Gift-Schlamm in Ungarn

  • Weniger eine Diskussion, eher aus der Nachrichtenecke:


    Habt ihr auch über diese Katastrophe gehört? Ich selbst bekam das erst gestern mit.


    Jedenfalls ist in Westungarn der Damm eines Rückhaltebeckens von giftigem Abfall einer Aluminiumfabrik gebrochen, der Giftschlamm hat mehrere Dörfer überrollt. Besagter rötlicher Schlamm soll einen pH-Wert von 14(!!!) haben, bei Berührungen kommt es zu sofortigen Veretzungen (no na bei dem pH-Wert! 8o ), darin befinden sich auch Schwermetalle und leicht radioaktiv ist er auch noch. 2. Tschernobyl könnte man bald meinen!
    Der Schlamm breitet sich natürlich auch aus und soll schon Zweige der Donau erreicht haben.
    Und natürlich schiebt einer die Schuld an den anderen ab.


    Eine pure Katastophe einfach nur! :tot:


    Also hat euch in Deutschland, der Schweiz oder anderen Ländchen auch die Nachricht ereilt? Was wisst ihr darüber?


    Seht, sie leuchten, tanzen im Wind
    wiegen, brechen, fallen nieder,
    wenden, drehen sich geschwind
    und finden sich am Grunde wieder.
    Und als die neue Zeit beginnt
    erstrahlt ein brennend Blattgefieder.
    Herbst - von Tatze

  • Mich hat die Nachricht in Österreich erreicht. Die Katastrophe ist noch nicht mal so weit von der Grenze zu meinem Heimatland entfernt. Experten vermuten ja, da der Schlamm in letzter Zeit ziemlich zäh geworden ist, dass bei nächsten Regenfällen die ganze Substanz so an Masse gewinnt, dass der Damm bricht und weitere Katastrophen resultieren. Das wäre bei den Schadstoffen katastrophal. In den verseuchten Städten muss die Feuerwehr die Straßen mit Wasser verdünnen, damit keine giftigen Gase entstehen können.
    Aber nehmen wir an es bleibt heiß. Dann bricht zwar kein Damm, aber ein anderer Effekt kommt hinzu. Eben diese Gase kommen leichter frei und der Schlamm trocknet. Der getrocknete Schlamm kann dann als Staub per Wind sehr schnell verbreitet werden. Man vermutet, dass das ganze Spektakel dann auch über die Grenzen zu Österreich ausgeweitet wird. Ich weiß zwar nicht in wie weit das dann mich als Bewohner der buckligen Welt im Semmering - Rax- Schneeberg- Gebiet betrifft - aber es ist doch recht beunruhigend.


    Und ich vermute ja, dass hinter dem allen Geld steckt. Ist ja immer so wenn der Mensch Dreck baut. Irgendwas ist schlecht gebaut worden weil man sparen wollte usw.

  • Als ehemaliger ABC-Abwehrsoldat geb ich auch mal meinen Senf dazu:
    Da ist die Kacke am dampfen und zwar so richtig. Eine gewaltige Fläche wurde kontaminiert und bis die wieder richtig sauber ist, vergehen wohl Jahrzehnte. Akut kann man da wenig machen, wir können nur hoffen, dass das ganze durch ungünstiges Wetter sich ncoh mehr ausbreitet....


    @Topic: ja hab ich mitbekommen... aber schon vor Tagen, als es passiert ist... Samstag, oder?

  • Hui, ein ABCler. Zukünftige Chemikerin hier. ;)


    Wann genau es passiert ist weiß ich jetzt auch nicht. Ja, dieses Wochenende oder kurz davor sollte es gewesen sein, ist ja noch brandaktuell.


    Ja, KDodongo, von all dem hab ich auch schon gehört. Wir Österreicher dürfen uns auf den kommenden Ostwind freuen, der den ganzen Mist (wenn der Schlamm getrocknet ist) zu uns rüber trägt. Wenigstens soll darauf ein Nordwest-Wind folgen, der den Staub dann wenigstens(!) bei Burgenland und der Oststeiermark hält.


    Und natürlich schiebt jeder dem anderen die Schuld in die Schuhe. Der Fabrikdirektor bekennt sich in keinster Weise schuldig und meinte, es sei grundsätzlich alles in Ordnung gewesen - das sagte er bei einer Überprüfung vor nicht allzu langer Zeit wenn ich mich recht erinnere. Der WWF beschuldigt die EU, da die ganze Anlage etc. nicht den Richtlinien entsprächen oder dass da nicht genau geschaut wurde oder sowas in der Art. Und so geht die Runde...


    Seht, sie leuchten, tanzen im Wind
    wiegen, brechen, fallen nieder,
    wenden, drehen sich geschwind
    und finden sich am Grunde wieder.
    Und als die neue Zeit beginnt
    erstrahlt ein brennend Blattgefieder.
    Herbst - von Tatze

  • Ich hab die Sache auch erst am Wochenende in den Nachrichten gesehen. Was mich ziemlich sauer macht ist die Annahme, dass das Becken weit aus mehr Inhalt beherbergte als es durfte. (Wenn ich mich recht entsinne war von mehr als die Hälfte die Rede.) Also müssen Natur und Menschen mal wieder dafür büßen, weil irgendwelche profitgeile Trottel nicht die Vorschrift beachteten. Da füllt man lieber das Becken bis zum buchstäblichen Erbrechen statt neue Becken anzulegen oder die Produktion einzudämmen. Verantwortungslose Menschen haben wir ja genug, aber schon nach BP's neuster Glanzaktion hätte man doch mal auf die eigenen Finger schauen sollen. :skeptisch:



    Die Kritik hat die imaginären Blumen an der Kette zerpflückt, nicht damit der Mensch die phantasielose, trostlose Kette trage, sondern damit er die Kette abwerfe und die lebendige Blume breche.
    Karl Marx

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