Nudeln oder nicht Nudeln: Der böse Weizen und der Gluten

  • Zeit für das heutige Sonntags-Thema - nein Spaß... Ich habe spontan vor einer Woche angefangen, auf Weizen zu verzichten und zu schauen - vertrage ich es gut oder nicht gut? Zu meinem persönlichen Wohlbefinden wohlgemerkt und ohne große Hintergedanken, um dem üblichen Studentennudelwahnsinn zu entgehen. Wie bin ich darauf gekommen, einmal zu schauen, was ich denn gut (per Ausschlussverfahren) vertrage? Auslöser ein Gespräch auf Arbeit mit meiner Arbeitskollegin, die darauf schwört, das Weizen Gift für unseren Körper sei.


    Kurz gefasst: Unser aktueller Weizen ist, im Vergleich zu anderen Getreidesorten ein Produkt unserer heutigen Agarzuchtkultur - mit sechs Chromosomen ausgestatteter Hybrid der Extraklasse, umempfindlicher gegenüber gefährlichen Pilzen (immer noch gefährlicher Nr. 1 Krankheitserreger im Getreide) und gegenüber Kultivierungsbedingungen - immerhin müssen 7 Millarden Menschen (oder 8?) ernährt werden. (Aber gemessen am weggeworfenen Brot für die Preisstabilität gemessen brauchen wir uns noch jetzt keine Sorgen machen...) . Im Weizen steckt sehr viel Gluten, eine Ursache für die Unbefindlichkeiten und Krankheiten.


    Inzwischen gibt es viel Presse und Meinungen über den bösen Gluten, der unseren Darm verklebt und wir besser daran täten, auf Weizen zu verzichten - gerne auch als Dick- und Krankheitsmacher verschrieen. Gluten verklebe unseren Darm. Frisches Brot sei gefährlich für unseren Darm. Andere Kulturen, die auf andere Kohlenhydratquellen zurückgreifen, leben gesünder.
    Als Beispiel zum Thema hierfür wäre eine einschlägige Quellen mit Pros / Cons:


    Gluten scheint die neue Laktose zu sein. Heute vertragen weit weniger Menschen das Protein als Mitte des 20. Jahrhunderts. Autor Julien Venesson erklärt im Interview zu seinem neuen Buch, warum viele von uns Getreideprodukte lieber von ihrem Speiseplan streichen sollten.


    Link: https://www.focus.de/kultur/ve…st-gluten_id_4347741.html


    Immer mehr Menschen scheinen Gluten - das Klebereiweiß aus Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste oder Einkorn - nicht zu vertragen. Der Markt für glutenfreie Produkte boomt, die Nachfrage steigt. Doch ist das nur ein Ernährungstrend oder kann der Verzicht manche Beschwerden wirklich lindern? Derweil Menschen mit einer Zöliakie ausnahmslos auf Gluten verzichten müssen, ist die Wirkung bei anderen bislang nur ein Verdacht. Ein Beitrag von Sybille Seitz mit Einzelheiten.


    https://mediathek.rbb-online.d…24528&documentId=52620058


    Gluten Free May Not be Gluten Free, Study Finds:
    For the 1% of the population who have celiac disease, eating gluten-free (GF) foods is much more than the latest food fad. It is imperative for good health and can be a matter of life and death. People who have celiac disease spend a lot of time and energy making sure that there is no gluten in the food they eat, however, maintaining this diet can be difficult. An adult without celiac disease generally consumes, on average, between 5 and 15 grams of gluten per day. Those with celiac disease are advised to eliminate gluten entirely. For some, even 50 milligrams (mg) a day can cause symptoms and distress.


    https://www.acsh.org/news/2018…en-free-study-finds-12803


    Zitat von Independent UK

    Gluten-free food isn't healthier for you, new study indicates: Eating gluten-free food isn’t necessarily beneficial for your health, a new study has claimed. The study, published in the February issue of the Journal of Human Nutrition and Dietetics, compared the nutrient content and cost of regular and gluten-free food products in the UK. Researchers from the University of Hertfordshire assessed the nutritional information and costs of the food products by collecting the data from manufacturer and supermarket websites.


