Die heutige Jugend

  • Bei mir ist es genauso.


    Ich komme aus der Großstadt und bin aufs Land gezogen und die Leute hier sind einfach schrecklich unfreundlich und verklemmt, uns wird selbst nach über 2 Jahren nach dem Umzug nichtmal Hallo gesagt, deswegen sag ich auch nicht mehr Hallo zu denen. Freunde hab ich hier auch keine im Dorf, was mich aber nicht sonderlich stört, da 99 % der Leute hier aus dummen Idioten besteht. Deswegen bin ich eigtl immer im Internet, würde mich auch als süchtig bezeichnen, wobei ich auch ohne auskommen würde (aber ohne Videogames da wirds dann ernst xD). Dazu kommt noch, dass ich so wie meine Vorposter auch sehr schüchtern bin und so auch nicht bei allen wissen kann, ob sie jetzt genau solche Idioten sind oder vielleicht doch ganz nett. Mein Freundeskreis erstreckt sich aber eher über die Nachbardörfer. Sowas nennt man glaub ich introvertiert, oder nicht? :D

  • Auf dem Land gilt man bei den alten Schrullen so lange als "die Dazugezogenen" bis diese tot sind. Da haben viele so eine Art "Lokalpatriotismus" und mögen keine Leute aus anderen Gebieten, nicht mal aus dem Kaff neben an. Früher ist man einfach nicht so viel umgezogen, sondern bei der Familie geblieben um den Hof zu übernehmen. In manchen Dörfern gibt es Familien die teils schon vor 1000 Jahren schriftlich erwähnt wurden.

  • Dem kann ich mich nicht ganz anschließen. Ich bin selbst in ein Dorf hinzugezogen und kenne auch ein paar, die mich auch nur so behandelt haben (was ich echt mies fand). Bei mir gibt es aber einen kleinen Unterschied: Meine Mutter hat in eine alt eingesessene Familie eingeheiratet. Das hat es mir vielleicht auch erleichtert. Ich hatte viel Kontakt zu Jugendlichen aus dem Ort, der sich mit den Jahren allerdings verflüchtigt hat. Wir haben uns einfach auseinander gelebt, wie das eben so ist im Erwachsen werden.
    Was ich aber stattdessen manchmal (nicht oft) spüre, ist die unterschiedliche Behandlung mir und meinen Geschwistern gegenüber. Es sind die Kinder meines Stiefvaters, also "nur" meine Halbgeschwister. Ich bilde mir schon öfters ein, dass die Menschen aus dem Ort auch dementsprechend differenzieren usw. . Das ist aber wirklich eher selten der Fall und meistens auch einfach mein Hirngespinst. Es kommt also immer darauf an, es muss nicht so sein wie bei euch beschrieben =)
    Ich kann mir aber vorstellen, dass es bei kleinen Ortschaften mit hauptsächlich alten Leuten nochmal schwerer ist sich einzufinden. Das ist aber nur eine Annahme.

  • Jetzt will ich als angehender Lehrer meine leicht zwiegespaltene Meinung sagen.


    Das im Ursprungspost angegebene "Lebensziel: Hartzer" wird wohl eine Ausnahme sein und ist denke ich nicht auf die Jugend allgemein zu verallgemeinern.


    Ansonsten würde ich 90% der restlichen Sachen (Unvernunft, Frühreihe mit Parties, Alkohol..., Jugendsprache usw. das gab alles selbst in der Generation unserer Eltern schon.
    Die Smartphone sucht ist auch wirklich schrecklich, aber das geht quer durch alle Altersschichten.


    Was jedoch wirklich stimmt:
    Die fallende Intelligenz. Jeder Lehrer wird einem bestätigen, dass die Kompetenzen der Schüler von Jahr zu Jahr fallen und die Unterschiede zwischen den Schülern aus dem Jahr 2000 und dem Jahr 2015 sind wirklich rapide. Der Hauptgrund den ich da so sehe ist das Internet. Also meine Kindheit und meine frühe Jugend habe ich auch noch Internet verbracht und ich kann mich selbst noch daran erinnern, als DSL 2004 immer noch exotisch war. Heutzutage sind aber alle ständig online. Die wenigsten surfen in Foren und unterhalten sich da, lesen FanFictions oder sonst was. Viele Jugendliche schreiben den ganzen Tag bei What's App und Facebook und früher auch schon SMS und ICQ (in meiner frühen Jugend kostete eine SMS 90 Pfennig und später 49Cent). Und genau da sehe ich das Problem. Damals gab es auch schon Kinder, die viel gelesen haben und eben die, die es nicht gemacht haben. Die lesenden Kinder werden wohl ein gleichgebliebenes Niveau haben. Die Kinder, die in ihrer Freizeit damals nicht gelesen haben, die haben halt nur das gelesen was sie in der Schule gelesen haben. Heutzutage lesen diese Kinder halt für jede Seite halbwegs adäquates Deutsch bestimmt 100 mal mehr Abkürzungen bei SMS und Twitter und Umgangsprache, Denglisch, Keine Punktsetzung und mangelnde Groß und Kleinschreibung bei Facebook, What's App und all den anderen sozialen Medien. Diese Dauerbeschallung mit dieser schlechten Sprache sorgt ienfach dafür, dass sich die Kompetenzen der Schüler verschlechtern. Einher mit der Verschlechterung der Sprachkompetenz gehen halt auch die Verschlechterung anderer Kompetenzen und das unterscheidet die Jugend von der Jugend vor dem Internetzeitalter.


