Ich wollte hier eigentlich noch etwas hinschreiben wie „Leute, hört auf alle Tierhändler mit dem großen Pinsel der Quälerei zu bemalen“ oder so etwas wie „Hört auf Panik zu machen, die Menge macht das Gift“, aber ich glaube, dass muss ich auf später verschieben, denn ich muss hier mal auf viiiieeele Dinge eingehen, die gesagt wurden und die nicht unkommentiert stehen gelassen werden dürfen. Jade… vieles richtet sich an dich.
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Zitronensäure, kann industriell aus Zyankali gewonnen werden...
Das stimmt zwar, dass es möglich ist, aber diese Möglichkeit wird höchstens in der organischen Laborchemie verwendet… In der Lebensmittelchemie? Vergiss es. Niemand macht es. Warum auch? Die Produktion aus Pilzen hat sich schon über Jahre bewährt und ist deutlich billiger und ungefährlicher.
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Es ist eine Unverschämtheit, dass die Lebensmittelindustrie so unverantwortlich mit ihren Konsumenten umgeht und die zahlreichen Volkskrankheiten verursacht hat
Die Lebensmittelindustrie hat nicht die Verantwortung für die individuelle Ernährung eines Menschen zu tragen. Wenn Menschen zu viel Zucker essen, liegt es daran, dass sie sich für diese Ernährung entschieden haben und wenn die Konsumenten zu viel von einem bestimmten Stoff essen, ist der Konsument selbst verantwortlich. Es gibt immerhin Alternativen, falls Zucker einem missfällt. Niemand zwingt einen viel Zucker zu essen, es gibt genügend Speisen mit moderatem Anteil oder schlicht weg gar keinem (du selber machtest ja diese Diät). Selbiges gilt für Zusatzstoffe, wobei diese konzentrationstechnisch so ausgelegt sind, dass sie selbst bei chronischer Fehlernährung nur schwer an die gefährliche Dosis kommen.
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Es ist eine Unverschämtheit, dass ihre Geiz ist Geil maximaler Profit Marketingstrategie sich dadurch äußert, dass sie durch Lobbyarbeit es schaffen, dass sie Gifte und andere gesundheitlich gefährliche Substanzen ("Nicht für Babynahrung geeignet") in unser Essen schmuggeln
„Nicht für Babynahrung geeignet“ ist nur leider kein Indiz für Gifte oder gefährliche Substanzen. Oder sind Äpfel für dich gefährlich? Nüsse? Hülsenfrüchte? Blattsalat? Geil, wieder was gelernt =D
Der Grund, warum das auf Sachen draufsteht ist, weil Kleinkinder zu unterentwickelt sind, um die grundlegendsten Sachen abzubauen. Die Verdauungssysteme sind noch nicht differenziert genug, die Anlagen selbst sind aber da und werden erst mit dem Alter aktiviert.
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(…) die offiziellen Kontrollstellen gekauft sind ("95% der wissenschaftlichen Studien werden durch die Industrie finanziert")
Auch wenn ich dir zustimme, dass jegliche Bio-Stempel und Kontrollprüfungen verdammt leicht erkauft werden können… Wissenschaftliche Studien zu 95% als korrupt zu bezeichnen ist totaler murks. Der allgemein akzeptierte Konsens liegt eher bei 30% und bezeichnet die allgemeine Käuflichkeit und nicht speziell von den Industrien. Versteh mich nicht falsch 30% ist immer noch zu viel, aber Panik zu verbreiten, weil ja „die ganze Wissenschaft gegen uns ist; 95% lügen uns an!“, ist unsinnig und veranlasst nur Leute paranoiden Umgang mit dem Essen zu entwickeln.
Übrigens sei hier gesagt, dass die Käuflichkeit bei Themen besonders auffällt, wenn es mehrere, aufeinanderfolgende Studien mit verschiedenen Befunden gibt. Und die Industrien, die die wissenschaftliche Arbeit finanzieren, haben nicht immer den Erhalt einer Substanz im Sinn. Es ist genauso oft vorgekommen, dass Studien „gekauft“ wurden, die sich einfach vehement gegen einen bestimmten Zusatzstoff aussprachen. Du fragst, was es einer Firma bringt, unschädliche Zusatzstoffe zu dämonisieren? Einfach: Man macht die Konkurrenz schlecht und sich selber attraktiv. Du dachtest hoffentlich nicht, dass die Leute, die Essen „ohne Zusatzstoffe“ verkaufen, weniger korrupt handeln?
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Stichwort Milch - sie sei gesund. Nein, ist sie nicht. Ein Glas Leitungswasser gibt uns genauso viel Calcium; bei Milch sorgt das Eiweiß dafür, dass unsere eigenen Calciumdepos abgebaut werden statt aufgebaut, abgesehen von den Antibiotika und Stresshormonen, die darin sind und Milchkühe nie eine Weide zu Gesicht bekommen
Fakt 1: Leitungswasser hat keinen konstanten Calciumgehalt, diejenigen mit hartem Wasser haben deutlich mehr, als die mit weichem Wasser.
Fakt 2: Milch enthält 125mg Calcium/100g Milch; hartes Leitungswasser 16,8 mg Calcium/ 100g Wasser
Fakt 3: nur 20% Calcium (macht 25mg /100g) aus der Milch kann durchschnittlich resorbiert werden, das ist immer noch mehr als im Leitungswasser
Fakt 4: Um die Resorption von Calcium aus der Milch zu erhöhen, braucht man Vitamin D. Dieses stellt man her, wenn man ins Sonnenlicht geht…
Das mal nur als Anregung für „gesunde Lebensweisen“. Woher du annimmst, dass Calciumdepos abgebaut werden, ist mir ein Rätsel. Es gibt sicherlich viele gute Effekte der Milch, die man hervorhebt, (Knochenaufbau, senkt das Darmkrebsrisiko, senkt Herzinfarktrisiko und Bluthochdruck), aber wenn du unbedingt negative Effekte haben willst, such bitte welche, die auch wirklich Relevanz haben. Antibiotika und Stresshormone sind ja schon ein guter Anfang.