    https://www.independent.co.uk/…tudy-eating-a8167326.html


    Wie viel ist dran? Was haltet ihr davon, wenn ihr durch den Supermarkt an den Glutenfreien Produkten vorbeigeht oder hört, was am Weizen dran ist? Habt ihr euch entfernt mit dem Thema Ernährung einmal beschäftigt? (An dieser Stelle: Ich weiß, dass es mindestens einmal ein Thema zur (veganen) Ernährung gab, aber das ist nun auch eine Weile her - das Thema gesundes Essen wird von den Medien sehr durchgekaut, man kommt gar nicht vorbei, eine Meinung bis zu einer Am-A...-vorbei-Haltung zu fahren). Welchen Standpunkt vertretet ihr?

  • Ich hab in der Reha jemanden kennengelernt, die erst spät erfahren hat dass ihre Unverträglichkeit vom Gluten kam. Für sie war es eine echte Erleichterung, einen Namen für die Beschwerden zu haben. Allerdings hab ich genauso Leute erlebt, die einfach 'nur' Stress hatten und damit einhergehend psychosomatische Beschwerden, die sich dann in Migräneattacke und Reizdarm und Co geäußert haben. Die dann auch umbedingt wollten, dass der Arzt ihnen irgendeine Unverträglichkeit attestiert - eine Frau hatte so viele Unverträglichkeiten, dass die nichtmal mehr aufs Tischschild gepasst haben.


    Also... es ist halt ein zweischneidiges Schwert. Da auch viel Geld mit solchen Lebensmittelunverträglichkeiten gemacht wird - z.B. schaue man sich die Preise für Nudeln aus Mais und Co an, die mal eben beim 3-4 fachen liegen - halte ich es für sinniger auch der Umwelt zuliebe einfach mal herumzuprobieren. Machen die Kids doch auch, einfach nur das essen was einem gut tut. Je mehr wir unser Essen behandeln und um die halbe Welt schiffen, desto mehr Energie wird ja auch wieder verschwendet.


    Es gibt einige Lebensmittel-Unverträglichkeiten, die halt seltener sind. Zöliakie betrifft ja nur umbei 1% der Menschen, während es bei Laktose 60 - 98% sind, je nach Kontinent.


    Ich selbst halte daher nichts von Panikmache, wie es deine Arbeitskollegin da betreibt. Alles hat Vor- und Nachteile und jeder muss das für sich ausmachen. Schon meine Uroma hat ihr Brot selbst gebacken und keiner ist in unsrem Dorf an 'verklebtem Darm' verstorben. ;) Wobei ich mir bei den heutigen Fertigbackmischungen nicht mehr so sicher bin, was da alles drin ist. Und wenn man zuviel von dem 'gesunden' glutenfreien Zeug ist, das dann quellt wie Sau, ist die Wahrscheinlichkeit das man Verstopfung kriegt wahrscheinlich höher.


    Aber wenn man sich 'einfache' Nudeln, Brot und Co anschaut halte ich die Panikmache für überzogen. Die Idee, es für sich selbst auszuprobieren ist immer gut, wenn man denn Beschwerden hat. Aber mal mit dem Hausarzt reden und einen Test machen lassen, ist dann halt sinnvoller ehe man sich jahrelang mit Schmerzen herumplagt.

    :rito: “Mut ist nicht die Abwesenheit von Furcht. :rito:
    Mut bedeutet die Angst, den Zweifel, die Unsicherheit zu fühlen,
    und zu entscheiden, dass etwas anderes wichtiger ist.”

