Geld/Währung auf unserer Erde

  • Wie würde unsere Welt wohl aussehen, wenn Geld niemals Einzug in unsere Gesellschaft gefunden hätte oder es gar abgeschafft würde?


    Erst einmal würde ich sagen, dass es gar nicht möglich ist, Währung heute abzuschaffen, weil unsere Gesellschaft darauf aufgebaut ist. Das Problem liegt nicht in der Währung, sondern in den Ansichten der Menschen und in der Verteilung, um es einfach auszudrücken. Das Prinzip ist eigentlich einfach und logisch: Wer mehr arbeitet, bekommt mehr, kann sich dementsprechend mehr leisten.
    Es geht in diesem Thread nicht darum, den Staat o.ä. zu kritisieren oder die sozialen Umstände auseinanderzunehmen, sondern vollkommen unvoreingenommen auf das Thema Geld zu blicken. Wenn alles reibungslos funktionieren würde, besäße jeder auf der Welt genug Geld, um ein durchschnittliches Leben zu führen, allerdings trotzdem auf Arbeit angewiesen zu sein, denn wenn jeder Unmengen an Geld besäße, gäbe es keinen Grund mehr, zu arbeiten, und schon fällt die Wirtschaft in sich zusammen. Und wie könnte man es nun ändern?


    Generell halte ich mich mal daraus und überlasse euch die restliche Analyse der momentanen Situation auf unserem Erdball, und sage einfach mal, dass man auch ohne viel Geld Spaß haben kann und andere Dinge über das Thema Geld stellen sollte, eine andere Perspektive auf das ganze zu haben. Der Sinn des Lebens ist schließlich nicht, Unmengen von Geld angeschafft zu haben, denn im Grab nützt einem das schließlich auch nichts. Andererseits sollten wir vielleicht etwas mehr Ehrgeiz an den Tag bringen und uns nicht von der (angeblichen) Tatsache unterdrücken lassen sollten, dass man ohne Job und ohne Geld kein glückliches Leben führen kann.


    Doch wenn man Geld über das Wohl der Menschheit stellt, dann ist wohl alles verloren. Vielleicht würde es der Welt besser gehen, wenn sie nur aus Bauern bestehen würde, die zwar wenig besitzen, allerdings keine Kriege und sonstiges führen müssen, denn Menschen wollen Macht und Macht bedeutet heutzutage nur eins: Geld.


    Auf die Idee hat mich übrigens bereth in ihrem Beitrag gebracht. ^.^

  • Naja was ist Geld denn eigentlich? Es ist nur ein Mittel um das Tauschen von Waren und Dienstleitstungen zu vereinfachen. Wirklich Wertvoll ist es eigentlich nur, da es begrenzt ist. Wenn jeder eine Menge davon hätte wäre es nichts mehr Wert wie mit allen anderen halt auch. Der tatsächliche Nutzen bzw, der Materialwert eines 50 Euro Scheins beträgt ca. den einer bemalten Papierserviette^^


    Im Prinzip würde unsere Welt genauso aussehen wie jetzt, nur dass es viel schwieriger wäre an Sachen zu kommen. Bevor es Geld gab, haben die Menschen ihre Waren direkt gegeneinander getauscht. Das ginge theoretisch heute auch, das Problem ist nur, dass man sich erstmal übers tauschen einig sein muss. Stellt euch mal vor ihr habt 500 Eier, und wollt dafür ein Videospiel. Nur der Spielehändler will keine Eier haben, sondern Honig. Dann müsst ihr erstmal einen finden der Honig gegen Eier tauscht^^


    Und tatsächlich kann man Währungen abschaffen, solangen man sie durch ein anderes Medium zum tauschen ersetzt. In den nächsten Jahrzehnten wird es sich wahrscheinlich so entwickeln, dass Bargeld immer seltener wird und die Menschen elektronisch bezahlen.

    Ich gehöre zu der Sorte Menschen, die die wichtigen Fragen des Lebens stellen!


    Fragen wie:


    "Was ist hinter dieser Tür?"
    "Steht das wirklich unter Strom?"
    "Pass ich da durch?"
    "Wofür ist dieser Knopf gut?"

