Macht das Internet krank?

  • Schon seit längerem beschäftige ich mich mit dem Thema. Überhaupt wenn es um Medien & Co. geht hat sich mir diese Frage immer öfters gestellt. Hier geht es nicht nur um Mobbing, sondern unter anderem auch die Abhängigkeit vom Smartphone, Computer und alles was im Bereich des Internets liegt. Dabei ist natürlich auch Werbung betroffen. Da diese den Menschen beeinflussen kann. Die Frage im Threadtitel ist glaub ich überflüssig, aber ich fand sie sehr provokant und Themaaufgreifend.


    Wie denkt ihr über dieses Thema?
    Habt ihr euch damit schon einmal befasst und wie würdet ihr das Ganze ändern?


    Mich schockiert es ehrlich gesagt wie viele von diesem Thema betroffen sind, jedoch ist dies meist privat hinter den Wänden, so dass man nicht wirklich die Möglichkeit hat direkt einzugreifen.


    Hier geht es unter anderem auch um sogenannte "Hilfe"foren und die Sucht nach immer mehr. Das heißt den ständigen Drang online und auf den Laufenden zu sein und sich immer mehr beweisen oder bestätigen müssen anhand von Bildern, Videos, usw.


    Würde mich sehr über eure Meinung freuen. =)

  • Wie sollen denn die Krankheit oder die Abhängigkeit Deiner Meinung nach aussehen?
    ...frage nur, weil Du sagst, dass es Dich schockiert, aber nicht genau sagst warum, oder WAS dich konkret schockiert.



    Magst Du vielleicht mal ein paar Beispiele oder Ausführungen nennen? :)

  • Tut mir leid. Ich glaub ich hatte mich ein wenig zu kurz gefasst. Normalerweise finde ich bei meinen Beiträgen ja kein Ende, aber in dem Fall wollte ich Niemanden überfordern.


    Na ja, im Grunde ist das ein Thema, dass sehr stark vernetzt ist. Es gibt ja die Art Krankheit, dass man sich einredet man wäre krank, bzw. hätte etwas Schlimmeres, obwohl man eigentlich nur Schnupfen hat. Ein Phänomen das im Internet ja sehr weit verbreitet ist. Unter anderem findet das auch oft in Hilfeforen statt, wo meist irgendwelche Menschen einen etwas raten, bzw. einem Panik machen. Da kann aus einem Schnupfen halt schon mal ein ganzer Tumor werden.


    Das andere ist dann wirklich die Sucht (was ja auch als Krankheitsbild gilt) und damit ist halt die ständige Abhängkeit am Smartphone/Computer (also halt Internet) gemeint, dass man ständig aktiv online ist und alles mitverfolgt, bzw. versucht sogar seinen "Wissenskreis" zu erweitern und sich immer mehr vom eigentlichen Leben abkapselt.


    Was mich konrekt schockiert ist einfach die Tatsache, dass ich ja schon öfters anonym in Hilfeforen unterwegs war und mich einfach durch allerlei Beiträge gelesen habe unter anderem auch diese Panikmache. Und auf Seiten wie Youtube hängt sowieso der Haussegen schief, auch wenn mir das bewusst ist, aber ich finde den Umgang unter anderem da echt schockierend. Ich hab einfach das Gefühl, dass sich da gerade junge Menschen (ich weiß ich bin selber noch einer) sehr unter Druck setzen.


    Hoffentlich ist das jetzt alles nicht zu wirr ausgedrückt. ^^ Aber unter anderem frage ich mich halt ob in diesem Forum selber jemand die Erfahrung damit gemacht hat oder ob ich da eher ein Einzelgänger bin (was ich irgendwie nicht hoffe, da mich dieses Thema wirklich sehr betroffen macht).


    Danke für deine Antwort. =) Ich hoffe ich konnte mit meinen Beitrag weiter helfen.

  • Zitat

    Original von LadyThumperGirl



    Na ja, im Grunde ist das ein Thema, dass sehr stark vernetzt ist. Es gibt ja die Art Krankheit, dass man sich einredet man wäre krank, bzw. hätte etwas Schlimmeres, obwohl man eigentlich nur Schnupfen hat. Ein Phänomen das im Internet ja sehr weit verbreitet ist. Unter anderem findet das auch oft in Hilfeforen statt, wo meist irgendwelche Menschen einen etwas raten, bzw. einem Panik machen. Da kann aus einem Schnupfen halt schon mal ein ganzer Tumor werden.