    Mark Manson

  • Tja, ich gehöre dann wohl auch eher zur "am-A...-vorbei-Fraktion". Prinzipiell ist es natürlich gut und auch wichtig, dass es auch Alternativen zu gluten-verseuchter Nahrung gibt, vor allem da einige nun mal tatsächlich starke Beschwerden kriegen oder schlimmeres (Zöliakie kann unerkannt durchaus tödlich sein).
    Aber der Hype der darum kreiert wird sowie das meiste von "glutenfrei ist gesünder" oder "Gluten ist Gift" kommt aus dem guten alten Ami-Land. Und wenn solche Infos aus dem Land kommen, wo auch die "Flat-Earth-Society" oder "Anti-Vaxxer" herkommen, bin ich, was den Wahrheitsgehalt einiger Aussagen betrifft, lieber (vorerst einmal) vorsichtig. :ugly:


    Das soll jetzt hier eigentlich kein sinnloses US-Bashing werden (sorry), aber da das Land sehr kapitalistisch eingestellt ist, wird es nun mal immer auch Leute geben, die sich die Beschwerden mancher Menschen zunutze machen, um daraus Profit zu schlagen. Das geht dann natürlich Hand in Hand mit dem, was Cazadora schon angesprochen hat, dass Produkte, z.B. für Menschen mit Zöliakie oder Laktoseintoleranz oftmals um ein vielfaches teurer sind, als das Ausgangsprodukt. Und wenn man es dann schafft, den Konsum solcher Produkte zu einem Trend zu machen (oder Panik vor dem Konsum des Ausgangsproduktes zu schüren), maximiert man damit seinen Profit...


    Letztlich muss natürlich jeder selbst entscheiden, ob man sich von der Welle der Panik / des Trends mitreißen lässt oder nicht. Ein Freund von mir, der Medizin studiert hat, hat mir dazu mal gesagt, dass der Körper sich relativ schnell mit Beschwerden melde, sollte man etwas nicht vertragen. Und solange so etwas nicht passiert, oder man andere Gründe hat, auf gewisse Nahrung zu verzichten (z.B. moralische Gründe als Vegetarier/Veganer), verstehe ich die Menschen nicht, die sofort auf den Hypetrain aufspringen, ohne eine tatsächlich faktische Grundlage zu haben.
    Naja, to each their own... :kA:

  • Also wenn Jemand eine Unverträglichkeit, eine Allergie, oder eine Mutation hat, oder ihm eine solche eben fehlt, damit er einen bestimmten Stoff vertragen kann, dann ist das immer ne andere Sache,
    (für Jemanden der eine Erbeerallergie hat sind Erdbeeren mit Sicherheit nicht so super gesund. Für alle anderen aber wohl eher schon) aber grundsätzlich halte ich es wieder mal für das typische Rumgebashe im Stile von:


    "Oh, da ist ja ein Problem! Dafür muss jetzt unbedingt eine super schnelle und super einfache Lösung her! Wahrscheinlich muss ich nur irgendetwas komplett entfernen, oder etwas das fehlt im hohen Maße herbeischaffen! Das wird das Problem mit absoluter Sicherheit und ohne "wenn's" und "abers" sofort lösen, weil genau so hätte ich das jetzt gerne!"


    aka "Panikmache".


    Gluten ist ja auch bei weitem nicht der erste Fall. Erst waren es irgendwelche Fettsäuren, dann Zucker und Salze, dann Laktose und Cholesterin. Jetzt ist es eben das pöse pöse Gluten (was übrigens nichts weiter ist als ein paar Proteine), das den Darm verklebt.


    Kleiner Fun-Fact. Der Darm KANN NICHT verkleben, da sich die Darmhaut regelmäßig erneut. Da verklebt nichts. Nicht durch Gluten. Nicht durch Kaugummis. Nein, auch nicht durch UHU-Kleber. Der ist ganz klassisch giftig. Das wäre in etwa so, als wenn ich mir mit einem wasserfesten Stift auf den Arm male und nun erwarte, dass die Farbe dort für immer bleibt, wie ein Tattoo...weil, ist ja immerhin wasserfest...


    Und letztendlich ist man doch immer auf den Punkt gekommen, dass es eben doch die Menge ist die das Gift macht.


