Mh, ich stelle entsetzt fest, dass ich mal nicht deiner Ansicht bin, Lacron, was ist nur geschehen?! *Panik* :XD:
Ich selbst habe zuerst die Bücher gelesen (erst die Trilogie und dann den Hobbit, gefolgt von einem Silmarillion-Versuch) und dann die Filme gesehen – keinen von ihnen empfand ich als langatmig und auch die Schlachten sah ich nicht als Effekthascherei an. Sicher ist das Ganze für's Kinoformat umgeschrieben und mit Fran Walsh (glaube ich, wenn sie eher für die MotionCapture verantwortlich war, steinigt mich) in ein Drehbuch gepresst worden.
Diesen Meileinstein an Linguistik und Volkseigenheiten kann man natürlich nicht in drei Filme packen – sechs wären mir da auch lieber gewesen. Aber ich denke mir bei solcher Kritik – Langatmigkeit –, dass es auch oft damit zu tun haben könnte, wie man an den Film herangeht. Ich für meinen Teil konzentriere mich immer auf die Figuren und ihr Miteinander. So stellte es sich für mich beim Anschauen der Filme auch stets so dar, dass die Kämpfe, ob Hornburg oder die Pelennor-Felder, lediglich Beiwerk zur Entwicklung der Charaktere darstellten.
Nach jeder brenzligen Situation merkte man den Schauspielern wirklich an, dass mit ihnen und ihrer Rolle etwas passiert war. Dass ihre Figur gereift und die Freundschaft gestärkt war. Und genau das macht für mich auch die Faszination der Filme aus. Nicht die Bildgewalt oder die kriegerischen Handlungen, sondern was dahinter steckt. Genau aus diesem Grund könnte ich auch ab dem zweiten Teil im Grunde die ganze Zeit durchheulen, weil es so bewegend ist, was diese Menschen (und Hobbits sowie unser Herr Zwerg und Elb, versteht sich) schaffen. Und weil es so bewegend ist, wie die Schauspieler selbst diese Figuren zu sein scheinen.
Für mich stellte es sich schon immer so dar, als wären all diese Figuren direkt aus den Büchern entsprungen (bis auf Frodo, Elijah passt leider im Grunde nicht dort hin) und dieser Punkt fesselt mich jedes Mal aufs Neue.
Umso größer die Freude, dass nun endlich der Hobbit ins Kino kommen wird. Ich muss sagen, ein wenig Angst hatte ich ja langsam schon, dass Ian McKellen nicht mehr bis dahin durchhalten würde. Der Mann hat einen Ehren-Oscar bekommen, hallo, wenn das passiert, ist das Leben eines Schauspielers doch praktisch vorbei. Gut, dass er uns noch ein wenig erhalten bleibt, ohne ihn könnte man diese Verfilmung einfach nicht umsetzen. Mithrandir ohne McKellen? Undenkbar!
Nichtsdestotrotz bin ich zunächst einmal wegen der Umsetzung doch ein wenig skeptisch. Das Buch ist im Grunde nicht für Erwachsene gedacht gewesen. Tolkien schrieb den Hobbit für seine Kinder und das merkt man dem Buch beim Lesen auch an: einfache Sprache, einfache Bilder, einfache Zwerge (oder, besser in Englisch ausgedrückt: simple-minded). Der Trailer zeigte mir schon recht deutlich, dass das Ganze einen ernsteren Ton anschlagen wird als das Buch. Und im Moment bin ich mir noch nicht sicher, ob ich diesen Ton mag oder ihn verteufeln soll.
Ich bin weiß Gott kein Buch-Purist, aber ein wenig Bedenken bleiben doch, dass der Witz der Zwerge bei aller Ernsthaftigkeit untergeht. Und genau dieser Witz hat den Hobbit im Grunde ausgemacht, ich kann nur hoffen, dass er nicht verloren gegangen ist.
Dass allerdings auch die Vertreibung Saurons aus dem Düsterwald und der Weiße Rat eine Rolle spielen werden, nehme ich mit Begeisterung entgegen – damit zeigt Jackson mal wieder, dass er selbst die Bücher genauso verehrt wie seine Fans. Auf diesen Teil bin ich besonders gespannt; wahrscheinlich sollte ich ihn wohl vorher noch in den Nachrichten aus Mittelerde nachlesen (wenn's nicht irgendwo anders steht – irgendwer Ahnung?), die bei meinem Vater stehen.