    Erinnert mich jetzt eher an Hypochondrie als Symptom? Das gibt's eigentlich schon seit Menschengedenken und hat nicht in erster Linie was mit dem Internet zu tun.
    Die Panikmache oder Fehlleitung von Erklärungen ist ja eher eine Folge von leichtsinniger und gutgläubiger Recherche...?


    Ich meine, wer Bauchschmerzen hat, und dann auf Seiten wie "GuteFrage.de" nach ernsthaften Antworten sucht, der ist in den meisten Fällen wohl eher ein bisschen doof, als ernsthaft krank. (Zumindest meiner Ansicht nach. Wer sich krank fühlt, sollte besser zum Arzt gehen, als das Internet fragen. Halte ich für naiv und unvorsichtig.)


    Insofern kann das "Internet" krankhaftes Denken natürlich fördern, wenn man sich da hinein steigert - wenn es das ist, was Du meinst?


    Uns was sollen das konkret für Hilfe-Foren sein? Helfen die einem dann dabei, noch weiter zu bohren, und herauszufinden was für Krankheiten man alle haben könnte?
    Oder helfen sie einem dabei, sich wieder aus diesem Unsinn heraus-zu-wirren?


    Zitat

    Original von LadyThumperGirl
    Das andere ist dann wirklich die Sucht (was ja auch als Krankheitsbild gilt) und damit ist halt die ständige Abhängkeit am Smartphone/Computer (also halt Internet) gemeint, dass man ständig aktiv online ist und alles mitverfolgt, bzw. versucht sogar seinen "Wissenskreis" zu erweitern und sich immer mehr vom eigentlichen Leben abkapselt.


    Was meinst Du mit Wissenskreis? Stalking? Oder etwas anderes?


    Und - in Bezug auf die Thread-Frage allgemein - würde mich ja interessieren, was Du da für Erfahrungen gemacht hast? Bzw. wie Du dir da "Sucht" vorstellst, oder viel wichtiger: Ihre Folgen?
    Und gibt es da nur die Sucht? Oder unterschiedliche Formen? Und was ist so schlimm daran? Klar, es gibt den Spruch "Too much of anything can kill you", oder sanfter formuliert: einem schaden. Aber wie genau soll der Schaden aussehen?


    Zitat

    Original von LadyThumperGirl
    Was mich konrekt schockiert ist einfach die Tatsache, dass ich ja schon öfters anonym in Hilfeforen unterwegs war und mich einfach durch allerlei Beiträge gelesen habe unter anderem auch diese Panikmache. Und auf Seiten wie Youtube hängt sowieso der Haussegen schief, auch wenn mir das bewusst ist, aber ich finde den Umgang unter anderem da echt schockierend. Ich hab einfach das Gefühl, dass sich da gerade junge Menschen (ich weiß ich bin selber noch einer) sehr unter Druck setzen.


    ...Was denn für eine Panikmache?
    Und was hat das mit Youtube zu tun? Beziehungsweise wo ist da der Zusammenhang?
    ...Und jetzt sprichst Du vom Umgang auf Youtube? Ich dachte es geht um Krankheiten?


    Nicht böse gemeint, aber - ich bin verwirrt?


    Ich mein, ich verstehe schon, dass Du sagst Du fühlst Dich betroffen. Aber betroffen wovon genau?
    Man kann hingehen und sagen: "Im Krieg sterben Leute. Die armen Menschen. Wie schlimm"?


    Aber genau das ist mein Punkt: Ich verstehe nicht,was genau so schlimm für Dich ist? Was macht Dich betroffen? Und warum? Und wieso ist es (in Deinen Augen) etwas schlechtes?

  • Bei dem Thread-Titel würde Tim Berners-Lee wirklich traurig werden. Aber er würde sich dem nicht verschließen.


    Die Frage sollte allerdings nicht lauten, ob Internet krank macht oder machen kann, sondern wie die gegenwärtige Jugend und auch kommenden Generationen damit umgehen und umgehen werden.
    An dieser Stelle lasse ich bewusst die älteren Generationen außer Acht: alleine schon aus dem Umstand, da zwei Welten an dieser Stelle aufeinander prallen können und gleichzeitig der Übergang in die Welt der medialen Kultur des 21. Jahrhunderts meist sehr fließend ist. Gemeint ist damit konkret, dass mit dem Beginn des Internets (so ungefähr seit 1985, angefangen an amerikanischen Universitäten und zuvor in militärischen Anlagen) Jahr für Jahr immer mehr Menschen Zugriff auf das weltweite Netz hatten und daher auch so manche jetzt ältere Menschen damit "aufgewachsen" sind. Diese fasse ich daher - wenn auch alterstechnisch sukzessiv stets in die jüngere Zielgruppe tendierend - mit in die gegenwärtige Generation auf.