    Außerdem: Wenn all diese Dinge so unfassbar schädlich und giftig sind, warum essen die Menschen sie seit Jahrtausenden dann? Zu irgendeinem Zeitpunkt, in irgendeiner Kultur, sollte irgendeiner Person in dieser Zeit doch wohl mal aufgefallen sein, dass Menschen der Reihe nach tot umfallen, wenn sie Nahrungsmittel XY zu sich nehmen, oder nicht?

    Ich gehöre zu der Sorte Menschen, die die wichtigen Fragen des Lebens stellen!


    Fragen wie:


    "Was ist hinter dieser Tür?"
    "Steht das wirklich unter Strom?"
    "Pass ich da durch?"
    "Wofür ist dieser Knopf gut?"

    Und: "Brauch ich dafür wirklich einen Fallschirm?"

  • @Askel: https://youtu.be/M0La27FNrA4
    Dieses Video behandelt die Problematik mit Gluten sehr anschaulich und interessant, wie ich finde (sofern man Englisch versteht).


    Kurz gesagt, unser Körper kann Gluten nicht vollständig verstoffwechseln. Diese Proteine durchdringen die Darmwand, gelangen ins Blut und werden dort als Fremdkörper erkannt und von unserem Immunsystem angegriffen. Manche Menschen stecken das nahezu problemlos weg, andere leiden stärker unter diesem Vorgang. So oder so, Gluten nützt niemandem was und es wegzulassen schadet nicht. Sollte man auf jeden Fall mal über einen längeren Zeitraum probieren, einfach um zu testen, ob man sein Leben lang unter negativen Folgen gelebt hat, von denen man bislang dachte, sie seien normal.



    Und ja, es stimmt, die Menschheit isst Gluten schon seit Jahrtausenden, allerdings sind unsere Körper von der evolutionären Entwicklung her noch nicht daran angepasst. Unsere Höhlenmenschenvorfahren haben keinen Weizen angebaut, haben generell wenig Kohlenhydrate gefunden und waren an diese Verhältnisse soweit angepasst. Dieses ganze Sesshaftwerden danach und großangelegt Landwirtschaft betreiben ist zwar schon einige Jahrtausende her, aber Evolution braucht eben noch weitaus größere Zeitspannen um signifikante Änderungen zu erwirken. Abgesehen davon war Weizen eine zu gute Nahrungsquelle, als ob man sich aufgrund von ein wenig Magengrummeln davon abgewendet hätte. Diesen Luxus, darauf zu verzichten, gibt es noch nicht allzu lange.


  • Kurz gesagt, unser Körper kann Gluten nicht vollständig verstoffwechseln. Diese Proteine durchdringen die Darmwand, gelangen ins Blut und werden dort als Fremdkörper erkannt und von unserem Immunsystem angegriffen. Manche Menschen stecken das nahezu problemlos weg, andere leiden stärker unter diesem Vorgang. So oder so, Gluten nützt niemandem was und es wegzulassen schadet nicht. Sollte man auf jeden Fall mal über einen längeren Zeitraum probieren, einfach um zu testen, ob man sein Leben lang unter negativen Folgen gelebt hat, von denen man bislang dachte, sie seien normal.


