Beiträge von Bereth

    Wenn du Interesse an psychologischen Büchern hast, kann ich dir eins von Marc D. Hauser ans Herz legen:

    Moral Minds – How Nature designed our universal Sense of Right and Wrong.


    Leider habe ich es selbst bisher auch noch nicht ausgelesen; er fängt darin an, über Experimente/Spiele mit Schimpansen Gefühle herzuleiten und beschreibt davon ausgehend einen Bogen zum Verständnis von Falsch und Richtig – den er dann zu den Menschen weiterzieht (wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, geht er dabei auch auf Natürvölker ein, aber ich kann mich irren in dem Punkt). Soweit ich weiß, begründet er die Dinge auch auf der modernen Neuropsychologie, was das Buch sehr fundiert scheinen lässt. Leider ist es bisher noch nicht auf Deutsch übersetzt worden, wenn ich mich nicht irre. Aber wenn dich das nicht stört, mach dich doch ruhig daran, es ist sehr aufschlussreich geschrieben, soweit ich es beurteilen kann. :)

    Auf meinem Schreibtisch hat sich gestern ein ganz besonderer Leckerbissen eingefunden:

    Erich Fromm – Anatomie der menschlichen Destruktivität.

    Gekauft nach einem Gespräch mit Râhume über meinen FA Si'naru und Sadismus an sich (wobei ich gar nicht mehr weiß, ob sie mir das empfohlen hatte oder wir nur per Zufall auf das Buch kamen; egal xD). Allzu viel kann ich zu dem Buch an sich noch gar nicht sagen, weil ich direkt zu dem Kapitel über sexuellen Sadismus geblättert habe, um mich ein wenig schlau zu machen, welche Ansichten Fromm da hat und mit welchen Belegen er sie stützt. Das Kapitel für sich genommen liest sich auf jeden Fall schon mal interessant, auch wenn man spürt, dass Fromm eben doch ein Kind seiner Zeit ist. Einige Ansätze sind mir zu absolut formuliert, einige Neigungen von Menschen zu sehr verteufelt – wobei das auch gut und gerne daran liegen kann, dass ich eben bisher nur wenige Seiten des Ganzen gelesen habe.

    So oder so, den Überschriften in der Kapitelübersicht und den Literaturbelegen kann man entnehmen, dass dieses Buch einen Bogen schlägt von Destruktivismus als Nekrophilie (Lust am Töten in diesem Zusammenhang) über psychoanalytische Ansätze, die Anthropologie und Neuropsychologie geht bis zum Destruktivismus als Sadismus (hier Lust am Leide anderer). Das mal als oberflächliche Inhaltsangabe, wenn man es denn so nennen will.
    Fakt ist, man muss beim Lesen seinen Kopf anschalten. Immerhin ist das Ganze ein paar Jahrzehnte her und Fromm gilt in Kennerkreisen (zu denen ich mich nicht zähle) eher als Populärwissenschaftler denn richtiger Wissenschaftler.

    Ich hab' mir beim Lesen jetzt zumindest schon gewünscht, man böte ein Seminar zu ihm an meiner Uni an, man könnte die Inhalte so schön auseinander nehmen… *_*

    Hier läuft gerade der Abspann von Stardust (dt.: Der Sternenwanderer), den Râhume mir empfohlen hatte.

    Was für ein Märchen. :herz:
    Wunderbare Schauspieler, eine schöne, kitschige Geschichte, die ein Happy End findet, die Bösen sterben wie die Fliegen (müsste mal die ganzen Leichen mitzählen hier), absurde Zusammenhänge und Zufälle, die am Ende einfach ALLES aufeinander fallen lassen, ein GENIALER Robert de Niro, eine klasse (wie immer) Michelle Pfeiffer…
    Kurz: Ich bin begeistert.

