Beiträge von Sirius

    Da sprichst du 'nen guten Punkt an. Der Umstand, dass jeder noch so unscheinbare Nebencharakter eine Hintergrundgeschichte und eine Funktion in der Stoy hat und somit im Laufe der Geschichte nicht einfach zur bloßen Tag Along-Figur verkommt, sondern über längere Strecken wichtig bleibt, hat mich total begeistert. Es gab niemanden, dessen Motive ich nicht zumindest ansatzweise nachvollziehen konnte, was bei so einem gigantischen Cast schon eine ziemliche Kunst ist. Ich könnte (abgesehen natürlich von Hohenheim *anschmacht*) nicht mal explizite Lieblingscharaktere ausmachen, auf keiner Seite. Sie sind eben alle wichtig. (Womit der argumentative Kreis geschlossen ist.) Wie die Figuren oder gewisse Informationen/Umstände teilweise nach x Folgen wieder in die Geschichte eingeflochten werden, das war schon 'n ziemlicher Brecher, schließlich muss man da recht viel im Voraus planen, damit es rückwirkend keine Widersprüche gibt. Kha hat's ja schon angeschnitten, gerade im Genre Fantasy (im weitesten Sinne) sind die Welten oft so gespickt mit Unlogik und Klischees, dass es kein Entkommen gibt. FMA umschifft das alles so angenehm leichtfüßig.


    (Außerdem ist es einer der wenigen Anime, der die Auswirkungen bzw. Folgen eines Krieges auf eine Gesellschaft und auf Einzelne relativ realitätsnah darstellt. Armer Alex...)


    Wenn ich die Serie nicht innerhalb der letzten zwei Jahre bis zum Exzess geschaut hätte (viele Episoden/Szenen mehrfach, rinse and repeat), dann würde ich jetzt direkt wieder damit anfangen. Es wird auch einfach nicht schlechter.

    Danke danke danke für diesen Thread. Ich liebe die Jak-Reihe. Die Charaktere, der Humor, das Gameplay... da stimmte einfach alles. Der Stimmungsumschwung von TPL zu Renegade war zwar knallhart (und der Zweier hatte in der Tat einige fuckin' schwere Passagen), aber es war nie unfair. Teil 3 hat's dann ja wieder etwas zurückgefahren und mit der Wüste und Spargus coole neue Locations abseits des zerstörten Haven City eingeführt. Die hauseigene 'Konkurrenz' Ratchet & Clank war dann leider etwas erfolgreicher, weswegen sich Jak tragischerweise über die PS2 hinaus nicht halten konnte. Das ist aber andererseits auch gar nicht so schlimm, denn die Titel wischen mit vergleichbaren heutigen Spielen immer noch den Boden auf. So viel zu tun, so viel zu entdecken. *____* Der Kontrast zwischen wahnsinnig schrulligen Charakteren und der (vor allem in Teil 2 und 3) recht ernsten Storyline war schon 'ne echt geniale Sache.


    Ich habe mir ja auch die Nebentitel Jak X und The Lost Frontier (released für PSP und PS2) angetan. Bei denen ist mir aufgefallen, dass sie zwar durchaus den Humor und die coolen Charaktere der Reihe angemessen umsetzen, aber durch das abweichende Gameplay einiges von ihrem Reiz verlieren. Jak X ist zwar 'n netter Funracer und teilweise auch gar nicht so einfach, kann aber trotz einer für dieses Genre relativ ausgereiften Storyline aufgrund des deutlich monotoneren Gameplays nicht mit den Haupttiteln mithalten. The Lost Frontier hat ja das Zusammenbauen von Luftschiffen sowie ausgedehnte Kämpfe mit ebensolchen hinzugefügt, was zwar eine nette Idee war... aber es hat nicht halb so viel Spaß gemacht wie die liebgewonnenen Jump'n'Shoot-Passagen, die aber zum Glück noch relativ häufig auftauchten. Vielleicht müsste ich's aber auch einfach nochmal spielen. Woran ich mich noch erinnere, ist die schreckliche Kameraführung, da die PSP ja keinen zweiten Analog-Stick hat und diese Gegebenheit beim PS2-Port nicht berücksichtigt wurde. Okay, und die Dark Daxter-Passagen zählten auch nicht gerade zu den Höhepunkten...