    Proteine durchdringen unsere Darmwand... Ich habe gerade so ein Bild von einem wundertollen Parasitenzyklus im Kopf xD Nein, Proteine durchstoßen deine Darmwand nicht wie ein Magog-Schwarmschiff. Proteine aka Nährstoffe können nichts aktiv selber machen. Sie haben keine spezifischen Enzyme oder Toxine die zur Lyse oder zur Adsorption und Penetration führen. Der Großteil der Proteine wird bereits durch Pepsinogen im Gaster aufgebrochen. Pepsinogen ist durch HCl aktiviertes Pepsin, das kann dann schon mal Proteine denaturieren. Diese Aminosäuren gelangen dann später über Kapillaren in die Blutbahn zu den Verbrauchsstätten. Das Immunsystem erkennt immer die Struktur der Proteine, sonst könnten die Antigene der Bakterien -was auch nur Proteine sind- nicht als fremd interpretiert werden und es könnte auch nicht zur Agglutination mit den Antikörpern kommen. Selbst wenn jetzt Gluten frei im Blut umherschwimmt und den Stempel "TÖTEN" vom Immunsystem bekommt, dann ginge dies eher in Richtung eine systemische Reaktion und nicht nur eine lokale und auch mehr Allergie. Lactoseintoleranz ist im Gegensatz hierzu eine Enzymopathie, da es zum Lactasemangel kommt. Lege bei der Glutenunverträglichkeit ein Enzymmangel vor, würde sich das auf mehr als nur Gluten ausweiten. Bei bekannten Problemen liegt die Ursache wohl eher in einer Störung des Verdauungstraktes und nicht am Stoff. Bekannte Allergien auf Getreide sind zumeist auch in Kombination und nicht nur auf lediglich Weizen oder Roggen oder hastenichtgesehen. Mal sollte zudem auch bedenken, dass es sich bei Getreide nicht um reine Proteine handelt, sondern ein Großteil derer Kohlenhydrate ist...
    Man sollte auch nicht außer Acht lassen, was man alles vor Beginn der Beschwerden gefressen hat. Vielleicht lag es auch an etwas anderem oder man hat schlicht und einfach zu viel gefressen. Nevertheless will ich damit nicht sagen, dass eine Glutenunverträglichkeit eine Erfindung der Industrie und Politik ist, nein. Natürlich sind unsere heutigen Getreide und andere Lebensmittel wahnsinnig hochgezüchtet und/oder mit Antibiotika vollgepumpt. Und natürlich reagiert unser Körper darauf- der kann sich auch nicht so schnell anpassen. Hinzu kommt die Reaktion unser physiologischen Darmflora. Das reicht von der Abtötung der Bakterien, was eine Entzündungsreaktion hervorrufen kann, bis hin zur Resistenzentwicklung, was ziemlich böse Folgen haben kann


    Ich persönlich interessiere mich relativ wenig dafür, ich fresse einfach was mir schmeckt. Anders sieht es bei meinen Fellkinder aus. Die Ernährung von Hunden besteht im Gegenteil zu unserer aus einem hohem Teil aus Proteine und kleinen Teil Kohlenhydrate. Der Bedarf unserer Möchte-Gern-Couchwölfe ist natürlich aber auch anders als zu der von echten Wölfen- diese können fast ausschließlich mit Fleisch und den vorverdauten Mageninhalt der Beute überleben. Unsere Fellkinder brauchen da schon einen größeren KH-Anteil. Jedoch ist für sie diese neuen Getreide weniger verträglich als Urkorn, weswegen ich Kekse und Brötchen vorrangig mi Dinkel- oder Buchweizenmehl backe.

  • Der Am-Popo-vorbei-Fraktion gehöre ich auch an. (Bin verwirrt, darf man Ar... nicht ausschreiben neuerdings?) Eigentlich zumindest.


    Vor ein paar Jahren (müssten drei, vier sein) hatte ich in einem meiner Diät-Selbstexperimente, ein ganzes Jahr keinerlei Weizenprodukte mehr zu mir genommen. Und ich meine keinerlei Weizenprodukte. Da bin ich auf Roggen umgestiegen. Genauer gesagt Roggenknäcke. (Das Zeug futtere ich bis heute in Massen)
    Während dieser Zeit gab es auch keinen Reis oder Kartoffel. Innerhalb diesen ganzen Jahres müssten es um die 20kg gewesen sein, die ich an Gewicht weniger hatte.


    Nach diesem Selbstexperiment hatte ich hier und da mal wieder Kartoffeln gegessen, Reis und süßes Gebäck (Milchbrötchen, [Rosinen]Stuten, Croissants) und wie man es so kennt, war innerhalb eines halben Jahres einiges an Gewicht wieder da.