    Der in Industriestaaten lebende Mensch - auf welchem ich mich in meiner Annahme stütze - hat insofern die Möglichkeit, 24/7 vernetzt zu sein. Das ist grundlegend keine schlechte Sache und beherbergt ein großes Potenzial, uns durch den Informationsfluss ein besseres Leben bescheren zu können.
    (Fußnote: ich distanziere mich ab hier von kapitalistisch angehauchten Theorien und dessen Autoren - nicht aber aus Abneigung, sondern aus Angst in eine Sackgasse zu laufen, denn hier werden sonst Themen zu sehr abstrahiert und die Diskussion wandelt dann gerne mal in die falsche Richtung ...)
    Der gewaltige Informationsfluss hat seine großen Vor- und Nachteile und dazukommende Begleiterscheinungen, dessen Trends sich nur schwierig prognostizieren lassen (Medienpsychologen - mitunter - versuchen dies seit zwei Dekaden und konnten stets nur vage Tendenzen aufzeigen: die letzte "gute" Prognose lag in der Definition des Web 2.0, aber auch nur deshalb, da einige Züge vor dem Beginn bereits in Kraft getreten waren. Es war daher nicht schwer, nun auch noch diverse Tendenzen "vorher zu sagen" ...).
    Die Vorteile liegen ebenso wie die Nachteile nicht immer gleich auf der Hand, doch die wesentlichen sollten bekannt sein: mehr Information bedeutet mehr Wohlstandspotenzial, bei welchem die Lunte nur noch angezündet werden muss. Das ist ein Vor- und ein Nachteil zu gleich, denn mit mehr Wohlstand - oder besser: einem neuen "Niveau" - kommen auch gleichzeitig Begleiterscheinungen und Verantwortungsgrundsteine hervor, die vorher unser alltägliches Leben nur im geringsten Maße beeinflussten. Das sieht heute anders allerdings anders aus.


    Tim Berners-Lee - Physiker und Informationsforscher, den ich mal kennen lernen durfte - gilt mitunter als der Erfinder des Internets. Ich werde hier nun nicht die genaue Historie des Internets erläutern, jedoch ein besonderer Punkt sollte hervorgehoben werden: er "spendete" der Menschheit das große Potenzial der Informationsverbreitung aus der edlen Ansicht, dass damit dem Menschen völlig neue Möglichkeiten offen stehen könnten.
    Beispiel: vor ca. acht oder neun Jahren wurde von einem damals vierzehn jährigen Jungen ein Vordiagnosetestverfahren für eine Art Krebs entwickelt, weil jener durch das Internet seinen von Geburt an geprägten Wissensdurst befriedigen und somit weiterforschen konnte. Er schrieb einige Universitätskrankenhäuser an und bittete um die Möglichkeit, sein Testverfahren an den dafür entsprechenden Institutionen weiter voran bringen zu können, da es von seinem Zuhause oder in der schulischen Einrichtung einfach nicht mehr funktionierte. Dank dem Internet - hier ein gravierender Vorteil - hatte er Erfolg und konnte weiter forschen. (Leider fällt mir der Name von dem Jungen nicht mehr ein, lässt sich aber leicht herausfinden ... ich schaue also nochmal nach.)
    Und das ist nur ein Vorteil von vielen. Die Nachteile sind allerdings mit genau der gleichen prekären Substanz gefüllt, wie die Vorteile unsere Welt verbessern können. Um nur ein paar per Namen zu nennen: Cyber-Mobbing, Massendatenspeicherung (welche allerdings auch ein Vorteil sein kann, allerdings ist die potenzielle Gefahr der gefährlichen und negativ getriebenen Ausnutzung einfach zu groß, daher auch immer die von den Medien negative Konnotation) und lobbyistische Beeinflussung.


