da ich bei politischen Themen sehr oft so viel schreibe (und auch sehr weit aushole und abschweife), dass ich andere zum Antworten abschrecke (oder warum antworten sonst so wenige?), versuche ich das Thema anders zu gestalten.
    Um gut darüber zu schreiben muss man das was im Spoiler steht nicht unbedingt lesen. Weiterhin werde ich im Laufe des Threads nicht mehr antworten und innerhalb des Threads nur Posts machen wenn sie gezielt erwünscht werden.


    Da das Thema Uranmunition den wenigsten geläufig ist. Stelle ich etwas Informationen dazu bereit.
    Diese Dokumentation, Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra reicht denke ich sehr gut um einen mit dem Thema vertraut zu machen und seine Meinung zu dem Thema zu schreiben.


    Ein Vorschlag was ihr antwortet könntet, wären zum Beispiel antworten auf diese Fragen:
    -Habt ihr vorher schon einmal was von Uranmunition gehört?
    -Wie ist eure Reaktion auf die Dokumentation?
    -Was denkt ihr über das Thema?/Ändert das ganze irgendwas an euren Einstellungen?
    -Wie war eure Einstellung zu Kriegen im nahen Osten? Hat sie sich durch den Film geändert?
    -Wie war eure Einstellung zur deutschen Politik? Hat sich durch den Film etwas geändert?
    -Wie war eure Einstellung zu den deutschen Medien? Hat sich durch den Film etwas geändert?


    So das reicht schon um zu antworten. Ich hoffe sehr, dass reichlich diskutiert wird.




    In my time we didn't depend on hi-tech gadgets like you do, we didn't need a mechanical washing unit to wash our clothes, we just used a washing machine. [Philip J. Fry]

  • Oh Mann, ich wollte eigentlich direkt an dem Tag was dazu schreiben, mir dann aber erst das Video angucken. Und weißte was? Ich hab's mir immer noch nicht angeguckt :( Sorry.
    Aber zum Thema: Für mich nichts Neues, dank entsprechender Bildungsmusik. Aber es überrascht mich auch ehrlich gesagt nicht sonderlich - der Krieg wäre ohne die Uranmunition auch nicht gerechter, immerhin sehe ich unabhängig von der Munition nicht, dass die aktuellen Kriege, in die USA verwickelt sind, großartig für gerechte Sachen oder tollen Frieden geführt werden. Da ist Deutschland - als großer Waffenexporteur - auch nicht von ausgenommen.
    Um mal unseren ehemaligen Bundespräsidenten zu zitieren:

    Zitat

    Zitat von Horst Köhler
    Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen.


    Ich bin bei der Sache aber auch wohl leider schon recht pessimistisch geworden. :skeptisch:


    Nachtrag: Ach so, Medien hab ich übersprungen. Medien sind NIE objektiv. Selbst wenn nach bestem Wissen und Gewissen objektiv über etwas berichtet wird, wurde bereits eine Auswahl getroffen, über was wie viel berichtet wird, damit ists schon subjektiv. Da muss man nicht mal son großer Quotenschlampensender sein…

  • Zitat

    Original von _Antiheld
    -Habt ihr vorher schon einmal was von Uranmunition gehört?


    Ja.
    Kurzfassung ist doch so:


    Militär - insb. US-Militär, Nato und vlt. auch insb. Israel-Militär - nutzt Munition mit Uran (oder vlt. allgemeiner atomare/nukleare/radioaktive Munition). Offizieller bzw. militärischer Grund: Uranmunition (UM) hat eine höhere Durchschlagskraft.
    Folge: Im Nahen Osten, da wo das US-Militär aktiv ist oder war, also insb. Irak, gibt's mehr verstrahlte Menschen und entsprechend auch mehr Missgeburten.


    Zitat

    Original von _Antiheld
    -Wie ist eure Reaktion auf die Dokumentation?


    "zu lang; nicht gesehen" - Es ist ein ~44 min. Video, das man sicher kürzer zusammenfassen könnte.
    Hab's aber dennoch angeschaut.


    Einige Inhalte wiedergegeben:


    * Militär, insb. US- & GB-Militär bzw. Nato, nutzt UM (Munition mit abgereicherten Uran), was auch die Atom-Industrie erfreut.


    * Arzt berichtet von gehäuften und ungewöhnlichen Missbildungen und Erkranken bei Kindern, inkl. gehäufte Anzahl von Frühgeburten und inkl. Todesfolgen, sowie von UM-Funden und Kindern die mit UM-Resten spielten.
    Weiter transportierte der Arzt UM-Reste ohne besondere Schutzvorkehrungen in Deutschland umher (weil er es von Universitäten untersuchen lassen wollte, die sich teilw. weigerten und von der eine die Polizei einschaltete), wofür er strafrechtlich verfolgt und ins Gefängnis gesperrt wurde.
    Der Arzt wurde aufgrund seines Forschungseinsatzes ebenfalls verstrahlt.


