Uff, das wird mühsam... na mal sehen.
Arawn:
Mit Sinnlos meinte ich eigentlich die exemplarische Diskussion zwischen Gläubigen und Anti-Gläubigen innerhalb meines Beitrags, nicht das, was wir hier versuchen, auszudiskutieren. Ich wollte damit auch eigentlich nicht die Tatsache der Sinnlosigkeit aufzeigen, sondern eine Erklärung liefern, weshalb fowo nie rationale Argumente für Religion bekommen hat, wie sie selbst sagte. Kein Angriff.^^
Unsere Diskussion hier ist nicht sinnlos, immerhin folgt sie einer Grundlage, hingegen der, die ich eben erläutert habe.
fowo:
Zu der Sache mit den in den Mund gelegten Worten…
Ich habe mir die Freiheit erlaubt, Religion auf den Glauben dahinter zu reduzieren, da dieser das zentrale Merkmal darstellt, auf dem alles aufbaut. Der Glaube hält die Religion am Leben und er ist außerdem auch dieses kleine Detail der ganzen Religion, welches sich nicht rational ausdiskutieren lässt, da die eine Seite ihn hat und die andere Seite nicht. Deshalb erhältst du auch keine, aus deiner Sicht, rationalen Gründe für Religion, wohingegen sie für die andere Seite essenziell ist.
Zitat
Wie du schon gesagt hast: Blasphemie trifft nur auf einen Gläubigen zu. Warum sollte jemand, der nicht glaubt, in eine Hölle fahren, die für ihn nicht existiert?
Nur weil jemand, der nicht glaubt, eine Hölle nicht wahrhaben will, bedeutet das noch lange nicht, dass sie nicht existiert. Auch er könnte nach seinem Tod eiskalt dorthin abserviert werden, egal ob er zu Lebzeiten daran geglaubt hat oder nicht. So ein göttliches Prinzip ist ja kein Wunschkonzert, nehme ich an.
Zitat
Aber: Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass es keinen Gott gibt, weil es die einfachste Lösung ist.
Ja, das sehe ich ungefähr genauso. Trotzdem ist dies weit entfernt von Gewissheit, zumindest für meine Bedürfnisse. Wie auch immer, darum ging es auch gar nicht…
Eigentlich ging es in meinem Beitrag nur um deine Einstellung.
Du hast also Philosophie studiert. Du hast dir anhand der Meinungen berühmter Menschen eine eigene Meinung gebildet. Eine einfache Meinung, keine Gewissheit, nur ein Glaube, so differenziert er auch sein möge. Ich denke nicht, dass da irgendeine ultimative Wahrheit gegeben ist, die deine Ansicht über die von anderen stellt. Zumindest sehe ich sie nicht, ehrlich gesagt. Ist zwar ganz nett, diese Ansicht, ziemlich konstruktiv, doch das ist nur meine Meinung, die keinen Wahrheitsanspruch mit sich bringt.
Und nur mal kurz am Rande: Auch wenn die Bibel und der Koran ihre Gebote aufzwingen, so spricht aus ihnen dennoch die freie Meinung eines der damaligen Autoren. So gesehen sind diese Schriften ebenfalls ein Produkt freier Meinungen. Damit stehen sie deiner Ansicht in keiner Weise nach, objektiv betrachtet.
Aus deinen verschiedenen rhetorischen Fragen entnehme ich, dass du Dinge wie Unfreiheit, Vergewaltigung, massenhafte Menschenopfer etc. schlecht findest. Doch es gibt irgendwo auf der Welt bestimmt einen terroristischen Fanatiker, der beim Lesen dieser Aussage verblüfft den Kopf schütteln würde, und den etwa dieselben Sorgen plagen würden wie dich. Wahrscheinlich würde auch er sich denken:
Zitat
Original von fowo
In solchen Momenten will ich eigentlich mit der Menschheit nichts mehr zu tun haben.
Deshalb frage ich dich: Wie kommst du dazu, so entschlossen für diese Sache zu sein? Wie kannst du das vor dir selbst verantworten?
Midna:
Rate mal, warum manche Menschen solche Dinge tun? Warum sie Schwule beleidigen oder Vergewaltigte abweisen? Ganz einfach, weil sie es gut finden. Nach ihrem Verständnis handeln sie völlig korrekt. Für dich hört da der Spaß auf, für mich übrigens auch, aber wer sind wir, anderen vorzuschreiben, was gut oder schlecht sei? Wir sind auch nur Individuen, die ihren eigenen Bedürfnissen nachhängen. Ich sehe keinen übergeordneten, objektiven Grund, uns da recht zu geben, so Leid es mir auch tut.