    Seit letztem Jahr experimentiere ich erstmals mit verschiedenen Mehlsorten. Darunter Kichererbsenmehl, welches ich mit Dinkelvollkornmehl, manchmal auch Sojamehl und Reismehl mische, um mir Pfannekuchen zu machen. Im Augenblick esse ich wieder Pfannekuchen aus Kichererbsen- und Dinkelvollkornmehl. Das tolle an diesem Kichererbsenmehl (finde ich persönlich) ist, es kommt dem "Steif wie ein Brett, leicht wie eine Feder" sehr nahe. >o<
    In der Pfanne zerbricht mir jeder Pfannekuchen den ich größer portioniere beim wenden. Aber iss mal drei, vielleicht auch fünf Pfannekuchen aus Kichererbsenmehl und du fühlst dich nicht wie als hättest du Steine im Bauch. Pfannekuchen nur aus Kichererbsenmehl schmecken sehr intensiv - da auch das Mehl sehr intensiv ist. Daher mische ich es gerne mit einem anderen - und wenn es 1-2 EL Sojamehl sind.
    (Wen es übrigens interessiert: sobald ein Kichererbsenmehl-Pfannekuchen Bläschen bekommt, kann man ihn wenden und von der anderen Seite braten)


    Süßlupinenmehl hatte ich letztes Jahr auch für einen Kuchen getestet. Der Eigengeschmack ist wie auch beim Kichererbsenmehl, sehr intensiv. Dies hielt mich jedoch nicht davon ab, ne 500g starken Kuchen zu machen, der nicht nur schön gelb aussah, er schmeckte auch kräftig und kam bei meiner Mutter nicht an. (Umso besser für mich)



    Genug vom Mehl - vorerst.
    Habe mir vor zwei Wochen im Bio-Markt Algennudeln gekauft. Noch habe ich sie nicht probiert, aber ich hoffe, sie schmecken wie die Noriblätter, wie man sie von den japansichen Onigiris kennt. °^°


    In unseren Supermärkten gibt es wenig Produkte die ohne Weizen und Gluten sind. Zumindest habe ich das Gefühl (wobei es drauf ankommt, wo man einkauft). Dafür gibt es vermehrt vegane Produkte (etwa Eiweiß-Ersatz, Vollei-Ersatz, Eigelb-Ersatz), wo sich teils auch das ein und andere Mehl versteckt hat. Ansonsten finde ich je nach Laden andere Mehlsorten bei dem normalen Mehl.
    Wirklich mit Ernährung beschäftigt habe ich mich nicht und werde ich vermutlich auch nie. Mir reicht es zu wissen, dass ich durch den (egal ob bewussten, unbewussten oder eingeschränkten) Verzicht von Weizenmehl und den Umstieg auf Roggen oder andere Mehlsorten, mein Gewicht konstant halte und nicht zunehme. Sollte ich dies doch tun, dann weil ich tatsächlich irgendwas aus Kartoffel, Reis oder Weizen gegessen habe.


    Soviel von mir.

  • Da ich gerade Ganons und Waldfees Beitrag gelesen habe, wollte ich kurz eine Anmerkung machen:
    Ich bin nun in der 11. Woche (fast*) ohne Weizen angekommen und kann zumindest sagen, dass durch den Verzicht der vielen ungesunden Dinge (Kuchen, Kekse, viele andere Mehlprodukte) inzwischen 5 Kilo abgenommen habe - ohne zu Hungern. An der Tagesordnung stehen stattdessen (anders als bei Ganon) eher viel Reis und Kartoffeln, neben Fisch (leider zu wenig Gemüse) und überraschenderweise viel Käse. Auch meine Arbeitskollegin, die ebenfalls mit mir auf ohne Weizen umgestellt hat, hat abgenommen.


    Für die Menschen, die Gewichtsprobleme haben, kann die Umstellung ein Segen sein bzw. sie dieses Gewicht halten können. Ansonsten habe ich bei meinem Selbstversuch noch nicht mehr beobachtet, außer dass der Heißhunger zurückgegangen ist. :kA: Letzteres kann aber auch daran liegen, dass ich generell in letzter Zeit weniger Süßes esse.


