(Entnommen aus der Diskussion zum Thema "Leben nach dem Tod"...)
ZitatZelda_Sapientia:
Die 7 Todsünden hat sicher schon jeder einmal oder teilweise begangen. Und die 10 Gebote (die ich immer noch sehr wichtig finde!) werden leider zu oft gebrochen.
ZitatMereko:
es gab mal einen film, in dem sich ein mann, der alles verloren hatte, es sich in den kopf hatte, jedes der 10 gebote zu brechen. war recht intressant, vorallem, weil er, trotz aller gewissensbisse es komplett durchgezogen hat. den letzten bruch, Mord, beging er allerdings nicht an jmd anders, sondern im letzten moment richtete er sich selbst.... macht nachdenklich. Aber ja, die 10 gebote sind (auch wenn ich nicht gläubig bin) wichtig, denn im grund genommen sind es eigentlich grundsätzliche verhaltensregeln, die das leben in einer gesellschaft ermöglichen und streit vermeiden.... ok vergessen wir gebot 1 und 2, die sind für die gesellschaft unwichtig, wobei gebot 1 meiner meinung nach viel tote auf dem gewissen hat. "du sollst keinen gott haben neben mir"? klingt ein bisschen nach den islamisten, die gegen die ungläubigen kämpfen.
ZitatAllShallPerish:
Und ich finde es irgendwie Bewundernswert das damals schon die 10 Gebote, die für eine Gesellschaft grundlegend sind, geschaffen wurden.
Zitatvyserhad:
Kommen wir erstmal zu den 10 Geboten. Im Endeffekt sind sie alles und auch nichts. Da gebe ich Mereko recht, weil er meint, dass es normale Regeln sind, welche einfach das miteinander regeln. Sie machen das miteinander einfacher und, wenn wir ganz ehrlich, kann man sie auf die eine oder andere Art in allen Religionen der Welt finden - sei es der Hinduismus, en Buddhismus oder halt andere. Der Bruch mit diesen? Verändert es etwas für das Leben danach? Mhhh... keine Ahnung, das weiß ich wirklich nicht. @PG: warum ist es erstaunlich, dass die Menschen früher solche Regeln aufgestellt haben? Es ist ja nicht so, dass unsere Kultur gänzlich seperat steht. Nein, sie hat sich aus der Vergangenheit entwickelt. Und die prägenste Religion, war halt das Christentum - besonders in Europa. Nun die von Sapi angesprochenen Todsünden im christlichen Glauben. Soweit ich es verstanden habe, sind sie nichts, wofür man bestraft wird. Sie sind keine Sünden, sie führen zu sünden. Sie veranlassen Menschen böses zu tun. Dementsprechend ist nicht der Neid das schlimme, sondern jemanden aus Neid zu töten oder zu bestehelen. Deshalb sehe ich es nur als einen Böse-Charakter-Katalog an. Warum jedoch gibt es sowas nur für das schlechte?
ZitatHorrorkid:
Die 10 Gebote sind größtenteils eigentlich Schwachsinn, da sie viel mehr dem Erhalt der Religion dienen als dem eigentlichen Zusammenleben. Auch das mit dem "Du sollst nicht stehlen" ist keinesfalls von einem allwissenden Wesen erdacht worden. Denn eigentlich (so wäre zumindest der perfekte Zustand) gehört JEDEM Menschen ALLES und somit gäbe es garkeinen Diebstahl. Denn die elementaren Güter sind Land, Wasser, Luft und Licht und nur weil z.B ein Mensch vor einem anderen auf einem Land war, hätte er vernünftigerweise nicht das Recht, dieses einfach alleine für sich zu beanspruchen. Ehebruch ist ebenfalls unsinnig, da die Ehe ein ritueller, traditioneller und vorallem religiöser Bund ist. Und ich denke nicht, dass sich ein allmächtiger Gott - Schöpfer des Universums - dafür interessiert ob z.B ein Mann seiner Frau fremdgeht oder ähnliches... Das könnte man dann eher unter "Du sollst nicht lügen" einordnen, wenn man jemanden das Versprechen des Bundes fürs Leben gibt und es dann (wissentlich) bricht. Also sind 6 der 10 Gebote eigentlich nicht wichtig für ein gutes Zusammenleben. Wichtig wären eigentlich nur: Du sollst nicht töten Du sollst nicht lügen Du sollst nicht begehren deines nächsten Weib Du sollst deine Mutter und deinen Vater ehren
ZitatDie Sieben Todsünden sind: Superbia: Hochmut (Eitelkeit, Stolz, Übermut) Avaritia: Geiz (Habgier) Luxuria: Wollust (Ausschweifung, Genusssucht) Ira: Zorn (Rachsucht, Vergeltung, Wut) Gula: Völlerei (Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht) Invidia: Neid (Eifersucht, Missgunst) Acedia: Faulheit (Feigheit, Ignoranz, Trägheit des Herzens) Und wie Vys richtig gesagt hat, führen diese Laster zum Sündenfall.