    Die Begleiterscheinungen, von denen ich hier nun häufiger sprach, betreffen dabei die richtige Handhabung des Internets - oder grundsätzlich alle Medien. Die neugeborenen Menschen von heute finden sich in dieser Medienkultur sofort ein - die einen besser, die anderen schlechter: das hat es auch immer gegeben - und aus anthropologischer Sicht fragt man sich nun, in welche Richtung sich der Mensch wegen dieser "neuen" Kultur wandeln wird. Häufig werden hier die negativen Seiten betrachtet, doch nur deshalb, da uns die positiven immer weniger auffallen, da wir jene als selbstverständlich betrachten. Oder aber diese fallen dem "normalen" Internetbenutzer nicht auf, da jener keinen Gebrauch vom großen Potenzial macht (wie es beispielsweise der Junge in meinem oben genannten Beispiel tat). Den letzteren Fall nun mal außen vor: es gab und gibt Leute, die jene positiven Züge des Internets - oder allgemein von Informationsflüssen - sehen und gesehen haben und dafür einstanden. Sie erkannten die Gefahr und damit das Verantwortungsbewusstsein, aber auch die großartige Möglichkeit, damit für mehr Wohlstand zu sorgen (ein hier sehr ökonomischer Begriff, ich weiß das: jener Begriff umschreibt aber im allgemeinen alle Ziele, die der Mensch erreichen will, denn Wohlstand ist nicht nur von ökonomischer Natur!).


    Das man damit aufwächst und nicht alle positiven Seiten des Informationsflusses des Internets sehen kann, sondern mehr die negativen, betrifft auch mich und sogar noch meine Eltern, denn auch sie sind Bestandteil einer Kultur und nahmen (--> oder auch noch im linguistischen positiv) an der jetzt für uns selbstverständlichen Medienkultur teil und gestalten diese mit --> eine Art Hochkultur zwischen der digitalen und realen Welt entsteht durch diesen Prozess. Eine negative Facette ist beispielsweise das Cyber-Mobbing, eine eigentlich positive hingegen die ständige Erreichbarkeit - welche per se nichts schlechtes darstellt, denn man entscheidet am Ende schließlich selbst, ob man erreicht werden möchte oder nicht. Ergo hat LadyThumperGirl an dieser Stelle - wenn auch auf eine wenig konfuse Art und Weise mit Beispielen um sich geworfene Darstellung - nur einige Merkmale aufgezählt, die sie anscheinend beschäftigen - und das sind meiner Meinung auch nur sehr spezifische und eher geringfügige Begleiterscheinungen und Merkmale. Doch auch diese können uns täglich betreffen: die Suche nach einem Heilmittel im Internet, wenn man Bauchschmerzen hat und dann sogleich den Magen ausgepunpt werden soll. Daher noch einmal meine Anmerkung: die Frage sollte nicht lauten, ob das Internet dich krank macht, sondern ob du es auch korrekt nutzt.
    (Fußnote: das ist nur aus stilistischen Gründen so beschrieben und an niemanden direkt gerichtet.)
    Diese Hintergründe lassen sich allerdings bei LadyThumperGirls Beitrag herauslesen. Ich halte es daher für angemessen, nicht sogleich auf jedes einzelne Beispiel einzugehen: der Kern ist hier viel entscheidender und spricht hier Bände (wenn auch inhaltlich nicht immer gleich direkt zusammenhängende, das stimmt allerdings).


    Ich bringe hier nun mal ein pragmatisches Beispiel an, welches ich meinen Schülern und Studenten - die allemal mit Sicherheit ein Mobiltelefon oder andere Multifunktionsgeräte benutzen und besitzen - stets ans Herz lege, mehr allerdings meinen Schülern: darauf zu achten, wie man mit den Medien und dabei auch mit den Mitmenschen umgeht. In der heutigen Zeit immer selbstverständlicher ist beispielsweise der Brauch, unendliche Fotos zu schießen und ins größte Informationsnetzwerk zu stecken, dass der Mensch je gesehen hat - "das Internet allerdings vergisst nie". Und das ist nur ein Beispiel von vielen.
    Doch warum bringe ich das hier an? Ganz einfach: der Mensch muss auch erst die korrekte Nutzung und Anwendung der Bräuche jener medialen Kultur und unserer der in Verbindung mit unseren realen Kulturen daraus resultierenden Hochkultur lernen und angemessen berücksichtigen. Ansonsten haben wir in Zukunft immer häufiger solche Fälle wie die der Amanda Todd. Die Entwicklung der medialen Kultur und ihr Einfluss in unsere reale Welt ist dabei sogar noch in den Kinderschuhen und ihr Prozess noch längst nicht abgeschlossen und doch gehen dabei viele der Menschen, welche die potenziellen Gefahren eigentlich erkennen sollten, viel zu unbeholfen, rücksichtslos und unbesonnen damit um und vermitteln das auch an unsere Nachkömmlinge.
    Diese Kulturzugehörigkeit ist daher zwar noch immer kein Muss in dieser Welt, doch auch jetzt fängt der Trend schon an, dass diese Zugehörigkeit ein Indikator dafür ist, ob man in der modernen Welt einen Platz hat und in ihr weiterkommt oder auch nicht. Von diesem Gedanken - das muss ich ehrlich zugeben - distanziere ich mich noch ein wenig, dennoch sind mir die Ausprägungen durchaus bewusst. Hier sei allerdings angemerkt, dass ich hier alle Züge betrachte, die diese Kulturzugehörigkeit betreffen können, nicht nur die, die sich als negativ beschreiben lassen.