    'Daxter' für die PSP habe ich, mangels PSP, nie gespielt. Sah aber gemessen an einem Let's Play, das ich mir dahingehend angeschaut habe, auch eher nach 'nem durchschnittlichen Jump'n'Run aus. Jemand Erfahrungen damit?


    Sparfüchsen sei übrigens die Jak Trilogy für die PS3 empfohlen!

    Zitat

    Original von Si'naru
    [...] die FF-Teile gehen einem teilweise wirklich an die Nieren [...]


    Ja, vor allem in Sachen Charakterdesign und Dialoge. :'D Nein, also ich muss schon sagen, als 'philosophisch' würde ich die Reihe nicht einstufen, nicht mal ansatzweise. Im Grunde genommen sind viele Charaktere einfach ziemlich platt und uninteressant und die Story reißt meistens auch keine Bäume aus. Klar, die Figuren haben alle so ihre Probleme, aber die meisten (!) sind meiner Meinung nach einfach so klischeetriefend, dass man sie kaum ernst nehmen kann.


    Ansonsten kann ich Si'naru zustimmen. FF ist so eine Reihe, wo man ein Spiel abgöttisch lieben und mit dem nächsten schon überhaupt nix mehr anfangen kann.
    Spielübergreifend gilt allerdings: Das Nervige an FF sind a) die (oft sehr guten) Items, die man wirklich leicht übersehen und danach auch nie wieder bekommen kann (sprich: lost forever) sowie b) die teilweise vollkommen unlogisch und müßig strukturierten Rätsel, bei denen man mit normalem Menschenverstand z.T. echt nicht weiterkommt. Oh, und c) die stärker werdende Tendenz zu absolut uninteressanten generischen Bishounen-Hauptcharakteren (für XII-Kenner: eigentlich sollte Basch der Protagonist sein... WHAT COULD HAVE BEEN). Dafür wiederum sind die Nebencharaktere oder weitere Partymitglieder dann meist ganz cool.


    Zu I - V kann ich nicht viel sagen, aber was den Rest angeht: VI ist auf jeden Fall ein sehr guter Vertreter und macht seine Sache als old school 2D-RPG ganz gut. Gibt viel zu entdecken und zu erledigen plus gute Story. VII ist dann der Sprung zum 3D, wohl das kultigste Spiel der Reihe, hat aber auch seine Schwächen, teils in der Story, teils im Kampfsystem. Und die Grafik ist natürlich etwas grenzwertig, gerade aus heutiger Sicht. VIII ist sicherlich Geschmackssache, es ist etwas ernster gehalten als sein Vorgänger und prinzipiell auch zu empfehlen. Da haben mir die Hauptcharaktere und das Sammeln der ganzen Karten allerdings nicht gefallen, weswegen ich es nie komplett durchgespielt habe (nur bis Disc One Final Boss). Zu IX kann ich nichts sagen, nie in der Hand gehabt.


    X ist halt super-linear und erst kurz vor Ende wird die Welt offen und bekommt 'nen guten Batzen Sidequests. DANN wird es für Liebhaber von rundenbasierenden RPG-Kampfsystemen und optionalem Zeugs ein echter Leckerbissen. Aber davor läuft man erstmal durch 40 Stunden gescriptete Events, ewige Zwischensequenzen und relativ anspruchslose Kämpfe. Die Story ist so lala, wird aber sehr hübsch und eindrucksvoll präsentiert. Charaktere sind teils liebenswert, teils austauschbar. Ob sich das lohnt, muss jeder selbst entscheiden...
    X-2 ist recht umstritten, es ist halt ein recht fröhlich-poppgies 'Was danach geschah...' zu X, aber hat echt TONNENWEISE Sidequests zu bieten. Besteht fast aus nix anderem. Problem ist: Man kann STÄNDIG was übersehen. Wirklich. Dieses Spiel ohne Lösungsbuch zu spielen ist masochistisch. Wenn man sich erstmal dazu überwunden hat, macht es aber verdammt viel Spaß. Aber dank endlosen New Game+ ist nichts für immer verloren, sondern nur bis zum nächsten Durchgang. Wie gesagt, ziemlich fröhliche Stimmung (naja, gegen Ende nicht mehr...), besonders lohnend, wenn man X gespielt hat (spielt ja direkt danach) und teilweise bockschwer. Aber im Endeffekt mein zweitliebster Teil. Im ersten Durchlauf etwas anstrengend, danach nur noch klasse (aber da die meisten das Spiel leidenschaftlich hassen, rede ich da wohl eh gegen Wände xD).