    Was ich erst durch den Abspann erfahren habe, ist, dass das Ganze auf einem Buch von Neil Gaiman basiert, dem Autor von American Gods, das ich bis heute noch nicht ausgelesen habe. Der Film ist jetzt ein Grund mehr, mich mal mehr mit dem Autor zu beschäftigen. Meine Güte, was hab' ich eben gelacht und geheult. <3

    Jetzt, da ich darüber nachdenke… ALttP hat mir die Himmelsrichtungen beigebracht. xD

    Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mit… 4 oder 5 mit meiner Schwester vor dem Fernseher saß (oder war es mein Vater?) und nicht wusste, wie ich zum Ostpalast kommen soll. Also ja, insofern habe ich als Kind durch Zelda schnell einen Zugang zu den Himmelsrichtungen gehabt und durfte dann in der Schule die Augen rollen, als das den anderen nahegelegt wurde. Ich war eben schon immer ein Klugscheißer. :D

    Der Treibhauseffekt selbst lässt sich natürlich nicht leugnen; was ich selbst aber auch schon mal gehört habe, ist, dass der CO2-Ausstoß dafür vielleicht gar nicht verantwortlich ist. Es gibt wohl irgendwelche ominösen Theorien (dafür fehlen mir gerade leider sowohl Quellen als auch Namen), nach denen untersucht wird, dass die Temperatur der Erde sich ja ohnehin immer mal wieder im Laufe der Jahrmillionen verändert hätte etc. – natürlich alles ohne vom Menschen hergestelltes CO2; daher halte ich es nicht unbedingt für Ignoranz, sondern eher für ein Hinterfragen der Panikmache, die ja immer mal wieder bei derartigen Katastrophen zutage tritt.

    Dass Atomenergie für sich gesehen gefährlich ist und Schäden anrichtet, ist ja soweit schon mal eine Tatsache, die niemand abstreiten kann. Dämlich finde ich nur, dass immer erst genau dann nachgedacht wird, etwas zu ändern, wenn möglichst viele Menschen mit dem Finger auf diese Technologie zeigen, siehe Fukushima. Davor war man noch lustig dabei, die Laufzeit der Kraftwerke zu verlängern, aber nach sowas muss man den Wählern natürlich sofort wieder nach dem Mund reden. Also bitte, wer soll das noch ernst nehmen. :rolleyes:

    Dann würde ich an deiner Stelle einfach mal Google zur Hilfe nehmen oder Asmael eine PN schreiben, statt den Thread hier ständig hochzupushen, ohne was zum Thema beizutragen. :P


    Tja, Bugs… Ich denke, bei Zelda sind wir ja bis auf die Sache in Skyward Sword damit ganz gut verschont geblieben, von Kleinigkeiten einmal abgesehen. Ist nur die Frage, ob es jetzt ein Bug ist, dass man in TP stirbt, wenn man sich mit den Eisenstiefeln im Waldschrein-Bossraum zum Boden des Bassins sinken lässt oder einfach nur eine Art "trololol"-Botschaft seitens Nintendos, dass es da nichts zu holen gibt… xD

    Wäre jetzt das einzige, was mir spontan einfällt, aber das ist immerhin nichts Gravierendes, was den Spielfluss beeinträchtigt. Man stirbt eben ein paar Mal, wenn man es darauf anlegt. ^^

    Zitat

    Original von ZeldaVeteran
    In allem eine grandiose Serie, die ich jedem empfehlen würde, solange er denn auch Menschen mit gewissen Macken zusehen kann.


    Gewisse Macken ist gut… Monk hat ja alles, was man haben kann, über Platzangst zu Keimangst, zu der Macke, dass er nur ein einziges Wasser trinkt und seine Wohnung zig Mal am Tag saugt… Man merkt, ich kenne die Serie durchaus und ich habe sie auch eine Weile recht regelmäßig (mit meiner Mutter) geschaut, aber irgendwann hab' ich's sein lassen, aus mir unerfindlichen Gründen. Ich weiß nicht einmal, wie das jetzt eigentlich mit seiner Frau war – wäre gut, wenn du mir diesbezüglich 'ne PN schreiben könntest, ZeldaVeteran. :3

    Jedenfalls habe ich der Serie auf jeden Fall eines entnommen, und zwar mein Lieblingsadjektiv, mit dem meine Mutter irgendwann plötzlich um sich warf: monkesk. Wenn jemand übertrieben einem Ordnungsdrang nachgeht (das kann auch mir mal passieren, aye!), trifft es dieses Wort eben einfach auf den Punkt genau. *g*

    Zitat

    Original von Grog
    Die Erinnerungen, die ein Erblindeter hat, können nicht nur bewirken, dass er davon zehrt, sondern ebenso, dass er ihnen ewig nachtrauert und psychische Probleme bekommt. Und kann man ihm das bei einem solchen Schicksal wirklich mit dem Argument absprechen, dass es anderen Leuten immer irgendwo schlechter geht?