    In my time we didn't depend on hi-tech gadgets like you do, we didn't need a mechanical washing unit to wash our clothes, we just used a washing machine. [Philip J. Fry]

  • Hach ja... das ledige Thema. "Die Jugend von heute." Warum hab ich da immer das Klischee des alten Mannes mit dem Krückstock im Kopf? Es ist wirklich schade, dass gerade die älteren Menschen sich gerne über die Jüngeren stellen. Nicht, dass ich es andersrum befürworte, aber ich denke das liegt ganz im Auge des Betrachters. Und ja... es gibt immer die Auffälligen, die Ungezogenen. Ich musste mir zwangsweise mit solchen Menschen über 1 1/2 Jahre das Haus teilen. Da war von Sitzenbleiben, Gras rauchen und Lärmbelästigung wirklich alles dabei... und zugegeben. In der Zeit hatte ich auch keine Lust mehr auf Kinder, aber das war eher eine Nebenwirkung von solchen Nachbarn. Und auch hier in der Vorstadt mag es ein paar freche Kinder geben... doch seien wir ganz ehrlich zu uns:


    Wir hatten auch Scheiße gebaut. Nur redet man sich das als Erwachsener gerne schön oder vergisst auch die schlechten Momente. Das hat Nostalgie hat so mit sich. Man erinnert sich eher ans Schöne und nicht an die nicht so schönen Dinge. Daher kommen gerne auch viele Ältere mit dem Spruch: >> Früher war alles besser. << und lassen dabei dann die Menschenunterdrückung, den Rassismus und Sexismus komplett außer acht.


    Ich glaube sogar, dass wir heutzutage eine offenere Jugend haben. Die sich fürs Klima einsetzt (Fridays for Future), mit mehr Toleranz an das Thema Sexualität rangeht (LGBTQ+) und auch durchaus bereit ist der Politik entgegen zu treten. Einerseits wird diesen im Unterricht das Thema verwehrt, aber andererseits pocht die Politik darauf, dass sich die Menschheit mehr damit befasst (obwohl diese Weltmeister in "Das kann ja noch warten" ist... während der Klimawandel immer mehr voranschreitet). In dem Punkt muss ich die Serie Druck loben (das Original nennt sich Skam) die sich sehr offen mit diesem Thematiken auseinander setzt.


    Also nein... es liegt garantiert nicht an den paar Menschen die wieder am Lautesten zu hören sind. Und klar begegnet man auch durchaus unerzogenen Kindern oder Jugendlichen. Die gabs aber auch schon früher. Eine Problematik sind da vielleicht die Helikopter Eltern die eine extreme Übervorsorge für ihre Kinder haben, aber da würde ich eher die Schuld bei den Eltern suchen und nicht bei den jeweiligen Betroffenen. Ich finde es höchst bedenklich wenn die Eltern mit ihren SUVs die Kindergärten und Schulen vollparken und ihr Kind keine Meter alleine nach Hause gehen lassen, aber ich glaube, dass macht den meisten Kindern solcher Eltern auch keinen Spaß. Zumal der Leistungsdruck in den Jahren sehr gestiegen ist und viele auch in Coronazeiten Probleme mit dem vielen Lernstoff hatten.


    Die Baustellen sind da meiner Ansicht nach wo anders. Außerdem finde ich es teilweise sehr anmaßend wie Ältere mit Jüngeren umgehen. Viele Ältere erwarten fast schon, dass sie respektvoll behandelt werden. Während Jüngere sich (aufgrund ihres Alters) automatisch mehr bemühen müssen. Dieses Ungleichgewicht fällt halt auf. Weswegen ich immer froh bin wenn alt und jung sich auf Augenhöhe begegnen. :)


    Ich finde jedenfalls nicht, dass die Jugend von heute sich irgendwie ändern muss. Viel mehr sollte man die jungen Menschen ernst nehmen. Denn diese müssen jetzt das ausbaden was wir und die Generationen davor vergeigt haben. Die Jüngsten müssen die volle Portion Klimawandel miterleben. Während die älteren Generationen davon nur noch wenig betroffen sind. Der Grund wieso ich es auch sehr kritisch finde, dass gerade die Jüngsten kein Mitspracherecht haben in der Politik, aber Ältere schon. Also die können das gerne auch weiterhin tun. Nur finde ich es nicht gut, dass diejenigen die der Klimawandel am meisten betrifft am wenigsten gehört werden.

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