    Und: "Brauch ich dafür wirklich einen Fallschirm?"

  • Ich denke ohne Geld wären wir technisch, wirtschaftlich usw. noch mehrere Jahrhunderte jahre zurück. Da schon einfachste Tagesgeschäfte fast unmöglich werden. Es fängt ja schon im ganz kleinen an, wie Askel schon beschreiben hat, wenn ich ein Brot vom Bäcker kaufen will, und kann ihm nur Äpfel anbieten, die er aber nicht will, dann steh ich doof da und darf den nächsten Bäcker suchen oder mir was besorgen was der Bäcker braucht, bin also erstmal ewig beschäftigt um an Brot zu kommen.
    Noch schlimmer träfe es dann diejenigen die Dienstleistungen anbieten, wie z.B. ein Automechaniker, soll der dann für die Reperatur des Wagens, 3000 Brötchen, 4 Stühle und 44 Flaschen Bier verlangen? Und selbst wenn er das verlangen würde, wäre es für den Kunden ein riesen aufwand das aufzutreiben. Also müssten die sich erst in warscheinlich tagelangen Verhandlungen auf was einigen^^. Vor allem was macht dann der Mechaniker wenn auf einmal keiner mehr sein Auto reparieren lassen will? Geld spaaren für solche Zeiten kann er ja nicht, naja er könnte die 3000 Brötchen oder haufenweise Stühle bunkern. Aber ich denke es ist klar worauf ich hinaus will. In einer Heutigen Zeit ist es unmöglich ohne Geld auszukommen.


    Und das Geld gierig macht denek ich auch nicht. Das Geld macht die Menschen nicht gierig, sie selber machen sich gierig und gierige Menschen gabs auch vor dem Geld. Vor dem geld wurden hald dann andere Sachen gehortet.


    Das Geld aber nicht die Lösung aller Probleme ist, sollte auch klar sein aber das leigt dann icht am Geld sondern den Menschen und wie sie damit umgehen.

  • He, ich hab' ja bald damit gerechnet, dass jemand drauf anspringen würde; find' ich gut, Chedra. *g*



    Wenn ich eure Beiträge so lese, sehe ich aber schon, dass ihr auch dieses typische Denken in euch tragt, was ja (denke ich) erst dazu geführt hat, dass Geld überhaupt ein Teil der Gesellschaft wurde: Dieses "ich gebe dir nur etwas, wenn du mir dafür auch etwas gibst". Das haben wir alle, wohl die Macht der Gewohnheit.


    Wobei man fragen muss, was das andere bedingt.
    Bedingt das Geld dieses Denken oder bedingt dieses Denken das Geld?


    Das ist im Grunde wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei, weil wir es nicht sagen können; es war (für uns) eben schon immer da und keiner kann erraten, wie Menschheit aussah, bevor beides selbstverständlich wurde. Jetzt aber mal rein hypothetisch gesehen: Wenn nicht jeder diesen Drang in sich tragen würde, auf eine "Leistung", die er einem anderen Menschen bietet, auch sofort eine Gegenleistung zu erhalten – wie könnte Gesellschaft aussehen?
    Jemand braucht wieder etwas zu essen, also marschiert er zum Händler/Bauern/Verwahrer der Lebensmittel. Was braucht er für die nächsten Tage? Sagen wir etwas Brot, Eier, Getränke, Kartoffeln. Er bekommt sie nun von eben jenem Menschen, der das Ganze verwahrt. Freihaus. Überlegen wir weiterhin, dieser Verwahrer (Händler wäre ein zu stark geprägter Begriff im Hinblick auf Geld) braucht aber auch etwas. Sagen wir er benötigt neue Materialien zum Kühlen, da seine Kühlkammer so langsam an Altersschwäche den Geist aufgibt. Wo geht er also hin, zum Techniker, der das Zeug herstellt. Der Techniker braucht Materialien, um die Sachen herzustellen, die bekommt er von einer gewissen Fabrik. Diese Fabrik braucht Rohstoffe zur Herstellung, die bekommt sie vom Landbesitzer um die Ecke, auf dessen Grundstück eine Ölquelle fröhlich vor sich hin sprudelt. Und so weiter ad finitem.