    XII hingegen ist unbedingt zu empfehlen. Für mich persönlich mit das Beste, was FF hervorgebracht hat. Vielleicht auch weil's so absolut untypisch ist. Kaufen kaufen kaufen. Es umschifft sogar fast völlig die von mir oben erwähnten Nervfaktoren a) bis c).


    XIII hab' ich nie gespielt, aber man sagte mir, es teile ziemlich exakt die Mängel von X.


    ...vielleicht hilft dir das ja weiter. :3

    Oh, was mir gerade noch einfällt: Air ist mit seinen 12 Episoden zwar recht kurz, aber gleichzeitig ebenso unglaublich warmherzig wie romantisch-kitschig. Für zart Besaitete wie mich also 'ne Taschentuch-Orgie. Viel Romanze, viel Drama.


    Im Bereich School Romance käme mir sonst noch Onegai Teacher in den Sinn, da ist noch ein Schuss Comedy mit drin...

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    Original von Vyserhad
    Ich selber würde sogar soweit gehen und Tingle in den Kanon hineinsortieren, schon allein, weil die Salooner zu ähnlich mit den Subrosianers sind.


    Selbstverständlich gehört Tingle in den Kanon! Gegen das sehr liebevoll gemachte Rosy Rupeeland können solche überbewerteten Spiele wie Ocarina of Time echt einpacken.


    Zitat

    Original von Vyserhad
    [...] dass die Verantwortlichen selbst dieses zelda als Fehler angesehen haben, denn an diesem Teil arbeite ein ganz anderes Team als an dem ersten Zelda.


    Jo, im Nachhinein kann man sowas immer sagen, gerade bei einer langen Reihe wie TLoZ lässt sich soundsoviele Jahre später natürlich konstatieren, dass man dieses oder jenes damals hätte anders lösen können. Aber wenn ich dann daran denke, wie Eiji Aonuma daletzt mal äußerte, dass er Zelda I und II nie durchgespielt hat, weil sie ihm "zu schwer" waren (woraufhin Skyward Sword rauskam, welches den Spieler wie einen ausgemachten Idioten behandelt), bin ich mir nicht so sicher, ob man auf solche Aussagen allzu viel geben sollte.


    Zitat

    Original von Vyserhad
    Zweitens wird kaum Story erzählt, eigentlich ist alles nur Erfahrbar über das Booklet (Ok, auch beim ersten Teil trifft dies zu)


    Nun, das lässt sich in der Tat nicht vorwerfen, da es sich dabei um ein typisches 90er-Phänomen bei Spielen handelt. Passenderweise ist AoL sogar das Titelbild des entsprechenden Artikels auf TVTropes. ; )


    Zitat

    Original von Vyserhad
    Auch dieses Levelsystem - so will ich es nicht in einem Zelda sehen, dann könnte ich gleich FF spielen. Die Herzen und die Magieleiste (seit alttp) machen auch den Charm eines Zeldas aus.


    Dass Lebensenergie in Form von Herzen angezeigt wird, macht den Charme einer Reihe aus? Ich wechsele mal kurz das Genre: Super Mario Bros. 2 basierte z.B. auch auf einer völlig Mario-fremden Idee und hatte daher als einziges Spiel der Reihe eine Herzanzeige. Da die Spieler davor aber nur Super Mario Bros. kannten, haben sie sich daran nicht gestört und das Spiel ist bis heute ein von Hersteller und Fans gleichermaßen anerkannter Teil der Reihe. Das aber nur als kleiner Exkurs. Was ich damit sagen möchte (und was auch Nusma bereits klarstellte): Mit nur einem Vorgängerspiel in den Startlöchern gab es noch keinerlei etablierten Kanon und dementsprechend hat sich auch keine Sau an solchen Kleinigkeiten wie der Darstellung von Lebensnergie gestört... man war einfach begeistert, dass ein neues Spiel kam, nicht mehr und nicht weniger.

