Ich kann Henning voll und ganz verstehen und finde es schade, dass man sich lieber auf "buh Spiel xyz ist doch gar nicht Genre abc!" konzentriert statt sich mit dem eigentlichen Thema zu befassen...
Viele sind anscheinend immer noch zufrieden mit dem, was der Spielemarkt so hergibt, aber mir geht es da wie gesagt ganz wie Henning.
Ich finde kaum ein Spiel, das mich noch wirklich REIZT zu spielen. Das ist nur so ein "hm ja, mal anspielen", aber es ist wirklich, wirklich lang her, dass ich ein Spiel wirklich durchgespielt habe und von Anfang bis Ende Spaß dabei hatte.
The Last of Us finde ich ein sehr gutes Spiel, soweit ich es bis jetzt kenne; davon abgesehen gibt es im Moment (!) nicht viele Spiele wo ich sagen würde "muss ich haben!".
Meiner Meinung nach ist der Grund dafür recht simpel. Früher, als man sein erstes Videospiel gespielt hat, waren die Entwicklungsschritte noch viel größer, Innovationen viel häufiger. Heute gibt es alles schon mindestens einmal, es ist schwer, noch etwas Neues zu bringen. The Last of us hat da schon einen ziemlich guten Job gemacht, indem sie gameplay einfach ziemlich abgerundet vereint haben, was es in anderen Spielen schon gibt. Aber deswegen würde ich das Spiel auch nicht "innovativ" nennen.
Kurzum, mir fehlt es an Innovationen, an Atmosphäre, die man so noch nie hatte. Zu jedem neuen Spiel heutzutage fällt mir ein "Hm, das ist ja ein bisschen wie Spiel X" ein, oder "das Gameplay erinnert mich aber stark an das von Spiel Y", etc. pp.
Wie auch Antiheld würde ich aber durchaus sagen, dass es die Genres noch gibt und sie nicht aussterben. Allerdings hat die Abneigung neueren Spielen gegenüber bei mir wenig mit "Uh ich will aber retro" zu tun, sondern schlicht und einfach damit, dass bei neueren Spielen oft auf ganz andere Dinge wert gelegt wird als es eben früher der Fall war...