    So ... ich würde gerne noch mehr dazu schreiben, doch sehe ich schon wieder einen gewissen Mahnbrief vor Augen und kann jedwede Forderung auch nur all zu gut nachvollziehen. Außerdem bin ich müde - es ist also Zeit, den Informationskanal "Laptop" vom größten Informationslabyrinth zu kappen und ins Bett zu gehen, bevor ich morgen wieder andauernd die mir wohlbekannte, durch meinem Spiegel mir mir mehrfach überbrachte Information erhalte, ich hätte Augenringe bis in das verbale Informationssendezentrum. Denn auf diese Information kann ich gerne verzichten, doch da die richtige Handhabung fehlt mir dabei einfach, da ich zu lange wach bin und Informationen ins größte Informationsnetz übertrage und es somit nur noch weiter spinne. Zu viel Informationen in den Informationen? Ich weiß, zu viel Informationen bringt selbst die Spinne dazu, das Netz zu verlassen und sich ein neues zu spinnen. Denn zu viel Informationen bringen dich nur zum spinnen. Ihr spinnt sicherlich auch schon. Und deswegen gehe ich nun ins Bett um diese Informationen träumerisch zu rekapitulieren - nicht aber dass ich gleich von Aaron Swartz, Tim Berners-Lee oder durch die Informationsnews von ZE von TourianTourist träume ... man, nun spinne ich aber richtig.


    Gute Nacht.

    Freundes-Code (N3DS): 4854-6473-1482
    Aktuelle Spiele: MHGen, Metroid: Samus returns, Monster Hunter Stories, Pokémon Ultra Sun
    NNID (Wii U): Herr-der-Zeiten
    Aktuelle Spiele: MH3U, Hyrule Warriors
    PS4-Name: Azure-Phoenix55
    Aktuelle Spiele: Horizon Zero Dawn, Dragonball Z Xenoverse 2, Blazblue Central Fiction


    Falls wer kämpfen will oder Hilfe braucht: die Einladung zu einem heißen Tänzchen lehne ich nie ab! ;)
    (Einfach per PN anfragen.)

    2 Mal editiert, zuletzt von Herr der Zeiten ()

  • Mittlerweile würde ich meinen Thread ganz anders interpretieren, aber ich würde die Frage definitiv nicht mit "Nein" beantworten. Es kommt immer auf die Nutzung des Internets an. Als ich sehr süchtig und abhängig am Handy hing und ständig durch Insta, Twitter & Co. scrollte ging es mir definitiv nicht gut. Ich sah mein eigenes Leben immer als potentiell schlechter und langweiliger an als das was ich vor mir sah. Genauso wie die Zeit in dem Discord Server wo ich unter starken Mobbing und Diffamierung litt.


    Gleichzeitig ist das Internet so ein wunderbarer Ort. Nur dadurch konnte ich meinen jetzigen Ehemann kennenlernen. Ich war dank diesem Forum auch auf Forentreffen und hab bis heute schöne Erinnerungen daran. Außerdem konnte ich dadurch auch einer meiner Idole und Lieblings Lets Player über die Gamescom kennenlernen. Und dazu auch noch einen sehr großen Animefan (NinotakuTV). Ich weiß noch wie "Leb deinen Traum" auf der Bühne voller Euphorie gesungen wurde und ich mich einfach mit gefreut hatte. All das wäre NIE ohne Internet möglich gewesen.