    Beim ersten Durchlesen war ich mir nicht mal sicher, ob der Thread überhaupt ernst gemeint ist. ; )


    Im Grunde hat TourianTourist schon alles gesagt, was es zu sagen gibt, aber ich würde gern nochmals auf Punkt 3 eingehen: In AoL gibt es "zu viele Orte"? Meinst du damit lediglich die Städte oder die Gesamtheit aller Locations inklusive der kleineren Höhlen, Dungeons, Gauntlets sowie geheimer Screens mit Extraleben, Herzcontainern, Magieflaschen etc.? Ich verstehe so oder so nämlich nicht ganz, wo das Problem damit liegt, ist doch besser als wenn's nichts zu entdecken gibt... oder etwa doch?
    Oh, und was den Erkundungsfaktor angeht: Alles ist absolut frei erkundbar, wenn auch teilweise nur, solange man die richtigen Items mitbringt (sehr zeldatypisch). Und zu finden gibt es an NES-Maßstäben gemessen auch 'ne ganze Menge, sowohl in den Städten als auch in den monsterverseuchten Gebieten. Geheime Orte sind diesmal zudem auch tatsächlich immer von Bedeutung und nicht, wie noch im Vorgänger, größtenteils austauschbar wirkende Höhlen, die einen zumeist nur haufenweise Geld kosten.


    Da würde ich sogar viel eher die beiden Four Swords rauskicken, die aufgrund des Multiplayer-Fokus 'nen ziemlich üblen Excuse Plot haben...

    Elfen Lied greift die erwähnten Themen sowie insbesondere die tragische Romanze in der Tat ganz gut auf. Wenn du dazu noch 'ne gehörige Portion Philosophie und Mind Screw willst, ist Neon Genesis Evangelion selbstverständlich erste Wahl.


    Wenn man komplett kitschresistent ist (wie ich), kann man sich auch sowas wie Strawberry Panic reinziehen... ich hab' mitgefiebert. *gesteh*

    A Link to the Past finde ich an und für sich ganz okay. Habe es allerdings, um mal meine Rezeptionsgeschichte etwas mit einzubinden, erst relativ spät gespielt, nämlich nach Link's Awakening und den beiden N64-Teilen. Wird so um 2002 gewesen sein. Das hatte retrospektiv vor allem den Effekt, den Evelyn Jade in ihrem ersten Beitrag hier angesprochen hat: Ich fand OoT plötzlich gar nicht mehr so toll, weil es im Grunde nur ein ALttP-Update in 3D ist und dessen Erfolgsrezept ziemlich exakt kopiert hat.


    Zum Spiel selbst muss ich sagen, dass ich dieses extreme Dungeoncrawling überhaupt nicht mag. Ich meine, dreizehn Stück ey. Die Dinger sind ja zumeist nicht gerade meine Lieblingsmomente in den Zelda-Teilen und dieses Spiel besteht leider aus fast nichts anderem, wenn man mal von der Herzteilsuche auf der Oberwelt absieht. Zusätzlich sind die Rätsel teilweise relativ stupide angelegt, ich verbinde zumindest das Schlagwort 'entnervende Blockschieberei' vor allem mit diesem Spiel und OoT. Allerdings schätze ich die Machart die 2D-Teile (LA, Oracles...) sehr, weswegen ich gegen dieses Spiel auch keinen größeren Groll hegen kann, aber zu meinen Lieblingen zählt es auf keinen Fall. Dafür ist es zu monoton. Was mir hingegen durchaus gefällt, ist der noch sehr präsente Erkundungsaspekt, der ja z.B. aktuell in Skyward Sword vollkommen in den Wind geschossen wurde.

    Wow, mit GotP anzufangen ist... suboptimal.


    Ich muss zugeben, dasss ich absolut keine Begabung für diese Spielreihe habe. Wirklich null. Daher habe ich sie mir über die Jahre ausführlich vorspielen lassen, weil mich die Geschichte einfach wahnsinnig interessiert hat (zusätzlich habe ich wie ein Besenkter nächtelang das Metal Gear Wiki gewälzt). Mein Endergebnis: Definitiv eine der größten Videospielreihen überhaupt.
    Mir gefällt schon allein der dramaturgische Ansatz: Dass diese ganze Thematik um geheime Militäreinsätze, legendäre Soldaten und Regierungsverschwörungen eigentlich nur die oberflächliche Schablone ist für sehr emotionale und nur allzu menschliche Themen wie Angst, Vertrauen und Enttäuschung. Die wirklich gut herausgearbeitete Beziehung der (vielen) Hauptcharaktere zueinander sucht ihresgleichen und sticht, ebenso wie die Inszenierung der (teilweise berüchtigt langen und zum Bersten mit Plottwists gefüllten) Zwischensequenzen, sogar die meisten Filme dieser Art aus. Der makellose Soundtrack tut sein Übriges dazu. Gerade die vocal tracks wie 'The Best Is Yet To Come' und 'Snake Eater' sind ja auch vielen Nicht-Kennern der Reihe bekannt, wobei mein Favorit immer noch ungeschlagen 'Can't Say Goodbye To Yesterday' aus MGS2 ist.