    Die Frage danach, ob eine Gesellschaft ohne Geld möglich wäre, dürfte also vielmehr die Frage danach sein, ob Menschen in der Lage wären, ein generelles Gemeinschaftsdenken und echte Selbstlosigkeit für sich zu kultivieren.
    Denn funktionieren würde dieses Prinzip.

  • Was du schreibst bereth ist aber ja wie du eben auch schon festgestellt hast nicht ein Problem das durch das Geld entsteht dondern duch den Menschen an sich. Das jemand etwas dafür haben möchte, wenn er jemanden etwas gibt oder etwas für ihn tut lieg in der Natur des Menschen, klar kleine Gefälligkeiten fallen da nicht darunter aber wenn sich jemand den ganzen Tag über den Allerwertesten auf dem Kartoffelacker abrackert finde ich es nichteinmal verweflich oder gar gierig wenn er dann für seine Kartoffeln, um mal vom Geld fern zu bleiben zumindest was anderes haben möchte. Er kann ja nicht nur von Kartoffeln leben.


    Ich denke aber auch nicht das die Menschen so "schlecht" sind wie manch einer sie hinstellt. Ich persöhnlich kenne keine gierigen Menschen. Nicht einmal in den Führungspositionen des Beriebes in dem ich arbeite, denen man ja gerne mal soetwas vorwirft. Auch im Privaten freundschaftlichen umfeld sehe ich viel gegenseitige Unterstützung.
    Klar wenn manche Manager rumheulen weil sie statt X Mille im jahr nurnoch X-1 Mille bekommen is das schon Gier aber wieviel % machen die aus? Auch gibts sicher Betreibe in denen es anders Läuft. Aber das Problem ist so alt wie die Menschheit.


    Ist schon sehr idealistisches Denken wenn man verlangt das jeder einfach alles für n Appel und n Ei machen sollte. Selbst wenn es einige machen würde dann gäbe es auch immer die Gegenseite die das ausnutzt und wir hötten keine andere situation als jetzt.


    Über lange Sicht gesehen setzen sich ähnlich der Evolution eben die Wirtschaftssysteme durch die wohl am besten geeignet sind. Gild eigendlich in fast allen Bereichen.


    Siehe Diplomatie, immer mehr Länder wollen sie, weil wenn auch nicht perfekt den ndas gibts nicht, wird die Diplomatie von den meisten Menschen als die beste Staatsform angesehen.
    So wie sich die Marktwirtschaft in ihren ableitungen größtenteils gegen die Planwirtschaft durchgesetzt hat.
    Letzendlich hat sich wohl die Art und weise so wie Heute zu Handeln durchgesetzt. Wäre das Handeln ohne Geld in irgend einer bedeutenden Weise besser gewesen hötte es auf Dauer nicht bestand Gehabt.

  • Die Frage ist hier aber nicht, was das "bessere" System ist, sondern wie es aussehen könnte, wenn. :zwinkern:


    Zitat

    Was du schreibst bereth ist aber ja wie du eben auch schon festgestellt hast nicht ein Problem das durch das Geld entsteht dondern duch den Menschen an sich.


    Stimmt so nicht, ich habe es vielmehr angezweifelt, dafür bin ich mal so frei und zitiere mich selbst nochmal:

    Zitat

    Wobei man fragen muss, was das andere bedingt.
    Bedingt das Geld dieses Denken oder bedingt dieses Denken das Geld?


    Das ist im Grunde wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei, weil wir es nicht sagen können; es war (für uns) eben schon immer da und keiner kann erraten, wie Menschheit aussah, bevor beides selbstverständlich wurde.