    (* Manchmal lässt es sich auswärts nicht ganz vermeiden, da isst man schon einmal Nudeln oder ein Brötchen oder es wurde versteckt etwas hinzugesetzt und ich habe es später erst realisiert - wie bei meinen Süßkatroffelpommes Neulich oder beim Eis.)

  • Da mein letzter Beitrag aus vergangenem Jahr ist und ich noch immer mit Mehl experimentiere, muss ein Update her. ^-^



    Weizen meide ich seit letztem Jahr nach wie vor noch - wieder. Reis und Kartoffeln esse ich dieses Mal jedoch, anstatt wie es vor Jahren ebenfalls zu meiden.
    Hauptsächlich esse ich immer noch Roggenknäcke, jedoch auch öfters mal etwas aus Dinkel. Bei beidem achte ich immer darauf, dass ich 100% das gewünschte Mehl drin habe. Bei Mischungen mit Weizenmehl bin ich sofort raus.


    Vor Monaten hatte ich mir in einem REWE eine Universalmischung von 500g gekauft gehabt. Die ist inzwischen leer und hat beim Pfannekuchen machen ziemlich gut geholfen. Zum Geschmack kann ich nicht wirklich mehr etwas sagen, da es länger her ist.
    Eine neue Mehlmischung die ich besitze ist von Hammermühle und beinhaltet: Maisstärke, Kartoffelstärke, Maismehl, Kastanienmehl, glutenfreier Trockensauerteig (Reismehl) und das Verdickungsmittel Guarkenmehl.
    Riecht schwer zu beschreiben jedoch nicht unangenehm.
    Ich mische dies immer mit 2EL helles Teffmehl (Zwerghirse) von borchers. Das Mehl riecht lecker und erinnert meine Schwester an Weihnachtsplätzchen.
    Das Teffmehl kann auch für sich alleine genutzt werden, jedoch habe ich mich das noch nicht getraut. Ähnlich wie bei dem Kichererbsenmehl von dem ich mal berichtete, sobald die Mehlmischung mit dem Teffmehl Bläschen bildet, kann der Pfannekuchen gewendet werden. Der schaut dann wunderbar amerikanisch gebräunt aus. °O°v


    Ich werde definitiv auch mal nach Rezepten im Internet schauen mit diversen Mehlmischungen um meine Erfahrung zu teilen. Ob ich nach Rezept gebacken habe oder anders. Spätestens im Juli kann ich mehr erzählen. ^^

  • *Staub wegpust*


    Das Thema finde ich echt interessant. Ich konsumiere weiterhin Nudeln und auch andere Gebäcke, aber ich habe bei mir gemerkt, dass ich nur eine gewisse Menge an Weizen vertrage. Gerade bei Brot (selbst wenn es frisch vom Bäcker kommt) esse ich meist nur 1-3 Scheiben, da mir das doch sehr auf den Magen schlägt. Anders als bei Nudeln, auf die ich persönlich nie verzichten könnte. Dennoch mische ich mittlerweile mehr durch. Wir essen auch sehr viel Reis (Reiskocher sei Dank ❤) oder halt auch Kartoffeln. Was für uns auch eine gute Alternative ist, ist so was wie Couscous, Bulgur und Quinoa. Das ist auch etwas besser für die Verdauung.


    Ich handhabe das jedoch auch ähnlich wie mit Zucker und Salz. Wir essen sehr Zucker- und Salzarm, aber ich könnte mir niemals vorstellen darauf gänzlich zu verzichten. Einfach weil es doch sehr viele vegane Fertigprodukte gibt die ich mag. Und allen voran weil ich es liebe zu backen. Da müsste ich dann entweder sehr umständlich backen (Dinkelmehl funktioniert bei vielen Kuchen leider nicht so gut und Glutenfrei backen ist auch eine Challenge) oder gänzlich auf mein Hobby verzichten. :)

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