Meine Eltern haben sich noch vor meiner Geburt ein Sega Master System samt einer Handvoll Spielen zugelegt. Damit bin ich aufgewachsen, habe anfangs zugesehen und später im Beisein meiner Eltern selbst spielen dürfen, sobald ich mit etwa vier, fünf Jahren alt genug gewesen bin, einigermaßen den Controller bedienen und das Spielprinzip verstehen zu können. Welches Spiel das allererste für mich gewesen ist, weiß ich dadurch nicht mehr genau, ich erinnere mich jedoch an wenigstens fünf der Titel.
California Games hat eine Auswahl verschiedener sportlicher Disziplinen geboten, die man möglichst gut und geschickt hat meistern müssen: BMX, Frisbee, Footbag, Rollschuhlaufen, Skateboarden, Surfen. Es haben zwar mehrere Spieler in einem Wettbewerb gegeneinander antreten können, aber ich habe lieber nach Lust und Laune alles ausprobiert und mich über die lustigen Momente gefreut, wenn man zum Beispiel bei Footbag mit entsprechendem Timing eine Möwe erwischt hat.
In Choplifter hat man einen Helikopter gesteuert, Feinde und deren Basen angreifen und zerstören, Gefangene retten und sie regelmäßig zur eigenen Basis zurückbringen müssen. Obwohl es grundsätzlich Spaß gemacht hat, habe ich mich nicht allzu gut geschlagen und den Helikopter oft genug versehentlich selbst abstürzen und explodieren lassen, wenn mich nicht sowieso die Gegner aus der Luft geholt haben. Über das dritte Level hinaus habe ich es nie geschafft.
Ähnlich ist es mir mit Global Defense ergangen: Hier hat man als eine Art Kampfsatellit die Erde vor Angriffen verteidigt, einmal in einem offensiven Modus, in dem man zusätzlich hat ausweichen müssen, und einmal in einem defensiven Modus, in dem der Kampfsatellit fixiert gewesen ist und man Geschosse hat abwehren müssen. Es ist unterhaltsam gewesen; langfristig gefesselt hat es mich nicht und weit habe ich es nicht geschafft.
Für Shooting Gallery hat man nicht den eigentlichen Controller, sondern eine Art Pistole benutzt, mit der man sich bewegende Ziele - von Enten über Ballone und Zeppeline bis hin zu Kugeln, die aus Rohren sausen - auf dem Bildschirm hat abschießen müssen. Um das nächste Level zu erreichen, ist eine Mindestanzahl an Treffern notwendig gewesen. Ich weiß noch, wie ich mir gerade an den Leveln mit den Kugeln die Zähne ausgebissen habe. Wenn ich heute darüber nachdenke, scheint die Technik relativ fortschrittlich gewesen zu sein - zumindest habe ich die Zielgenauigkeit als erstaunlich gut in Erinnerung.
Das erste Spiel, das einer Geschichte folgt und eine Art offene Welt hat, ist für mich Wonder Boy III: The Dragon's Trap gewesen. Gleich zu Beginn ist der Protagonist nach einem Kampf mit einem Drachen mit einem Fluch belegt worden, durch den er sich selbst in einen verwandelt hat, und hat einen Weg finden müssen, seine wahre Gestalt zurückzuerlangen. Vor allem habe ich es gemeinsam mit meinem Vater gespielt (später hat sich uns noch mein jüngerer Bruder angeschlossen). Obwohl mir mein Vater an kniffligen Stellen geholfen hat, haben wir das Spiel nie beendet - neben der anspruchsvollen Spielmechanik hat es auch daran gelegen, dass damals weder er noch ich Englisch gekonnt und wir dadurch das System mit den Passwörtern, um den Spielfortschritt zu speichern, nicht verstanden haben. Dank @Karl der Heinz habe ich das Spiel in diesem August nach zig Jahren wieder einmal ausprobieren können - erfolglos wie früher, trotzdem ist es schön gewesen. Eventuell sollte ich bei Gelegenheiten einen Blick auf die Neuauflage von 2017 werfen. x3
Leider sind meine Erinnerungen an die anderen Spiele zu vage, um die Titel herauszufinden, da müsste ich nachsehen, sobald ich bei meiner Familie bin. Wir haben die Konsole und Spiele bis heute, wobei sie länger nicht mehr angerührt worden sind und irgendwo gut verstaut in einem Schrank liegen dürften.