    Natürlich kann man ihm das nicht absprechen. Jedes Leid, egal wie groß oder klein, verdient Beachtung und jeder, der ein Problem hat, mit dem er allein nicht zurecht kommt, verdient auch entsprechende Unterstützung. Das spreche ich auch niemandem ab, im Gegenteil.

    Ich muss nur sagen, dass ich extrem empfindlich auf Selbstmitleid reagiere und es daher nur umso trauriger finde, wenn jemand, der erblindet ist, sich davon direkt ins Bockshorn jagen lässt. Ich betrachte viele Dinge eben recht pragmatisch – und mir ist sehr gut bewusst, dass diese Sichtweise vielen Leuten sauer aufstößt (nicht umsonst reagiert ihr ja auch entsprechend auf mein Geschreibe). Es ist in meinen Augen aber noch ein erheblicher Unterschied, ob jemand psychische Probleme aufgrund seiner erlangten Blindheit bekommt und diese versucht zu lösen – oder ob er sich einfach komplett ins Nichts stürzt und sich hängen lässt, statt all denen, die ihm Unterstützung zusichern, auch diesen Weg leichter zu machen. Versuchen, aus dem Loch rauszukommen. Versuchen, zu leben, sein Leben auch auf die neue, ungewohnte, schwere Art und Weise zu meistern.

    Das bezieht sich im übrigen nicht auf deinen Großvater, Hellton, da ich seine Situation nicht einschätzen kann. Es geht mir nur um (recht allgemein betrachtet nun, das lässt sich auf mehr als nur Blindheit anwenden) jene Menschen, die einen Kampf nicht einmal in Erwägung ziehen und aufgeben, bevor sie überhaupt versucht haben, ihr Leben erneut zu meistern.
    Solchen Menschen möchte ich manchmal einfach ins Gesicht schlagen, was aber in persönlicher Erfahrung begründet liegt. Ich kenne (oder kannte…) Menschen, die unglaubliches durchmachen mussten und die sich dennoch durchgebissen haben. Jemanden, der aufgibt, und sich das Recht herausnimmt über andere zu urteilen, kann ich nicht ernst nehmen.


    Mir ist bewusst, dass das alles sehr allgemein gehalten ist. Es soll auch nur zur Verdeutlichung meiner vorherigen Aussagen dienen und im Grunde nicht weiter auf die Debatte "was ist schlimmer" eingehen. Gesagt haben wollte ich es trotzdem einmal. ^^

    Avatar – Aufbruch nach Pandora
    (Review enthält Spoiler.)

    Den meisten dürfte der Film zumindest wegen seines Hypes ein Begriff sein. Und genau der Hype war auch der Grund, weshalb ich ihn mir bisher noch nicht angesehen hatte. Gestern aber ergab sich bei meiner Freundin die Gelegenheit und da es mich doch mal interessierte, ob er wirklich so gut (bzw. schlecht) ist, wie so viele ihn einschätzen, haben wir ihn angeschmissen.

    Erstmal vorab: Die Bilder sind auch ohne 3D und mit einem (geschätzt) 12"-Bildschirm eine Augenweide. Was das angeht, wurde in dem Film auf jeden Fall schöne Arbeit geleistet, denn man fühlt sich sehr schnell nach Pandora versetzt und gewinnt die Landschaft dort auch sehr schnell sehr lieb. Ich für meinen Teil fühlte mich sehr wohl und irgendwie friedlich, jedes Mal, wenn es eine Kamerafahrt über die schwebenden Berge gab oder der Flug eines dieser Vögel (Flugsaurier… Dings) eben mit der Kamera imitiert wurde. Schöne Schnitte und schöne Bilder, also Hut ab für die Kameraführung hier.

