Sönke: Ich kann deine Sichtweise auf jeden Fall verstehen. Tatsächlich hatte ich etwas länger überlegen müssen, bevor ich geschrieben habe, was ich geschrieben habe, denn mir war klar, dass ich damit anstoße und das hier ein etwas sensibleres Thema ist (vor allem mit Blick auf das Alter einiger User hier im Forum).
Ich denke nur immer darüber nach, was ich in so einem Moment wirklich verloren habe. Welche Seiten von so einem Menschen kannte ich wirklich? Ich weiß, wie er sich der Öffentlichkeit präsentiert hat, und kenne ein paar der Werke, an denen er gearbeitet hat. Letztere habe ich immer noch, ersteres...seit dem Internet eigentlich auch.
Die Familie und die Angehörigen haben aber nun viel mehr verloren. Einen Mann, Vater, Onkel, Freund, Kollegen, Chef... Einfach eine Konstante in ihrem Leben, an die sie so viel mehr gebunden haben, als es ein einfacher Spieler seiner Spiele oder Zuschauer der Directs jemals könnte.
Mein Ziel war aber nicht,die Emotionen von Leuten hier abzuwerten. Ich halte es lediglich für einen Fakt, dass die Familie jetzt eben weit stärker leidet, als irgendjemand sonst. Einfach, weil es eine ganz andere Art des Leidens und der Trauer ist, die sie wesentlich tiefer treffen wird, weil für sie viel mehr an diesem Menschen hing. Aber ja, in meiner Formulierung bin ich wohl etwas über das Ziel hinausgeschossen. Jeder darf natürlich schreiben, wie er fühlt oder zu fühlen glaubt. Ich kann diese Form der Trauer tatsächlich aber einfach nicht nachvollziehen, auch bei Prominenten, deren Schaffen ich enorm mag. Vielleicht bin ich da einfach distanzierter.^^