Ich halte mich mittlerweile, trotz sonstiger Aktvität, bewusst größtenteils damit zurück, mich irgendwie öffentlich mitzuteilen oder mal gut gelaunt irgendeinen Beitrag zu posten. Zum Beispiel auch damit, meine Zeichnungen oder Gedanken zum RPG zu teilen. Warum? Weil ich größtenteils achtlose, manchmal sogar absolut unhöfliche Rückmeldungen bekomme. Teilweise poste ich Zeichnungen, und bekomme dann privat von Usern zu hören, dass sie doch lieber etwas anderes gesehen hätten - ohne irgendeine Art von positivem Feedback oder Wertschätzung.
Wow, was zur Hölle?! Ich saß kurz mit offenem Mund da, als ich das gelesen habe. Unabhängig von der Ausgangsproblematik ist so ein Verhalten einfach mal mega frech. Als Künstler ist man nicht dafür da, andere zu bespaßen, sondern selbst Spaß an seinen Werken zu haben. Tut mir echt leid, das zu lesen. Also sowas ist mir ja noch nie untergekommen... O.o
@topic
Um ehrlich zu sein, war ich am Anfang nicht ganz sicher, was ich genau erzählen soll. Aber ich dachte, es sei vllt ganz nützlich, mit meinem Kupfergeld um mich zu werfen, wenn ich zu den Leuten gehöre, die über die Zeit immer inaktiver geworden sind.
Ich kann leider nicht viel zum Umgangston sagen, da ich mich inzwischen weitestgehend aus den meisten höher frequentierten Chats und Threads raushalte und wenn überhaupt nur dann in einen Voicechat komme, wenn ich entweder mit Leuten Smash spiele, ein Vorleseabend ansteht oder wenn ich wirklich gute Laune bei gepaarter Langeweile habe.
Viele der Ursachen für meine zunehmende Inaktivität liegen eher auf persönlicher Ebene; das möchte ich gleich als Disclaimer setzen. Mein Studium hat nicht nur viel meiner Zeit sondern auch psychischen Gesundheit aufgefressen, weswegen ich mich einfach irgendwann zurückgezogen habe. Das ist allerdings auch eine denkbar schlechte Kombi mit einer Community, die sehr den Eindruck einer "Geschlosssenen Gesellschaft" erweckt. Jemanden zu integrieren, der zurückhaltend oder schüchtern ist, ist generell eine Herausforderung an sich. Ich kann zwar nur für mich sprechen, aber mir kann man tausend Mal sagen, wie gerne man mich dabei hat, aber es wird für mich immer eine verhältnismäßig große Hürde bleiben, mich aktiv zu beteiligen. Sowohl zu viel als auch zu wenig Aktivität sind da irgendwie abschreckend. Ersteres, da es einem dann vorkommt, als sei die Mühe eh vergebens, letzteres, da man viel zu schnell überfordert wird mit zu viel Input. Wenn dann zusätzlich auch noch die Grundproblematik vorherrscht, dass eine aktive Teilnahme von weniger oder noch nicht integrierten Personen nicht oder mangelhaft angenommen wird, dann führt das schnell dazu, dass man sich wieder abwendet, weil man sich "nicht erwünscht" fühlt.
Es ist schwer zu pinpointen, was diesen Eindruck der Verschlossenheit erweckt, aber der Großteil der Stammmitglieder kennt sich natürlich inzwischen über Jahre, größtenteils auch persönlich und hat dementsprechend eine eingespielte Dynamik. Als Neuling oder Außenstehender traut man sich dann oft nicht da reinzugrätschen und wenn man sich traut, dann ist der Versuch meistens ein Hit or Miss. Das ist auf Dauer ein wenig entmutigend. Ich denke, da hat in der Vergangenheit das Forentreffen wahrscheinlich einen großen Beitrag dazu geleistet, weil dadurch Leute - auch Neulinge - die Gelegenheit hatten, sich off screen zu treffen und diese Dynamiken zu entwickeln. Durch Corona ist die letzten 2,5 Jahre dieser Aspekt natürlich vollkommen ausgefallen, weshalb Neue nicht mehr die Gelegenheit hatten, da mit rein zu kommen. (Das ist an der Stelle allerdings nur die Beobachtung eines Außenstehenden. Ich war noch nie auf einem FT; ich weiß nur vom Hörensagen, wie es da abläuft. Aber ich habe von vielen gehört, dass sie primär durch die FTs wirklich die Freude und den Anschluss an die Community gefunden haben.)
Frage ist jetzt natürlich, wie man da am besten ran geht, um das zu lösen.
Eine Sache, an der natürlich jeder arbeiten kann, sind Kleinigkeiten. Dinge, wo ich mir auch selbst mehr an die Nase fassen kann. Nämlich einfach Neue, besonders wenn sie sich schon trauen, einen Pieps von sich zu geben, mehr zu integrieren, indem man einfach wieder ein paar knappe Sätze im Willkommens-Thread mehr hinterlässt oder wenn ein Neuling auf Discord rein schneit, versucht mit einer knappen Frage oder einem kurzen Update in die Diskussion miteinzubinden. Ein knappes Feedback geben, wenn jemand seine Kunst im Art-Thread zeigt, anstatt nur einen Emoji drunter zu pappen und wenn es nur ein knappes "sieht gut aus :D" ist - allein das kann schon sehr motivierend sein. Wenn sich schon Leute trauen zu beteiligen, das einfach positiv enforcen. Eine Sache, die man sich z.B. für Discord überlegen könnte und was es auf vielen anderen öffentlichen Servern gibt, wäre ein Chat, wo sich Neulinge vorstellen können, sodass es vllt ein paar Ansatzpunkte mehr gibt, anhand derer man ein Gespräch aufbauen könnte. Das ist vllt einladender, als einfach in einen aktiven Chat geworfen zu werden, ohne dass man weiß, was abgeht.