    Was die Geschichte angeht, habe ich eine typische Pocahontas-Story erwartet und wurde nicht enttäuscht. Jake und seine Na'Vi (deren Namen ich mir nur leider nicht merken konnte, auch wenn er echt hübsch klang. xDb) geben wirklich ein nettes Paar ab und angesichts der kurzen Zeitspanne, die der Film umfasst, wurde ihre Liebesgeschichte auch recht solide umgesetzt. Jakes Kamera-Logbuch hilft da sehr, damit auch dem Zuschauer ein Gefühl von Dauer vermittelt wird. Was das angeht, hat die Dramaturgie also schon mal funktioniert.
    Ansonsten allerdings war der Film in vielerlei Hinsicht aber doch sehr vorhersehbar. Man wusste, es würde zu einem Krieg kommen, man wusste, Jake würde den großen Vogel bezähmen und das Volk der Na'Vi einen, einfach weil die Geschichte einem schon vorher auf einem Silbertablett und völlig aus dem Zusammenhang gerissen präsentiert wurde. Das hätte man subtiler machen können, dann wäre es auch eine Überraschung gewesen, wie Jake sich später vom Verstoßenen zum Anführer der Na'Vi-Truppen mauserte. Da ist der Film an vielen Stellen einfach zu platt und offensichtlich. Allerdings verleiht dieser Punkt der ganzen Sache auch einen Hauch von Vorherbestimmung, was der Geschichte wiederum zu einer gewissen Magie verhilft. Also ein zweischneidiges Schwert, würde ich meinen.


    Alles in allem fand ich den Film gut gemacht, auch wenn die Moralkeule ein paar Mal allzu platt geschwungen wurde, wenn Jake sagt: "So ist es doch immer. Wenn du auf irgendwas sitzt, was die haben wollen, reißt man es dir unter dem Arsch weg." Oder so ähnlich. War jedenfalls einer dieser Momente, bei denen ich dachte: Hey, thanks for stating the obvious! :rolleyes:
    Man kann ihn sich aber auf jeden Fall anschauen und der Film hat meines Erachtens nach weder den Hype noch den Hass verdient. Da gibt es wirklich andere Filme, die man verteufeln kann, den hier würde ich aber sogar noch einmal schauen, wenn es sich ergibt. Und dann die letzten zehn Minuten vorspulen, in denen der villain des Films einfach nicht den Löffel abgeben will; meine Güte, das tat ja weh, wie lange der durchhielt. xD

    Zitat

    Original von Mereko
    Das das auch für Männer gilt, sieht man ebenfalls in Parfümwerbungen. Welcher Männerduft kommt ohne einen gutaussehenden, muskulösen Kerl aus, der Halbnackt oder im Anzug rumrennt? Kaum eine ;)


    Dazu fällt mir sofort Davidoff Cool Water ein und wie Josh Holloway nach einem Sprung in die Wellen erst mal schön sein Haar zurückstreicht, während er aus dem Wasser steigt – zum Anbeißen. :herz:


    Also ich sehe das recht ähnlich wie Mereko. Sex sells und das aus gutem Grund. Ästhetische Bilder regen eben einfach an (öhömhöm) und bleiben vor allen Dingen in Erinnerung. Würde ich mich an oben genannte Werbung erinnern, wenn das Parfüm völlig unscheinbar mit einem 0815-Kerl aus der Chefetage eines Verkaufsbüros beworben worden wäre? Wohl eher nicht, es sei denn, sie wäre so schrullig gemacht, dass man sie ähnlich einem Autounfall gar nicht vergessen kann. Ob ich das Parfüm dann so gut fände, ist dann aber nochmal eine andere Geschichte. *g*

    Das erst mal dazu; und wenn ich dich richtig verstanden habe, willst du auch auf Werbung generell und auch jene im Internet eingehen? Was denn genau? Wir haben Pop-Ups, wir haben ein paar Sekunden (meist gerade mal 30s des Lebens) vor diversen Videos, Sidebars – zu allem kann ich nur sagen: Wenn sie den Werbenden Geld bringen, wieso nicht? So funktioniert das eben und ehrlich gesagt fühle ich mich jetzt nicht furchtbar entnervt, wenn ich mal ein paar Sekunden warten muss, um mir eine Seite anzuschauen oder ein Video sehen zu können. Schlimmer ist doch da, wenn man Inhalte gar nicht erst betrachten kann, weil sie in unserem Land "nicht verfügbar" sind, aber das ist eine andere Geschichte und sollte ein andermal erzählt werden. :P