    Dennoch sind die Gefahren des Internets oft unterschätzt. Egal ob es um dubiose Flirt Coaches geht die Männer zu sexistischen Handlungen animieren, Sekten die auch heutzutage die Vorzüge des Internets für sich entdeckt haben oder toxische Bubbles die einen durchs Internet hinweg verfolgen und belästigen können... Meine Erfahrung mit MLM musste ich auch machen und ich bin dankbar mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. Jedoch musste ich mich fast 2 Jahre lang mit einem Identitätsdiebstahl rumschlagen. Der Grund warum ich mittlerweile auch um einiges vorsichtiger mit meinen persönlichen Daten bin. Solche Betrüger riechen es einfach wenn ein Mensch besonders verzweifelt ist. Und nein... ich bin da übrigens ein absoluter Feind des Opfer Shamings (man liest ja oft genug "Selber Schuld" oder "zu naiv"). Diese Betrüger sind sehr raffiniert und wissen es die Schwächen der Opfer auszunutzen. Jedenfalls bin ich froh wenn sich da auch in Sachen Gesetzeslage langsam was tut (wenn auch mit der Betonung auf langsam).


    Ähnlich wie mit anderen Dingen kann das Internet für Gutes wie für Schlechtes genutzt werden, aber ich glaube gerade jüngere Zielgruppen können durchaus erkranken an Social Media Sucht (Fomo) und dem Gefühl nicht genug zu sein. In dem Fall finde ich es ganz gut, dass gerade Youtube gerne als Sprachrohr genutzt wird um diese aufzuklären.


    Ich hab übrigens auch durchs Internet entdeckt, dass ich wohl eine gewisse Angststörung habe (als quasi Message an mein Vergangenheits-Ich). Ob ich nun ein Hypochonder bin oder schlichtweg mit einer Angststörung zu Kämpfen habe weiß ich nicht. Da könnte ich nur wieder aufs Thema Depression verweisen.


    Jedenfalls kann ich auch diese Frage nur mit einem Jein beantworten. Da es halt immer auf die jeweilige Situation ankommt und wie die Betroffenen damit umgehen. :thinking:

  • Ich glaube, mit dem Internet ist es wie mit allen Dingen - zu viel davon ist nicht gesund.


    Menschen sind nicht dafür gemacht die enorme Informationsflut zu verarbeiten, die im Internet Tag für Tag über uns hereinbricht. Man wird permanent mit Content zugeschüttet, manches davon sicher positiv, aber sehr vieles auch enorm negativ. Ich glaub, ich muss nicht erläutern, was ich damit meine. Es gibt enorm viel Hate im Netz, viele schlechte Nachrichten und viele Kontroversen, sodass es einen eigentlich nicht wundern muss, dass die eigene Psyche irgendwann anfängt davon zu leiden.


    Nicht abzustreiten, dass das Internet enorm viele positive Auswirkungen hat und Menschen auf eine nie zuvor dagewesene Art verbinden kann. Aber genauso ist Süßkram halt nice - aber leider nicht gesund, wenn man zu viel davon futtert. Spricht nicht dagegen ab und zu was Süßes zu naschen, aber übertreiben sollte man es halt nicht.


    Ich glaube, wenn bemerkt, dass das Internet einen nur noch depressiv macht und unter Stress setzt, sollte man... naja, um es mit einem Meme zu beschreiben: Go touch some grass. :ugly:

  • Ich glaube, darüber, ob das Internet krank machen kann, muss man sich heutzutage nicht mehr den Kopf zerbrechen. Es gibt zahlreiche Studien, die negative Folgen über ungesundem Konsum belegen; zudem entstehen durch Internet und Digitalisierung auch Megatrends, die sich nicht nur auf das Individuum im Zuge dessen Konsums auswirken, sondern auf alle Menschen einer Gesellschaft und global - und ob all diese Entwicklungen gesund sind ist, ist ebenso fraglich. Natürlich macht die Dosis das Gift, aber interessanter als die Frage, ob das Internet denn krank macht, finde ich wieder die Frage, wie denn jeder selbst hier seinen Konsum einschätzt und ob er glaubt, dass das negative Folgen für ihn hat.