    ...überhaupt, MGS2. Don't get me started. Das Ding ist eh der übelste Mind Screw ever, ich hab' mich selten von einem Spiel so dermaßen hintergangen gefühlt ('FISSION MAILED').


    Irgendwann möchte ich sie alle nochmal selbst spielen, aber dafür werd' ich krass viel Geduld brauchen. '___'


    (...bezüglich dieses Cyborg Raiden-Spin Offs bin ich allerdings nach wie vor extrem skeptisch. o__o)

    Diese schlechte Angewohnheit, noch halbwegs aktuelle Titel als überteuerten Download anzubieten, ist mir auch letztens im Playstation Store negativ ins Auge gefallen. Abgesehen davon, dass Nintendo in Sachen Online-Angebot wahnsinnig hinterherhinkt und sich in Sachen 'social gaming' (urgh) bis jetzt mit solchen Kindereien wie Miis, Channels, StreetPass & Co. beholfen hat (was sich ja mit der WiiU anscheinend ändern wird...?), finde ich wie TourianTourist das langsame Verschwinden des Datenträgers recht beunruhigend. Es ist doch super, was in der Hand zu haben. Was Reelles. Was nicht aufgrund seiner digitalen Natur für immer verloren ist, nur weil einem die Festplatte wegraucht. Ich erinnere dahingehend auch mal an die teilweise gigantisch dicken Spielhandbücher/-anleitungen, das waren echte Liebhaberstücke und nicht nur ein labbriges Heftchen mit Garantiebedingungen.
    Ist dasselbe wie im Musikgeschäft: Weg von hübsch aufgemachten LPs/CDs (wahlweise in luxuriösen Ltd. Editions) hin zum langweiligen mp3-/FLAC-Downloadcode. Bäh. Von den grausigen eBooks möcht' ich gar nicht erst anfangen. Find's gut, dass sich das alles nicht so vollends durchgesetzt hat und noch kein analoges Medium von der Bildfläche verschwunden ist. Befürchte dies allerdings jedes Jahr aufs Neue.


    ...und was für ein hibbeliger ADHS-Gamer muss man bitte sein, um ständig all seine Spiele bei sich haben zu müssen? oô Man kann sich doch zuhause bewusst für einen Titel entscheiden und den dann auf seinen Reisen einfach so komplett wie nur irgendmöglich durchspielen? Ich meine, dann lohnt sich doch auch das Preis-/Leistungs-Verhältnis viel eher.
    Die portablen Spiele von heute sind ja zudem größtenteils sehr umfangreich, da braucht man eh länger (obwohl ich seinerzeit natürlich an Titeln wie Super Mario Land 2 auch ewig saß, aber da war man ja schließlich auch noch deutlich jünger und unerfahrener).

    Im Groben kann ich mich deiner Rezension anschließen. Über die teilweise PS2-mäßige Grafik lässt sich zum Glück hinwegsehen... mir stieß eher das teilweise echt biedere und undynamische Gameplay auf, insbesondere in den ersten beiden Stages ist das wahnsinnig präsent (da musste ich mich stellenweise zum Weiterspielen zwingen). Spätere Durchläufe mit zusätzlichen Skills machen dann deutlich mehr Spaß & laufen flotter ab (man wird zudem so schnell so gut, dass das Knacken von Gideons Highscores kein Problem mehr darstellt). Das Trophy Set ist im Vergleich zu manch anderem Spiel auch recht angenehm gehalten. Lediglich die unverhältnismäßig omnipräsenten Ladezeiten trüben den Spaß beizeiten.


    Die Zombie Rock Lords bzw. Dark Purveyors sind Suda-typisch natürlich auch ein echtes Highlight. Cathedral hab' ich oft gespielt, einfach wegen Lewis fuckin' Legend...