Eine andere Idee wäre, einfach mehr Community-Aktivitäten zu fördern. ZC ist inzwischen sehr mau an Community-Aktivitäten, wie ich finde. Dinge wie der Vorleseabend und Art-Challenges existieren, aber sind sehr unregelmäßig. Auch das FT fehlt, das merkt man sehr. Es waren bisher in der Hinsicht sehr schöne Ideen dabei von Podcasts über User-Interviews und Fragen des Tages, die ich alle auch sehr cool finde. Dabei muss es noch nicht mal irgend etwas Großes sein, ich denke, die Regelmäßigkeit gibt den Ausschlag. Zumal größere Events natürlich mehr Manpower benötigen, die im Augenblick nicht wirklich zur Verfügung stehen zu scheint. Auf anderen Discord-Servern gab es z.B. jede Woche einen Spiele- und einen Chillabend, wo Neue eingeladen wurden, sich einfach dazu zu gesellen. Man könnte auch Zelda-themed Zeichenabende oder -Challenges veranstalten. Die Zeichenchallenges, die es bisher gab, waren alle sehr RPG- und OC-basiert, was für Neulinge natürlich auch eher exkludierend wirkt. Ich denke, wenn man mehrere Kleinigkeiten anbietet, dann haben Leute eine größere Auswahl an Dingen, die für sie ansprechend erscheinen und bei denen die Einstiegshürde nicht so groß ist wie bei einem großen Event, was nur einmal alle paar Monate stattfindet. Das soll nicht heißen, dass es größere Events wie den Vorleseabend oder das FT gar nicht mehr geben sollte, aber daneben braucht man halt etwas, was durch eine geringe Einstiegshürde ein wenig Beteiligung generiert und eine Willkommenskultur etabliert.
Eine Sache, die ich noch anbringen möchte: Vllt sollte sich ZC als Projekt auch Gedanken darüber machen, worauf sie ihren Fokus legen will - Forum oder Discord, allgemeiner Austausch oder das RPG und welche Form der Community sie darstellen will. Zelda-Community? Gaming-Community? Rollenspiel-Community? Davon hängt sehr ab, wie man an die Problematik herantreten will. Will man wieder mehr Zelda-relevante Thematiken anbieten, was einen natürlich abhängiger von der Frequenz an neuem Zelda-Content macht, aber inklusiver für den durchschnittllichen Zelda-Fan? Oder möchte man lieber weiter auf der Existenz des RPGs aufbauen, das zugänglicher und attraktiver gestalten und sich damit halt primär auf die Zielgruppe Rollenspieler stürzen?
Bisher ist der Fokus sehr auf dem RPG mit Discord als Plattform für Absprachen und kurzweiliges Geplänkel. Dass das RPG schon seit gefühlt immer das Problem hat, nicht besonders inklusiv zu sein bzw. rüber zu kommen, gibt das natürlich nicht den einladendsten Vibe ab. Wenn man mehr Aktivität abseits des RPGs erwünscht ist, sollte man sich wieder mehr auf den Community-Aspekt konzentrieren und das Thema dieser Community wieder mehr in den Fokus stellen. Sprich: Mehr Fokus auf Zelda als Spielereihe als ein Rollenspiel, welches auf Zelda aufbaut.
Und dann ist natürlich die Frage, auf welcher Plattform sollte das stattfinden. Foren sind als Medium in Zeiten von Social Media eher veraltet, was den Kampf um Relevanz zusätzlich schwierig macht. Discord ist hingegen kurzweilig und damit per se Einsteiger-freundlicher. Das gibt mehr Möglichkeiten Aktivität zu generieren, macht diese Aktivität allerdings potentiell oberflächlich. Wenn man beide Plattformen erhalten will, muss man definitiv überlegen, wie man beide miteinander kombiniert, ohne dass die eine der anderen das Wasser abgräbt.
Ich denke, das war erstmal alles, was mir spontan zu dem Thema eingefallen ist. Ich möchte zum Schluss noch einmal ausdrücklich erwähnen, dass, auch wenn ich meine persönlichen "Problematiken" geschildert habe, das kein "Mimimi, ich fühle mich von der Community ausgeschlossen" sein sollte. Wenn ich mich hier nicht wohlfühlen würde, wäre ich schon längst weg und würde nicht immer wieder zu dieser Seite zurückkommen, um mich doch nochmal wieder zu Wort zu melden. Und wenn ich kein Interesse an dem Fortbestand des Projekts hätte, dann hätte ich auch diese Textwand dort oben nicht verfasst. Ich dachte nur eben, dass es vllt ganz hilfreich sein könnte, Feedback von einer Person zu bekommen, die in die Kategorie "zu schüchtern, um sich selbstständig einzubringen" fällt, um in Zukunft auch auf solche Leute potentiell besser eingehen zu können.
Peace out. (°.°)v