    Ich finde es etwas bequem, einfach zu sagen: "Jo, das System ist jetzt so und so funktioniert es, das heißt, es muss das sein, was sich als das Beste herausgestellt hat." Was spricht dagegen, ein bisschen über den Tellerrand zu blicken und sich einfach mal zu fragen, wie eine Gesellschaft aussehen würde (oder müsste), in der so etwas wie Geld eben schlichtweg nicht vorhanden wäre? Das erfordert ein bisschen Mühe, aber ich bin guter Dinge, dass unsere Köpfe hier im Forum zu solchem Denken durchaus fähig sind. :P

  • Ich versuche mal, zumindest Teilweise, jedewede Argumentation von wegen, was wäre wenn nie Geld gewesen wäre, aus den angeln zu heben:
    Bezahlung gegen Dienstleistung gibt es nämlich nicht nur beim Menschen! Bei Pavianen wurde beobachtet, dass Männchen, die ein Weibchen länger lausen, länger Sex mit ihr haben dürfen, wobei es einen proportionalen Zusammenhang zwischen Lausungsdauer und Sexdauer gibt. Affen haben, wie die Menschen, Prostitution!!!!
    Somit ist jedwede Diskussion, wie die Menschheit aussehen würde, wenn es nie Geld gegeben hätte, ein reines Gedankenexperiment, da es scheinbar in der Natur höher intelligenterer Wesen liegt, Tauschgeschäfte abzuwickeln.
    Um auf Bereth frage zu antworten: Das Geld gibt es, weil wir so denken!
    Eine Leistung ohne sofortige Gegenleistung würde erfordern, dass man dem Gegenüber genug vertraut um zu wissen, dass man irgendwann eine gegenleistung bekommt, ohne zu wissen wann und in welcher Form. Das widerum ist allerdings wider die Natur, denn zum Überlebenskampf gehört dazu, dass man nicht jedem blindlings und 100%ig vertraut.
    Eine Menschheit ohne Geld ist also bisher einfach nciht möglich.


    Intressant ist allerdings die Frage, ob es möglich wäre, jemals eine Gesellschaft zu schaffen, die ohne Geld oder andere standartisierte Tauschmittel auskommt.
    Ich halte es persönlich für ziemlich unwahrscheinlich, denn das wäre Idealkommunizismus und den kann und wird es bei Menschen einfach nie geben. Der Mensch ist einfach zu Gierig und zu skeptisch, als dass er nciht immer davon angetrieben würde, den eigenen Reichtum zu vermehren oder auf einem bestimmten Level zu halten. Es wird wohl nie eine Welt geben, in der es kein Geld gibt, das vollständige verschwinden von Bargeld hingegen, kann ich mir sehr gut vorstellen, vorallem, weil es schon Länder gibt, die so etwas planen.

  • Habe ja nie behauptet das man nicht über den Tellerrand hinaussehen kann / darf. Das Problem ist vielmehr das: "Bedingt das Geld dieses Denken oder bedingt dieses Denken das Geld?" - Hast du, bereth, geschreiben und ich bin der Meinung das das Denken das Beld bedingt. Sprich das Denken in die richtung war schon immer da das Geld wurde dann nur als Mittel zum Zweck "erfunden".


    Wenn man also über Abschaffung von Geld nachdenken will muss man erstmal über ganz andere Dinge nachdenken und wenn man die gelöst hat, dann ist das mit dem Geld kaum ein Problem mehr. Geld ist nicht der Ansatz wo man anfangen muss.


    Also wenn man sich jetzt mal Konkret eine Welt ohne Geld vortellen würde dann kann man sich nicht die aktuelle Welt wie sie ist so vorstellen denn das wäre schlicht nicht möglich weil sie darauf Angewiesen ist. Aber man könnte sich vorstellen wie es gekommen wäre wenn es nie eingeführt worde wäre.