    Viele Werbungen sind doch zudem mittlerweile schon darauf ausgelegt, den Nutzern nicht auf die Nerven zu gehen, sondern sogar zu unterhalten. Das betrifft sowohl Fernsehwerbung als auch jene im Netz. Kaum eine Werbung, die nicht den Anspruch an sich selbst stellt, pompöser, einfallsreicher, witziger, ästhetischer, cineastischer etc.p.p. als andere zu sein. Umso weniger "Sexobjekte" findet man doch mittlerweile; da sind Musikvideos viel "schlimmer" und selbst das finde ich nicht sonderlich bedenklich. Sex gehört zum Alltag. Einziges Problem ist, wenn der völlig abstrus (sprich: reibungslos und total bombastisch xD) dargestellt wird, denn das entspricht ja nun mal in den seltensten Fällen der Realität und könnte den ein oder anderen enttäuschen, wenn er erwachsen wird. :D

    Sicher, wenn man den psychischen Aspekt der Betroffenen mit einbezieht, ist es aber auch wieder eine völlig andere Betrachtungsweise, als einfach zu behaupten, dieses oder jenes wäre schlimmer/besser.

    Wenn man den nämlich mit einbezieht (was ich, wie man gemerkt hat, in meiner Argumentation nicht getan habe), darf man erst recht nicht über die einzelnen Schicksale urteilen, denn jeder Mensch muss für sich selbst bestimmen, wie gut er mit so einer Behinderung umgeht, und kein Außenstehender kann das jemals nachvollziehen geschweige denn bewerten. Wir können Mutmaßungen anstellen, aber pauschal zu sagen, dass diese oder jene Art der Blindheit (oder man setze hier wahlweise jede andere Krankheit ein) besser zu verkraften wäre als eine andere, halte ich für zu kurzsichtig. Es sind Einzelschicksale, nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

    Zitat

    Original von Nyanko
    Und Therius ist einfach so heiß!


    Oh, wie wahr, daher musste ich gerade herzhaft lachen. Ich liebe den Kerl, besonders in den letzten Szenen auf dem Turm der Prüfungen, hach. Er ist so würdevoll und strotzt nur so vor Ehrgefühl, wunderbar. :herz:


    (Lass dich endlich mal im Thread zu dem Spiel blicken, verdammt, der staubt ein! =D)

    @Vyerhad
    Eben, wir sind Gewohnheitstiere – aber nur, weil wir einen Zustand gewohnt sind, heißt das nicht, dass wir das Privileg auf eben diesen besitzen und darüber hinaus über all jene urteilen dürfen, die "anderes gewohnt" sind. Mir stößt es sehr sauer auf, wenn jemand tatsächlich glaubt, ein gebürtiger Blinder hätte es leichter, sich zurechtzufinden. Wenn man einmal den Schock verdaut hat, durchläuft man schließlich dieselben Lernphasen wie jemand, der von Geburt an blind ist: Blindenschrift, auf die Umwelt einstellen, Abstände blind ausloten können, auf Geräusche und Gerüche sowie diverse Gefühle auf der Haut mehr Acht geben als gewöhnlich – das sind alles Dinge, die ein gebürtiger Blinder ebenso beherrschen und auch ebenfalls erst erlernen muss. Der einzige Vorteil, den man dabei haben dürfte, ist die Tatsache, dass man als Kind schneller lernt.

    Nur weil man dann als geborener Blinder nie all jene Dinge gesehen hat, die andere wahrnehmen können, heißt das im übrigen nicht, dass man sich nicht fragen könnte, wie die wohl beschaffen sind. Glaubst du, ein Blinder fragt sich nicht mitunter auch mal, wie seine Familie aussieht, wie das Gras aussieht, das er unter seinen Fingern spürt? Vor allem, wenn um ihn herum alle stets damit "prahlen", was sie sehen können. Jemand, der im Laufe seines Lebens erblindet, kann von Erinnerungen zehren und das ist in den meisten Fällen unglaublich viel wert. Jeder, der schon mal etwas verloren hat, weiß, wovon ich spreche.