    * Soldaten, die im Golfkrieg dabei waren, bekamen vermehrt behinderte Kinder und Fehlgeburten und gelten (oder galten) (zumindest teilw.) selbst als verstrahlt. Die Kinder haben veränderte Genen, sind also nicht einfach nur körperlich verunstaltet, und folglich wären ihre Kinder, falls sie später welche bekommen sollten, (höchstwahrscheinlich) ebenfalls behindert.
    Auch einfache Bevölkerung im Irak gilt als (eher/ansatzweise) verstrahlt ("kontaminiert"), und im Irak und in Teilen von Bosnien/Serbien/Kosovo gibt es erhöhte Krebsraten. Umwelt wurde auch verstrahlt.


    * US- und GB-Regierung wussten von Gefahren von UM in Bezug auf ihre Soldaten, doch bestritten (oder bestreiten) Zusammenhänge von UM und Verstrahlungen/Missbildungen. Ferner versuchte (oder versucht) die US-Regierung "Kritiker mundtot zu machen", was dazu führte, das (mind.) ein Kritiker, ein Professor, nach Kanada flüchtete.
    1995 während des Bosnienkrieges [in Europa] nutzen US- und GB-Militär bzw. Nato wieder UM, behaupteten aber sie sei nun "ungefährlich".
    Auch dt. Politiker behaupteten, dass Uran in UM eher vernachlässigbar sei.


    Zitat

    Original von _Antiheld
    -Was denkt ihr über das Thema?/Ändert das ganze irgendwas an euren Einstellungen?


    Zur zweiten Frage: Nein (eben weil schon früher von UM hörte).
    Erste Frage sollte sich eig. erübrigen.


    Nichtoffensichtlich und womöglich kontrovers und provokant:
    Vlt. sollte man das Ermoden von behinderten Kindern bzw. Jungtieren, die ohnehin nicht lange überlebensfähig wären, erlauben (Euthanasie, Sterbehilfe), oder (zwangs)sterilisationen von verstrahlten Lebewesen zulassen.
    (Zwangs)Abtreibungen wären auch denkbar, aber k.A. ob man vor der Geburt die genaue Art der Missbildungen erkennen kann und die Lebenserwartung einschätzen kann.


    Zitat

    Original von _Antiheld
    -Wie war eure Einstellung zu Kriegen im nahen Osten? Hat sie sich durch den Film geändert?
    -Wie war eure Einstellung zur deutschen Politik? Hat sich durch den Film etwas geändert?
    -Wie war eure Einstellung zu den deutschen Medien? Hat sich durch den Film etwas geändert?


    Die jeweils erste Frage ist an sich nicht spezifisch für UM, sodass ein Eingehen auf diese Fragen (und evtl. anschließende Diskussionen) (eig.) zu weit führen. Zur jeweils zweiten Frage: Nein.


    Zitat

    Original von _Antiheld
    Gleichzeitig zeigt es ebenfalls musterhaft die Verlorgenheit unserer Politik.


    Nein, nicht "unserer", sondern "ihrer" oder "eurer".


    Zitat

    Original von _Antiheld
    Es müsste die Aufgabe des Volkes sein sich dagegen zu stellen


    Oppositionelle werden in der BRD oft als Nazis gebrandmarkt. Da wird dann nicht mehr geredet oder diskutiert, sondern niedergeschrien und gehetzt.


    Aufgeklärte Einzelpersonen gehen also mit Widerstand ein Risiko ein,
    und größere Teile des Volkes sind nicht (mehr) aufgeklärt.


    Einen realistischen umsetzbaren Ausweg sehe ich da (noch) nicht.


    Zitat

    Original von Larahn
    Medien sind NIE objektiv. Selbst wenn nach bestem Wissen und Gewissen objektiv über etwas berichtet wird, wurde bereits eine Auswahl getroffen, über was wie viel berichtet wird, damit ists schon subjektiv.


    Durch eine Themenauswahl (z.B. Fokusierung auf Politik statt auf Sport) ist die Themenauswahl festgelegt, aber deshalb ist noch nicht die Berichterstattung an sich subjektiv. Auch wenn ein allgemeingültiges "objektiv" vlt. nicht möglich ist, so gibt es immerhin Steigerungsformen wie "objektiver" (nicht unbedingt eine Totalordnung) und die Möglichkeit, nach Objektivität zu streben (also Streben statt Sein).

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