    Der größte unterschied läge wohl darin das die Landwirtschaft wesentlich einflussreicher wäre. Da Nahrungsmittel eben das ist was für den Menschen unverzichtbar ist. Und ohne einen Bezugswert(Geld) ist es viel einfacher für seine Waren besonders wenn sie dringend benötigt werden viel zu verlangen. Arme Menschen, welche nicht irgendwas bieten können sind dann nicht in der Lage überhaupt was zu Essen zu bekommen. Eventuell gibt es Wohltätige Organisationen die ihnen Brot schenken, aber woher bekommen die das Brot? Sind also auch auf Spenden angewiesen außer es gäbe eine Art Steuer in der Form das alle Menschen einen Teil ihres Brotes abdrücken müssen. Um eine Art Sozialstaat zu verwirklichen. Ansonsten wären wir einfach wieder im Mittelalter(wobei es schon viel länger geld gibt), wo nur der starke überlebt.
    Auch was Erfindungen angeht, es gäbe möglicherweise kein Internet für Private Nutzung weil was würde es jemanden bringen zum beispiel eine Internetseite zu betreiben, was bekommt er denn dafür macht er Werbeverträge um damit seinen Lebensunterhalt zu vertreiben? Aber was bekommt er dann dafür? Der Chinese am andern ende der Welt schuldet ihm dann n Haufen Reis? Und wenn dann mal Jemand um die Welt fleigt und den Reis rüberfliegt, was nimmt er dann mit sich um sich im Fernen Land zu verpflegen? Proviant für zwei Wochen oder eventuell einen Riesen vorrat an Wachsmalkreiden den er sich erst ertauscht hat und jetzt gegen was zu Essen loswerden möchte^^. Es gab zwar früher auch Dienstleister aber da waren die meisten Sklaven.


    Was ich mit dem Ganzen übertriebenen Geschwafel da sagen will, gäbe es kein Geld würde sich an den Menschen und ihrer Einstellung dadurch warscheinlich nichts ändern die war auch davor nicht anders.
    Ein system auf vollkommer Vertrauensbasis funktioniert denke ich nur in sehr kleinem Stil. Kleiner Dörfer und Stämme in denen noch wirklich gemeinsam angepackt wird un man für einander da ist aber bei der heutigen Population ist sowas nicht mehr möglich. Afrikanische Ureinwohnerstämme haben kein Geld und ja da funktioniert es aber wie eben erwähnt Kleine Gemeinden und keine weit entwickelte Technologie. Also es kann funktionieren das ist klar, aber der zug ist für uns hier in den "weiterentwickelten Ländern" vor hunderten Jahren abgefahren.


    Also ist meine Vorstellung von einer heutigen Welt ohne Geld, sprich es wurde nie erfunden, so das es keine Technologische Entwicklung über einen gewissen Grad hinaus gäbe, was natürlich nicht unbedingt schlechter wäre, aber das ist ein ganz anderes Thema.

  • Zitat

    Original von bereth


    Das ist im Grunde wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei, weil wir es nicht sagen können; es war (für uns) eben schon immer da und keiner kann erraten, wie Menschheit aussah, bevor beides selbstverständlich wurde.


    Naja...technisch gesehen sind Hühner Vögel. Vögel stammen von Reptilien ab, die sich wiederrum über das Legen von Eiern fortpflanzten. Also käme theoretisch das Ei zuerst...außerdem ist das Ei ein Frühstücksgericht und Hühnchen ein Mittagsgericht^^ (will dich nur ein bisschen ärgern nicht böse sein^^)


    Zitat

    Original von bereth


    Die Frage danach, ob eine Gesellschaft ohne Geld möglich wäre, dürfte also vielmehr die Frage danach sein, ob Menschen in der Lage wären, ein generelles Gemeinschaftsdenken und echte Selbstlosigkeit für sich zu kultivieren.
    Denn funktionieren würde dieses Prinzip.


    Das ist auch der eigentliche Sinn vom Kommunismus. Jeder arbeitet nicht für sich sebst, sondern für die Gemeinschaft daraus soll die Motivation erfolgen. Nur sind Menschen leider nicht so gestrickt, das verbietet uns unser Instinkt fast schon. Und glaubt mir, wir Menschen werden mehr von unserem Instinkt kontrolliert als es manche von uns zugeben möchten. Daher funktioniert dieses Prinzip lediglich in der Theorie.


