Ich mag Youtube tatsächlich am allermeisten als Quelle für Musik- und Ambience-Videos und genieße es ansonsten heutzutage mit sehr viel Vorsicht und für wenig andere Zwecke. Früher habe ich dort gerne die Sachen von Urgesteinen wie Gronkh und Coldmirror geschaut (letzteres tu ich heute noch gerne, wenn es mal wieder so etwas wie den Harry Podcast o.ä. gibt), entweder zur Unterhaltung oder mal zum Nebenherplätschern. Ich fand Gronkhs Let's Plays immer sehr entspannend, aber das lag auch an seiner Person und seiner Stimme. Ich bin jemand, der anderen Leuten schlecht langfristig zuhören kann, wenn diese die ganze Zeit aufgeregt, schrill, dramtatisch oder polemisch sind - und das sind leider viele Formate solcher Art. Seitdem Twitch großgeworden ist, verfolge ich das immer weniger. Dabei habe ich vollstes Verständnis dafür, dass ehem. "reine" Let's Player mittlerweile Twitch Streamer sind, bzw. das mitgenommen haben, weil es nunmal heute der Standard ist und wahrscheinlich auch "notwendig", besonders, wenn man seinen Unterhalt damit bestreiten will. Gefiel mir trotzdem früher besser. Die ständige Interaktion mit dem Chat bringt meinem Geschmack nach Unruhe und Beeinflussung des Spielers in so ein Let's Play - jedenfalls, wenn man es sich nachher als Aufnahme auf YT anschaut, das kann ich einfach nicht mehr.
Wenn ich selbst einem Let's Play zuschaue, also aktiv auf Twitch und willentlich, so wie hin und wieder bei unserem Karl der Heinz, der das echt schön und entspannt macht, dann ist das was anderes, aber das war für mich auch nie das, was YT ursprünglich ausgemacht hat, auch wenn es natürlich ebenso ein Live-Format hat. Muss man einfach mögen oder nicht.
Heute nutze ich es, wie gesagt, vorwiegend für Ambience Mixes von Gamesoundtracks und Co, die dort prima findbar sind und für mich super zum Arbeiten oder Schreiben taugen.
Ansonsten gibt es vereinzelte Doku- und Interviewformate, in die ich bei Laune mal reinlurke. Früher, als es das noch gab, mochte ich Leeroys Kanal sehr gerne, aber auch HYPERBOLE, weil diese Einblicke in gesellschaftliche Randgruppen, Lebensweisen und die Schicksale einzelner gegeben haben, und dabei primär informativ waren. Interessant finde ich aktuell auch noch Diary of a CEO, wo viele Interviews mit Experten zu verschiedenen Themen gemacht werden, die bereichernde Einsichten liefern können. Allerdings sind das immer sehr umfangreiche Videos, die ich selten an einem Stück schauen kann. Manchmal gehen sie bis zu drei Stunden. Finde sie aber sehr spannend.
Bei allem anderen, was Richtung News oder auch Meinungsbloggern etc. geht, meide ich YT (aber auch andere SM Kanäle) weitgehend, weil ich keine Lust habe, da in irgendeine Bubble zu rutschen und mir meine Infos bzw. deren Quellen lieber selbst und kritisch suche - aber auch, weil es mir sonst sehr schnell den Algorithmus zerkloppt, was ich unfassbar nervig finde. Man muss teilweise nur ein kritisches Video zu Thema X oder Y schauen und wird sofort mit extremen (und teilweise extremistischen) Vorschlägen zugebombt - und das finde ich abschreckend und beunruhigend.
Also ja, sehr ausgewählte Nutzung, sehr unregelmäßig, aber es hat seinen Mehrwehrt für mich 