    Ich zum Beispiel halte zwar den Inhalt meines Konsums qualitätiv für eher unproblematisch, da ich eher eine sehr zweckorientierte und bewusste Konsumentin bin, die das meiste, was sie hier anfasst hinsichtlich vieler Aspekte hinterfragt und reflektiert und deshalb auch versucht entsprechende Entscheidungen zu treffen. Ich merke es recht schnell, wenn "das Internet" versucht, mir immer wieder denselben Content einzuflößen, weil Datenanalysen, Cookies usw. dafür sorgen, dass alles schön in meine Interessen-Bubble passt und steuere dem entgegen. Man wird ohnehin schon überflutet und beeinflusst, und das muss nicht noch schlimmer werden, sonst sehe ich irgendwann so oft dasselbe, dass ich noch glaube, dass das nicht nur für mich sondern für alle relevant sein müsste (was ja genau die Wirkung solcher Mechanismen ist), und dann verzerrt das nachher zu stark meine Wahrnehmung und Kommunikation im RL und das halte ich für gefährlich.
    Ebenfalls fühle ich mich von vielen Social Media Strömen und Bubbbles nicht sonderlich beeinflusst, da ich mich recht viel von berufs- bzw. studiumwegen damit auseinandersetzen muss und daher auch glaube ich ein ganz gutes Auge dafür habe, wie sich die Dinge da zusammensetzen, was schöner Schein ist und was dahinter steckt. Was andere da schreiben oder posten interessiert mich meistens eh nicht und auch dieses ganze Meinugnsblabla halte ich für viel irrelevanter, als die Promotion solcher Dinge es hergibt.
    Das ist jetzt eine recht knappe Zusammenfassung die wahrscheinlich nicht dem gerecht wird, was ich zum Ausdruck bringen will, aber sei's drum. Inhaltlich habe ich zumindest von mir selbst den Eindruck, mich da recht sicher manövrieren und selektieren zu können. Und das halte ich für wichtig, denn wenn man schon den Spruch verwendet "die Dosis macht das Gift" muss man auch ganz klar festhalten, das es nicht nur auf die Menge, sondern auch auf die Wirkung und Tödlichkeit des Gifts ankommt ^^"


    Von der schieren Konsum-Menge her kann ich jedoch ganz klar sagen: Zu viel. Ist seit Corona sogar noch schlimmer geworden, war teilweise dank Homeoffice und Co auch kaum vermeidbar. Es ist absolut nicht angenehm, sich sowas eingestehen zu müssen, aber ich denke, dass es wichtig ist, sich damit zu konfrontieren.
    Ich arbeite auch allmählich daran, das wieder zu regulieren, denn ich habe im Grunde auch noch keinem Menschen gesehen, dem das langfristig gesundheitlich gut getan hat noch, was zum Beispiel zwischenmenschliche Beziehungen betrifft. Wer sich nur berieseln läst, der verlernt irgendwann (fürchte ich), wie man selbst außerhalb dieses digitalen Raums vernünftig Output geben und auch die Welt um sich lesen kann, die eben nicht nur digital ist. Ich denke auch, dass es vor allem den Socialskills und der psychischen Gesundheit der meisten Menschen nicht gut tut, insbesondere wenn diese schon von Natur aus vulnerabler oder auch zurückgezogener sind. Ich glaube auch nicht, dass das Internet wirklich etwas ersetzen kann, das das echte Leben bietet, auch wenn es die Illusion generiert, viele Dinge leichter zu machen und in vielen Belangen auch ein absolut hilfreiches und tolles Tool ist (sonst würden wir ja auch hier nicht sitzen und aus austauschen können, obviously). Das ist zumindest eine Beobachtung, die ich für mich manchmal so mache, und die ich nicht gerade für beruhigend halte, vor allem weil es im Gegenzug sehr viele soziale und auch politische (gute!) Strömungen gibt, die aber nur schwer umsetzbar sein werden, wenn die Kommunikation im echten Leben nicht klappt, weil der Mensch im Begriff ist, es zu verlernen oder sich nur noch vor seinem Bildschirm sicher fühlt.
    Für sich muss natürlich jeder selbst entscheiden, ob ihm sein eigener Konsum zu viel ist. Für mich persönlich fängt das "zu viel" nicht erst bei der alten, klischeehaften Vorstellung des Familienvaters an, der von Frau und Kindern verlassen wird, weil er Tag und Nacht nur noch WoW spielt, sondern schon viel viel früher, wenn man zB. mit allen anderen am Tisch sitzt und dann nur die Smartphones draußen sind, statt dass man wirklich redet (was ich zugegeben auch selbst öfter mache, als ich will und sollte).

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