    Zitat

    Original von Nyanko
    Ich habe großen Respekt vor Menschen, die Blind, Taub, Stumm oder alles gleichzeitig sind. Da kommt man sich doch manchmal mies vor, wenn man wegen gewisser Nichtigkeiten herumjammert, obwohl man Gesund ist und sich glücklich schätzen könnte.
    An so etwas denke ich persönlich öfter, um mir immer wieder klar zu machen, wie glücklich ich sein kann, allein schon weil ich sehen darf.


    Dazu kann ich nur eins sagen:

    Oder auch: Wer etwas verliert, das er einmal besessen hat, sollte nicht jammern, sondern weitermachen, denn es gibt unzählige Menschen auf diesem Planeten, die es weitaus schlimmer erwischt haben. Wer erblindet, den hat es schlimm erwischt – aber kann er deshalb alles Leid der Welt für sich proklamieren? Können wir als Sehende darüber urteilen, wie "schlimm" es ist? Ob es schlimmer ist, blind geboren oder durch einen Unfall erblindet zu sein?
    Das Recht haben wir nicht, so einfach ist das.

    Ich finde ja erstaunlich, dass von vielen das nachträgliche Erblinden als schlimmer betrachtet wird als wenn jemand direkt so zur Welt kommt. Klar ist es erst einmal ein Schock für denjenigen, der durch einen Unfall oder ähnliches sein Augenlicht verliert, aber auf der anderen Seite: Der hatte Jahre vorher die Gelegenheit, all die Farben und Schönheiten, die man eben mit den Augen wahrnehmen kann, auch in sich aufzunehmen. Er kann diese Dinge aus seinem Gedächtnis abrufen, er weiß, wie die Farbe Grün aussieht – auch wenn ich mir vorstellen kann, dass das mit zunehmender Zeit der Blindheit in Vergessenheit geraten könnte.

    Im Grunde aber muss der Mensch sich in beiden Fällen in einer Welt zurechtfinden, die so stark auf optische Reize ausgelegt ist, dass man Psychologen in die Werbung setzt, um mit ansprechenden Farben einen Kaufwunsch anzuregen. Das Ausmaß dessen, wie stark wir und unsere ganze Umwelt auf unser Augenlicht fixiert sind, ist doch so erheblich, dass es in jedem Falle eine Herausforderung darstellt, sich in dieser Welt mit all den Sehenden, die keine Vorstellung von anderer Wahrnehmung haben, zu behaupten. Ich verstehe daher nicht, wie man diejenigen, die von Geburt an blind sind, so "herabsetzen" kann und finde, dass man sich das ruhig einmal durch den Kopf gehen lassen sollte.

    Oh, du MUSST es dir einfach holen (lassen xD), Audi. Wie ich dich einschätze, dürften dir die ganzen Kleinigkeiten, die es während des Spielens so zu entdecken gibt, auch wirklich zusagen. Man merkt einfach, dass darin sehr viel Liebe steckt, allein die Reaktionen der Leute auf der Straße auf Zael: Sobald die Story ein wenig fortgeschritten ist, wird man nicht mehr völlig haltlos angemeckert, wenn man mal aus Versehen jemanden anrempelt (was einem STÄNDIG passiert, weil die Gassen teilweise so eng sind in der Stadt). Nein, sobald Zael ein wenig Reputation gewonnen hat, verbeugen die Leute sich teilweise vor ihm als Entschuldigung.


    „Oh, wasn't this Zael? Wow, he actually bumped into me!“ (Passant)

    „Hast du schon gehört, dass dieser Zael bald blablabla?“ [Story-Spoiler, sorry xD] – „Tatsächlich? Oh, weißt du, ich bin das eine Mal in ihn reingelaufen…“ – „Du bist zu tollpatschig! Wie war er denn so?“ – „Ja ja, ich weiß. Aber er war ganz nett.“ (Waschweiber am Brunnen)

    „Also dieser Zael, der in letzter Zeit öfter im Schloss herumläuft… Sein nachdenklicher Blick ist einfach zu süß!“ – „Oh ja, er ist wirklich zum Anbeißen, wenn er so nachdenklich schaut!“ (Dienstmädchen "bei der Arbeit")