    Sonstige Pluspunkte, die ich noch hervorheben möchte


    + famoses Voice Acting (Tara Strong AKA Rainbow Dash als Juliet Starling, Michael Rosenbaum AKA Lex Luthor als only sane man Nick...)
    + lückenlos gutes Writing von James Gunn (u.a. 'Dawn of the Dead'-Remake) inklusive doppelbödigen references, die viel popkulturelles Vorwissen einfordern, damit man sie vollends genießen kann (da fällt mir direkt Zed ein... "LONDON IS CALLING AND THEY SAY YOU'RE A WHORE")
    + Old School-Menüführung im Comicstil inklusive detaillierter Aufschlüsselung von Collectibles, Charakteren und erledigten Zombies mit haarsträubend großartigen 'Besonderheiten' ("He cried once when he found out that Slayer weren't actual satanists").
    + GRANDIOSER Soundtrack (fetter und abwechslungsreicher Score von Akira Yamaoka & Little Jimmy Urine, Original Songs u.a. von Joan Jett, Arch Enemy, Human League... und Toni Basils 90er-Hit 'Mickey' ist einfach mal das beste POWER UP-Theme seit immer)
    + ...Nick. Einfach Nick. Der einzige Charakter, der nicht vollkommen überzeichnet oder anderweitig durchgedreht ist... und er kann nichts machen außer dem Wahnsinn zusehen. ;; ("rah rah it sucks being a head rah rah fuck this shit." Gott, mich hat's so gelegt an der Stelle. "Sure. Giant elephant robot. Doesn't even faze me anymore.") Überhaupt, dieses Spiel ist so universell zitierfähig, das ist nicht mehr von dieser Welt.


    Zusammenfassend ausgedrückt:


    Crossbow Training wirkte in Sachen Umfang eher wie eine Zapper-Techdemo, war aber für kleines Geld doch recht amüsant.


    Tingle's Rosy Rupeeland hingegen war FANTASTISCH. Skurrile Charaktere, interessante Quests, kurze Eingewöhnungszeit, lange Spieldauer, innovatives Gameplay. Alles vorhanden. Dieses Spiel ist total unterbewertet und hat viel mehr Liebe und Zuneigung verdient, als es bekommt. Dagegen kann Ocarina of Time einpacken! </flame shield>

    Im ersten Durchspielen geht's imho kaum unter 50 Stunden, wenn man Genießer ist und alles gesehen haben will. Bei TP und SS weiß ich's dank Counter recht genau, aber ich schätze, auch die anderen Teile haben mich ziemlich lange bei der Stange gehalten. Es gibt ja doch immer so einiges nebenbei zu holen...


    Spätere Durchgänge sind da natürlich eine ganz andere Sache, da spielt man automatisch fixer, weil man sich schon im Voraus auf gewisse Passagen freut.

    Kazanian / Samsas Traum - Die 3 Mütter / Nostalgische Atavismen
    ...ein relativ rares Demotape einer meiner Lieblingsbands, ursprünglich wie man sieht als Split veröffentlicht, aber später dann zu einem Projekt vereint. Kennt man als Fan zwar größtenteils schon von der Demo-Compilation Nostalgia, aber ein oder zwei Stücke waren mir bis dato tatsächlich unbekannt. Hinzu kommt natürlich der Haben-Bonus. Ist leider die einzige Demo, die man hin und wieder mal zu einem humanen Preis beziehen kann, die anderen drei sind noch weitaus... nonexistenter.


    Desweiteren noch Soleil noir, die zweite Demo von The CNK (damals unter dem Namen 'Count Nosferatu'). Im Gegensatz zu den neueren Scheiben spielen die da noch einfachen, rohen Black Metal mit sehr sporadischen Orchestral-Parts (die qualitativ deutlich hochwertiger sind als der Rest). Von dem Ding konnte ich sogar zwei ergattern, was meine bessere Hälfte erfreuen dürfte. Von erstgenanntem leider nicht, das hätte sie nämlich noch weitaus mehr entzückt... aber man kann nicht alles haben. '___'


    (Jetzt bin ich dem "Kassetten"-Teil des Threadtitels auch mal gerecht geworden.)

    In OoT, da schließe ich mich der Mehrheit an, ist es ganz klar der Geistertempel, da er (neben dem Schattentempel) am sinnigsten mit in die Story eingebunden ist und nicht nur wie das Versteck eines random Plot Coupon wirkt. Durch die Aufteilung in Kind-/Erwachsener-Abschnitte wirkt er auch gut durchdacht. Der Schwierigkeitsgrad ist angenehm, die beiden Eisenprinzen und die Hexen tragen ebenfalls zur insgesamt sehr gelungenen Atmosphäre bei. Nicht zu vergessen die Licht-/Spiegelrätsel. :3


    In Majora's Mask könnte ich mich nicht mal entscheiden. Bis auf den Pic Hibernia Tempel, der mir nicht ganz so gut gefallen hat wie der Rest, bin ich da eigentlich wunschlos glücklich.