    Zitat

    Original von Mereko
    Bezahlung gegen Dienstleistung gibt es nämlich nicht nur beim Menschen! Bei Pavianen wurde beobachtet, dass Männchen, die ein Weibchen länger lausen, länger Sex mit ihr haben dürfen, wobei es einen proportionalen Zusammenhang zwischen Lausungsdauer und Sexdauer gibt. Affen haben, wie die Menschen, Prostitution!!!!


    xD Joa könnte man als Prostitution ansehen. Allerdings ist das Lausen bei Affen soweit ich weiss ein sozialer Akt, der auch das Ziel hat Zuneigung zu erzeugen, die im Optimalfall zum Geschlechtsverkehrt führt. Dann wäre theoretisch doch jede Hausfrau die von ihrem Mann finanziell versorgt wird (ja altes Modell, aber gibts immer noch^^) und mit ihm schläft auch eine Art Prostituierte^^


    Also ich denke eine welt ohne Geld wird es nicht geben und wenn doch erst, wenn sowieso alles voll automatisch läuft und wir Menschen uns nur noch ums Fortpflanzen kümmern müssen. Denn Geld ist lediglich ein Medium um Tauschgeschäfte leichter und schneller abwickeln zu können und es wäre ja irrsinnig diese Vereinfachung abzuschaffen.

    Ich gehöre zu der Sorte Menschen, die die wichtigen Fragen des Lebens stellen!


    Fragen wie:


    "Was ist hinter dieser Tür?"
    "Steht das wirklich unter Strom?"
    "Pass ich da durch?"
    "Wofür ist dieser Knopf gut?"

    Und: "Brauch ich dafür wirklich einen Fallschirm?"

  • Zitat

    Also ich denke eine welt ohne Geld wird es nicht geben und wenn doch erst, wenn sowieso alles voll automatisch läuft und wir Menschen uns nur noch ums Fortpflanzen kümmern müssen. Denn Geld ist lediglich ein Medium um Tauschgeschäfte leichter und schneller abwickeln zu können und es wäre ja irrsinnig diese Vereinfachung abzuschaffen.


    Ich denke, damit hast du es ziemlich gut getroffen. Geld ist eine Vereinfachung.


    Ich vermute, dass es möglich wäre, ohne Geld zu leben, jedoch in einem anderem Stil. Denn wie bereits erwähnt müsste man tauschen oder alles selber für sich herstellen. Zweiteres ist nicht wirklich möglich, weder alleine, weil einem die Ressourcen fehlen würde, als auch in unser heutigen Gesellschaft. Luxusgüter sind schon nötig. Und ich bin mir sicher, dass jene, die erst schreien würden, sie wollen kein Geld, Shampoo als erstes vermissen würden.


    Weiterhin fehlen uns die Informationen um selbst Sachen herzustellen, weil diese ja industrialisiert wurden. Verdammt, es kann ja kaum einer mehr selber kochen. Und wenn, dann werden dennoch Fertigprodukte mit eingearbeitet, angefangen mit Gewürzmischungen.
    Und wenn wir uns auf Ackerland und Viehzucht oder auf Jagd beschränken, würden sich die Massen an Menschen ganz einfach den Platz rauben und sich gegenseitig auf den Füßen treten.


    Die Problematik mit dem Tauschen wurde ja bereits erwähnt.


    Ich stelle mir eigentlich die Frage, was gutes aus einer Abschaffung entstehen würde, mir fällt nichts ein.

  • Zitat

    Original von bereth
    Das ist im Grunde wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei, weil wir es nicht sagen können; es war (für uns) eben schon immer da und keiner kann erraten, wie Menschheit aussah, bevor beides selbstverständlich wurde.


    Bevor was da war? Geld oder auf andere und deren Fähigkeiten, aber auch Leistung angewiesen zu sein?


    Also "vor dem Geld" kann man schon noch nachvollziehen. So alt ist diese Erfindung ja nicht und selbst als die Lyder es dann mal bei sich einführten, existierte noch sehr lange in anderen Kulturen die alte Tauschform. Es brauchte seine Zeit, bis sich in der antiken Welt ein auf Edelmetallen basierendes und genormtes Ersatztauschmittel durchsetzte.


