Natürlich ist da ein Rückgang zu beobachten, den sieht man aber auch bei den Heimkonsolen. 2009 ist der DS auch schon seit 5 Jahren erschienen, klar verkauft er sich dann nicht noch stärker alss früher, da der potentielle Markt nicht unerschöpflich ist, viele hatten das Gerät da einfach schon. Das gleiche gilt auch für die PSP.
Der große Unterschied beim 3DS zum DS sind die Casual-Gamer. Ähnlich wie bei der Wii hat Nintendo mit dem DS die enorm große Gruppe der Casual-Gamer erschlossen, die eben keinen 3DS hat. Das sieht man sehr schön an den Verkaufszahlen der DS-Games. Da finden sich zwei Teile von Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging mit jeweils 14 und 19 Millionen verkauften Einheiten, genauso wie ein Big Brain Academy mit 5 Millionen Einheiten und ein Nintendogs mit fast 24 Millionen. Im Vergleich dazu hat Nintendogs auf dem 3DS ziemlich genau 3,5 Millionen verkaufte Einheiten was nur noch ca. 14% von den 24 Millionen sind, obwohl der 3DS nicht nur 14% vom DS verkauft hat. Ein Dr. kawashima findet man gar nicht mehr bei den Topsellern. Da sind die ganzen Ramschware-Titel wie zum Beispiel 30 Titel der Reihe Sophies Freunde (auf dem 3DS wurde sie 2012 nach 4 Titeln eingestellt) oder eine zweistellige Anzahl an Sudoku-Spielen noch nicht mit drinnen.
Für mich zeigt das eindeutig, dass die Casual-Spieler weggebrochen sind. Natürlich spielen viele von denen auch inzwischen auf dem Smartphone, aber die haben jetzt nicht keinen 3DS gekauft weil sie ein Smartphone haben. Wie bei der Wii und der Wii U sehen die einfach keinen Grund auf die neue Hardware umzusteigen. Einerseits gibt es viele, die sich die ganzen Casual Games ja immer noch kaufen können, da ja immer noch genug neue für den DS gibt (und der 3DS daher für sie einfach keinen Mehrwehrt hat, selbst wenn sie weiter am Handheld spielen möchten) und andererseits war die große Videospiel-Welle für Casual Gamer mit Wii und DS einfach nur ein Trend, der halt ein einmaliges Phänomen war.
Noch ein kleinerer aber trotzdem nicht ganz unwichtiger Faktor sind die Hardware-Revisionen. In den Jahren 2004 - 2009 hat Nintendo bereits den DSLite und den DSi herausgebracht und beide Hardware-Revisionen haben die Verkaufszahlen noch einmal deutlich angekurbelt. Gerade beim DS der in seiner Urfassung wirklich sehr unwertig aussah und extrem klobig designed war, hat davon sicherlich sehr stark profitiert. Es gibt einige, die dann noch einmal zugeschlagen haben, obwohl sie schon einmal einen DS hatten. Beim 3DS kam jetzt erst die erste Hardware-Revision (die nicht so stark viel besser ist wie der DS Lite im Vergleich zum regulären DS) und genauso wie der 2DS wird dies aber auch die Verkäufe stark ankurbeln, das ist aber ein Effekt den der DS in seinen ersten Jahren mehrmals für sich verbuchen konnte und der beim 3DS noch nicht mit eingerechnet ist.
Übrigens hat der 3DS es aufgrund des schlechten Abschneidens der Vita wirklich deutlich einfacher. Die ganzen Monster Hunter-Spieler sind jetzt bei Nintendo unterwegs. Ohne diese wären die Verkaufszahlen des 3Ds im Vergleich zum Vorgänger nochmal um einiges geringerer.
Dass Smartphones den Handhelds den Markt signifikant abgraben (einen Effekt wird es da schon geben, jedoch ist der so gering, dass es die Handhelds auch nicht in Zukunft bedroht) ist meiner Meinung nach ein Allgemeinplatz, der halt im ersten Moment logisch ist, aber halt nicht den Fakten stand hält. Viele Analysten haben schon Vor 2010 gesagt, dass der Handheld-Markt komplett wegbrechen wird und dass der DS und die PSP die letzte erfolgreiche Handheld-Generation sein wird. Den Effekt sieht man einfach keineswegs. Das war eine schlüssige logische These die sich einfach nicht bewahrheitet hat und statt sie aufzugeben wird sie einfach immer weiter und weiter wiederholt und es wird halt argumentiert, dass der große Knick noch bevorsteht. Wenn ich aber 2007 eine These aufstelle und sage sobald Smartphones etabliert sind und sie 2015 immer noch nicht wahr ist, dann war meine These einfach nicht richtig, denn Smartphones sind seit einigen Jahren schon da und die Handhelds verkaufen sich immer noch super.
Weiterhin gab es früher schon Snake, Sudoku, Bouncy Ball etc. auf Handys und PDAs. Und ein Angry Birds etc. hat auch nicht mehr Spielgehalt als Bouncy Ball und trotzdem haben die Handys damals nicht auch schon den Handheld Markt bedroht. Natürlich gibt es für IOS, Android und Co auch größere anspruchsvollere Spiele, aber die große Masse spielt eben nur Candy Crush, Sudoku Co. und das gibt es in der Art und Weise schon ewig auf Handys.
Das Konzept von diesem Android-Smartphone überzeugt mich übrigens auch nicht. Ich habe es nur mal als "Fun Fact" erwähnt. Dass so ein Gerät aber keinen Erfolg hat (selbst wenn es von Sony in Form des Xperia Plays kam) zeigt ja noch einmal mehr, dass Smartphones den Handheld nicht ersetzen, da viele dann doch lieber ihre größeren Handheld-Spiele auf dezidierten Geräten spielen möchten. Ich hätte wie gesagt gerne einen gut gemachten Hybriden vor allem von Nintendo, aber ich glaube da bin ich iin der Minderheit.
Schlussendlich drängt sich die Frage auf, warum die Smartphones den Handheld-Markt nicht verdrängen. Die Antwort ist denke ich ganz einfach. Die wichtigen Spiele gibt es nicht auf dem Smartphone, Spiele verkaufen Hardware. Die Spiele die sich am besten auf dem Handheld verkaufen sind natürlich Pokémon als großer Spitzenreiter und danach kommen Mario Kart, Mario Jump and Runs, Animal Crossing und Monster Hunter. All diese Spiele gibt es nicht für Smartphones. Wenn man wollen würde gibt es bei Google Play und Co. Alternativen (und auch einige richtig gute), jedoch wollen die Spieler genau die Topmarken spielen. Der Handheldmarkt wird dann vom Smartphone-Markt verschluckt, wenn Nintendo diese Marken (und Capcom im Falle von Monster Hunter) auf dem Smartphone herausbringt. Daher finde ich deine Idee von einem Nintendo-Smartphone auch so gut. In meinen Augen sind sie die einzigen, die einen erfolgreichen Hybriden aus Smartphone und Handheld herausbringen können, weil sie die Spielemarken im Rücken haben.