    Ich wollte das Spiel zwar ohnehin zweimal durchspielen, weswegen sich der Hero Mode ja anbot, aber die ebenso minimalen wie langweiligen Änderungen machten ihn leider zu einem der schlechtesten New Game+ der letzten Videospieljahre. :/ Da hätte ich mir interessantere Änderungen in Sachen Dungeondesign, Sidequests o.Ä. gewünscht. Das Spiel war abseits des Mainquests doch recht arm an Content und der Gameflow ist, wenn man schon alles kennt, teilweise so zäh, dass ich dankbar gewesen wäre für einige Auflockerungen.

    Ah, davon hab' ich letztens auch mal gelesen. Schon irgendwie ulkig, wie mittelprächtige porn-Fanfics tatsächlich zu Bestsellern werden können. Ich glaube, das ist einfach sowas wie die nächste Generation der Bergdoktor- oder Geheime Begierde-Groschenromane, die man heutzutage fast nur noch in 1€-Läden findet.
    (Bestätigung dieser These: Wenn ich "heftroman erotik" in der Google-Bildersuche eingebe, taucht das Cover von Shades of Grey recht häufig auf. xD)


    Den Begriff "Mummy porn" find' ich aber mal extremst schnieke. xD

    Ja, das Roulette-Herzteil kann schon ziemlich frustrierend sein. ^^


    Fällt es dir denn schwer, ohne Ballonberührungen durch alle fünf Ringe zu fliegen oder hapert es an der Landung? Bei ersterem kann man nicht viel helfen, aber was die Landung angeht: Sobald du den letzten Ring durchfliegst, musst du schauen, wo das Gewinn-Feld sich befindet, denn bis du unten ankommst, macht es nochmals etwas mehr weniger als eine volle Drehung, d.h. du musst den Bereich zwei oder drei Felder weiter davor ansteuern, damit du eine gute Chance, eine Punktlandung hinzukriegen.


    Nur nicht den Mut verlieren, irgendwann gelingt es. :3



    EDIT: Huch, ich hab' Mist erzählt, pardon. Nicht "etwas über eine volle Drehung", sondern etwas weniger.


    Dieses Video zeigt es ganz gut.

    Da kann ich mich meinem Vorredner auf jeden Fall anschließen: Wer nicht mindestens einmal ohne Lösungshilfe den Ikana Canyon & den korrespondierenden Felsenturm Tempel gespielt hat, dem entgeht ein großer Teil der Atmosphäre dieses Spiels, da in diesem Abschnitt nochmal alle Qualitäten zusammengefasst und auf die Spitze getrieben werden. Davor und danach gab es in Zelda nie wieder dieses omnipräsente Gefühl von Trauer, Einsamkeit und Tod (diese Aufzählung klingt jetzt zwar wie der Titel eines drittklassigen Düsterrock-Samplers, aber ihr wisst ja, was ich meine xD). Die Gibdos im Brunnen können zwar etwas nervenzerreibend wirken mit ihrem ewigen "Gib mir dies, gib mir das", aber spätestens im Schloss von Ikana erreicht das Spiel einen seiner vielen Höhepunkte. Ich meine, der mumifizierte Vater war schon ziemlich creepy, und dann diese toten Wächter eines längst untergegangenen Reiches. Und DANN der infamous Felsenturm Tempel. Der Weg dahin ist ja schon so krass, man kommt sich richtig klein und unbedeutend vor. Der Tempel selbst dann irgendwie total wirr konstruiert... Truhen an der Decke und so weiter. Und dann diese Drehung. Ich hab' mich als Kind wahnsinnig erschrocken, war aber gleichzeitig extrem fasziniert von dieser Mechanik. (Ich meine... man kann dann in den HIMMEL fallen. IN DEN VERDAMTEN HIMMEL.)


    Das Spiel ist ja eh klasse, aber Ikana ist schon so das Highlight. Ab da ist alles nur noch phänomenal, bis zum Abspann hin.


    ...wenn es hier nicht um MM gehen würde, stünde hier in Reaktion auf LadyThumperGirls Beitrag noch ein ausführliches Essay darüber, warum PH und ST längst nicht so schlecht sind wie ihr Ruf. xD