    "Vor dem auf andere angewiesen sein", ich würde sagen, das entspricht dann eher der Entwicklungsstufe früher Säugetiere vor dem Vorfahren von Affen und Menschen. Wir sind nun mal Herden- oder Gruppentiere und handeln stets gemeinsam. Jeder brachte Fähigkeiten in die Gruppe ein, bzw. tat seinen Teil, um der Gruppe zu dienen. Dafür erhielt er auch Schutz, Gemeinschaft und Anteil an den Errungenschaften der Gruppe. Man kann solche Verhaltensmuster, wie Mereko schon schrieb, immer noch bei unseren näheren Verwandten betrachten, auch die erhalten Gegenleistungen und erwarten diese für ihre "Dienste" von den anderen in der Gemeinschaft.
    Wir haben das eben nur in einem größeren Stil übertragen und weiter entwickelt.
    Es gab da mal eine interessante Reportage, die sich auch in Bezug auf Wirtschaftsethik und -forschung mit der Frage beschäftigte. Selbst das Geben unentgeltlicher Leistung dient einem gewissen Selbstzweck, das "gute Gefühl" etwas Gutes getan zu haben. Man kann das im Hirn messen, das Belohnungszentrum spielt da eine Rolle. Im Grunde eine praktische Sache der Natur/Evolution, um uns eben zu Gruppenwesen zu machen und bei der Stange zu halten.


    Zitat

    Original von bereth
    Jemand braucht wieder etwas zu essen, also marschiert er zum Händler/Bauern/Verwahrer der Lebensmittel. Was braucht er für die nächsten Tage? Sagen wir etwas Brot, Eier, Getränke, Kartoffeln. Er bekommt sie nun von eben jenem Menschen, der das Ganze verwahrt. Freihaus. Überlegen wir weiterhin, dieser Verwahrer (Händler wäre ein zu stark geprägter Begriff im Hinblick auf Geld) braucht aber auch etwas. Sagen wir er benötigt neue Materialien zum Kühlen, da seine Kühlkammer so langsam an Altersschwäche den Geist aufgibt. Wo geht er also hin, zum Techniker, der das Zeug herstellt. Der Techniker braucht Materialien, um die Sachen herzustellen, die bekommt er von einer gewissen Fabrik. Diese Fabrik braucht Rohstoffe zur Herstellung, die bekommt sie vom Landbesitzer um die Ecke, auf dessen Grundstück eine Ölquelle fröhlich vor sich hin sprudelt. Und so weiter ad finitem.


    Die Frage danach, ob eine Gesellschaft ohne Geld möglich wäre, dürfte also vielmehr die Frage danach sein, ob Menschen in der Lage wären, ein generelles Gemeinschaftsdenken und echte Selbstlosigkeit für sich zu kultivieren.
    Denn funktionieren würde dieses Prinzip.


    Theoretisch gab es das schon. Wobei es mit mehr Organisation ablaufen muss. In der Art, dass einfach mal einer los geht, ungeplant, wird es schnell an Grenzen stoßen. Warum sollte ein Händler Vorrat halten und wo den her haben? Er hat ja kein Land, kein Ackerbau und warum sollte jemand es ihm einfach so vorbei bringen?
    Es braucht also eine zentralistische Organisation. Bauern bewirtschaften die Felder, bzw. die Gemeinschaft tut es zur rechten Zeit. Die Ernte wird zentral gelagert und jeder bekommt seinen Anteil daran. Zugleich gibt es jene, welche nötige Werkzeuge herstellen und auch die erhalten ihren Anteil an der Ernte für ihre Arbeiten. Dann gibt es Verwalter (deine sog. Händler), welche die Läger und ihre Bestände überwachen und zugleich Arbeiten zuweisen und die natürlich auch ihren Teil der Versorgung bekommen. In jenen Zeiten, in denen gerade wenig Feldarbeit herrscht, können Gebäude von der Gemeinschaft errichtet, Bewässerungsanlagen ausgebessert und Wege gebaut werden, etc.. Genau diese Form gab es sehr lange und in vielen Kulturen. Die Minoische Palastwirtschaft, die mesopotamische Kultur im Zweistromland waren derart organsiert und natürlich das alte Ägypten, aber auch das frühe Mykene. Geld als solches brauchten sie nicht.