    Und das sind ja nur Auszüge von all den Sachen, die sich im Laufe des Spiels wandeln. Ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen sollte mit den Dingen, die man nur per Zufall entdecken kann. Sehr amüsant, das Ganze. :D

    Zitat

    Original von TourianTourist
    Terranigma

    Das Wort "episch" missbrauch ich ja nur sehr ungern, aber es gibt kein treffenderes Wort, um dieses Action RPG zu beschreiben. Die Story ist bombastisch und höchst philosophisch, ich hab bis heute noch nicht alles vollständig erfasst. Das Kampfsystem setzt im Gegensatz zu den meisten RPGs vor allem auf schnelle Echtzeit-Action, was genau mein Ding ist. Das Spiel wurde ja hier schon oft gelobt und es gibt auch einen Thread dazu von Audi persönlich. ^^ Das Spiel kann ich nur jedem hier ans Herz legen. *schon mal dickes dito von bereth erwart xD*


    *räusper*

    Dem kann ich mich wie immer ohne weitere große Worte anschließen. =D
    Terranigma ist einfach eines der Spiele, was mich bis heute verfolgt und auch immer in irgendeiner Form meinen Spielegeschmack mitbestimmen wird. So sagen mir bspw. RPGs, in denen ich in Echtzeit kämpfen kann, um einiges mehr zu als die üblichen Kampfsysteme wie in Lufia – Rise of the Sinistrals (übrigens auch DER Klassiker schlechthin für mich auf dem SNES) oder meinetwegen die FF-Teile bis 10.

    Auch gut in die Reihe der Klassiker kann man meines Erachtens nach Donkey Kong Country 3 einordnen. Damals hab' ich's immer nur bei meiner Oma spielen können und da liegt es auch heute noch herum. Vielleicht sollte ich mir diese Perle mal ausleihen und wieder mit Dixie und Kiddy auf die Suche nach Donkey Kong gehen. Ich hatte es damals nie durchgespielt, was ich heute ein wenig bereue – aber leider hab' ich auch immer spätestens beim großen Wasserfall versagt und dann die Geduld verloren. :D


    Mir will nebenbei bemerkt der Titel eines Spiels nicht einfallen, das ich auch immer sehr gern anhatte. Darin musste man Level für Level bestimmte Sachen einsammeln (ach was, wie aussagekräftig) und konnte meines Wissens nach mit den eigenen Gliedmaßen um sich werfen, die man dann aber später wieder einsammeln musste. Weiß jemand Rat anhand dieser wenigen Informationen? Wikipedia konnte mir mit seiner Liste gerade auch nicht helfen. ._,

    Hier in Magdeburg läuft gerade eine Filmreihe, organisiert von linksjugend['solid], die unter dem Motto "Die Dinge anders sehen" steht – und dem auch vollkommen gerecht wird. Im Rahmen des Ganzen durfte ich mir nämlich vergangenen Mittwoch einen sehr bewegenden Dokumentarfilm ansehen:

    Wadim.

    Worum es geht, kann man ja im Verweis nachlesen, aber ich verliere dennoch mal ein paar Worte dazu: Der Film ist – natürlich – einseitig aufgebaut, denn er beleuchtet schließlich das Schicksal dieser Familie, die nicht vor und zurück konnte und die am Ende einen Sohn verlor, weil er mit 18 aus seiner Heimat gerissen wurde, in ein Land, das er zuletzt vor 16 Jahren gesehen und an das er weder Erinnerungen hatte noch die Sprache beherrschte. So ein einziger Film reicht natürlich nicht aus, um die Situation so kompliziert darzustellen wie sie es letztendlich ist – aber er reicht auf jeden Fall aus, um nachdenklich zu stimmen und einen auf den Gedanken zu bringen, dass sich unser Asylrecht auf dem Stand von Kolonialreichen befindet (um es überzogen auszudrücken).


    Weitere Filme werden sein: Waltz with Bashir (hat wohl einige Preise in Cannes abgeräumt), Zug des Lebens (soll an Das Leben ist schön erinnern <3), Der Pakt mit dem Panda (kritischer Blick auf den WWF). Ich freu mich schon drauf.