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„Ja, unser Körper braucht Salz. Aber nicht das, was wir im Supermarkt als Kochsalz angeboten bekommen. Da sind die 80 Mineralien herausgefiltert und mit Jod stattdessen angereichert - das Zeug entzieht deinem Körper die Mineralien, anstatt dir welche zu geben = Gift. Steinsalz oder Meersalz sind Alternativen. Sagt dir auch niemand, leider.
Ok, FULL STOP! Was du hier gerade erzählst, ist nicht nur falsch, sondern ist schon fast lebensgefährlich. Zuerst: Iodierte Speisen entziehen dem Körper keine Mineralien… Wie kommst du darauf? Dann: Iod ist überlebenswichtig! Du kannst nicht ohne Iod überleben, weil deine Schilddrüse dann nicht mehr richtig funktioniert. Dein ganzer Stoffwechsel ist davon abhängig! Da gibt es kein wenn und kein „ja, aber vllt Gift, lol“… Es ist unentbehrlich! Du brauchst es! Der Grund, warum so viele Speisen iodiert werden, ist eben die Tatsache, dass das deutsche Volk im Durchschnitt ZU WENIG Iod einnimmt und das auch nur weil der Hauptlieferant „Fisch“ nicht mehr so oft gegessen wird.
Man kann essen wie man will, aber wenn man solche Informationen in die Welt hinausträgt, sollte man doch bitte darauf achten, dass sie niemanden in blinde Gefahr führen. Danke sehr.
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Die Natur hat es vorgesehen, Milch als erstes konzentriertes Nahrungsmittel für Säuglinge / Jungtiere zur Verfügung zu stellen. Danach verlieren die heranwachsenden Säugetiere das Enzym für die Abbau der Lactose (Stichwort Lactose Intoleranz) und können keine Milch mehr als Nahrungsmittel nutzen. Durch Mutation ist es in unseren Gefilden uns Europäern (und damit einhergehend den Amerikanern) möglich, Lactose auch im Erwachsenenalter zu nutzen. Du kannst einmal nachschlagen, der Rest der Menschheit hat eine Lactose Intoleranz. Als Säugling verwertet unser Organismus Milch anders als Erwachsener.
Also erst einmal hat die Natur nichts vorgesehen. In der Natur passieren einfach Dinge und die die sich durchsetzten bleiben halt, da ist kein Ziel und keine wahre Art der Ernährung.
Zu sagen, dass es falsch ist Milch zu trinken, weil wir in einer anderen evolutionären Phase keines trinken konnten, macht keinen Sinn. Unsere Vorfahren haben diese Mutation entwickelt und es hat sich durchgesetzt; das bedeutet: Die Eigenschaft Milch noch im Erwachsenen-Alter zu trinken hat ihnen einen evolutionären Vorteil gegenüber den Nicht-Trinkern gegeben und sie konnten sich besser verbreiten und mehr Kinder zeugen, die genauso Milch trinken konnten. Wenn überhaupt zeigt das doch eher, dass Milch hilfreich im Leben ist und Vorteile bringt.
Es tut mir Leid, wenn ich das so sage, aber viele Aspekte, die du genannt hast, waren Halbwahrheiten oder nicht ordentlich recherchiert. Zwar sollte sich jeder Ernähren, weiß er will, aber wenn es dazu kommt, dass man jegliches Gerücht als Beweis für "Schädlichkeit" nimmt, wird man damit nicht glücklich.
Arez:
Ich muss hier unbedingt nochmal erwähnen, dass Krebs (und andere Krankheiten) vorzugsweise durch „Zufall“ entsteht. Nur weil man 100%ig auf sein Essen achtet und alle krebserregenden Sachen meiden, heißt das nicht, dass man nicht schon mit 18 einen Tumor bekommen kann. Gleichfalls bedeutet das auch, dass ein übergewichtiger Kettenraucher noch mit 80 krebsfrei leben kann. Was man regulieren kann, ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens, nicht aber das Auftreten selbst. Was mir bei Askel also eher durchscheint ist zu sagen: „Ja, ok ich nehme lieber die 12% Krebs Chance wahr und esse das, was mir schmeckt, anstatt die 10% Krebs Chance zu nehmen und etwas zu essen, was mir keinen Genuss bereitet.“
Ich würde da übrigens noch eine Ebene weitergehen und sagen, eine solch strenge Ernährung tut dem finanziellen Leben und dem sozialen Leben nichts Gutes. In letzter Zeit sehe ich immer mehr Leute, die, Stunden damit verbringen, die Speisen auf Stoffe zu „untersuchen“ und dann in jedem Supermarkt gucken, ob da auch wirklich keine E-Nummer draufsteht. Dass das soziale Leben darunter leidet, ist klar; selbst wenn man seine gewohnten Einkäufe standardisiert hat, kann man unmöglich mit Freunden Essen gehen oder kochen. Und auf Dauer ist das „Ich bringe mein eigenes Essen mit :3“ doch schon ziemlich ausgrenzend.
Wer wirklich seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, der sollte regelmäßig Sport machen, sich ausgewogen ernähren (Im Sinne von, möglichst verschiedene Speisen) und seinen Stress-Level regulieren. Übergewicht und Depressionen sind viel tödlicher und erschaffen deutlich mehr Krankheiten und Lebensrisiken als „potentiell krebserregende Substanzen“.