    Es wurde aber irgendwann wichtig, als man Handel mit weiter entfernten Menschen und anderen Kulturen trieb. Zumindest brauchte man nun etwas, was beide Seiten als "gleichwertig" anerkannten und dass länger haltbar und leicht transportierbar ist.
    Zunächst waren das einfach Dinge, welche es an einem Ort nicht gab, der andere aber vielleicht hatte. Metalle zum Beispiel. Aber größere Barren sind irgendwann unpraktisch und zu schwer. Auch eine Währung basierend auf Agrarprodukten hat den Nachteil, dass sie irgendwann verfault oder gegessen wird.
    Edelmetalle waren da eine gute Alternative. Schmuck aus Gold, Silber, Elektron, sogar Bronze war bei vielen Kulturen gefragt und gefiel wohl den Meisten. Diese Metalle waren selten und wurden von allen als wertvoll angesehen. Also ein prima Tauschmittel und nun brauchte es eben nur noch ein einheitliches Maß und zugleich etwas, dass garantiert, "dieses Stück Metall ist jetzt wirklich so und so viel wert". Diese Garantie wurde auf Barren durch ein bestimmtes Siegel eines Herrschers oder eines höheren Beamten gegeben und es zu missbrauchen war strafbar (und die war meistens lethal). Vom unhandlichen kiloschweren Barren zum kleinen Stück war es dann nicht mehr weit und schon war die edelmetallgedeckte Münze da.
    Nachdem die sich rumgesprochen und erste Kinderkrankheiten ausgetrieben wurden, verbreitete die sich nicht ohne Grund rasant in der ganzen antiken Welt. Es muss also irgendwie sehr praktisch gewesen sein, den Tausch unter einheitlichen und von allen anerkannten Regeln ablaufen zu lassen.
    Natürlich spielen auch Aspekte schnell hinein, wie zum Beispiel sich selbst in diesen Münzen auszudrücken, Propaganda also. Das eigene Wappen auch in anderen Orten vebreiten zu können. Die ersten Athenischen Münzen trugen zum Beispiel Wappen der reichen Aristorkraten, welche also ihre eigenen Münzen "unters Volk" brachten, ehe das ganze von der Gemeinschaft vereinheitlicht wurde. Je mehr man eigene und erkennbare Münzen schuf und zugleich verbreitete, umso bekannter wurde auch die eigene Gemeinschaft, der eigene Staat. Man erkannte die Münze nun als Standard überall an, selbst in der Fremde, man vertraute ihr und damit auch dem Staat, der dahinter steckte, bzw. dessen Wirtschaftskraft, dessen Garantien für Abmachungen in Handelsdingen einzustehen. Also schmeichelt Geld auch einem gewissen Ego, oder einem gemeinschaftlichen Sinn und stiftete eine Form von Identifikation für eine bestimmte Gruppe. Die Athener waren stolz auf ihre Münzen, ebenso alle anderen, die Geld prägten. Sobald eine neue Kolonie gegründet ward, hat man auch schon angefangen eigene Münzen herauszugeben, mit einem unverkennbaren Wappen. Das gab den Bürgern ein sicheres Gefühl. Mehr als es irgendein bloßer, zentral organisierter Tauschhandel vielleicht vermag. Ich hab was in der Hand und kann damit hingehen und erhalte was ich brauche und ich kann sicher sein, dieses eine Ding ist so und so viel wert. Ich kriege für die Obole auch wirklich ein Brot. Gehe ich zum Müller mit einer Handvoll Korn, muss ich erst mal handeln und wenn der ein Schlitzohr ist, krieg ich weniger Mehl raus. Basiert die Wirtschaft auf einer einheitlichen Wertgrundlage, ist Vergleichen einfacher und bekommt ein besseres Wertgefühl. Es fällt viel schwerer den Bauern übers Ohr zu hauen. Auch beim Einlagern, oder von mir aus Verkaufen der Agrarprodukte auf dem Markt, läuft es gerechter, jedenfalls nachvollziehbarer ab.

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