Zitat: Die 10 Gebote sind größtenteils eigentlich Schwachsinn, da sie viel mehr dem Erhalt der Religion dienen als dem eigentlichen Zusammenleben.
Da muss ich entscheiden Widersprechen! Die ersten drei sind -ich sage es mal salopp- Schwachsinn in der heutigen Zeit. Aber die restlichen sieben sollte man auch heute noch beachten. Und Horrorkid, stell dir mal vor, jemand geht in dein Haus und sagt: Der Boden, auf den das Haus steht, gehört niemanden. Darum ist das Haus auch mir. Nicht gerade angenehm, oder?
ZitatAlso ersteinmal gehen wir hier ja davon aus, dass diese Gebote/Regeln von einem Gott gemacht wurden. Und ein wahrhaft "göttlicher" Gedanke ist eben, dass jedem alles gehört. Ausserdem ist in der Bibel auch immer die Rede von "Sklaven", "Land" usw... Es geht NICHT darum, dass jemand ein kleines Fleckchen für sich beansprucht, in dem er alles sammelt, was er zum leben braucht. So haben es z.B nomadische Völker immer gemacht: Sich genau das genommen, was sie zum leben brauchen. Wenn sich aber - wie es heutzutage überall auf der Welt geschieht - Einzelpersonen oder kleine Grüppchen riesige Flächen an Land sichern oder Wasser privatisieren ect. und dann meinen sie hätten das Recht dazu (vielleicht sogar noch das von Gott gegebene) zu entscheiden, wer da jetzt rüber darf oder diese Wasserquelle benutzen darf und wer nicht. Oder wieviel er dafür bezahlen muss, dass er passieren/benutzen darf. DAS ist das ungerechte. Denn das schränkt den/die Menschen, denen das Land/das Gewässer nicht gehört, massiv in ihrer Freiheit ein, dorthin zu gehen, wo sie hinwollen. Und es ist nunmal so, dass es Gruppen oder Einzelpersonen unter den Menschen gibt, die unverhältnissmäßig viele Ressourcen und Platz einnehmen. Viel, viel, vieeelll mehr als sie eigentlich bräuchten. ^^ Ist alles eine Frage der Relation. Diese Situation steht ausserdem auch in Konflikt mit den von dir genannten 7 Todsünden, speziell mit Hochmut, Geiz und Völlerei.
Interessante Fragestellungen, oder?
Wie müssen wir die 10 Gebote und Dinge wie Todsünden / Kardinalstugenden auffassen? Sind sie veraltete Prinzipien, die in den Jahrtausenden seit ihrer Erschaffung an Bedeutung verloren haben? Sind es Gesetze, oder eher Richtlinien? Sind sie rein religiös, oder sollten sie auf die Gesellschaft an sich angewendet werden, ob christlich oder nicht?
Ich persönlich denke, dass es relativ offensichtlich ist, wie viele unserer heutigen Gesetze, Moral- und Wertevorstellungen von genau diesen besagten christlichen Tugenden und Geboten abgeleitet sind. Somit hieße das, dass ohne diese altertümlichen Vorgaben unsere Gesellschaft heute womöglich ganz anders ausgesehen hätte. Allerdings ist klar, dass einige von ihnen - besonders die betont gottgläubigen - inzwischen stark an Relevanz verloren haben. In einer Welt, die nicht mehr vollkommen von den großen Religionen beherrscht wird, sondern von glaubensunabhängigen Regierungen, steht das Wort des Menschen über dem Wort Gottes. Somit fühle ich persönlich mich zum Beispiel nicht durch die Gebote oder die Todsünden gebunden, wohl aber durch unser Gesetzbuch (und meine persönlichen Moralvorstellungen).